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Ralph Tegtmeier

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vielleicht noch durch gezielte Therapie beheben, aber die<br />

organischen Schäden - und auch die seelischen »Narben« - sind<br />

nur noch schwer oder gar nicht mehr zu beseitigen.<br />

Mit anderen Worten: Gesundheit ist kei ne unabdingbare<br />

Selbstverständlichkeit, wir müssen sie uns ebenso erarbeiten<br />

wie wir uns — natürlich meist unbewußt - unsere Krankheiten<br />

»erarbeiten«. Die Tatsache, daß wir in der Regel öfter und<br />

länger gesund sind als krank, darf uns nicht zu dem Irrtum<br />

verleiten, es genüge, lediglich auf Krankheitsvermeidung oder -<br />

behebung zu achten. Gesundheit ist nicht zuletzt auch eine<br />

Einstellung, aber keine rein intellektuelle, sondern eine, die<br />

jede Faser unseres Organismus erfassen muß, und dies erreichen<br />

wir vor allem dadurch, daß wir uns der Mithilfe jenes Bereichs<br />

unserer Seele versichern, der noch immer den unmittelbarsten<br />

Kontakt zu unserem Organismus und seinen Abläufen hat, des<br />

Unbewußten also.<br />

Die Sprache des Unbewußten ist aber, nach allem, was wir von<br />

ihr wissen (und das ist tatsächlich allen gegenteiligen<br />

Beteuerungen der Psychologie zum Trotz immer noch bedauerlich<br />

wenig), das Symbol.<br />

All diese Ausführungen sind weder neu noch besonders originell.<br />

Dennoch sind sie wichtig, denn sie zeigen, wie wir mit den<br />

Tattwa - Symbolen umgehen sollten, wenn wir uns ihrer Kräfte<br />

sinnvoll und konstruktiv bedienen wollen. Denn das Denken,<br />

Fühlen und Wahrnehmen in Element - Analogien will gelernt sein,<br />

es verlangt nach Übung und Praxis.<br />

Das war nicht immer so. Mythisch den kenden Kulturen wie<br />

beispielsweise jenen, in denen der Schamanismus zu Hause ist,<br />

ist der Umgang mit Analogien so selbstverständlich wie es für<br />

uns der Umgang mit dem Wertgefüge unserer Technologie und<br />

Naturwissenschaft ist.<br />

Nehmen wir zur Veranschaulichung wieder ein Beispiel. Wenn es<br />

bei uns regnet, sprechen wir von Tiefdruckzonen, von Temperatur<br />

- gefallen, von Windzugrichtungen und Luftfeuchtigkeit und so<br />

weiter. Unsere Meteorologen geben sich dann große Mühe, uns im<br />

Fernsehen zu erklären, warum es gera de regnet - und häufig<br />

genug auch, warum ihre Vorhersage vor Vortag, die trockenes<br />

Wetter prophezeit hatte, falsch gewesen ist. Ein Schamane eines<br />

sogenannten »primitiven Naturvolks« würde dagegen bei einem<br />

gleichen Geschehen in seinem Gebiet vielleicht zu r Erklärung<br />

hervorbringen, daß die Regengöttin »traurig« sei und deshalb<br />

»weine«. Je nach Intuition ( = »Mitteilung des Unbewußten«)<br />

wird er dann vielleicht prophezeien, daß diese Trauer morgen<br />

verflogen sei und der Himmel dann wieder klar sein dürfte. Nun<br />

wird der rationalistische westliche Wissenschaftler einwenden,<br />

daß der Eingeborene seine genaue Beobachtung der Natur und<br />

ihrer Anzeichen für Regen oder Trockenheit ja nur in ein<br />

mythisches Kleid gehüllt habe, daß es »in Wirklichkeit« gar<br />

keine Regengöttin gebe, sondern daß Regen eben auf<br />

Tiefdruckzonen, Temperaturgefällen, Windzugrichtungen und<br />

Luftfeuchtigkeit beruhe und so weiter. Ein solcher Einwand mag<br />

zwar naturwissenschaftlich korrekt sein, verfehlt aber den

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