Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
inger spezifischer Aktivität aber hoher radiologischer Relevanz, wie die Alphastrahler,<br />
ausreichend sicher bestimmt werden können.<br />
Die Anzahl der in den abgegrenzten Bereichen zu entnehmenden Proben ist so zu wählen,<br />
dass die statistische Verteilung <strong>für</strong> die Nuklide des Nuklidvektors ausreichend sicher<br />
bestimmt werden kann. Ein Vertrauensniveau von 95 % wurde von der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission<br />
als ausreichend angesehen. Für die statistische Betrachtung erscheinen<br />
aus der Abwägung von Aufwand und statistischer Sicherheit 16 bis 20 Proben<br />
als optimal. In begründeten Fällen können auch weniger Proben angemessen sein.<br />
Die Probenahmeorte sind auf Grund gründlicher Anlagenkenntnis und der Nutzung von<br />
Vorbefunden, z. B. aus dem Betrieb der Anlage oder erkundenden Messungen vor Ort<br />
auszuwählen. Dabei ist die Beprobung von Aktivitätsmaxima günstig, um auch Nuklide<br />
mit geringer spezifischer Aktivität bestimmen zu können. Zunächst sollte eine größere<br />
Zahl möglicher Probenahmeorte definiert werden, aus der dann eine Auswahl getroffen<br />
wird. So bleiben alternative Probenahmeorte, auf die zurückgegriffen werden kann,<br />
wenn an einem vorgesehenen Ort keine Probenahme möglich ist oder zusätzliche Proben<br />
benötigt werden.<br />
Der Probenahmezeitpunkt soll so gewählt werden, dass die Aktivität der Proben ausreichend<br />
ist, z. B. vor einer Phase des sicheren Einschlusses. Unzugängliche Stellen<br />
können während der Demontage von Komponenten beprobt werden. Bei der Wahl<br />
des Probenahmezeitpunkts ist zu beachten, dass Dekontaminationen den Nuklidvektor<br />
verändern können.<br />
Die Bedeutung der Probenahme <strong>für</strong> die Qualität des Gesamtprozesses und damit <strong>für</strong><br />
die Repräsentativität der Nuklidvektoren kann nicht genug betont werden. Fehler, die<br />
hier gemacht werden, lassen sich durch keine noch so präzise Analytik und mathematisch-statistisch<br />
begründete Datenauswertung wieder korrigieren.<br />
Die Probenahme ist deshalb von zuverlässigem, ausreichend qualifiziertem und <strong>für</strong><br />
die Probenahme besonders geschultem Personal durchzuführen. Die Probenehmer<br />
müssen über praktische Erfahrungen verfügen und mit der Problemstellung vertraut<br />
sein. Es ist günstig, wenn die Probenehmer auch Ortskenntnis und Erfahrungen aus<br />
dem Betrieb der Anlage mitbringen.<br />
Die Probenvorbehandlung im Labor dient dazu, die entnommenen Proben <strong>für</strong> die Analysen<br />
vorzubereiten. Dabei ist darauf zu achten, dass durch die Verfahren die Nuklidzusammensetzung<br />
nicht verändert wird.<br />
Bei der Untersuchung der Proben sollte zunächst alle Proben mit der weniger aufwändigen<br />
Gammaspektrometrie analysiert werden, um dann auf Grund dieser Ergebnisse<br />
gezielt Proben <strong>für</strong> die radiochemische Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern<br />
auszuwählen.<br />
86