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Ralph Tegtmeier

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9. Kapitel<br />

Die Arbeit mit den Unter - Tattwas<br />

Wir haben schon mehrfach festgestellt, daß man es sich mit der<br />

Zuordnung der Elemente zu Lebenssituationen, Erkrankungen und<br />

Problemen aller Art nicht zu einfach machen darf. So gingen<br />

bereits die antiken Elementlehren davon aus, daß die Elemente<br />

stets ineinander greifen, miteinander also, wie wir es heute<br />

formulieren würden, in Interdependenz stehen. Sie sind<br />

voneinander abhängig, und kein Element tritt jemals isoliert<br />

auf.<br />

Um dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen, wurden die sogenannten<br />

Unter - Tattwas entwickelt, die wir im 2. Kapitel bereits kurz<br />

vorgestellt haben. Nehmen wir zur Veranschaulichung einmal<br />

einen Wasserfall, der von einem Bergkamm herabströmt. Er hat<br />

viele Aspekte, die sich auch mit der Element - Symbolik<br />

beschreiben lassen. Sein Grundelement ist das Wasser, was wohl<br />

keiner weiteren Erklärung bedarf. In der Symbolik der Unter -<br />

Tattwas nennen wir diesen Aspekt Wasser von Wasser, was im<br />

Prinzip (aber nicht unbedingt immer im Detail!) identisch ist<br />

mit dem Hauptelement Wasser schlechthin. Was ist mit dieser<br />

Einschränkung gemeint? Diese Frage läßt sich leicht<br />

beantworten, wenn wir uns vor Augen halten, daß wir ja mit den<br />

Unter - Elementen differenzieren möchten. Würden wir den<br />

Wasserfall nur dem Element Wasser zuordnen, so hieße dies, eine<br />

gewisse Unscharfe in Kauf zu nehmen, die nich t immer<br />

praktikabel ist, obwohl ja Symbole, wie wir mehrfach gezeigt<br />

haben, nie überdefiniert werden sollten. Aber wir würden bei<br />

einem solchen Vorgehen nicht zwischen einem stillen Teich,<br />

unserem rauschenden Wasserfall und einem ruhig<br />

dahinplätschernden Bach unterscheiden können. Daher leuchtet es<br />

ein, wenn wir von Wasser von Wasser sprechen und damit den hier<br />

nicht mehr zu erklärenden wässrigen Aspekt des Wassers meinen,<br />

was aus den weiteren Differenzierungen, die nun folgen, noch<br />

deutlicher wird.<br />

Betrachtet man nun sein kraftvolles Hinabrauschen in die Tiefe,<br />

seine Wucht, deren Dynamik beispielsweise die Turbinen eines<br />

Wasserkraftwerks antreiben könnte, sehen wir darin einen<br />

ausgesprochen feurigen Aspekt. Diesen nennen wir Feuer von<br />

Wasser.<br />

Die Schnelligkeit seines Fließens und seine Bewegung von einem<br />

Ort zum anderen wiederum ist sein luftiger Aspekt, den wir als<br />

Luft von Wasser bezeichnen.<br />

Ist auf den Wasserfall »Verlaß«, ist er also beständig und<br />

trocknet er nicht aus, wenn mal die Regenfälle ausbleiben ,<br />

besitzt er also eine gewisse berechenbare Beständigkeit, so<br />

bezeichnen wir diesen erdigen Aspekt als Erde von Wasser.<br />

Der Wasserfall als Vertreter des »Wasserfalls schlechthin«,<br />

gewissermaßen als Archetyp oder Urbild, als Verkörperung einer<br />

Idee (eideia) im platonischen Sinne, hat auch einen ätherischen<br />

Aspekt. Auch wenn er uns als Symbol für den Fluß der Schöpfung<br />

gilt oder auch, noch konkreter, für die Kraft der Natur,<br />

sprechen wir von Äther von Wasser.

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