23.11.2013 Aufrufe

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung<br />

In der <strong>Strahlenschutz</strong>verordnung von 2001 ist im § 29 die Freigabe geringfügig aktivierter<br />

oder kontaminierter Stoffe geregelt. Die Freigabe ist dann möglich, wenn die in<br />

Anlage III Tabelle 1 in den Spalten 4 bis 10a aufgeführten Freigabewerte in der Summe<br />

aller Nuklide (gemäß der Summenformel nach StrlSchV Anlage IV Punkt 1 Buchstabe<br />

e) unterschritten werden. Zur Vereinfachung dieses Nachweises ist es möglich,<br />

sich bei einem Nuklidgemisch auf ein leicht messbares Schlüsselnuklid zu beziehen,<br />

wenn davon auszugehen ist, dass die Aktivitäten der Nuklide eines Nuklidgemisches<br />

in einem festen Verhältnis zu einander stehen und dieses Nuklidverhältnis bekannt ist.<br />

Dieses Nuklidverhältnis wird Nuklidvektor genannt. Voraussetzung da<strong>für</strong> ist allerdings,<br />

dass der an Hand von Stichproben ermittelte Nuklidvektor repräsentativ <strong>für</strong> das freizugebende<br />

Material ist bzw. bei leicht schwankenden Nuklidverhältnissen ausreichend<br />

konservativ abgeschätzt wurde.<br />

Bisher gibt es keine Regelungen bzw. Empfehlungen wie ein repräsentativer Nuklidvektor<br />

ermittelt werden kann. Die Einschätzung der Repräsentativität erfolgt jeweils<br />

durch die Antragsteller, die zuständigen Behörden und die von diesen beauftragten<br />

Gutachter.<br />

Die zurzeit gültigen Normen zur Freigabe radioaktiver Reststoffe und kerntechnischer<br />

Anlagenteile, DIN 25457 Teile 1, 2, 4, 5, 6 und 7 [1], [2], [3], [4], [5], [6], beschreiben<br />

die Messverfahren und die Vorgehensweise bei der Freigabe allgemein. Sie enthalten<br />

aber keine Vorgaben <strong>für</strong> das Vorgehen zur Ermittlung der Nuklidvektoren in konkreten<br />

Fällen. Hier wird mit Formulierungen wie „repräsentative Stichprobe“, „geeignetes<br />

Messverfahren“, „hinreichend niedrige Nachweisgrenze“ und „vorgegebenes Schema“<br />

eines Messrasters gearbeitet. Der „Freigabeleitfaden“ [7] des Arbeitskreises Entsorgung<br />

des Fachverbandes <strong>für</strong> <strong>Strahlenschutz</strong> e. V. gibt zwar Hinweise <strong>für</strong> den Ablauf<br />

von Freigabeverfahren, es sind aber keine Angaben zur Repräsentativität von Proben<br />

und zu den Anforderungen an Messverfahren enthalten.<br />

Aus diesen Gründen hat das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Strahlenschutz</strong> die Erstellung von Empfehlungen<br />

zur Ermittlung repräsentativer Nuklidvektoren in Auftrag gegeben.<br />

Der Verein <strong>für</strong> Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e. V., als Auftragnehmer<br />

des Projektes, hat die Firma Safetec GmbH Heidelberg als Nachauftragnehmer<br />

eingebunden. Diese hat ihre Erfahrungen beim Rückbau und der Freigabe kerntechnischer<br />

Anlagen eingebracht.<br />

Die Ergebnisse des Projektes sollen zur Vereinfachung des Vorgehens beitragen. Die<br />

Zusammenstellung von möglichen Herangehensweisen zur Ermittlung repräsentativer<br />

Nuklidvektoren soll den Betreibern von Anlagen die Aufstellung und Durchführung<br />

entsprechender Probenahmemessprogramme und die Berechnung der Nuklidvektoren<br />

erleichtern. Das Vorgehen kann und muss aber auf die Zielstellung der Freigabe<br />

und die radiologische Situation der jeweiligen Anlage angepasst werden. Durch die<br />

Anwendung der Empfehlungen lässt sich der Aufwand <strong>für</strong> die Herleitung und Begründung<br />

konkreter Maßnahmen verringern und die Abstimmung mit Gutachtern und Behörden<br />

vereinfachen. In einzelnen Fällen können Abweichungen von den hier vorgeschlagenen<br />

Wegen sinnvoll sein, sie sind dann entsprechend zu begründen.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!