Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Bestimmung der Radionuklide kann an verschiedenartigen Proben erfolgen, dabei<br />
sollen vorrangig Materialproben berücksichtigt werden. Bei der Festlegung des Probenahmeverfahrens<br />
ist auch die mögliche Eindringtiefe der Radionuklide in das Material<br />
zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine tiefengestaffelte Probenahme vorzusehen.<br />
Proben von abgelagerten Stoffen, wie Sedimenten und Stäuben, sind meist nicht repräsentativ<br />
<strong>für</strong> den Einzugsbereich dieser Ablagerungen, sie liefern aber Anhaltspunkte<br />
<strong>für</strong> die im Einzugsbereich dieser Materialien vorhandenen Radionuklide.<br />
Wischproben sind nur eingeschränkt verwendbar, da nur die abnehmbare Aktivität<br />
berücksichtigt wird, die sich hinsichtlich der Nuklidzusammensetzung von der festhaftenden<br />
Aktivität unterscheiden kann.<br />
Bei der Festlegung der Probenahmemodalitäten und des Analysenkonzeptes ist das<br />
Labor einzubeziehen, das die Untersuchung der Proben durchführen soll. Dabei sind<br />
insbesondere die zu bestimmenden Parameter, die anzuwendenden Entnahmeverfahren,<br />
die Mengen, die Beschaffenheit, die Konservierung, die Verpackung, die Kennzeichnung<br />
der Proben abzusprechen.<br />
Dabei unterscheidet sich das Herangehen bei den Szenarien Aktivierung, gleichmäßige<br />
und ungleichmäßige Kontamination.<br />
Im Fall der Aktivierung können zur Ermittlung der Nuklidvektoren neben der direkten<br />
Bestimmung auch Modellrechnungen verwendet werden, die aus den physikalischen<br />
und chemischen Grunddaten die Nuklide und die Aktivitätsverhältnisse berechnen.<br />
Dabei soll schrittweise eine Anpassung des Modells an die gemessenen spezifischen<br />
Aktivitäten erreicht werden. Für diese Aufgabenstellung reichen wenige Proben <strong>für</strong><br />
jedes Material und Objekt aus.<br />
Für den Fall der gleichmäßigen Kontamination wird in erster Näherung davon ausgegangen,<br />
dass es sich um einen einheitlichen Nuklidvektor in jedem der vorher abgegrenzten<br />
Bereiche handelt.<br />
In Analogie zu Orientierungswerten bei der konventionellen Analytik werden 6 Proben<br />
je Bereich als günstig angesehen. Mit zunehmender Probenzahl steigt selbstverständlich<br />
die Zuverlässigkeit der Abschätzung. Statistische Tests sind erst bei mehr als 16<br />
Proben je betrachtetes Objekt sinnvoll, so dass Probenzahlen von 16 bis 20 <strong>für</strong> die<br />
festgelegten Bereiche bei Abwägung von Aufwand und statistischer Sicherheit optimal<br />
erscheinen. Bei der Festlegung der Probenzahl ist aber auch zu bedenken, dass eine<br />
spätere Probenahme bei Zweifeln an der Repräsentativität von Nuklidvektoren möglicherweise<br />
durch zu geringe Aktivität erschwert wird.<br />
Es gibt aber auch Situationen, in denen vor allem auf Grund der Materialzusammensetzung<br />
und der radiologischen Situation eine deutlich geringere Probenzahl denkbar<br />
ist. Das betrifft z. B.:<br />
• homogenes Material mit homogener Kontamination,<br />
• aktiviertes homogenes Material,<br />
• geringe Materialmenge,<br />
73