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Ralph Tegtmeier

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Diese Suggestionsphase nimmt folgenden Ablauf: Nachdem durch<br />

Rückmeldung festgestellt wurde, daß alle sich in der<br />

gewünschten Tattwa - Welt befinden, beginnt einer der<br />

Teilnehmer (aus praktischen Gründen am besten der Leiter oder<br />

ein anderes, vorher bestimmtes Mitglied der Gruppe), seine<br />

Wahrnehmung zu schildern. Dabei sollte allerdings vermieden<br />

werden, daß ganze »Romane« erzählt werden. Es genügen kurze,<br />

relativ vage Angaben wie: »Wir befinden uns auf einem Berg«<br />

oder ähnliches. Man kann sich auf die Regel einigen, daß jeder<br />

nur ein oder zwei Sätze sagen darf. Empfehlenswert ist es, zu<br />

Anfang nur die Wir - Form zu verwenden.<br />

Jedes Mitglied der Gruppe versucht, dies zu real isieren. Sollte<br />

also ein Teilnehmer in unserem Beispiel nicht auf einem Berg<br />

stehen, sondern in einem Tal, muß er seine Wahrnehmung<br />

entsprechend manipulieren. Auf keinen Fall darf er<br />

widersprechen und dadurch den Stabilisierungsprozeß<br />

torpedieren! Die positive Affirmation ist das Geheimnis der<br />

Tattwa - Reise, wie ja bei der angeleiteten Arbeit der Tattwa -<br />

Leiter dem Klienten auch nicht widersprechen und seine<br />

Wahrnehmung in Frage stellen darf. Dies wird, vor allem bei<br />

größeren Gruppen, wo der ganze Prozeß wesentlich länger dauert<br />

als bei kleinen, jedem Mitglied mehr oder weniger häufig<br />

geschehen. Entscheidend ist auch, daß keine Bilder »erfunden«<br />

werden dürfen, sondern jeder einen Teil seiner eigenen realen<br />

Wahrnehmung einbringt.<br />

Der zweite Teilnehmer könnte dann beispielsweise fortfahren:<br />

»Unter uns liegt ein grünes Tal«. Nun ist der dritte Teilnehmer<br />

an der Reihe: »Weit hinten rechts am Horizont geht gerade die<br />

Sonne auf.« Dann kommt der nächste dran. Ist jeder einmal an<br />

der Reihe gewesen, geht es im Kreis so weiter, also immer<br />

abwechselnd.<br />

Nach einer Weile dürfte die Tattwa - Welt der Gruppe schon<br />

stabilisiert genug sein, um Bewegung zu erlauben. So könnte ein<br />

Teilnehmer beispielsweise sagen: »Vor uns liegt ein schmaler<br />

Pfad, der nach unten ins Tal führt. Wollen wir ihn<br />

hinuntergehen?«<br />

Beachten Sie auch hier: Verhalten Sie sich im Prinzip so, wie<br />

Sie es im Alltagsleben ebenfalls mit der Gruppe täten. In<br />

unserem Fall findet eine Abstimmung statt, bei der sich alle<br />

Mitglieder gleichberechtigt äußern, es sei d enn, es wurde etwas<br />

anderes vereinbart: Manche Gruppen ziehen nämlich autoritäre<br />

oder gar militärische Strukturen vor, bei denen stets ein<br />

Anführer entscheidet, was als nächstes getan werden soll. Ist<br />

jeder einverstanden, geht es weiter.<br />

Die Suche nach dem Einverständnis in unserem Beispiel hat auch<br />

noch einen willkommenen Nebeneffekt. Sie sorgt nämlich dafür,<br />

daß die Aufmerksamkeit von dem Zwang, die Gruppen - Tattwa -<br />

Welt aufrechthalten zu müssen, etwas abgelenkt wird, indem eine<br />

andere," aktive Entscheidung gefällt werden muß. Da diese<br />

Entscheidung aber nach wie vor im Zusammenhang mit der Tattwa -<br />

Reise steht, handelt es sich um eine der ganzen Arbeit sehr<br />

förderliche »Ablenkung«. Ein geschickter Gruppenleiter wird

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