Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Für die Berechnung von Nuklidvektoren durch Mittelwertbildung kann festgestellt werden:<br />
• Sie lassen sich leicht berechnen.<br />
• Die Mittelwerte spiegeln die mittlere Zusammensetzung des Materials gut wider.<br />
• Die Einbeziehung der Messunsicherheiten ist nur schwer möglich.<br />
• Es können auch Nuklidvektoren berechnet werden, die <strong>für</strong> größere Bereiche<br />
gelten.<br />
• Die Nuklidvektoren sind hinsichtlich der Freigabe nicht konservativ. Die Konservativität<br />
muss zusätzlich durch Korrekturfaktoren oder eine Grenze der Ausschöpfung<br />
der Freigabewerte in Abhängigkeit von der Freigabeoption hergestellt<br />
werden.<br />
• In der Aktivitätsbilanz werden keine „Scheinaktivitäten“ von nicht gammaspektrometrisch<br />
bestimmbaren Nukliden erzeugt.<br />
6.9 Aktualisierung von Nuklidvektoren<br />
Durch den Zerfall kürzerlebiger Radionuklide verändert sich der Nuklidvektor im Laufe<br />
der Zeit. Der Nuklidvektor soll daher, wenn erforderlich, regelmäßig an den Zerfall angepasst<br />
werden. Die Erfordernis und die Häufigkeit der Korrektur hängen von den<br />
Halbwertszeiten der Nuklide und ihrem Anteil am Nuklidvektor ab. Es ist dabei zu beachten,<br />
dass es zu keiner Unterschätzung des Aktivitätsinventars von freizugebenden<br />
Stoffen kommt. Häufig erfolgt in der bisherigen Praxis die Zerfallskorrektur alle 2 Jahre<br />
wenn ein hoher Anteil an Co-60 (Halbwertszeit 5,3 a) vorliegt. Für die eindeutige<br />
Identifikation des Nuklidvektors ist es notwendig das Bezugsdatum bzw. den Gültigkeitszeitraum<br />
anzugeben. Dann ist klar ersichtlich, ob er <strong>für</strong> die aktuelle Anwendung<br />
korrigiert werden muss.<br />
Nach Dekontaminationsmaßnahmen, die auf Grund unterschiedlicher chemischer und<br />
physikalischer Eigenschaften der Radionuklide zu Veränderungen des Nuklidvektors<br />
führen können, ist es unbedingt erforderlich die Gültigkeit des vorher bestimmten Nuklidvektors<br />
zu überprüfen und diese gegebenenfalls anzupassen.<br />
Die Nuklidvektoren sollen mit den bei der Freimessung anfallenden nuklidspezifischen<br />
Daten abgeglichen werden, um gegebenenfalls eine Anpassung oder Korrektur der<br />
Nuklidvektoren vornehmen zu können. Es sollte nach Möglichkeit vorab festgelegt<br />
werden, welche Abweichungen von den festgelegten Nuklidvektoren toleriert werden<br />
und wann eine Anpassung vorgenommen wird.<br />
Es ist zu empfehlen, die Anpassung der Nuklidvektoren unter den gleichen Maßstäben<br />
vorzunehmen, wie die Erstellung. Bei abdeckenden Nuklidvektoren, muss also<br />
bei neuen Befunden geprüft werden, ob der Nuklidvektor auch <strong>für</strong> diese abdeckend<br />
ist. Wenn dies nicht der Fall ist, ist entweder der bisherige Nuklidvektor entsprechend<br />
zu korrigieren, ein neuer Nuklidvektor <strong>für</strong> das Material mit abweichenden Nuklidverhältnissen<br />
zu erstellen oder eine Einzelfallbewertung vorzunehmen.<br />
Bei Nuklidvektoren, die auf statistischer Grundlage erstellt wurden, ist zu prüfen, ob<br />
die neuen Befunde im Streubereich der Ausgangsdaten des Nuklidvektors liegen, das<br />
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