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Ralph Tegtmeier

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dies mit Hilfe von schmerzstillenden Med ikamenten geschieht,<br />

mit Akupunktur, mit Hypnose oder sonstigen Methoden. Hier muß<br />

der Tattwa - Therapeut ganz klar seine eigenen Grenzen erkennen<br />

und einsehen, daß andere Therapieformen der seinen, zumindest<br />

was akute Beschwerden betrifft, eindeutig überl egen sind. Es<br />

wäre eine sinnlose Quälerei, den armen Patienten eine<br />

Trancereise machen zu lassen, um die »wahren Ursachen« seines<br />

Zahnschmerzes zu ergründen. Abgesehen davon, daß die wenigsten<br />

Menschen dazu fähig wären, eine solche Übung unter heftigen<br />

Schmerzen durchstehen, wäre ein sofortiger Erfolg auch höchst<br />

fraglich. Denn wenngleich die Symbol - Therapie, wie wir diesen<br />

Ansatz auch bezeichnen könnten, äußerst gründlich arbeitet,<br />

braucht sie dafür doch auch eine gewisse Zeit, Soforteffekte<br />

sind also die Ausnahme.<br />

Der Begriff der Symbol - Logik bedarf einer Erklärung, da wir<br />

noch häufiger mit ihm zu tun haben werden. Wir sagten schon,<br />

daß die Sprache des Unbewußten in erster Linie aus Bildern<br />

besteht. Dieser Sprache und diesen Bildern eignet nun eine gan z<br />

eigene »Grammatik« und »Logik«. Mit der Grammatik brauchen wir<br />

uns hier vorläufig nicht weiter zu befassen, da wir bei der<br />

Tattwa - Arbeit nur sehr wenig mit verbalen Beeinflussungen des<br />

Unbewußten arbeiten. Nur zur Veranschaulichung sei deshalb<br />

erwähnt, daß man beispielsweise im positiven Denken den<br />

Leitsatz kennt, man dürfe keine Negativformulierungen<br />

verwenden, wenn man einen bestimmten Erfolg erzielen will. Man<br />

würde also nicht formulieren »Ich bin nicht krank«, sondern,<br />

positiv, »Ich bin gesund«. Der Grund dafür liegt darin, daß das<br />

Unbewußte offenbar negative Suggestionen weitgehend abblockt<br />

und den verneinenden Teil ignoriert. Aus unserem obigen Satz<br />

würde also durch Ignorieren des »nicht« ein »Ich bin krank« -<br />

eine fatale Umformung!<br />

Interessanter ist für uns dagegen die Logik der Bilder. Sie ist<br />

eng verwandt mit dem, was wir »mythische Wahrheit« genannt<br />

haben. Diese Logik läßt sich per definitionem sprachlich nur<br />

schwer beschreiben, dennoch ist sie fast jedem Menschen mehr<br />

oder weniger bekannt. Betrachten wir einmal das Symbol des<br />

Kreises. Leicht verfallen wir bei einer intellektuell<br />

orientierten Auseinandersetzung mit diesem Symbol in den<br />

Fehler, rein gedanklich - rationale Interpretationen und<br />

Deutungsgerüste zu oktroyieren, etwa indem wir sagen, d er Kreis<br />

sei ein »Symbol der Unendlichkeit« oder indem wir gar auf seine<br />

mathematisch - geometrischen Besonderheiten (zum Beispiel Pi<br />

mal r2) und ähnliches eingehen. Ein solcher Ansatz ist dem<br />

Unbewußten so gut wie völlig unvertraut. Es wird auf den Kreis<br />

emotional reagieren, etwa indem es uns deutlich macht, daß es<br />

sich im Kreis »geschützt« fühlt oder sich »gerne« in ihm<br />

aufhält und so weiter. Nun müssen sich diese unterschiedlichen<br />

Aussagen, also die Verstandes - und die gefühlsbetonte,<br />

gegenseitig keineswegs ausschließen. »Unendlichkeit« bedeutet<br />

für viele Menschen ja auch etwas dem »Schutz« und<br />

»Wohlbefinden« ähnliches. Doch während es dem Verstand möglich<br />

ist, mit Zuordnungen zu spielen, etwa indem er, vielleicht um

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