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Bericht als PDF - Musikgesellschaft Niedergösgen

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REGIONALMUSIKTAGE STÜSSLINGEN<br />

BRASS BAND KAPPEL Sie «erliefen» sich unter der Leitung von Oliver Waldmann den dritten Rang.<br />

DRUMFANFARE UND MAJORETTEN ORANJE MINNERTSGA (NL) Die Holländer spielten sich unter der Leitung von Jan Zoodsma auf den ersten Platz.<br />

MUSIKGESELLSCHAFT KONKORDIA MÜMLISWIL Unter der Leitung von Marco Nussbaumer schafften es die Guldenthaler auf den 2. Platz<br />

MUSIKVEREIN GRETZENBACH Er wurde von Arno Müller angeführt.<br />

MG EINTRACHT KESTENHOLZ Thomas Maritz führte sie an.<br />

MG NIEDERGÖSGEN Sie stand unter der Stabführung von Christoph Oeschger.<br />

MG DULLIKEN Unter der Leitung von Beat Simeon zeigten sie ihre Evolutionen.<br />

MG LOSTORF Sie marschierte unter der Leitung von Christian Joseph.<br />

MG WINZNAU Geleitet wurde sie von Reimar Walthert.<br />

Wettkonzertvorträge zeigten Musikalisches auf unterhaltendem und teilweise hohem Niveau<br />

Stüsslingen Am Regionalmusiktag zeigten gestern Sonntag insgesamt 16 <strong>Musikgesellschaft</strong>en und Formationen aus der Region sowie aus den Niederlanden und Ungarn ihre Fertigkeiten auf den Blasinstrumenten und an der Perkussion<br />

Insgesamt 16 <strong>Musikgesellschaft</strong>en<br />

traten gestern Sonntag in der<br />

römisch-katholischen Kirche<br />

Stüsslingen an, um bei den Wettkonzerten<br />

ihr musikalisches Können<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Bewertet wurden sie von den<br />

musikalischen Experten André<br />

Wey (Aarau) und Ueli Kipfer (Affoltern<br />

im Emmental).<br />

BEAT WYTTENBACH (TEXT) UND<br />

BRUNO KISSLING (BILDER)<br />

Für viele Musikantinnen und Musikanten<br />

hiess es gestern Sonntagmorgen,<br />

früh aufzustehen, mussten die ersten<br />

doch bereits um 8 Uhr in der römisch-katholischen<br />

Kirche Stüsslingen antreten,<br />

um ihre Wettvorträge bewerten zu lassen<br />

– Einspielen exklusive. Angesagt<br />

wurden die Formationen und Stücke jeweils<br />

von Sabine Auer, Primarlehrerin in<br />

Stüsslingen.<br />

In Phantasien schwelgen<br />

Die erste Formation, die ihre Fertigkeiten<br />

unter Beweis stellen durfte, war<br />

die <strong>Musikgesellschaft</strong> <strong>Niedergösgen</strong><br />

(MGN) unter der Direktion von Christoph<br />

Oeschger; sie traten in Harmonie-Besetzung<br />

an und spielten «Imagasy» von Thiemo<br />

Kraas. Es handelte sich dabei um ein<br />

Stück, das von majestätischen Momenten<br />

lebte – schön zu hören durch die getragenen<br />

Passagen der grossen Blechinstrumente.<br />

Eine erfrischende Abwechslung boten<br />

die Solostellen der Holzinstrumente<br />

und des Euphonium-Registers. Der Name<br />

des Stückes liess erahnen: Man konnte<br />

sich von der Vorstellung leiten lassen, in<br />

Phantasien schwelgen gleichermassen.<br />

Bezüglich Intonation liess die MGN<br />

kaum Schwächen erkennen, was, bezogen<br />

auf die heikle Akustik in der Kirche,<br />

nicht ganz selbstverständlich war. Diese<br />

Formation spielte auf einem hohen Niveau<br />

und hätte ein etwas zahlreicheres<br />

Publikum verdient gehabt.<br />

Lebhafter Musikvortrag<br />

Ebenfalls in Harmonie-Besetzung<br />

trat die Formation aus dem Nachbarort,<br />

die <strong>Musikgesellschaft</strong> Obergösgen (MGO)<br />

unter der Leitung von Samuel<br />

Schulthess an. Sie präsentierten dem Publikum<br />

das Drittklass-Wettstück «Majestia»<br />

von James Swearingen. Sanft beginnend<br />

mit einem Querflöten-Solo und<br />

den Begleitklängen des Euphoniums,<br />

entwickelte sich das Stück bald zu einem<br />

lebhaften Musikvortrag, in welchem sich<br />

die einzelnen Register mit angetönten<br />

Soli-Parts abwechselten und gegenseitig<br />

ergänzten.<br />

Majestätisch mutete das Stück zu<br />

Recht an. Forte-Stellen wechselten sich<br />

mit getragenen, elegisch anmutenden<br />

Passagen ab. Auch diese Formation erbrachte<br />

eine sehr ansprechende Leistung,<br />

was schon deshalb positiv erwähnt<br />

werden muss, weil die Intonation in einigen<br />

Passagen des Stücks heikel zu<br />

handhaben war. Fazit: Auch die MGO<br />

muss sich nicht verstecken, im Gegenteil.<br />

Samba-Rhythmen<br />

Als nächste Formation war die <strong>Musikgesellschaft</strong><br />

Dulliken (MGD) an der<br />

Reihe, auch sie traten in Harmonie-Besetzung<br />

an. Für ihren neuen, seit Anfang<br />

Jahr wirkenden Dirigenten Beat Simeon<br />

war es die erste Bewährungsprobe unter<br />

Bewertung. Die MGD führte dem inzwischen<br />

etwas zahlreicheren Publikum<br />

«Adios Havana» von Willy Fransen vor.<br />

Wie es der Name erahnen liess, prägten<br />

Samba-Rhythmen das Stück; man<br />

fühlte sich gedanklich unter die karibische<br />

Sonne Kubas versetzt. Doch nicht<br />

nur fetzige Klänge prägten das Stück,<br />

sondern auch ruhige, getragene, fast<br />

mystisch anmutende Passagen, die die<br />

volle Konzentration und eine perfekte<br />

Abstimmung des gesamten Klangkörpers<br />

erforderten. Die MGD meisterte insbesondere<br />

die heiklen, synkopen-behafteten<br />

Rhythmen ausgezeichnet; der<br />

«Neue» hatte seine Formation im Griff.<br />

Grundsolides Handwerk<br />

Als vierte Formation trat mit der <strong>Musikgesellschaft</strong><br />

Niederbuchsiten die erste<br />

an, die in Brass-Band-Besetzung spielte;<br />

sie stand unter der Leitung von Hans<br />

Kurth und intonierte «Silver Creek Valley»,<br />

komponiert vom Niederländer Kees<br />

Vlak (Vierte Stärkeklasse). Wie bei den<br />

Obergösgern, handelte es sich bei den<br />

Niederbuchsitern um eine eher kleinere<br />

Formation.<br />

Nichtsdestotrotz boten die Gäuer eine<br />

feine Leistung: Die teils mit<br />

Schalldämpfern spielenden Kornettisten<br />

verliehen dem Stück eine typische Filmmusik-Atmosphäre,<br />

und auch die rhythmischen<br />

Einlagen von Euphonium einerseits<br />

und Perkussion andererseits,<br />

Pferdegeklapper imitierend, liessen so<br />

etwas wie Wildwest- und Cowboy-Romantik<br />

aufkommen. Es war grundsolides<br />

Handwerk, was die Gäuer boten. Das<br />

kam beim Publikum gut an.<br />

Regen und Sonnenschein<br />

Als nächstes war wiederum eine Niederämter<br />

Formation an der Reihe, wiederum<br />

in Harmonie-Besetzung, und<br />

zwar jene, welche den Regionalmusiktag<br />

2011 im Niederamt durchführen wird:<br />

Die <strong>Musikgesellschaft</strong> Schönenwerd unter<br />

der Stabführung von Cornelia Morokutti.<br />

Sie präsentierten den Anwesenden<br />

«The Glacier Express» von Larry Neeck,<br />

ein Stück der dritten Stärkeklasse.<br />

Schon die ersten Klänge liessen einen<br />

in die Welt der Hochalpen hineinversetzt<br />

sehen, und man konnte sich vorstellen,<br />

wie sich der Zug durch die Gleise<br />

kämpft. Und die teils düster anmutenden<br />

Passagen simulierten die plötzlich<br />

einsetzenden alpinen Gewitter sehr passend.<br />

Doch wo Regen ist, ist auch Sonnenschein:<br />

Die alphornähnlichen Klänge<br />

des Euphoniums kündeten davon.<br />

Nicht nur das Wetter beruhigte sich, sondern<br />

auch der Charakter des Stücks. Insgesamt<br />

bot die MGS eine gute Vorstellung<br />

und präsentierte eine ansehnliche<br />

Visitenkarte für den Musiktag 2011.<br />

«Zolli» und «Brummbär»<br />

Als nächstes war die <strong>Musikgesellschaft</strong><br />

Starrkirch-Wil unter der Direktion<br />

von Roman von Arb an der Reihe,<br />

ebenfalls eine Harmonie-Besetzung. Sie<br />

präsentierten <strong>als</strong> erste an jenem Morgen<br />

kein Wettstück, sondern vier Titel unter<br />

dem Motto «Unterhaltungsmusik», aber<br />

auch sie liessen sich bewerten. Als erstes<br />

spielten sie den «Basler Marsch» von Willy<br />

Haag, danach folgte «Der alte Brummbär»<br />

von Julius Fucik, arrangiert von<br />

John Maston. «Brummbärin vom Dienst»<br />

mit viel Feingefühl auf dem B-Bass war<br />

Regula Müller, die verdientermassen viel<br />

Applaus erntete.<br />

Als drittes Stück präsentierten die<br />

Musikantinnen und Musikanten aus der<br />

Oltner Vorortsgemeinde Themen aus der<br />

viel Pathos aufweisenden 1812er-Overtüre<br />

von Peter Iljitsch Tschaikowsky, arrangiert<br />

von Johnnie Vinson. Das vierte<br />

Stück schliesslich war der unlängst verstorbenen<br />

Pop-Ikone Michael Jackson gewidmet:<br />

«Thriller», arrangiert von John<br />

Ryan. Auch die <strong>Musikgesellschaft</strong> Starrkirch-Wil<br />

legte eine sehr gute Leistung<br />

an den Tag.<br />

Reise durch Irland<br />

Danach war die Reihe an der <strong>Musikgesellschaft</strong><br />

Lostorf (MGL) unter der Direktion<br />

von Christian Joseph, mit <strong>Niedergösgen</strong><br />

zusammen eine der zahlenmässig<br />

grössten Formationen aus der Region.<br />

Der junge Dirigent hatte die MGL<br />

im letzten September übernommen und<br />

mit ihr «Lord Tullamore»von Carl Wittrock<br />

einstudiert; ein Stück, das in der<br />

zweiten Stärkeklasse Harmonie kategorisiert<br />

ist.<br />

Bei Tullamore, so Experte André Wey<br />

auf Anfrage, handle es sich um ein kleines<br />

Dorf in Irland. Und tatsächlich waren<br />

Assoziationen zur irischen Folklore<br />

herauszuhören, lieblich dargebracht von<br />

der gesamten Holzbesetzung von der<br />

Klarinette über die Querflöte bis hin zur<br />

Oboe, mächtig verstärkt durch den gesamten<br />

Klangkörper. Die junge Truppe<br />

erntete tosenden Applaus.<br />

Farbenprächtige Bilder<br />

Den Lostorfern folgte der Musikverein<br />

Herbetswil unter der Leitung von<br />

Christoph Altermatt. Die Brass-Band-Formation<br />

wurde von sieben blutjungen Buben<br />

und Mädchen – der Jüngste war erst<br />

elf Jahre alt – verstärkt und die von den<br />

«Grossen» perfekt integriert wurden.<br />

Die Herbetswiler führten dem Publikum<br />

«Indian Summer» von Eric Ball vor.<br />

Farbenprächtige Bilder ziehen vor dem<br />

geistigen Auge vorbei. Die Buben und<br />

Mädchen hinkten der Leistung der Erwachsenen<br />

in keiner Weise hinterher,<br />

und das Gezeigte offenbarte einmal<br />

mehr, dass das Thal sich keine grossen<br />

Sorgen um eventuell fehlenden musikalischen<br />

Nachwuchs machen muss. Kompliment.<br />

Und Elvis lebt doch ...<br />

Mit der <strong>Musikgesellschaft</strong> Holderbank<br />

(MGH) unter der Direktion von<br />

Wolfgang Nussbaumer folgte eine weitere<br />

Formation aus dem Thal und ebenfalls<br />

eine junge Truppe in Harmoniebesetzung.<br />

Sie boten ein Unterhaltungsprogramm<br />

dar. Zunächst spielten sie eine<br />

Kurzversion des berühmten «Bolero»<br />

von Maurice Ravel, arrangiert von Henk<br />

Ummels. Der Gag: Nussbaumer trat erst<br />

ans Dirigentenpult, <strong>als</strong> die MGH schon<br />

spielte. Danach folgte «Gonna fly now»<br />

von Bill Conti, arrangiert von Marco Somadossi,<br />

ein schmissiges Stück mit fetzigen<br />

Rhythmen.<br />

«Elvis: The Legend lives on», arrangiert<br />

von David Marshall, liess den «King<br />

of Rock’n’Roll» nochm<strong>als</strong> aufleben. Alt-<br />

Saxophonist Marco Bader, <strong>als</strong> Elvis verkleidet,<br />

intonierte dazu passend «Falling<br />

in Love». Und zum Schluss folgte «Let me<br />

entertain you» von Robbie Williams, arrangiert<br />

von Don Campell; ein Stück, das<br />

von vielen Tempi-Wechseln geprägt ist.<br />

Auch diese Thaler Formation enttäuschte<br />

in keiner Art und Weise; im Gegenteil,<br />

sie bot beste Unterhaltung dar.<br />

Höfische Tänze<br />

Die letzte Formation, die am Morgen<br />

antrat, war die <strong>Musikgesellschaft</strong> Eintracht<br />

Wisen unter der Leitung von André<br />

Baeriswyl. Die Brass-Band-Formation<br />

trat mit dem Stück «Dance Music» von<br />

Bruce Fraser auf, klassiert in der dritten<br />

Stärkeklasse. Auch sie traten mit sehr<br />

jungen Perkussionisten auf.<br />

«Dance Music» bot besten Brass-Band-<br />

Sound und erinnerte fast ein wenig an<br />

die höfischen Gesellschaftstänze vergangener<br />

Zeiten. Die Eintracht Wisen bot<br />

dem Publikum eine kraftvolle und stilsichere<br />

Darbietung, einen würdigen Ausklang<br />

des Morgens darbringend.<br />

Südamerikanische Rhythmen<br />

Der Nachmittag – nach den Marschmusikdarbietungen<br />

(siehe Kästchen) –<br />

stand dann fast vollständig im Zeichen<br />

der Unterhaltungsmusik. Den Anfang<br />

machte die <strong>Musikgesellschaft</strong> Eintracht<br />

Kestenholz unter der Stabführung von<br />

Thomas Maritz. Sie begannen brasilianisch<br />

mit «Samba de Orfeu» von Luiz<br />

Bonfá, arrangiert von Frode Thingnaes.<br />

Das zweite Stück der Kestenhölzer hiess<br />

«Smart Latin» von Frans Absil, welches<br />

ebenfalls durch seine südamerikanischen<br />

Rhythmen zu begeistern vermochte.<br />

Das dritte Stück war das Traditional-<br />

Lied «La Bamba», arrangiert von Ferenc<br />

Geiger. Auszüge aus dem epischen Musical<br />

«Evita» von Andrew Lloyd Webber, arrangiert<br />

von John Moss mit dem<br />

berühmten Lied «Don’t cry for me, Argentina»<br />

<strong>als</strong> Leitmotiv, bildete den Abschluss.<br />

Die Gäuer vermochten durch einen<br />

vollen Klangkörper, eine ausgewogene<br />

Intonation und Stilsicherheit zu überzeugen.<br />

Die Seele der Magyaren<br />

Danach war die Reihe an der ungarischen<br />

Gastformation, dem Harmonie-<br />

Blasorchester Orosháza OFZE unter der<br />

Direktion von László K. Tóth. Sie begannen<br />

mit der «Ungarischen Lustspiel-Ouvertüre»<br />

von Béla Kéler (Opus 108), arrangiert<br />

von Mol Gosling. Die Melodien, welche<br />

die Folklore der Magyaren prägen,<br />

tauchten auch hier auf: Stolz anmutende,<br />

in Moll gehaltene Synkopierungen<br />

und abrupte Tempiwechsel, verbunden<br />

mit sehnsüchtig anmutenden Passagen.<br />

Eher ruhig bis bedächtig erklang<br />

anschliessend «Choral and Rock-Out»<br />

von Ted Huggens. Doch auch hier offenbarte<br />

sich die hohe Qualität der Formation.<br />

Viele Solo-Parts<br />

Nach den Ungarn war die Reihe an<br />

der <strong>Musikgesellschaft</strong> Konkordia Mümliswil<br />

unter der Direktion von Marco<br />

Nussbaumer, welche sich ebenfalls für<br />

ein Unterhaltungsprogramm entschieden<br />

hatte. Sie begannen mit dem<br />

berühmten, fröhlichen Beatles-Lied «Hey<br />

Jude» von Paul McCartney und John Lennon,<br />

arrangiert von Alan Fernie. Es folgten<br />

das jazzig-fetzige «Feeling Good» von<br />

Leslie Bricusse, arrangiert von Stefan<br />

Schwalgin mit dem Posaunen-Solo von<br />

Markus Menth und «Two Worlds» aus<br />

dem Film «Tarzan» von Phil Collins, arrangiert<br />

von Takashi Hoshide.<br />

Das vierte Stück lautete «Stormy Weather»,<br />

arrangiert von Bjørn Morten Kjœrnes<br />

mit einem verträumten Alt-Saxophon<br />

Solo von Lukas Haefeli. Den<br />

Schluss bildete «Watermelon Man» von<br />

Herbie Hancock, arrangiert von Markus<br />

Götz. Das Zusammenspiel klappte; die<br />

einzelnen Register harmonierten gut untereinander.<br />

Bis zuletzt gefordert waren<br />

auch die jungen Perkussionisten, die ihr<br />

vielfältiges Instrumentarium gekonnt<br />

einsetzten.<br />

Welcome to the States<br />

Es folgte der Musikverein Gretzenbach<br />

unter der Leitung von Arno Müller.<br />

Ihr Unterhaltungsprogramm war stark<br />

amerikanisch angehaucht. Den Anfang<br />

machte der «Colonel Bogey March» von<br />

Kenneth J. Alford, gefolgt von «New York,<br />

New York» von John Kander, arrangiert<br />

von Thomas Wyss. Das Musical «Cats»<br />

von Andrew Lloyd Webber verbindet<br />

man ebenfalls mit der Metropole am<br />

Hudson-River. Die Gretzenbacher spielten<br />

daraus das «Memory». Arrangiert hatte<br />

das Stück Goff Richards, <strong>als</strong> Solo-Cornettist<br />

überzeugte Pascal Wüthrich.<br />

Das vierte Stück hiess «Alexander’s<br />

Ragtime Band» von Irving Berlin, arrangiert<br />

von Edrich Siebert, und zum<br />

Schluss spielte der Musikverein, die USA<br />

verlassend, «Amparita Roca» von Jaime<br />

Texidor, arrangiert von Aubrey Winter,<br />

durchsetzt mit schmissigen südamerikanischen<br />

Rhythmen. Das Publikum bekam<br />

solide Brass-Band-Kost geboten.<br />

«Friesische Häppchen»<br />

Danach stieg das Fanfarekorps Oranje<br />

Minnertsga aus den Niederlanden auf<br />

die Bühne. Mit dem besinnlichen «Koraal<br />

434» beginnend, ahnte man schon zu Beginn,<br />

welches musikalische Volumen die<br />

rund 40 Bläserinnen und Bläser zu generieren<br />

in der Lage sind. Weiter ging es<br />

mit dem kunstvoll vorgetragenen «Gabriella’s<br />

Song» von Stefan Nilsson, arrangiert<br />

vom Korps-Mitglied Alma Muller,<br />

und dem heiter-fröhlichen «Any Dream<br />

will do» von Andrew Lloyd Webber, arrangiert<br />

von Marten van der Wal.<br />

Als viertes Stück und Highlight spielte<br />

die Fanfare-Formation das avantgardistisch-pathetisch<br />

anmutende «Night<br />

on Bald Mountain» von Modest P. Mussorgsky,<br />

arrangiert von Juri Briat. Hierfür<br />

gab es stehende Ovationen. Den Schluss<br />

der «friesischen Häppchen» – Minnertsga<br />

liegt in Friesland im Norden der Niederlande<br />

– bildete der schmissige Marsch<br />

«The Standard of St. George» von Kenneth<br />

J. Alford.<br />

RANGLISTE DES MARSCHMUSIK-<br />

WETTBEWERBS<br />

Die Rangliste präsentierte sich nach<br />

Punkten wie folgt:<br />

1. Minnertsga 91,5<br />

2. MG Mümliswil 89,0<br />

3. BB Kappel 87,0<br />

4. MGs Dulliken und Winznau je 85,5<br />

6. MV Gretzenbach, 85,0<br />

7. MG Kestenholz 84,5<br />

8. MG Lostorf 83,5<br />

9. MGs <strong>Niedergösgen</strong> und<br />

Starrkirch-Wil je 83,0<br />

11. MGs Holderbank und Wisen je 81,0<br />

13. BO Orosháza OFZE 80,0<br />

14. MG Schönenwerd 79,0<br />

Die MG Obergösgen marschierte ausser<br />

Konkurrenz. (BW)<br />

Auf «Basel» vorbereiten<br />

Als letzte Formation trat die <strong>Musikgesellschaft</strong><br />

Winznau an. Die Brass Band<br />

unter der Leitung von Reimar Walthert<br />

intonierte «Patterns» von Edward<br />

Gregson (Selbstwahlstück zweite Stärkeklasse)<br />

und «Clouds» von Bertrand Moren<br />

(Aufgabestück dritte Stärkeklasse für die<br />

Teilnahme am ersten Musikfest beider<br />

Basel vom kommenden Wochenende in<br />

Muttenz).<br />

Es war beeindruckend, dass die MG<br />

Winznau punkto Intonation und Zusammenspiel<br />

eine insgesamt sehr gute Vorstellung<br />

ablieferte; dies bei beiden<br />

Stücken. Und das ist ganz bestimmt<br />

nicht <strong>als</strong> selbstverständlich zu werten,<br />

wenn man nach einer solchen Klasse-Formation<br />

wie Minnertsga anzutreten hatte.<br />

Die Standing Ovations hatten auch sie<br />

sich redlich verdient.<br />

Es ist festzuhalten, dass alle Formationen<br />

den ganzen Tag über Blasmusik<br />

vom Feinsten geboten hatten.


B C M Y Seite 28<br />

OT<br />

28<br />

MZ Montag, 14. Juni 2010<br />

130 Jugendliche im Wettstreit<br />

Stüsslingen Am Samstag fand anlässlich der Regionalmusiktage der Jugendmusiktag statt<br />

Zu einem musikalischen Wettstreit<br />

trafen sich am vergangenen<br />

Samstag um die 130<br />

Jugendliche in der katholischen<br />

Kirche Stüsslingen. Der<br />

Jugendmusiktag anlässlich<br />

der Regionalmusiktage war<br />

auch diesmal wieder ein voller<br />

Erfolg. Die Kirche war stets<br />

gut besetzt.<br />

EUGEN BUSSLINGER (TEXT) UND<br />

BRUNO KISSLING (BILDER)<br />

Den Anfang machte die Jugendmusik<br />

Gösglingen mit jungen Mitgliedern<br />

aus Ober- und <strong>Niedergösgen</strong> sowie<br />

aus Stüsslingen. Geleitet wird<br />

sie abwechselnd von Urs Bachofner<br />

und Christoph Oeschger.<br />

Zur Begrüssung erklang der<br />

Song «Hello Mary Lou». Der erste<br />

Trompeter wusste darin mit einem<br />

schönen Solo zu gefallen. Die verschiedenen<br />

Register der Harmoniebesetzung<br />

kamen auch beim nachfolgenden<br />

«Ring Ring» der schwedischen<br />

Gruppe Abba bestens zur Geltung.<br />

Ein Schweizer Welterfolg war<br />

um 1950 die Komposition des im Januar<br />

verstorbenen Arthur Beul<br />

«Nach em Räge schint dSunne». Zum<br />

Abschluss brillierte noch einmal das<br />

Trompetenregister mit der Hauptmelodie<br />

von «Lollipop». Die Einheimischen<br />

erhielten für ihre sauberen<br />

Darbietungen den verdienten grossen<br />

Applaus.<br />

Als zweite Formation wurden<br />

nun die «Sax Teens» aus Starrkirch-<br />

Wil angesagt. Unter der Leitung von<br />

Christoph Spiegel spielten eine Sopransaxophonistin<br />

und vier Altsaxophonisten<br />

sechs teils jazzige, teils<br />

rockige Stücke. In «Dr Rockenstein»<br />

hatte die junge Sopransaxophonistin<br />

solistische Aufgaben, während<br />

ihre Kollegen am Alto in «Smoke on<br />

the Water» und «Solid as a Rock»<br />

brillieren durften. Die Gruppe, begleitet<br />

von Keyboard, Bass und<br />

Schlagzeug, spielte ausser Konkurrenz,<br />

verzichtete <strong>als</strong>o auf den<br />

Jurybericht und die Rangierung, die<br />

sicher nicht schlecht ausgefallen<br />

wären, wurde doch mit Präzision<br />

und stilsicher musiziert. Doch<br />

schon bald kam das letzte Stück «Game<br />

Over» und die nächste Formation<br />

war an der Reihe.<br />

Überraschungen warteten auf<br />

Bei den Brass Kids Niederamt<br />

spielen junge Blechbläser aus Gretzenbach,<br />

Trimbach und Winznau<br />

unter der Leitung von Reimar<br />

Walthert. Zum Einzug erklang der<br />

Marsch aus der Suite «Die Planeten»<br />

von Gustav Holst. Die Filmmusik aus<br />

Walt Disneys «The Incredibles» zeigte<br />

darauf das grosse dynamische<br />

Spektrum dieses Ensembles. Mit<br />

dem rockigen «Evil Ways» und Michael<br />

Jacksons «Thriller» verabschiedete<br />

sich die Brass Band vom applaudierenden<br />

Publikum.<br />

Erst seit kurzem wird die Jugendmusik<br />

Dulliken von Alain Nilly<br />

dirigiert. Von ihnen war das bekannte<br />

Stück «Lemon Tree» zu hören, das<br />

1995 bekannt wurde. Im gleichen<br />

Jahr hatte Michael Jackson Erfolg<br />

mit seinem «You Are not Alone», das<br />

die Dulliker Band in einem Arrangement<br />

von Larry Foster spielte. Der<br />

traditionelle «Banana Boat Song»<br />

aus der Karibik brachte besonders<br />

die guten Schlagzeuger ins Rampenlicht,<br />

während das abschliessende «I<br />

Will Survive» nach dem einleitenden<br />

gefühlvollen Flötensolo mit<br />

Schwung in die Mittagspause überleitete.<br />

Ein gut besetztes Ensemble durfte<br />

Wolfgang Nussbaumer <strong>als</strong> Leiter<br />

der Jugendmusik Holderbank präsentieren.<br />

Im «Sunridge March» kamen<br />

besonders die warmen Holzbläserklänge<br />

zur Geltung. In «Fanatic<br />

Winds» wird der gesunde Fanatismus<br />

beschrieben, den Musiker brauchen,<br />

um nach der Arbeit in die Musikprobe<br />

zu gehen. Der Mittelteil,<br />

mit seinen weichen, ruhigen Phrasen<br />

wurde vom Holz hervorragend<br />

intoniert. Auch der abschliessende<br />

«Moore Street Rag» konnte das Publikum<br />

begeistern.<br />

Daniela Niederhauser hat vor einem<br />

Jahr von ihrem Vater den Taktstock<br />

der Jugendmusik Lostorf übernommen.<br />

Sie interpretierte <strong>als</strong> Erstes<br />

Hans Zimmers spannungsgeladene<br />

Filmmusik zu «Spirit: Stallion<br />

of the Cimarron». Zur Einleitung<br />

von «I Will Follow Him» war darauf<br />

ein sauber gelungenes Trompetensolo<br />

zu hören, während «You’re the Devil<br />

in Disguise» an Elvis Presley erinnerte.<br />

Als besondere Überraschung<br />

stellte sich das Corps zum letzten<br />

Lied <strong>als</strong> Chor auf und sang den Hit<br />

des unvergessenen Mani Matter «Ds<br />

Zündhölzli» in einem für gemischten<br />

Chor a cappella arrangierten<br />

Satz von Fredy Fluri.<br />

Auch das nachfolgende Jugendensemble<br />

Gunzgen wartete <strong>als</strong> Erstes<br />

mit einer Überraschung auf. Vier<br />

Kinder der Unterstufe durften mit<br />

ihren Blockflöten bei den «Grossen»<br />

mitmachen. Sie kamen akustisch<br />

bestens zur Geltung und halfen mit,<br />

den «Railway Traffic» erfolgreich zu<br />

gestalten. Nach dem ruhigen, dynamisch<br />

gespielten «Peace Like a River»<br />

spielte eine fortgeschrittene Schülerin<br />

das Saxophonsolo im «Tango d’amore».<br />

Durch alle Register führte Dirigent<br />

Peter Hauser sein vielseitiges<br />

Ensemble zum Abschluss noch einmal<br />

im Abba-Hit «The Winner Takes<br />

it All».<br />

Der Sieger kommt aus Holderbank<br />

Das Jugendspiel Mümliswil-Ramiswil<br />

machte den Abschluss des<br />

bunten Reigens. Das von Glenn Miller<br />

bekannte «Pennsylvania 6-5000»<br />

machte auch im neuen Arrangement<br />

von Victor Lopez das Klingeln<br />

des Telefons zur wichtigsten Sache<br />

für Verliebte. Dirigent Marco Nussbaumer<br />

hat ein Medley mit dem Titel<br />

«Udo Jürgens» arrangiert, in dem<br />

mit «Siebzehn Jahr, blondes Haar»<br />

und «Aber bitte mit Sahne» an die erfolgreiche<br />

Karriere des Sängers erinnert<br />

wird. Angenehm aufgefallen ist<br />

dabei der routinierte Schlagzeuger,<br />

der mit dem Besen agierte und so<br />

das Bläserensemble unterstützt,<br />

nicht aber übertönt hat. Aus dem<br />

Film «Jungle Book» kennt man den<br />

Song des Bären Balu, «The Bare Necessities».<br />

Ein beliebter Aufsteller<br />

zum Abschluss der Wettspiele.<br />

Die Juroren, Natalie Trittibach<br />

und Thomas Maritz, hatten es nun<br />

nicht leicht, die verschiedenen Ensembles<br />

miteinander zu vergleichen<br />

und in eine Rangfolge zu bringen.<br />

Eigentlich sind aber die Kriterien<br />

immer dieselben: Intonation,<br />

Dynamik und Rhythmus sind richtig<br />

auszuführen. Dazu soll der Dirigent<br />

auf den Klangausgleich achten,<br />

das heisst, die Melodie soll von<br />

Begleitstimmen nicht erdrückt werden.<br />

Klar ist, dass es kaum jemand<br />

fertig bringt, allen diesen Kriterien<br />

zu hundert Prozent optimal zu<br />

genügen, hat man es doch mit Jugendlichen<br />

zu tun, deren Ausbildung<br />

auf unterschiedlichem Niveau<br />

ist.<br />

Vor der mit Spannung erwarteten<br />

Rangverkündigung zeigten die<br />

Majoretten des holländischen Gastvereins<br />

CMV «Oranje» Minnertsga<br />

noch ein paar Müsterchen ihres<br />

Könnens.<br />

Hans Niederhauser, der Präsident<br />

des Niederämter Musikverbands,<br />

betonte in seiner Rede, dass<br />

eigentlich alle Mitwirkenden Sieger<br />

seien. Der erste Rang ging an die Jugendmusik<br />

Holderbank, die von<br />

Wolfgang Nussbaumer geleitet wird,<br />

während sein Bruder Marco mit<br />

dem Jugendspiel Mümliswil-Ramiswil<br />

den zweiten Platz belegen konnte.<br />

Im dritten Rang wurde die Jugendmusik<br />

Lostorf unter Daniela<br />

Niederhauser klassiert.<br />

Als Zeichen der Gemeinsamkeit<br />

spielten alle Mitwirkenden gemeinsam<br />

«Walk Over» von Tom Kotter<br />

und «The A Team» von Mike Post und<br />

Pete Carpenter. So endete stimmungsvoll<br />

der Jugendmusiktag.<br />

JUGENDMUSIK LOSTORF SANG 3. Rang; unter der Leitung von Daniela<br />

Niederhauser<br />

JUGENDMUSIKTAG<br />

JUGENDMUSIK HOLDERBANK Unter der Leitung von Wolfgang Nussbaumer schafften sie es auf den ersten Platz.<br />

JUGENDENSEMBLE GUNZGEN Unter der Leitung von Peter Hauser<br />

BRASS KIDS NIEDERAMT Unter der Leitung von Reimar Walthert<br />

JUGENDSPIEL MÜMLISWIL-RAMISWIL 2. Rang; unter der Leitung<br />

von Marco Nussbaumer<br />

JUGENDMUSIK DULLIKEN Unter der Leitung von Alain Nilly<br />

SAX TEENS STARRKIRCH-WIL Leitung Christoph Siegel

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