Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Zusammenfassend kann über abdeckende Nuklidvektoren festgestellt werden:<br />
• Sie lassen sich leicht berechnen, da keine statistische Bearbeitung der Daten<br />
erforderlich ist.<br />
• Die verwendeten Daten müssen keiner bestimmten statistischen Verteilung genügen.<br />
• Die Einbeziehung der Messunsicherheiten ist nur schwer möglich.<br />
• Es können auch Nuklidvektoren berechnet werden, die <strong>für</strong> größere Bereiche<br />
gelten.<br />
• Sie sind meist deutlich konservativer als auf statistischer Grundlage berechnete<br />
Nuklidvektoren.<br />
• Sie führen zu einer deutlichen Überschätzung der Aktivität des Materials, daher<br />
kann es leichter zu Überschreitungen der Freigabewerte führen. In der Aktivitätsbilanz<br />
kann es zu größeren „Scheinaktivitäten“ nicht gammaspektrometrisch<br />
bestimmbarer Nuklide, insbesondere von Alphastrahlern kommen.<br />
6.8.3 Berechnung von Nuklidvektoren auf statistischer Grundlage<br />
Die Berechnung auf statistischer Grundlage ist zwar aufwendiger als die Bildung abdeckender<br />
Nuklidvektoren. Dieser Aufwand lässt sich aber mit Hilfe geeigneter Rechenprogramme<br />
beherrschen<br />
Bei der Berechnung der Nuklidvektoren spielen statistische Aspekte in zwei Bereichen<br />
eine Rolle, zum einen bei der Berücksichtigung der Messunsicherheiten der Messund<br />
Analysenergebnisse und zum anderen bei der Variabilität der Proben die aus einem<br />
untersuchten Bereich stammen.<br />
Für die bei der systemtechnischen Betrachtung gebildeten Bereiche werden einheitliche<br />
Nuklidvektoren erwartet, da sie ja unter diesem Gesichtspunkt abgegrenzt wurden.<br />
Es wird nun geprüft, ob diese Erwartung durch die Statistik der <strong>für</strong> die Bereiche<br />
ermittelten Nuklidvektoren bestätigt wird, d. h. ob eine Normal- oder Log-<br />
Normalverteilung vorliegt und die Proben eines Systems eine Grundgesamtheit bilden.<br />
Dazu können entsprechende statistische Kenngrößen, wie z. B. das arithmetische<br />
Mittel, die Standardabweichung, die Momentenkoeffizienten der Schiefe und<br />
Wölbung dienen [38]. Wie schon im Abschnitt 6.3.3 angegeben, sind statistische<br />
Tests erst bei mehr als 16 Proben je betrachtetes Objekt sinnvoll [30].<br />
Wenn die Ergebnisse eines Bereiches zu inhomogen sind, ist zu prüfen, welche Maßnahmen<br />
zu treffen sind:<br />
• Bestätigung der Plausibilität auf Grund von Systemzusammenhängen oder<br />
der Betriebshistorie<br />
• Entnahme und Untersuchung weiterer Proben<br />
• Untergliederung des Bereichs in Teilbereiche, die dann in sich homogen sind<br />
[30].<br />
Andererseits soll auch geprüft werden, ob sich mehrere ursprünglich gebildete Bereiche<br />
auf Grund ähnlicher Nuklidvektoren zusammenfassen lassen.<br />
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