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Production Systems 2012: Am Ball bleiben mit der Kata ... - CETPM

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YOKOTEN<br />

Magazin für Operational Excellence und Best Practice Sharing<br />

04/<strong>2012</strong><br />

<strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> <strong>2012</strong>:<br />

<strong>Am</strong> <strong>Ball</strong> <strong>bleiben</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kata</strong><br />

Lean & TPM hautnah:<br />

Visualisierung und Visuelles Management<br />

Siemens:<br />

Lean-Wissen als Bestandteil <strong>der</strong> Karriereleiter<br />

Continental:<br />

Flexibel <strong>mit</strong> Low Cost Automation<br />

Lebenslanges Lernen:<br />

Studium für Praktiker<br />

1


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Herzlich Willkommen<br />

vor mehr als drei Jahrzehnten wurde erstmals die Saat für Lean Management<br />

in Europa ausgebracht. Viele zarte Pflänzchen sind seither gewachsen, die<br />

meisten sind wie<strong>der</strong> eingegangen, da die richtige Wachstumsgrundlage<br />

nicht vorhanden war. Einige haben überlebt und sind zu starken Bäumen<br />

geworden, die regelmäßig Früchte tragen. Was macht hier den Unterschied?<br />

Einige Antworten darauf gab es auf <strong>der</strong> diesjährigen <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong>. Die<br />

Leitveranstaltung für Lean Management wird seit 13 Jahren von Management-<br />

Circle veranstaltet und spiegelt die Entwicklung <strong>der</strong> Lean-Szene wi<strong>der</strong>. Über<br />

die Jahre war dort <strong>der</strong> Lernpfad zu beobachten von <strong>der</strong> reinen Anwendung<br />

<strong>der</strong> Lean-Methoden bis hin zur Verän<strong>der</strong>ung von Unternehmenskulturen<br />

und Verhaltensweisen <strong>der</strong> Menschen. Heute steht die Verantwortung <strong>der</strong><br />

Führungskräfte im Hinblick auf die Entwicklung <strong>der</strong> Mitarbeiter im Fokus.<br />

Nur wenn das kreative Potenzial aller Beteiligten zum Einsatz kommt, kann<br />

ein Unternehmen agil werden und flexibel auf das volatile Umfeld reagieren.<br />

Die Toyota-<strong>Kata</strong>, die vor vier Jahren von Mike Rother beschrieben wurden,<br />

finden immer mehr Anhänger. Coaching-<strong>Kata</strong> und Verbesserungs-<strong>Kata</strong> eignen<br />

sich hervorragend dazu, Menschen zu inspirieren, neue Wege zu gehen.<br />

Experimentierfreude und Reflektieren von Verän<strong>der</strong>ungen und ihren Wirkungen<br />

machen Organisationen lernfähig. Und das ist heute wichtiger denn je.<br />

Wir haben für Sie recherchiert, wie die aktuellen Entwicklungen aussehen.<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr<br />

Prof. Dr. Constantin May<br />

Herausgeber Yokoten<br />

TPM-/Lean-Begriffe unter <strong>der</strong> Lupe<br />

2<br />

Lean-/TPM-Begriffe<br />

unter <strong>der</strong> Lupe:<br />

Kaikaku<br />

Mit Kaizen, <strong>der</strong> kontinuierlichen Verän<strong>der</strong>ung in kleinen Schritten,<br />

läßt sich über einen längeren Zeitraum Vieles bewegen. Oft werden<br />

Prozesse durch tägliche kleine Verbesserungen transformiert und Unternehmenskulturen<br />

neu definiert. Manchmal bedarf es jedoch einer<br />

schnelleren Vorgehensweise <strong>mit</strong> radikalen Umstrukturierungen. Das<br />

kann zu Beginn eines Kaizen-Prozesses sein, um überhaupt den Weg<br />

für den Verbesserungsprozess zu ebnen o<strong>der</strong> auch <strong>mit</strong>ten in einem<br />

Kaizen-Prozess, wenn sich Rahmenbedingungen dramatisch än<strong>der</strong>n.<br />

Diese Durchführung einer „Reform“ wird im Japanischen als Kaikaku<br />

o<strong>der</strong> Durchbruchs-Kaizen bezeichnet. Mit Kaikaku läßt sich eine neue<br />

Ausgangsbasis schaffen, die dann wie<strong>der</strong> <strong>mit</strong>tels Lean-/TPM-Methoden<br />

kontinuierlich verbessert wird.<br />

Beide Vorgehensweisen sind wichtig, um ein Unternehmen voranzubringen.<br />

In <strong>der</strong> konkreten Situation ist <strong>der</strong> Standpunkt des Betrachters<br />

ausschlaggebend dafür, ob man sich für Kaizen o<strong>der</strong> Kaikaku entscheidet:<br />

Kaizen bejaht den jetzigen Zustand und macht sich an seine<br />

Verbesserung, Kaikaku negiert ihn und versucht, etwas vollkommen<br />

Neues zu schaffen.


<strong>Production</strong> <strong>Systems</strong><br />

<strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> <strong>2012</strong>: <strong>Am</strong> <strong>Ball</strong> <strong>bleiben</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kata</strong><br />

STUTTGART. Zum 13. Mal traf sich die „Lean Community“ auf dem Jahreskongress <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong>, um<br />

voneinan<strong>der</strong> zu lernen und aktuelle Trends zu diskutieren. Vor drei Jahren stellte Mike Rother dort erstmals<br />

die Coaching-<strong>Kata</strong> und die Verbesserungs-<strong>Kata</strong> vor. Immer mehr Unternehmen wenden diese <strong>Kata</strong> an, um<br />

das kreative Potenzial ihrer Mitarbeiter zu entfalten und da<strong>mit</strong> als Organisation agiler zu werden.<br />

„Gute Fußballer laufen nicht dorthin, wo <strong>der</strong> <strong>Ball</strong> ist,<br />

son<strong>der</strong>n dorthin, wo er sein wird!“ Diese Analogie<br />

lässt sich laut Gerardo Aulinger, <strong>Kata</strong>-Botschafter<br />

und <strong>Kata</strong>-Coach, gut auf Unternehmen und Organisationen<br />

übertragen. So habe zum Beispiel <strong>der</strong> vor<br />

dem Konkurs stehende Hersteller des Blackberry an<br />

seiner Kernkompetenz <strong>der</strong> Mobilgeräte <strong>mit</strong> Tastatur<br />

festgehalten anstatt das Kundenbedürfnis eines größeren<br />

Displays als Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>mit</strong> Kreativität<br />

anzugehen. Gerardo Aulinger for<strong>der</strong>t Unternehmen<br />

dazu auf, sich nicht nur auf ihre Kernkompetenzen<br />

zu konzentrieren son<strong>der</strong>n den Blick auch darauf zu<br />

richten, was sie noch nicht können aber in Zukunft<br />

wissen sollten. Er bezeichnet dies als „Kern-IN-<br />

Kompetenzen“.<br />

An<strong>der</strong>s das Beispiel des neuen VW-Werkes in Chattanooga,<br />

Tennesee, wo<strong>mit</strong> <strong>der</strong> deutsche Konzern<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung des amerikanischen Automobilmarktes<br />

kreativ und <strong>mit</strong> Erfolg gemeistert hat.<br />

Frank Fischer, Vorsitzen<strong>der</strong> VW Chattanooga und<br />

CEO berichtete, wie VW durch den für amerikanische<br />

Kundenbedürfnisse neu entwickelten US-Passat im<br />

Wettbewerb <strong>mit</strong> Platzhirschen wie dem Toyota Camry<br />

und dem Honda Accord nun auf dem Weg ist, die<br />

angepeilten Marktanteile zu erreichen.<br />

Tag für Tag gemeinsam lernen<br />

Aulinger und Rother betonten weiter: Da<strong>mit</strong> ein<br />

Unternehmen, wie ein guter Fußballer, neue Entwicklungen<br />

antizipieren kann, bedarf es <strong>der</strong> Einbindung<br />

aller Mitarbeiter, die kollektiv, Tag für Tag, Schritt<br />

für Schritt anhand einer systematischen und wissenschaftlichen<br />

<strong>Kata</strong> gemeinsam lernen und sich in<br />

Richtung eines Ziel-Zustandes bewegen.<br />

„Der beste und vielleicht<br />

sogar einzige Weg,<br />

Rückfall zu vermeiden,<br />

ist das Streben, sich stets<br />

nach vorne zu bewegen,<br />

wenn auch nur in<br />

kleinen Schritten.“<br />

Mike Rother<br />

<strong>Kata</strong>-Coaching live auf <strong>der</strong> <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> <strong>2012</strong><br />

Dr. Ralph Richter, Werkleiter und Senior Vice President,<br />

Robert Bosch GmbH, Waiblingen, erläuterte,<br />

wie in seinem Werk die Unternehmensziele heruntergebrochen<br />

werden an den Wertstrom. Nach <strong>der</strong><br />

Definierung von Zielzuständen bei den kritischen<br />

Prozessen würden anhand <strong>der</strong> <strong>Kata</strong>-Vorgehensweise<br />

Lösungen erarbeitet. „Jedes Team ist an<strong>der</strong>s und es<br />

ist ein individuelles Coaching erfor<strong>der</strong>lich“ betont<br />

Richter. Wichtig sei, dass die Ist-Situation detailliert<br />

verstanden werde und die Führungskräfte den Mitarbeitern<br />

Wertschätzung entgegenbringen.<br />

Führungskräfte lernen<br />

von Mitarbeitern<br />

„Ich habe viel gelernt indem ich selber gelehrt habe“,<br />

so <strong>der</strong> Rückblick von Dr. Lutz Engel, Technischer<br />

Leiter, Seidel GmbH & Co. KG, Marburg, auf vier<br />

Jahre praktische Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kata</strong>. Er bestätigt<br />

die verän<strong>der</strong>te Rolle <strong>der</strong> Führungskräfte durch<br />

<strong>Kata</strong>-Coaching: „Sie müssen Bewusstsein schaffen<br />

für kontinuierliche Verbesserung“. Coaching bedeute<br />

hierbei, gemeinsam in Richtung eines herausfor<strong>der</strong>nden<br />

Ziel-Zustandes zu experimentieren und zu reflektieren.<br />

Die wichtigste Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Kata</strong>-Coaches sei<br />

es, die Menschen zu inspirieren, neue Erfahrungen<br />

zu machen. Mit <strong>der</strong> täglichen Anwendung <strong>der</strong> <strong>Kata</strong><br />

würden Verhaltensroutinen eingeübt, um Hin<strong>der</strong>nisse<br />

zu erkennen und diese abzubauen.<br />

„Verbesserung muss rhythmisch passieren“ bestätigt<br />

Tilo Schwarz, Werksleiter, Festool GmbH, Neidlingen.<br />

3


<strong>Kata</strong>: Ideen kommen von den Mitarbeitern<br />

Das sei eine <strong>der</strong> Rahmenbedingungen, die ein Coach<br />

schaffen muss, da<strong>mit</strong> die <strong>Kata</strong> erfolgreich sein kann.<br />

Außerdem müsse das Führungsverständnis verän<strong>der</strong>t<br />

und eine klare Richtung vorgegeben werden.<br />

Wie <strong>Kata</strong>-Coaching funktioniert zeigte Christian<br />

Berlinecke, Produktionsleiter bei <strong>der</strong> Ihlemann AG,<br />

Braunschweig. Praxisbeispiele dienten als Vorlage<br />

für Freiwillige aus dem Publikum, die in die Rolle von<br />

Mentor und Mentee traten, um anhand <strong>der</strong> fünf <strong>Kata</strong>-<br />

Fragen den Einsatz <strong>der</strong> <strong>Kata</strong> zu demonstrieren. „Wir<br />

zwingen uns am Anfang künstlich in Muster hinein,<br />

da<strong>mit</strong> sie später einmal automatisch ablaufen“ erklärt<br />

Gerardo Aulinger. Durch Wie<strong>der</strong>holungen <strong>mit</strong> Lernerfolgen<br />

würden die Menschen sich das wissenschaftliche<br />

Grundmuster hinter den Coachings aneignen.<br />

Steigendes Interesse an zielgerichtetem statt willkürlichem<br />

Verbessern ist auf <strong>der</strong> <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong><br />

zu erkennen. Das spiegelt sich auch online in <strong>der</strong><br />

wachsenden Anzahl <strong>der</strong> Websites zum Thema Verbesserungs-<br />

und Coaching-<strong>Kata</strong> in Deutschland<br />

wi<strong>der</strong>. Auf die Weiterentwicklungen, über die auf<br />

<strong>der</strong> 14. <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> am 5. und 6. Juni 2013<br />

in Frankfurt berichtet wird, darf man gespannt sein.<br />

Den Vortrag von Gerardo Aulinger<br />

zum Thema Coaching-<strong>Kata</strong> finden<br />

Sie als Video unter<br />

www.yokoten.de/kata-video<br />

<strong>Kata</strong>-Praktikertag <strong>mit</strong> Gerardo Aulinger<br />

und Mike Rother<br />

Für <strong>Kata</strong>-Anwen<strong>der</strong> und -Interessierte findet <strong>der</strong><br />

zweite <strong>Kata</strong>-Praktikertag am 30.11.<strong>2012</strong> in Frankfurt<br />

statt. Auf dieser Plattform für einen hochkarätigen<br />

Erfahrungsaustausch berichten die Lean-Experten<br />

und <strong>Kata</strong>-Botschafter Gerardo Aulinger und Mike<br />

Rother über Erfahrungen und neueste Erkenntnisse<br />

rund um das Thema <strong>Kata</strong>. <strong>Am</strong> Vortag <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

findet ein Einführungsworkshop zum Thema<br />

<strong>Kata</strong> statt.<br />

Die <strong>Kata</strong> bringt Unternehmen, die auf dem Lean<br />

Weg sind, auf die nächste Entwicklungsstufe. Immer<br />

mehr Unternehmen verschreiben sich deshalb<br />

dieser Vorgehensweise. Erfahren Sie, wie Sie <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Coaching-<strong>Kata</strong> und <strong>der</strong> Verbesserungs-<strong>Kata</strong> das Potenzial<br />

Ihrer Mitarbeiter voll entfalten können und<br />

wie kontinuierliche Verbesserungen zum selbstverständlichen<br />

Bestandteil des Tagesgeschäftes<br />

werden können.<br />

Diskutieren Sie <strong>mit</strong> <strong>Kata</strong>-<br />

Anwen<strong>der</strong>n und profitieren<br />

Sie von den wertvollen Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong>en Arbeit<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Verbesserungs- und<br />

Coaching-<strong>Kata</strong>.<br />

Infos: www.cetpm.de/kata<strong>2012</strong><br />

Wir verwenden die Verbesserungskata, um schrittweise unsere<br />

Wissensgrenze wissenschaftlich, experimentell zu erweitern<br />

Wo wir sind,<br />

und was wir wissen… <br />

Komfort-­‐Zone <br />

! !<br />

!<br />

!<br />

!<br />

! ! !<br />

Ist-­‐Zustand !<br />

(auch Ist-­‐Fähigkeiten <br />

! und Kernkompetenzen) !<br />

!<br />

! !<br />

!<br />

! !<br />

!<br />

!<br />

!<br />

!<br />

Nicht <br />

vorhersehbarer <br />

Lernweg <br />

? ?<br />

?<br />

?<br />

?<br />

? ?<br />

! ? ?<br />

? ?<br />

? ? ?<br />

! ? ?<br />

?<br />

Ungelöste Probleme <br />

und Hin<strong>der</strong>nisse <br />

…wo wir sein wollen,<br />

und was wir lernen müssen! <br />

Ziel-­‐Zustand o<strong>der</strong> <br />

„Lernaufgabe“ <br />

1- Herausfor<strong>der</strong>nd<br />

2- Lösungsfrei<br />

3- Lösbar<br />

4- Lösung unbekannt<br />

Aktuelle <br />

Wissensgrenze <br />

Quelle: Gerardo Aulinger, www.verbesserungskata.de <br />

4<br />

1


Was ist Operational Excellence?<br />

Drei Fragen an Prof. Dr. Constantin May<br />

Operational Excellence steckt im Untertitel dieses<br />

Magazins. Was genau versteht man darunter?<br />

Seit meinem ersten Fachartikel zum Thema Operational<br />

Excellence im Jahr 2007 wird <strong>der</strong> Begriff auch<br />

im deutschsprachigen Raum zunehmend verwendet.<br />

Jedoch hat <strong>der</strong> Begriff bis heute keine allgemein<br />

anerkannte Definition. Das hat aber seine Vorteile,<br />

denn so können Unternehmen ihre gesamten Verbesserungsaktivitäten<br />

z.B. im Bereich TPM, Lean und<br />

Six Sigma problemlos darunter zusammenfassen.<br />

Viele große Unternehmen, wie z.B. Bayer, Osram<br />

und Roche, bündeln ihre Verbesserungsinitiativen<br />

bereits unter dem „Schirm“ Operational Excellence.<br />

Ich gehe davon aus, dass sich <strong>der</strong> Begriff noch weiter<br />

durchsetzen wird.<br />

Aber nochmal zur eigentlichen Frage: Unter Operational<br />

Excellence werden, <strong>der</strong> Wortbedeutung direkt<br />

folgend, betriebliche Verbesserungsansätze verstanden,<br />

die zu hervorragenden operativen Abläufen<br />

in Unternehmen führen sollen. Eine Verwässerung<br />

dieser begrifflichen Abgrenzung erfolgt lei<strong>der</strong> durch<br />

einige Dienstleister, insbeson<strong>der</strong>e Unternehmensberatungen,<br />

die Operational Excellence als unsystematischen<br />

Sammelbegriff für ihre angebotenen<br />

Beratungsleistungen verwenden. Aus <strong>der</strong> obigen<br />

begrifflichen Klärung heraus haben wir am <strong>CETPM</strong><br />

das Referenz-Modell für Operational Excellence entwickelt,<br />

das die Strukturen für ein erfolgreiches Verbesserungssystem<br />

verdeutlicht. Das Modell basiert<br />

auf acht Bausteinen und wird ergänzt um die Basis,<br />

Werkzeuge, Ziele und Meta-Ziele. Inhalt des Werkzeugkastens<br />

sind bewährte Best-Practice-Ansätze<br />

und spezielle Werkzeuge wie z.B. 5S, N5W-Analyse,<br />

Pull-Prinzip, Rüstzeitoptimierung (SMED), Wertstrommanagement,<br />

Makigami (eine Optimierungsmethode<br />

für administrative Abläufe) und viele an<strong>der</strong>e mehr.<br />

Wie erreichen Unternehmen und Organisationen<br />

Operational Excellence?<br />

Das ist ein langer, steiler und steiniger Weg, <strong>der</strong> Zähigkeit<br />

und Geduld aller Beteiligten erfor<strong>der</strong>t. Daneben<br />

gibt es einige Grundvoraussetzungen für den Erfolg:<br />

An erster Stelle steht natürlich das Com<strong>mit</strong>ment des<br />

Top-Managements, das durch aktives Vorleben den<br />

Mitarbeitern ver<strong>mit</strong>telt werden muss. Eine weitere<br />

Grundvoraussetzung ist, dass alle Beteiligten denselben<br />

Weg einschlagen und ihre Zielsetzung kennen.<br />

Dazu ist unbedingt ein geeigneter Zielentwicklungsprozess<br />

(Hoshin Kanri) anzustoßen. Als letzten<br />

wichtigen Punkt möchte ich an dieser Stelle nur noch<br />

Prof. May bei einer Abschlusspräsentation in <strong>der</strong> Lehrfabrik<br />

die Umsetzung von Genba Kanri (auch Shopfloormanagement<br />

o<strong>der</strong> Führung vor Ort genannt) nennen.<br />

Bei Genba Kanri geht es darum, dass die täglichen<br />

Probleme in kurzen, schnellen Regelzyklen direkt<br />

am Ort des Geschehens gelöst werden. Eine zentrale<br />

Rolle spielen dabei die sogenannten Hanchos. Das<br />

sind speziell ausgebildete Team- o<strong>der</strong> Gruppenleiter.<br />

Wie ist die Situation in deutschen Unternehmen<br />

im Hinblick auf Operational Excellence?<br />

Einige Unternehmen sind bereits sehr gut aufgestellt<br />

und gehen konsequent den Weg in Richtung Operation<br />

Excellence. Aus meiner Sicht sind es aber noch viel<br />

zu wenige, wenn wir am Standort Deutschland erfolgreich<br />

<strong>bleiben</strong> wollen. Durch mein internationales<br />

Netzwerk erfahre ich, wie Schwellenlän<strong>der</strong>, z.B: China<br />

und Indien, die Ansätze von TPM und Lean „aufsaugen“<br />

und vorbildlich in kurzer Zeit implementieren.<br />

Hier müssen wir Industrienationen aufpassen, da<strong>mit</strong><br />

wir den Anschluss nicht verlieren. Hoffnung macht<br />

mir, dass Unternehmen immer mehr bereit sind, in<br />

die Weiterbildung und Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter<br />

zu investieren. Hier im Magazin stellen wir<br />

immer wie<strong>der</strong> exzellente Best Practice Beispiele vor,<br />

die beweisen, dass sich solche Investitionen lohnen.<br />

5


Katrin Franke und Barbara Ölschleger berichten<br />

Interessantes, Wissenswertes und Hilfreiches<br />

aus <strong>der</strong> TPM- und Lean-Szene. Beide sind Japanund<br />

TPS (Toyota <strong>Production</strong> System)-Expertinnen.<br />

Durch ihre langjährige Praxiserfahrung als<br />

Übersetzerinnen und Beraterinnen rund um die<br />

japanische Managementphilo sophie Kaizen<br />

(www.tpm-ag.biz) haben sie viele interessante<br />

Geschichten und Informationen parat.<br />

Lean & TPM hautnah<br />

son<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit und <strong>der</strong> japanische Berater<br />

prüfte, wie weit das visuelle Management in diesem<br />

Bereich fortgeschritten war. Der verantwortliche<br />

Bereichsleiter wies auf eine große Magnettafel, auf<br />

<strong>der</strong> alle Zeitfenster <strong>der</strong> ausgehenden LKWs farblich<br />

nach Spedition getrennt dargestellt waren. Man<br />

hatte extra einen Farbausdruck im Großformat<br />

organisiert – es sah perfekt aus. Auf die Frage des<br />

Japaners, was man denn jetzt da<strong>mit</strong> erreicht hätte,<br />

antwortete <strong>der</strong> Verantwortliche, dass je<strong>der</strong> jetzt<br />

erkennen könne, wenn ein LKW zu spät abfährt. Ob<br />

man Verspätungen denn vermerke? Ja, das würde<br />

im Computer festgehalten. Der japanische Berater<br />

zuckte <strong>mit</strong> den Schultern und antwortete, er hätte<br />

Die TPM-AG: Katrin Franke und Barbara Ölschleger<br />

Visualisierung o<strong>der</strong> visuelles<br />

Management?<br />

von Katrin Franke<br />

Als Dolmetscherin wurde ich Zeugin folgen<strong>der</strong><br />

Episode: In einem Versandbereich, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Einführungsphase<br />

von TPM regelmäßig die Unterstützung<br />

eines JIPMS-Beraters in Anspruch nahm, begann <strong>der</strong><br />

Berater seinen Rundgang. Wie bei <strong>der</strong> Prozessberatung<br />

am Gemba üblich, startete er am Ende <strong>der</strong><br />

Prozesskette. Dies ist <strong>der</strong> dem Kunden am nächsten<br />

liegende Punkt und da<strong>mit</strong> eine wichtige Schnittstelle<br />

zum Kunden. Deshalb galt dem Versandbereich be-<br />

Aus dem (TPM-)Leben<br />

Besuch in einem Toyota-Werk. Wie bei Toyota üblich, entladen die<br />

Fahrer ihren LKW selbst. Dafür stellt Toyota an definierten Stellen<br />

Gabelstapler zur Verfügung. Den Zündschlüssel für den Stapler entnehmen<br />

sie einem Kästchen <strong>mit</strong> Zeitschloss im Wareneingangs(WE)-<br />

Büro. Kommt <strong>der</strong> LKW zu spät an, gibt das Zeitschloss den Schlüssel<br />

nicht mehr frei. Der Fahrer muss sich dann beim WE-Leiter melden,<br />

<strong>der</strong> nach Aufnahme <strong>der</strong> Daten und des Verspätungsgrundes einen<br />

Zweitschlüssel aushändigt. Uns schien dieses System sehr aufwendig.<br />

Statt seine verspätete Ladung schnell abzugeben, musste <strong>der</strong><br />

Fahrer nun noch mehr Zeit investieren, bevor er entladen konnte.<br />

Analog zu <strong>der</strong> legendären Reißleine an den Montagebän<strong>der</strong>n bei<br />

Toyota fanden wir hier auch in <strong>der</strong> Logistik die Denkweise: Je<strong>der</strong><br />

Fehler muss Aufmerksamkeit erregen. Er muss geklärt werden, bevor<br />

es weiter gehen kann. Auf unsere Frage, wie er dies empfindet,<br />

antwortete <strong>der</strong> LKW-Fahrer, er fühle sich nicht schikaniert, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr geschätzt, denn die Kollegen von Toyota lassen die Fahrer<br />

<strong>mit</strong> ihren Problemen nicht allein. Schuldzuweisungen? Vielleicht lag<br />

es ja an meinem unzureichenden Japanisch – <strong>der</strong> Fahrer verstand<br />

die Frage nicht…<br />

Kennzahlen und Entwicklungen sichtbar machen ist die eine<br />

Sache. Erst visuelles Management bewirkt etwas.<br />

nach visuellem Management gefragt, nicht nach MIE-<br />

RUKA (sprich: MI-E-RU-KA). MIERUKA heißt „sichtbar<br />

machen“, visualisieren also. Die verwirrten Gesichter<br />

<strong>der</strong> umstehenden deutschen Kollegen signalisierten<br />

Erklärungsbedarf.<br />

Der erste Schritt: Sichtbar machen<br />

MIERUKA, Visualisierung, ist die Grundvoraussetzung<br />

für visuelles Management, insofern als erster Schritt<br />

unbedingt notwendig, und in besagtem Versandbereich<br />

durchaus <strong>der</strong> richtige. Dem Bereichsleiter war<br />

allerdings <strong>der</strong> Unterschied zum visuellen Management<br />

nicht klar. Visualisierung hat im Wesentlichen<br />

zwei Funktionen, nämlich Information (Aufmerksamkeit)<br />

und Bewertung bzw. Überwachung eines Zustandes<br />

(vgl. auch Yokoten Ausgabe 1/<strong>2012</strong>: „Kaizen<br />

ist Sicherheit – Sicherheit ist Kaizen“). Dies kann in<br />

vielen Formen geschehen – von <strong>der</strong> Anzeigetafel<br />

(zeigt den Zustand z.B. einer Maschine an) über<br />

Zentral-Andon (zentrale Displays, die den Zustand<br />

mehrerer Stationen anzeigt) bis hin zu Magnettafeln<br />

(z.B. für die Verteilung <strong>der</strong> Mitarbeiter) und Buttons<br />

an <strong>der</strong> Arbeitskleidung (zeigen die Stationen, die<br />

ein Mitarbeiter bedienen kann an). Aber erst, wenn<br />

dieser Visualisierung eine Entscheidung und die<br />

6


Visuelles Management<br />

Durchführung einer Handlung zur Verbesserung<br />

eines Zustandes folgt, spricht man von visuellem<br />

Management. In unserem konkreten Beispiel fehlte<br />

<strong>der</strong> entscheidende Schritt, aus <strong>der</strong> gewonnenen Information<br />

Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.<br />

Der japanische Berater empfahl an dieser Stelle die<br />

Erstellung eines Pareto-Diagramms <strong>mit</strong> den Verspätungsgründen<br />

und die Einleitung von Maßnahmen<br />

gegen die zwei größten Ursachen.<br />

Hintergrundinformation:<br />

Das übliche Kanji für MIERU<br />

(sehen) besteht nur aus dem<br />

Symbol AUGE (Abb. links oben).<br />

Toyotaner verwenden aber das<br />

Kanji, bei dem das Auge durch<br />

die Hand ergänzt wird (unten).<br />

Das hat die gleiche Aussprache,<br />

impliziert aber sehen UND<br />

handeln…<br />

(handschr. Notiz eines japanischen<br />

Kollegen im Original)<br />

Woran man denn erkennen könne, dass man visuelles<br />

Management auch richtig macht, fragte einer<br />

<strong>der</strong> deutschen Mitarbeiter. Man könne dies an den<br />

sieben Check-Punkten des visuellen Managements<br />

überprüfen, so die Antwort von japanischer Seite:<br />

1. Ist das Subjekt <strong>der</strong> Überwachung/Inspektion klar?<br />

2. Kenne ich den SOLL-Zustand?<br />

3. Ist <strong>der</strong> SOLL-Zustand erreicht worden?<br />

4. Kenne ich Funktion und Struktur des Subjekts?<br />

5. Kenne ich die richtige Überwachungs-/Inspektionsweise<br />

und kann ich Abweichungen vom SOLL-<br />

Zustand erkennen und bewerten?<br />

6. Weiß ich, welche Maßnahmen eingeleitet werden<br />

müssen?<br />

7. Weiß ich, wen ich wie informieren muss?<br />

Für alle sichtbar sind hier die Tages-Sollwerte einer Linie:<br />

Stückzahl, Taktzeit und Durchlaufzeit<br />

Qualifikationsmatrix und Schulungsplan sorgen für einen<br />

optimalen Einsatz <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

Ich habe diese Punkte in ähnlicher Form auch in<br />

einem japanischen Fachbuch gefunden, hier in Bezug<br />

auf die SOLL-Fähigkeiten von Produktions<strong>mit</strong>arbeitern<br />

in leistungsfähigen Unternehmen („Einführung<br />

von TPM in <strong>der</strong> Praxis zur Stärkung <strong>der</strong><br />

Leistungsfähigkeit“ von Kazutoshi MACHIDA,<br />

Herausgeber JUSE, 2005, S.11). So ist also nahezu<br />

jedes Tool aus unserem TPM-Werkzeugkasten<br />

gleichzeitig eine wertvolle Methode<br />

<strong>der</strong> Weiterentwicklung für jeden Mitarbeiter.<br />

HITOZUKURI (s. Yokoten Ausgabe 3/<strong>2012</strong>) ist<br />

für die Japaner alltägliche Aufgabe – jede Verbesserung<br />

bedeutet auch eine Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

Es lohnt sich also, beim Rundgang durchs<br />

Unternehmen einmal genau hinzusehen –<br />

was ist visualisiert und was wirklich visuelles<br />

Management? Wo ist visuelles Management<br />

überhaupt erfor<strong>der</strong>lich? Wofür betreiben wir<br />

wie viel Aufwand? Und vor allem: Gehen wir<br />

dort, wo visuelles Management zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />

von Schäden und Verlusten jeglicher Art<br />

notwendig ist, auch wirklich konsequent bis zur<br />

Umsetzung und Überprüfung von Maßnahmen<br />

zur Verbesserung des Zustandes? Mitunter fehlt<br />

nur ein winziger, aber entscheiden<strong>der</strong> Schritt<br />

zum Erfolg. Konsequenz und Hartnäckigkeit<br />

lohnen sich in jedem Fall.<br />

Wußten Sie schon…<br />

…das JIPMS, die Beratersparte des Japan Institute<br />

for Plant Maintenance, die Zeitschrift „TPM Age“<br />

herausgibt? Die Cover erinnern eher an eine Kin<strong>der</strong>zeitschrift<br />

– da tummeln sich Bärchen und süße<br />

Figuren, die in ihrer Gestalt einer Schraube o<strong>der</strong><br />

Mutter ähneln. Doch <strong>der</strong> Inhalt ist alles an<strong>der</strong>e<br />

als niedlich. Hier geht es um Themen für „richtige<br />

Kerle“ – vom optimierten Flugzeugbau über einen<br />

<strong>mit</strong> Gold ausgezeichneten Rollstuhlhersteller, einen<br />

Querflötenproduzenten, <strong>der</strong> trotz Handarbeit konkurrenzfähig<br />

ist, Messtechniken beim Zentrieren<br />

und das kleine Einmaleins <strong>der</strong> Schraubverbindungen<br />

– um nur einmal einen Querschnitt aus <strong>der</strong><br />

letzten Ausgabe zu geben.<br />

7


Visuelles Management: Mehr als nur bunte Tafeln<br />

Werkzeuge zum Sehen<br />

von Barbara Ölschleger<br />

Was ist wohl das wichtigste TPM-Werkzeug am Gemba?<br />

Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Für mich<br />

ist es kein mechanisches Werkzeug, son<strong>der</strong>n das<br />

menschliche Auge. Dieser Gedanke könnte auch in<br />

dem japanischen Ausdruck me de miru kanri, wörtlich<br />

übersetzt etwa <strong>mit</strong> den Augen sehend leiten o<strong>der</strong><br />

führen, stecken. Dass die Visualisierung eines Zustandes<br />

und das darauf basierende visuelle Management,<br />

nämlich die daraus abgeleiteten Handlungen,<br />

eine wichtige Rolle spielen, ist wohl auch schon in<br />

manchen Werken in Deutschland bekannt. Daher<br />

möchte ich an dieser Stelle <strong>mit</strong> Hilfe von Beispielen<br />

aus <strong>der</strong> Praxis aufzeigen, welche Werkzeuge für die<br />

Visualisierung verwendet werden und wo es noch<br />

viel Verbesserungspotential gibt.<br />

Wichtigste Anfor<strong>der</strong>ung an die Visualisierung ist, dass<br />

<strong>der</strong> Zustand einer Anlage, eines Arbeitsplatzes, eines<br />

Arbeitsprozesses o<strong>der</strong> auch eines ganzen Werkes<br />

<strong>mit</strong> einem Blick erfasst werden kann. Dass sichtbar<br />

gemacht wird, ob <strong>der</strong> momentane Zustand ein guter<br />

Zustand o<strong>der</strong> eine Abweichung von <strong>der</strong> Norm, von<br />

einem Standard ist.<br />

Beispiele sind Markierungen an Manometern, um<br />

den optimalen Arbeitsdruck zu markieren. Wichtig<br />

sind hierbei zwei Aspekte: Optimal für die Leistung<br />

<strong>der</strong> Maschine, aber auch optimal für die Herstellung<br />

guter Produkte. Um diese beiden Faktoren zu kombinieren<br />

sind natürlich weitreichen<strong>der</strong>e Analysen<br />

(zum Beispiel <strong>mit</strong> Hilfe einer QA-Matrix) erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Ebenso gehört eine durchsichtige Abdeckung über<br />

einem Bauteil in diese Kategorie <strong>der</strong> Visualisierung.<br />

So lässt sich z.B. <strong>der</strong> Zustand von Bauteilen auch<br />

Sofort sichtbar: Stopp o<strong>der</strong> Go an <strong>der</strong> Rolltreppe.<br />

Stopp: Nach links und rechs schauen, bevor man weitergeht.<br />

Visuelles Management bei <strong>der</strong> Mülltrennung durch Schrift, Farbe und<br />

Größe <strong>der</strong> Einwurföffnungen. Der Ist-Füllstand ist sofort sichtbar., <strong>der</strong><br />

maximale Füllstand ist gekennzeichnet.<br />

In <strong>der</strong> Produktion gibt es einfache Beispiele für solche<br />

Sehhilfen. Schattenbretter (shadow boards) zum<br />

Beispiel. Mechanische Werkzeuge und Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

o<strong>der</strong> Reinigungsgeräte werden auf einem Brett<br />

angeordnet und die Umrisse nachgezeichnet. Fehlt<br />

ein Werkzeug, so ist dies sofort sichtbar und kann<br />

behoben werden – sofern das Werkzeug nicht im<br />

Einsatz ist. Solche Schattenbretter werden gerne<br />

beim Rüsten verwendet um sicherzustellen, dass<br />

alle notwendigen Hilfs<strong>mit</strong>tel vorhanden sind, bevor<br />

<strong>mit</strong> dem Rüsten begonnen wird. Weitere einfache<br />

8<br />

während <strong>der</strong> Produktion einfach überprüfen.<br />

Aber nicht nur in <strong>der</strong> Produktion gibt es solche Sehhilfen.<br />

Büroordner können <strong>mit</strong> einem markanten<br />

Muster, z.B. den Regenbogenfarben o<strong>der</strong> einem Bild,<br />

versehen werden, um sicherzustellen, dass sie immer<br />

in <strong>der</strong> richtigen Reihenfolge abgestellt werden. Auch<br />

beim Rüsten spielt die Visualisierung eine wichtige<br />

Rolle. Durch Markierungen lassen sich Einstellungen<br />

leichter reproduzieren, wenn zum Beispiel Produkte<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlicher Breite produziert werden.<br />

Ebenso fallen Schablonen in diese Kategorie <strong>der</strong> Visualisierung,<br />

<strong>mit</strong> denen ein Messen nach dem Rüsten<br />

überflüssig gemacht wird.<br />

Ein Instrument, das gerne vernachlässigt wird, sind<br />

Tafeln, die am Gemba aufgestellt werden. Das können<br />

die Maschinenboards, Werksboards o<strong>der</strong> auch<br />

Teamboards sein. Oft fristen diese Tafeln ein klägliches<br />

Dasein. Sie sind an unzugänglichen Stellen<br />

aufgestellt, die Daten sind nicht gepflegt, o<strong>der</strong> aber<br />

die aufgenommenen Daten werden zu weit von <strong>der</strong><br />

Datenquelle entfernt gesammelt. Beim Anblick einer<br />

solch desolaten Tafel wird schnell klar, dass TPM nicht<br />

im Fokus des Unternehmens liegt.


Lean & TPM hautnah<br />

Wie sollte nun ein Board aussehen? Auch hier steht<br />

wie<strong>der</strong> die rasche Erfassung eines Zustandes <strong>mit</strong><br />

einem Blick im Vor<strong>der</strong>grund. Bei den Tafeln kommen<br />

jedoch noch die Funktionen hinzu, Informationen<br />

auf einen einheitlichen Nenner zu bringen (Standardisierung)<br />

und einen roten Faden <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

darzustellen. In diesem Sinne sollte ein Werksboard<br />

die Vision des Werkes und Mission <strong>der</strong> TPM-Säulen<br />

sowie Kennzahlen, wie zum Beispiel die OEE, o<strong>der</strong> die<br />

Sicherheitsstatistik, darstellen. Günstig ist es, wenn<br />

diese Tafel an einem häufig frequentierten Ort, z.B.<br />

in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Kantine, platziert wird.<br />

Bei einem Teamboard o<strong>der</strong> Maschinenboard direkt<br />

am Gemba gilt auch hier wie<strong>der</strong> das Prinzip des roten<br />

Fadens, um zu gewährleisten, dass die Aktivitäten<br />

des Teams o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Säule nachvollziehbar sind. Wie<br />

wurde ein Problem bearbeitet – von <strong>der</strong> Problemfindung<br />

bis zur Nachverfolgung <strong>der</strong> erzielten Ergebnisse,<br />

die lei<strong>der</strong> oft zu kurz kommt. Da<strong>mit</strong> wird sichergestellt,<br />

dass die Ergebnisse auch auf an<strong>der</strong>e Linien<br />

o<strong>der</strong> Bereiche übertragbar sind. Wichtig ist hierbei<br />

auch die Information, was die Aktivitäten gebracht<br />

haben, sprich die Umrechnung <strong>der</strong> Ergebnisse in<br />

Euro. Wenn ein Mitarbeiter sieht, welche Ersparnisse<br />

sein Beitrag gebracht hat, dann ist das ein großer<br />

Motivationsfaktor. Oft werden in Unternehmen ERP-<br />

Systeme dazu verwendet, um die Daten vom Gemba<br />

zu erfassen. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass<br />

die so aufwendig zusammengetragenen Daten nicht<br />

Gut geeignet für visuelles Management: Plantafel <strong>mit</strong> farbigen<br />

Magnetstreifen (Foto: www.weigang.de)<br />

mehr dort sichtbar sind, wo sie benötigt werden.<br />

Wenn die Daten im Rechner im Büro schlummern,<br />

wird es sehr schwierig werden, Gegenmaßnahmen<br />

zu ergreifen, falls eine Kennzahl aus dem Ru<strong>der</strong> läuft.<br />

Aus diesem Grund sollte je<strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong> Produktion<br />

fähig sein, die für ihn relevanten Kennzahlen<br />

zu erfassen und auch auszuwerten. Da<strong>mit</strong> ist er selber<br />

in <strong>der</strong> Lage, eine Tafel zu pflegen und die gefor<strong>der</strong>te<br />

Sichtbarkeit herzustellen. In diesem Beitrag wurden<br />

nur einige Werkzeuge vorgestellt, die helfen sollen,<br />

die Transparenz vor Ort sicherzustellen. Egal welches<br />

Werkzeug verwendet wird, wichtig ist nur, dass es die<br />

gefor<strong>der</strong>te Information so aufbereitet, dass sich rasch<br />

Handlungen daraus ableiten lassen.<br />

Wir stellen vor: Arno Koch<br />

Die Leistungskennzahl OEE<br />

(Overall Equipment Effectiveness)<br />

ist auf dem Papier<br />

eine relativ einfache Angelegenheit.<br />

Der Berateralltag<br />

zeigt oft etwas an<strong>der</strong>es. Ich<br />

habe schon Unternehmen<br />

gesehen, die mangelnde<br />

Arno Koch (alias Mr. OEE)<br />

Aufträge in die OEE <strong>mit</strong> eingerechnet<br />

und so nur Werte<br />

von 50 % erzielt haben. Arno<br />

Koch ist <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> seit über 15 Jahren versucht,<br />

hier Klarheit zu schaffen.<br />

Arno Koch ist studierter Information Manager aus den<br />

Nie<strong>der</strong>landen. Schon bevor es SAP gab, entwickelte<br />

er bereits ERP-Systeme o<strong>der</strong> arbeitete an an<strong>der</strong>en<br />

Softwarelösungen für komplizierte Prozesse. Im Lauf<br />

seiner beeindruckenden Karriere sammelte er u. a.<br />

Erfahrungen als Manager eines Unternehmens <strong>mit</strong><br />

einer Fabrik in Taiwan. Arno Koch fand schon immer<br />

die Prozesse zu kompliziert. Sein erster Kontakt <strong>mit</strong><br />

TPM löste durch die einfachen Strukturen und Regeln<br />

eine wahre Begeisterung für diese Managementphilosophie<br />

aus Japan bei ihm aus. Diese Passion<br />

ist auch heute noch sehr deutlich zu spüren. 1988<br />

publizierte er in den USA die allererste OEE Software<br />

und1999 das erste OEE-Buch “OEE for Operators.“ Aus<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Analyse von 1000 verschiedenen<br />

Anlagen entstand <strong>der</strong> OEE Industry Standard und<br />

die Erkenntnis, dass viele Verluste im Büro entstehen.<br />

Arno Koch gilt auch als Experte für die Makigami-<br />

Methodik zur Optimierung von Geschäftsprozessen.<br />

Als ich Arno Koch als Dozent beim <strong>CETPM</strong> Instruktorkurs<br />

erleben durfte, beeindruckte mich vor allem<br />

die Leichtigkeit, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> er selbst sehr theoretische<br />

Inhalte gut nachvollziehbar, sowie sehr unterhaltsam,<br />

ver<strong>mit</strong>telte. Daher empfehle ich jedem, <strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

OEE noch kämpft, einen Blick auf seine Homepage<br />

www.OEEfoundation.org zu werfen. Auch Kenner<br />

<strong>der</strong> Materie finden dort immer wie<strong>der</strong> interessante<br />

Neuigkeiten. Aus seiner Fe<strong>der</strong> stammt auch das Standardwerk<br />

„OEE für das Produktionsteam“, erschienen<br />

bei <strong>CETPM</strong>-Publishing. (Barbara Ölschleger)<br />

9


Lean-Ausbildung gehört zum Karriereplan<br />

Siemens setzt auf Lean-Experten aus eigenem Hause - weltweit<br />

Mit Lean Management werden Unternehmen agil und <strong>bleiben</strong> wettbewerbsfähig. Der Erfolg hängt nicht von<br />

den Methoden ab son<strong>der</strong>n vom Lean-Selbstverständnis aller Mitarbeiter. Je größer ein Unternehmen ist, desto<br />

schwieriger mag es erscheinen, alle Beteiligten zu erreichen. Der Siemens-Konzern hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

weltweit alle Mitarbeiter in die Lean-Philosophie einzubinden.<br />

Vor einer spannenden Aufgabe steht Dr. Rolf Diesch,<br />

Vice President Operations Development, Siemens AG<br />

München. Er und sein Team sind dafür verantwortlich,<br />

Lean weltweit im gesamten Unternehmen einzuführen.<br />

Das bedeutet: Über 400.000 Menschen in<br />

170 Län<strong>der</strong>n an mehr als 300 Produktionsstandorten<br />

sollen gemeinsam den Weg <strong>der</strong> verschwendungsfreien<br />

Prozesse und <strong>der</strong> kontinuierlichen Verbesserung<br />

einschlagen. Auf <strong>der</strong> <strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> <strong>2012</strong>, <strong>der</strong><br />

Leitveranstaltung für Lean Management, erläuterte<br />

er den Siemens-Weg in Richtung „lean“.<br />

„Uns geht es darum, ein positives Klima für Lean<br />

zu schaffen und das Lean-Expertenwissen ins Unternehmen<br />

zu bringen“, betont Dr. Diesch. „Das ist<br />

mehr als nur Methoden und Tools“. Vor allem gehe es<br />

um die Fragen: Wer muss was wissen? Was muss ein<br />

Geschäftsgebietsleiter wissen, was ein Meister, was<br />

ein Schichtführer? Was muss ein Entwicklungsleiter<br />

wissen? An diesen Fragen orientiere sich die Marke<br />

„Siemens-Produktionssystem“. Im Rahmen einer<br />

zielgruppenspezifischen Kompetenzentwicklung<br />

legt Siemens großen Wert auf die Ausbildung von internen<br />

Experten, welche vor Ort die Lean-Einführung<br />

anschieben und begleiten.<br />

Überzeugungsarbeit statt Druck<br />

„Selbstverständlich kann man durch Vorgabe von<br />

harten KPIs Verhaltensän<strong>der</strong>ungen erzwingen“<br />

räumt Dr. Diesch ein. Beispielsweise ließen sich <strong>mit</strong><br />

Der Siemens-Weg: Gemeinsam Prozesse optimieren<br />

Dr.-Ing. Rolf Diesch teilte seine Erfahrung in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

von Lean-Experten <strong>mit</strong> den Teilnehmern <strong>der</strong> Jahrestagung<br />

<strong>Production</strong> <strong>Systems</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>der</strong> Vorgabe an ein Team, drei Wertstromanalysen<br />

pro Woche durchzuführen, sicher kurzfristig Erfolge<br />

erzielen. „Aber sobald man den Druck wegnimmt<br />

wird das Projekt zurückfallen, da die Menschen nicht<br />

aus Überzeugung gehandelt haben, son<strong>der</strong>n dem<br />

Druck gefolgt sind“. Deshalb setze man bei Siemens<br />

auf Überzeugungsarbeit und erkläre den Menschen,<br />

warum Wertstromanalysen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Maßnahmen<br />

wichtig und sinnvoll sind. Man nehme den Umweg,<br />

die Mitarbeiter zu überzeugen und zu inspirieren:<br />

„Wenn man den Menschen positive Erlebnisse verschafft,<br />

die <strong>mit</strong> Belohnung und Bestätigung einhergehen,<br />

dann än<strong>der</strong>t sich die innere Haltung. Und das<br />

führt zur Verhaltensän<strong>der</strong>ung“.<br />

Lean-Wissen soll obligatorisch werden<br />

Bei <strong>der</strong> Schaffung eines positiven Nährbodens<br />

für Lean spielt die Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

eine wichtige Rolle. Deshalb hat Siemens ein breit<br />

gefächertes Ausbildungsangebot entwickelt. Bei<br />

Kapazitätsengpässen kommen externe Trainer<br />

zum Einsatz. Diese werden geschult und ver<strong>mit</strong>teln<br />

das Leanwissen entsprechend den Standards des<br />

Siemens-Produktionssystems (SPS).<br />

„Lean muss Teil <strong>der</strong> normalen Ausbildung werden,<br />

Teil <strong>der</strong> Routine und selbstverständlich“, so beschreibt<br />

Rolf Diesch die Zielsetzung. Der Fokus bei<br />

10


Best Practice<br />

<strong>der</strong> Ausbildung liege auf <strong>der</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Lean-<br />

Prinzipien, nicht <strong>der</strong> Methoden. Das SPS-Expert-<br />

Programm für Führungskräfte dauert dreimal eine<br />

Woche. Dazwischen gibt es Praxisphasen, da<strong>mit</strong> die<br />

Teilnehmer das Erlernte gleich anwenden können.<br />

Auch während <strong>der</strong> Praxisphasen findet ein Coaching<br />

durch Lean-Experten statt. Ausbildungsprogramme<br />

gibt es für Produktion und indirekte Bereiche. Nach<br />

Abschluss <strong>der</strong> Ausbildung werden im Rahmen einer<br />

Zeremonie Zertifikate verliehen. Nach Möglichkeit<br />

ist immer ein Vorstands<strong>mit</strong>glied anwesend, um<br />

Zeichen zu setzen für die Bedeutung von Lean und<br />

als Ausdruck <strong>der</strong> Wertschätzung für die Mitarbeiter.<br />

Inzwischen ist <strong>der</strong> Karrierepfad an die Lean-Initiative<br />

gekoppelt.<br />

Sofortige Einbindung neuer Mitarbeiter<br />

in Lean<br />

New@Siemens ist ein webbasiertes Einstiegstraining,<br />

um neuen Mitarbeitern essenzielle Informationen<br />

zum Unternehmen zu ver<strong>mit</strong>teln. Ein Bestandteil<br />

davon sind die Lean-Prinzipien des Siemens-Produktionssystems.<br />

Das Programm ist auf allen Notebooks<br />

für neue Mitarbeiter installiert. Per Pop-up-Menü<br />

werden die User aufgefor<strong>der</strong>t, dieses virtuelle Schulungsprogramm<br />

zu durchlaufen.<br />

Keine Lean-Parallelwelt<br />

„Es darf keine Parallelwelt von Lean-Experten entstehen.<br />

Solide Lean-Expertise muss für Abteilungs- und<br />

Werksleiter selbstverständlich werden“ betont Dr.<br />

Diesch. Die ausgebildeten Experten seien das Rückgrat<br />

für die Lean-Einführung. Ziel sei es, das Expertenwissen<br />

zu operationalisieren – es soll nicht separiert<br />

werden son<strong>der</strong>n Teil <strong>der</strong> normalen Arbeit sein.<br />

Globale Teams lernen <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> und voneinan<strong>der</strong><br />

Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung liegt darin, in allen<br />

Werken ein einheitliches Verständnis für Lean zu<br />

schaffen. Bei <strong>der</strong> globalen Ausrollung fährt Siemens<br />

eine Linie, nimmt aber Anpassungen an lokale<br />

Gegebenheiten vor: Die Schulungen erfolgen vor<br />

Ort in <strong>der</strong> lokalen Landessprache, bei Bedarf durch<br />

externe Coaches.<br />

Der Online-Medienpartner von Yokoten:<br />

www.leanmagazin.de<br />

In dem Online-Magazin finden Sie Aktuelles und Interessantes<br />

rund um das Thema „Lean“: Berichte über aktuelle<br />

Themen, Hinweise auf Events bis hin zur Jobbörse.<br />

Standards sorgen bei Siemens für Qualität.<br />

11


Einfach einfach und einzigartig!<br />

Flexibel <strong>bleiben</strong> <strong>mit</strong> Low Cost Automation<br />

Continental setzt auf schnelle Umsetzung kreativer Optimierungsideen<br />

Wechselnde Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Märkte und <strong>der</strong> Kundenwunsch nach einer Vielzahl von Produktvarianten stellen<br />

Produktionsbetriebe vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Höhere Komplexität geht meist <strong>mit</strong> höheren Kosten einher,<br />

und <strong>der</strong> Kauf von teuren Anlagen birgt enorme Investitionsrisiken. Der Automobilzulieferer Continental nutzt die<br />

Einfachautomatisierung, auch Low Cost Automation (LCA) genannt, um flexibel und kostengünstig produzieren<br />

zu können.<br />

Mit dem Continental Business System (CBS), das sich<br />

auf die gesamte Unternehmensgruppe erstreckt,<br />

ertüchtigt Continental seine Prozesse weltweit und<br />

in allen Bereichen. Ein Bestandteil des CBS ist die<br />

Low Cost Automation (LCA), die überwiegend in <strong>der</strong><br />

Produktion zum Einsatz kommt. Eine Vorreiterrolle<br />

innerhalb des Konzerns nimmt <strong>der</strong> Bereich Automotive<br />

ein. Hier setzen Mitarbeiter <strong>mit</strong> viel Spaß und<br />

Engagement LCA-Projekte kreativ um.<br />

Joachim Thalmair, Continental Automotive GmbH,<br />

Regensburg, ist zuständig für Training and Coaching<br />

bei <strong>der</strong> Einführung des Continental Business <strong>Systems</strong>.<br />

Er und sein Kollege Urs Loser, Manager <strong>Production</strong><br />

Engineering, Continental Automotive Switzerland<br />

AG, Rüthi, treiben <strong>mit</strong> Begeisterung das Thema LCA<br />

im Konzern voran. Sie bezeichnen die Entwicklung<br />

einfacher Lösungen im Fertigungsbereich als ihr<br />

„Steckenpferd“. Der Funke dieser Begeisterung<br />

springt in den LCA-Workshops auf die Mitarbeiter<br />

über und führt zu pfiffigen Lösungen. Die beiden<br />

Experten stellten ihre Erkenntnisse auf dem Jahreskongress<br />

TPM-Forum <strong>2012</strong> in Stuttgart vor.<br />

Wurzeln in Japan<br />

Wie so Vieles im Bereich von Lean <strong>Production</strong> hat<br />

auch LCA seine Wurzeln in Japan. „Bereits im 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t wurden dort mechanische Puppen<br />

und Apparate gebaut, die ausschließlich durch Nut-<br />

Das Unternehmen Continental<br />

feierte 2011 sein 140-jähriges Bestehen. Das Traditionsunternehmen<br />

produziert und agiert weltweit als Zulieferer für die<br />

Automobilindustrie. Die Continental Automotive-Gruppe<br />

umfasst folgende Sparten:<br />

Chassis & Safety Division, z.B. <strong>mit</strong> elektronischen und hydraulischen<br />

Bremssystemen und Sensoren für passive Sicherheit,<br />

Interior Division, z.B. <strong>mit</strong> Body & Security, Infotainment &<br />

Connectivity, Commercial Vehicle,<br />

Powertrain Division, z.B.<strong>mit</strong> Engine <strong>Systems</strong>, Sensors &<br />

Actuators,Transmission Hybrid & Electric Vehicle Fuel Supply<br />

Joachim Thalmair (links) und Urs Loser haben sich dem Thema<br />

Low Cost Automation verschrieben<br />

zung <strong>der</strong> physikalischen Grundgesetze und dem<br />

Einsatz von mechanischen Elementen wie z.B. Kurvenscheiben<br />

und Fe<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Lage waren, sich zu<br />

bewegen“, erklärt Joachim Thalmair. Karakuri heißt<br />

diese Automatisierungstechnik, die in Japan bis<br />

heute angewendet und trainiert wird. In Trainingscentern,<br />

sogenannten Karakuri Doshos, entwickeln<br />

Werker und Ingenieure gemeinsam Lösungen für<br />

betriebsinterne Betriebs<strong>mit</strong>tel. „Diese Maschinen<br />

sind nicht immer schön, aber sie funktionieren, sind<br />

praktikabel und bestechen durch ihre Einfachheit “,<br />

so Thalmair.<br />

Angelehnt an diese japanische Tradition werden<br />

bei Continental Maschinen und Vorrichtungen<br />

unter Einbindung <strong>der</strong> Mitarbeiter selbst gebaut,<br />

was laut Joachim Thalmair folgende Vorteile bietet:<br />

Reduzierung <strong>der</strong> notwendigen Investitionen und<br />

Betriebskosten, verkürzte Anlaufzeiten für neue<br />

Produkte, verbesserte Produktivität und Flexibilität<br />

in <strong>der</strong> Produktion, höhere Mitarbeitermotivation und<br />

Absicherung bzw. Ausbau <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Einbindung <strong>der</strong> Mitarbeiter vor<br />

Ort führt zu einer hohen Identifikation <strong>mit</strong> den<br />

Fertigungsanlagen und den neuen Abläufen, da<br />

die Ideen <strong>der</strong> Werker in die Problemlösung einge-<br />

12


Planung einer neuen Linie: Mit Kartonsimulation lassen sich viele<br />

Optionen testen und beurteilen<br />

hen. Gemeinsam <strong>mit</strong> den Linien<strong>mit</strong>arbeitern im<br />

Unternehmen selbst entwickelte und hergestellte<br />

LCA-Lösungen sind auf die tatsächlichen betriebsinternen<br />

Bedürfnisse zugeschnitten, verringern die<br />

Abhängigkeit des Unternehmens von Zulieferern<br />

und stellen gleichzeitig ein Unterscheidungsmerkmal<br />

zum Wettbewerb dar. Mit dieser Strategie bleibt<br />

das Know-how im Unternehmen, und man ist nicht<br />

auf Standardmaschinen angewiesen, die auch <strong>der</strong><br />

Wettbewerb kaufen kann.<br />

Kartonsimulation fürs Training<br />

Bei Continental trainieren Mitarbeiter die Liniengestaltung<br />

nach LCA-Prinzipien anhand von Kartonsimulationen.<br />

Mit Kartonagen wird die Linie 1:1<br />

aufgebaut und optimiert. So lernen die Menschen,<br />

wie sich <strong>mit</strong> einfachen Mitteln ergonomische und<br />

funktionelle Arbeitsplätze schaffen lassen.<br />

„Bevor du investierst – denke nach“, so das Credo<br />

von Urs Loser. Er plädiert für einfache Lösungen,<br />

die oft besser funktionieren als teure High-Tech-<br />

Einrichtungen. Oft reichen einfache und handelsübliche<br />

Teile für den Aufbau <strong>der</strong> Betriebs<strong>mit</strong>tel aus.<br />

Kostenfrei und hoch wirksam sei die Nutzung <strong>der</strong><br />

physikalischen Grundgesetze. So könne man die<br />

Schwerkraft durch Einsatz von Rutschen 24 Stunden<br />

am Tag gratis nutzen.<br />

LCA bedeutet: Umdenken<br />

Als Grundvoraussetzung für den erfolgreichen<br />

Einsatz von LCA sieht Urs Loser die Trennung wertschöpfen<strong>der</strong><br />

von nicht wertschöpfenden Tätigkeiten,<br />

indem beispielsweise die Materialbereitstellung an<br />

den Linien nicht durch die Werker son<strong>der</strong>n durch die<br />

Logistik und den Einsatz von Materialzügen erfolgt.<br />

Ziel sei <strong>der</strong> One-Piece-Flow und die Reduzierung von<br />

Lagerbeständen. Eine bedeutende Rolle spielt die<br />

Mitarbeiterqualifizierung und –weiterentwicklung.<br />

„Die Mitarbeiter müssen jeden Prozess in <strong>der</strong> Zelle<br />

beherrschen“ so sein Plädoyer für die „gehende Arbeit“.<br />

Oft reiche auch eine günstigere Maschine aus,<br />

die nicht so schnell ist. Und schließlich solle man Besprechungen<br />

dort abhalten, wo die Wertschöpfung<br />

stattfindet.<br />

„Der Optimist sagt:<br />

Das Glas ist halb voll.<br />

Der Pessimist sagt:<br />

Das Glas ist halb leer.<br />

Der Lean-Denker sagt:<br />

Das Glas ist doppelt<br />

so groß wie nötig.“<br />

Urs Loser<br />

Lernen durch Tun: Rutsche zur Nutzung <strong>der</strong> Schwerkraft wird<br />

an Kartonsimulation getestet<br />

Insgesamt sieht Urs Loser eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

im Verän<strong>der</strong>ungsprozess: „Es braucht Zeit und<br />

das Management muss zu 100 Prozent hinter <strong>der</strong><br />

Lean-Philosophie stehen“. Zudem sei eine Loslösung<br />

von alten Paradigmen erfor<strong>der</strong>lich: „Wir müssen<br />

weg vom Auslastungsdenken. Die Anlage darf auch<br />

einmal stehen, wenn kein Kundenauftrag vorliegt. Es<br />

wird nur produziert, was auch benötigt wird.“ So entstünden<br />

kostengünstige Arbeitsplätze und schlanke<br />

Arbeitsabläufe nach LCA-Kriterien. Sein Fazit: „LCA ist<br />

keine Methode, son<strong>der</strong>n eine Denkweise, die bereits<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Produktgestaltung beginnt“.<br />

13


Ausbildung und Praxis<br />

Lebenslanges Lernen - Studiengang für Praktiker<br />

„Der Weg als Ziel“ o<strong>der</strong> Karriere-Kick: Studiengang Wertschöpfungsmanagement<br />

Der Berufsweg von Rene Freund begann <strong>mit</strong> einer<br />

Ausbildung zum Chemikanten, gefolgt von Fortbildungen<br />

zum Chemotechniker und zum Technischen<br />

Betriebswirt IHK. Nach Gründung einer Familie und<br />

dem Aufstieg zum Werksleiter des Werkes Sinsheim<br />

<strong>der</strong> Blanco GmbH & Co. KG tauscht er nun mehrmals<br />

im Jahr den Chefsessel <strong>mit</strong> dem Hörsaal. Sein Antrieb<br />

für das berufsbegleitende Studium im Bachelor-Studiengang<br />

Wertschöpfungsmanagement ist nicht, wie<br />

bei einigen seiner Kommilitonen, <strong>der</strong> nächste Schritt<br />

auf <strong>der</strong> Karriereleiter. Er hat sich vorgenommen, die<br />

Lean- und TPM-Methoden von Grund auf zu lernen,<br />

da<strong>mit</strong> er die Menschen in seinem Werk zukunftsweisend<br />

weiterentwickeln kann.<br />

Der 44-jährige hatte überlegt, sich das Wissen durch<br />

verschiedene Seminare anzueignen. Dann stieß er auf<br />

den berufsbegleitenden Studiengang an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Ansbach. „Nach dem Informationsgespräch<br />

<strong>mit</strong> Herrn Stallwitz und Prof. May von <strong>der</strong> Hochschule<br />

war mir sofort klar, dass dieser Studiengang mich<br />

weiterbringen wird“, betont er.<br />

„Obwohl es anspruchsvoll ist, sich vier Tage am Stück<br />

von 8 bis 19 Uhr aufs Lernen zu konzentrieren, freue ich<br />

mich auf die Vorlesungen“ erzählt Rene Freund. Nach<br />

einem Vorlesungsblock komme er <strong>mit</strong> vielen Ideen<br />

nach Hause, die er in seinem Werk <strong>mit</strong> kleinen Teams<br />

gleich umsetzt. Ohnehin gehört es zum Studienplan,<br />

dass die Studierenden Projekte in ihren Unternehmen<br />

durchführen und diese dann an <strong>der</strong> Hochschule<br />

präsentieren. Rene Freund ist es gelungen, <strong>mit</strong> einem<br />

studienrelevanten Rüstprojekt circa 8000 Euro pro Jahr<br />

einzusparen. In seiner Rolle als Führungskraft bringt<br />

ihn das Studium ebenfalls weiter: In einer Vorlesung<br />

über Change Management sei ihm klar geworden,<br />

warum gewisse Verän<strong>der</strong>ungen in seinem Werk nicht<br />

Rene Freund (vorne re.) diskutiert <strong>mit</strong> dem Lehrbeauftragten<br />

und Vice Director des <strong>CETPM</strong> Alexan<strong>der</strong> Grombach (vorne li.)<br />

während <strong>der</strong> TPM-Vorlesung<br />

14<br />

Rene Freund (rechts), Werksleiter bei Blanco GmbH & Co. KG,<br />

setzt Erkenntnisse vom Campus direkt in seinem Werk um<br />

funktioniert haben. „Durch die Vorlesung habe ich<br />

neue Impulse bekommen. Ich lebe es jetzt ganz an<strong>der</strong>s<br />

vor und bemühe mich darum, meine Mitarbeiter<br />

besser einzubinden“ ist sein Fazit nach zwei Semestern<br />

in Ansbach.<br />

„Sehr wertvoll ist für mich <strong>der</strong> fachliche Austausch<br />

<strong>mit</strong> Studienkollegen und Referenten“ betont er. Und<br />

er findet es klasse, dass man sich <strong>mit</strong> den Dozenten<br />

auch mal abends im Biergarten unterhalten kann.<br />

Bereichernd findet Rene Freund die Vorlesungen<br />

in Lehrfabrik und Lehrbüro am Campus Herrieden:<br />

„Durch das direkte Umsetzen prägt sich das Gelernte<br />

besser ein und man bekommt mehr Sicherheit“.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt sei die vielfältige Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Studierenden. „Die Altersstruktur<br />

meiner Studienkollegen liegt zwischen Mitte 20 und<br />

Ende 40“, erzählt er. „Etwa ein Drittel <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

hat eine Führungsposition, ein Drittel sind Meister<br />

o<strong>der</strong> Teamleiter und ein Drittel hat eine Stabsfunktion<br />

im Bereich Lean inne“. So sei ein optimaler Austausch<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln gegeben und alle<br />

profitierten voneinan<strong>der</strong>. Dass er das Studium bis zum<br />

Bachelor-Abschluss 2014 <strong>mit</strong> Freude weiter verfolgen<br />

wird, steht für ihn außer Frage.<br />

Bachelor-Studiengang<br />

Wertschöpfungsmanagement<br />

Studieren - auch ohne Abitur: Die Chance für Industriemeister,<br />

Techniker, Technische Betriebswirte ...<br />

Berufsbegleiten<strong>der</strong> Studiengang <strong>mit</strong> 6 Vorlesungsblocks<br />

pro Jahr à 4 Tagen<br />

Bachelor-Abschluss in 6 bis 9 Semestern<br />

Wissen für die Praxis - sofort umsetzbar<br />

www.wertschoepfungsmanager.de


<strong>CETPM</strong> wächst weiter<br />

Neue Räume am Campus Herrieden<br />

TPM- und Lean-News<br />

Als das <strong>CETPM</strong> <strong>der</strong> Hochschule Ansbach im Jahr 2009<br />

die erste Lehrfabrik im Technologie- und Informationszentrum<br />

einrichtete, rechnete niemand da<strong>mit</strong>,<br />

dass diese schon bald zu klein sein würde. Die Einrichtung<br />

platzte aufgrund <strong>der</strong> steigenden Nachfrage<br />

nach den praxisorientierten Seminaren schon bald<br />

aus allen Nähten.<br />

Dann bot sich die Gelegeneit, echte Fabrik- und Büroräume<br />

im nur 10 Fahrminuten von <strong>der</strong> Hochschule<br />

entfernten Herrieden anzumieten. Das <strong>CETPM</strong> nutzte<br />

diese Chance und richtete dort neben einer Lehrfabrik<br />

auch ein Lehrbüro in authentischen Räumen ein.<br />

Im ehemaligen Firmengebäude des Modeherstellers<br />

Auf einer Fläche von über 1500 m² bietet <strong>der</strong> Campus Herrieden<br />

Raum für praxisorientiertes Lernen und für das <strong>CETPM</strong>.<br />

Die neuen Räume des <strong>CETPM</strong> sind zugleich Versuchslabor für neue<br />

Arbeitskonzepte wie hier z.B. <strong>der</strong> „Sitz-Steh-Arbeitsplatz“ aus dem<br />

Beewatec-Rohrsystem <strong>mit</strong> FIFO-Bahnen.<br />

Carlo Colucci werden jetzt Produktions- und Administrationsprozesse<br />

sehr realitätsnah simuliert. Studenten<br />

und Seminarteilnehmer setzen hier ihr frisch<br />

erworbenes Lean-/TPM-Wissen sofort in die Tat um.<br />

Die Veranstaltungen in Herrieden sind gut frequentiert.<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde dort eine zweite Lehrfabrik<br />

eingerichtet. Auch für die durch das Wachstum<br />

des <strong>CETPM</strong> größer werdende Administration wurde<br />

es eng an <strong>der</strong> Hochschule Ansbach. So zog diese<br />

ebenfalls um an den Campus Herrieden. An <strong>der</strong> neu<br />

eingerichteten Außenstelle <strong>der</strong> Hochschule Ansbach<br />

sind inzwischen mehr als 20 Mitarbeiter und 50<br />

Trainer im Einsatz. So konnten Schnittstellen zwischen<br />

Seminarbetrieb und Administration reduziert<br />

werden. In diesem Umfeld ist es selbstverständlich,<br />

dass das <strong>CETPM</strong>-Team seine Prozesse kontinuierlich<br />

hinterfragt und verbessert.<br />

Agile Prozesse <strong>mit</strong> Wertstrom-Management<br />

Neues Handbuch für Praktiker von dem Wertstromexperten Dr. Thomas Klevers<br />

Abbildung:<br />

Wertstrombuch<br />

Ein zentrales Werkzeug<br />

von Lean ist Wertstrom-<br />

Management <strong>mit</strong> den<br />

Grundbausteinen Wertstrom-Mapping<br />

und Wertstrom-Design.<br />

Wertstrom-Management<br />

macht Verschwendung in<br />

Prozessen sichtbar. Wenn<br />

Abläufe transparent sind,<br />

lassen sich Material- und<br />

Informationsflüsse verbessern<br />

– sowohl in einzelnen<br />

Prozessen als auch in <strong>der</strong><br />

gesamten Supply Chain.<br />

Ein Effekt, <strong>der</strong> sich <strong>mit</strong> Wertstrom-Management erreichen<br />

lässt, ist die drastische Senkung von Beständen<br />

und die Reduzierung <strong>der</strong> Durchlaufzeiten. Die<br />

Liefertreue wird erhöht, und die Qualität verbessert<br />

sich durch schnelleres Fehlerfeedback. Unternehmen<br />

werden durch Wertstrom-Management agiler<br />

und können schneller auf Verän<strong>der</strong>ungen am Markt<br />

reagieren.<br />

In seinem neuen Handbuch für Praktiker erklärt<br />

<strong>der</strong> Wertstromexperte Dr. Thomas Klevers Schritt<br />

für Schritt die Vorgehensweise beim Wertstrom-<br />

Management und zeigt viele Möglichkeiten zum<br />

erfolgreichen Einsatz auf. Zahlreiche Praxisbeispiele<br />

aus Projekten in Unternehmen geben tiefen Einblick<br />

in die erprobte Vorgehensweise.<br />

Sowohl erfahrene Praktiker als auch Beginner und<br />

Studierende finden wertvolle Hinweise, wie sie die<br />

Suche nach Verschwendung und <strong>der</strong>en Eliminierung<br />

angehen können.<br />

ISBN: 9-783940-775-10-8, Preis 39,95 € inkl. MwSt.<br />

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TPM- & Lean-Tipps und Denkanstöße<br />

Tipp: Lean ist magnetisch<br />

TPM und Lean setzen auf visuelles Management.<br />

Dabei kommt es darauf an, dass Informationen<br />

schnell und unkompliziert direkt am Ort des<br />

Geschehens verfügbar sind. Magnetprodukte<br />

sind ideale Begleiter in TPM-und Lean-Prozessen.<br />

Viel Spielraum für pfiffige und individuelle<br />

Visualisierungen bieten flexible Magnetfolien,<br />

Magnetbän<strong>der</strong> und Magnettaschen. Schnell und<br />

einfach werden Hinweise und Informationen<br />

genau dort platziert, wo sie benötigt werden. Mit Messer<br />

und Schere lassen sich die Magnetfolien zu je<strong>der</strong> beliebigen<br />

Form zuschneiden. Individuelle Magnetprodukte<br />

bietet die Firma Schallenkammer, z.B. zugeschnittene<br />

Magnetfolien nach individuellen Vorgaben.<br />

Das jüngste Produkt ist ein magnethaftendes Formular,<br />

bedruckt nach Bedarf (z.B. <strong>mit</strong> Problem-Schred<strong>der</strong>, <strong>Kata</strong>-<br />

Fragen ...), das <strong>mit</strong> abwischbarem Schreiber ausgefüllt<br />

wird (s. Abb. links). So läßt es sich immer wie<strong>der</strong> verwenden.<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Inhalte durch Einscannen o<strong>der</strong><br />

Fotos. Erhältlich in DIN A4 und DIN A3.<br />

Foto: www.schallenkammer.de<br />

Impressum:<br />

Hochschule Ansbach<br />

Campus Herrieden – <strong>CETPM</strong><br />

Redaktion Yokoten<br />

Steinweg 5<br />

D-91567 Herrieden<br />

Tel. +49 (0) 9825 2038-100<br />

Fax +49 (0) 9825 2038-111<br />

www.yokoten.de ISSN 2193-4835<br />

E-Mail: yokoten@cetpm.de Einzelheft: 5,00 €<br />

Redaktion: Sabine Leikep Jahresabo für 6 Ausgaben:<br />

19,00 € inkl. Versand<br />

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