Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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3 Erfassung bisheriger Freigabeverfahren<br />
3.1 Praxis bei der Ermittlung der Nuklidvektoren<br />
Zur Einholung der Informationen zu bisher durchgeführten Freigabeverfahren wurden<br />
zunächst die Landesbehörden in Bundesländern, in denen sich entsprechende Einrichtungen<br />
befinden, angeschrieben und um ihre Mitwirkung gebeten.<br />
In der Tabelle 1 sind aus der Literatur [46] und [71] und aus eigener Kenntnis relevante<br />
Objekte in den einzelnen Bundesländern zusammengestellt. Es handelt sich dabei<br />
um Anlagen, die stillgelegt sind, sich in Stilllegung befinden oder deren Stilllegung in<br />
den nächsten 5 Jahren bevorsteht.<br />
Mit Hilfe der Landesbehörden waren die durchgeführten Freigaben großer Stoffmengen<br />
möglichst vollständig zu erfassen, <strong>für</strong> die typischerweise Nuklidvektoren ermittelt<br />
werden. Kleinere Mengen von Abfällen aus Forschung und Medizin, die nicht stichprobenartig,<br />
sondern vollständig auf ihre Radioaktivität hin untersucht werden, sollten<br />
nicht berücksichtigt werden. Zu den Freigabevorgängen wurden möglichst detaillierte<br />
Informationen erfragt, die eine Übersicht über die dabei verwendeten Nuklidvektoren<br />
und deren Erstellung ermöglichen.<br />
Die Reaktionen der Landesbehörden auf die Anfrage waren sehr unterschiedlich und<br />
reichten von Ablehnung der Mitarbeit bis hin zu bereitwilligen und detaillierten Zuarbeiten.<br />
Durch weitere Erläuterung der Zielstellung und des Charakters des Projektes<br />
konnten aber aus allen relevanten Bundesländern Informationen erhalten werden.<br />
In einem zweiten Schritt wurde auch Kontakt mit ausgewählten Betreibern kerntechnischer<br />
Anlagen und Gutachtern aufgenommen, um weitere Angaben zu den Nuklidvektoren,<br />
den Verfahren zu ihrer Ermittlung und zur Sicherung der Repräsentativität zu<br />
erhalten.<br />
Bei der Literaturrecherche wurden fast ausschließlich in den Proceedings von Tagungen<br />
Angaben zu den Nuklidvektoren und der Verfahrensweise zu ihrer Ermittlung gefunden.<br />
Dabei ist in den meisten Fällen die Ermittlung der Nuklidvektoren nur in groben<br />
Zügen beschrieben, so dass eine Beurteilung der Repräsentativität nicht mal ansatzweise<br />
möglich ist. Das Vorgehen beim Rückbau des Kernkraftwerks Stade wird<br />
hingegen in den letzten Jahren detailliert und nachvollziehbar beschrieben [10], [28],<br />
[30], [31], [38], [50], [51], [52].<br />
Daneben gibt es auch Angaben zur Ermittlung der Nuklidvektoren bei folgenden Projekten:<br />
• Forschungsreaktor der Medizinischen Hochschule Hannover [41]<br />
• Versuchsatomkraftwerk (VAK) Kahl [42].<br />
• Radiochemische Labors im Institut <strong>für</strong> Sicherheits- und Reaktorforschung (ISR)<br />
des Forschungszentrums Jülich [34]<br />
• Kernkraftwerk Biblis [35]<br />
• Forschungsreaktoren des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg<br />
[53]<br />
• Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) [60].<br />
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