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8. Kapitel<br />
Anwendungsbeispiele für die Therapie<br />
Die Bestimmung der Tattwa - Zugehörigkeit pathogener Störungen<br />
Bereits in dem Abschnitt über die Zuordnungsformel haben wir<br />
auf die Problematik hingewiesen, Symbole allzu präzise fassen<br />
zu wollen und dem Irrglauben zu verfallen, eine pathogene<br />
Störung, also eine Krankheit, ließe sich eindeutig einem<br />
einzigen Element - Bereich zuordnen. Vorrangig sollte nicht<br />
nach festgeschriebenen Ursachenlisten, sondern nach innerem<br />
Verstehen der Elemente verfahren werden.<br />
Aus diesem Grund haben wir auch lange gewartet, bis w ir eine<br />
solche Liste in diesem Buch vorstellten. Denn es geht zunächst<br />
einmal darum, die Grundprinzipien zu begreifen und umzusetzen,<br />
nach denen die Tattwa - Therapie arbeitet.<br />
Die Mehrdeutigkeit der Symbole hat auch einige Konsequenzen für<br />
die praktische Tattwa - Arbeit. So werden beispielsweise<br />
Muskelverkrampfungen meistens Gefühlsursachen haben. Deshalb<br />
können die Symptome nach der Zuordnungsformel<br />
Muskelverkrampfungen = Unfähigkeit des Loslassens = Störung im<br />
Wasser - Element mit dem Element Wasser beha ndelt werden.<br />
Tatsächlich läßt sich aber auch, wie wir bereits gesehen haben,<br />
eine andere Zuordnungsformel finden: Muskelverkrampfungen =<br />
fehlgeleitete Festigkeit = Störung im Erd - Element. Welche der<br />
beiden Zuordnungsformeln ist nun richtig?<br />
Eine solche Frage ist nur im Zusammenhang mit einer<br />
analytischen Vorgehensweise sinnvoll. Im ganzheitlichen Denken<br />
dagegen hat sie keinen Platz, da dort darin kein echter<br />
Widerspruch gesehen wird. Denn es sind wahrscheinlich beide<br />
Zuordnungsformeln richtig, sie ergänz en einander und zeigen<br />
unterschiedliche Aspekte derselben Problematik auf. Ob dem<br />
tatsächlich so ist, kann natürlich nur die praktische Arbeit<br />
zeigen. In diesem Beispiel würden also beide Elemente, das<br />
Wasser - und das Erd - Tattwa, bereist werden, um zu e iner<br />
Heilung zu gelangen.<br />
Einen Rat sollte der Tattwa - Therapeut bei der Zuordnung<br />
pathogener Störungen zur Element - Symbolik allerdings<br />
beherzigen: Es empfiehlt sich nicht, äußere Deutungs - und<br />
Interpretationsmuster zur Grundlage der Tattwa - Diagnose zu<br />
machen. In unserem obigen Beispiel ist dies bei der ersten<br />
Zuordnungsformel der Fall: Der Begriff »Unfähigkeit des<br />
Loslassens« impliziert die Norm, daß Loslassen etwas Gutes,<br />
Heilsames sei. Dem soll hier keineswegs widersprochen werden,<br />
dennoch erscheint uns die zweite Zuordnungsformel<br />
(»fehlgeleitete Festigkeit«) als neutraler, weshalb ich<br />
persönlich es auch vorziehen würde, hier primär mit dem Erd -<br />
Tattwa zu arbeiten und erst sekundär mit dem Wasser - Tattwa.<br />
Andererseits kann bei großen Schmerzen inne rhalb des Wasser -<br />
Tattwas zunächst eine gründliche Entkrampfung herbeigeführt<br />
werden, auf deren Grundlage dann eine echte Inangriffnahme der<br />
Beschwerdeursachen innerhalb des Erd - Elements erfolgen kann.<br />
Wir sehen also einmal mehr, daß es zu einem wirkung svollen<br />
Umgang mit der Element - Symbolik im therapeutischen Rahmen