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Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Bei dem beschriebenen Vorgehen zur Ermittlung des Nuklidvektors können auch bestimmte<br />

Verhältnisse einzelner Nuklide zueinander festgeschrieben werden zum Beispiel<br />

auf Grund:<br />

• physikalischer Gesetzmäßigkeiten (z. B. Mutter- und Tochternuklid)<br />

• dem Ergebnis von Aktivierungs- und Abbrandrechnungen<br />

• beobachteter Abhängigkeit in einer Anlage (z. B. Pu-241/Am-241).<br />

Die Optimierung bewirkt, dass bei dem gebildeten Nuklidvektor nicht das Maximum an<br />

Konservativität <strong>für</strong> alle Teilziele erreicht werden kann. Der Grad der Konservativität ist<br />

aber bekannt. Wenn dieser <strong>für</strong> die Freigabe nicht als ausreichend angesehen wird,<br />

können Schwellwerte <strong>für</strong> die Freimessung festgelegt werden. Bei Überschreitung dieser<br />

Schwellwerte bei der Freimessung, ist dann die tatsächliche Nuklidzusammensetzung<br />

des Messgutes zu überprüfen. Dadurch kann auch bei radiologisch ungünstigen<br />

Bedingungen eine Überschreitung der Freigabewerte verhindert werden [57].<br />

Bei aktivierten Materialien kann auch die Modellierung der Aktivierung <strong>für</strong> die Ermittlung<br />

der Nuklidvektoren sehr hilfreich sein. Die Ergebnisse der Modellierung können<br />

und sollen mit den Analysenergebnissen abgeglichen werden. Dieser Vergleich wurde<br />

z. B. beim TRIGA-Reaktor der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt [41].<br />

Mit Hilfe der Analysenergebnisse lässt sich das Modell auch justieren, d. h. es können<br />

Parameter des Modells so verändert werden, dass es zu einer größeren Übereinstimmung<br />

von modellierten und gemessenen Daten kommt. Durch die Kombination<br />

beider Verfahren können auch Fehler bei der Probenahme und Analytik besser erkannt<br />

werden, wie z. B. der Verlust flüchtiger Radionuklide.<br />

Die Vor- und Nachteile der Ermittlung auf statistischer Grundlage sind:<br />

• Durch die Nutzung der Mittelwerte und Streubereiche sind die Nuklidvektoren<br />

stärker an den wirklichen Aktivitätsanteilen orientiert.<br />

• Später beobachtete höhere Nuklidanteile als im festgelegten Nuklidvektor sind<br />

auf Grund des statistischen Ansatzes leichter erklärbar.<br />

• Der statistische Ansatz spiegelt die Realität der Aktivitätsverteilung besser wider.<br />

• Große Streubereiche einzelner Radionuklide sind leichter festzustellen. Korrekturen<br />

sind durch höhere Probenzahlen oder durch Untergliederung in Teilbereiche<br />

möglich.<br />

• Die quantitative Bewertung der Ergebnisse ist über den Grad der Optimierung<br />

hinsichtlich der Teilziele möglich.<br />

• Die so ermittelten Nuklidvektoren führen zu einer Überschätzung der Aktivität<br />

des Materials, daher kann es leichter zu Überschreitungen der Freigabewerte<br />

führen. In der Aktivitätsbilanz kann es zu „Scheinaktivitäten“ nicht gammaspektrometrisch<br />

bestimmbarer Nuklide, insbesondere von Alphastrahlern<br />

kommen. Beide Effekte sind aber nicht so stark ausgeprägt wie bei abdeckenden<br />

Nuklidvektoren.<br />

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