Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Tabelle 9: Ermittlung des verkürzten Nuklidvektors flächen- und massebezogen<br />
A B C D E F G H I K<br />
Nuklidvektor<br />
Nuklid<br />
Freigabewerte nach<br />
Anl. III, Tab. 1 Original<br />
gewichtet und normiert<br />
nach Anl. III, Tab. 1 Anwendung Abschneidekriterium verkürzt<br />
Spalte 4 Spalte 5 Spalte 4 Spalte 5 Spalte D Spalte E Spalte C<br />
[Bq/cm²] [Bq/g] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%]<br />
Fe-55 100,0 200,00 10,0 0,107 0,014<br />
Co-60 1,0 0,10 20,0 21,468 57,213 21,468 57,213 20,0 23,9<br />
Ni-63 100,0 300,00 6,0 0,064 0,006<br />
Sr-90+ 1,0 2,00 15,0 16,101 2,145 16,101 15,0 17,9<br />
Cs-137+ 1,0 0,50 40,0 42,937 22,885 42,937 22,885 40,0 47,8<br />
Eu-152 1,0 0,20 8,0 8,587 11,443 8,587 11,443 8,0 9,6<br />
Pu-238 0,1 0,04 0,2 2,147 1,430<br />
Pu-239/240 0,1 0,04 0,2 2,147 1,430<br />
Am-241 0,1 0,05 0,6 6,441 3,433 6,441 0,6 0,7<br />
Summe 100,0 100,000 100,000 95,535 91,541 83,6 100,0<br />
Bei den Spalten A bis F ist das Vorgehen analog zu dem bei Tabelle 8 erläuterten<br />
Verfahren, wobei die Spalten mit den gewichteten Nuklidvektoren zur Verbesserung<br />
der Übersichtlichkeit ausgeblendet wurden. Die Wichtung erfolgte dabei sowohl mit<br />
den flächenbezogenen wie mit den massebezogenen Freigabewerten. In den Spalten<br />
G und H wurde das Abschneidekriterium jeweils auf den flächenbezogenen und den<br />
massebezogenen gewichten und normierten Nuklidvektor angewandt. Es ist zu sehen,<br />
dass im Beispiel bei flächenbezogener Betrachtung mehr Nuklide erforderlich<br />
sind, um in der Summe die 90 % zu überschreiten. Es dürfen nur die Nuklide beim<br />
verkürzten Nuklidvektor unberücksichtigt bleiben, die bei beiden Betrachtungen in der<br />
Summe unter 10 % liegen. Deshalb sind beim verkürzten Nuklidvektor gegenüber der<br />
rein massebezogenen Betrachtung zusätzlich die Nuklide Sr-90+ und Am-241 aufzunehmen<br />
(Spalte K).<br />
Es kann auch günstig sein, bei der Addition der Nuklidanteile in der Reihenfolge der<br />
steigenden Nuklidanteile ein Nuklid auszusparen und ein oder mehrere Nuklide mit<br />
geringeren Anteilen zu berücksichtigen, wenn sich dadurch der Analysenaufwand verringert.<br />
Das kann z. B. dadurch geschehen, dass Nuklide weggelassen werden, die<br />
nur radiochemisch bestimmbar sind zugunsten von Nuklide, die gammaspektrometrisch<br />
messbar sind.<br />
Bei extrem heterogenen Kontaminationen ist zu prüfen, ob die Nutzung von Nuklidvektoren<br />
überhaupt sinnvoll und praktikabel ist. Eine Möglichkeit ist es, die Teilbereiche<br />
so weit zu verkleinern, bis sie in sich homogen sind. Dann gelten die Nuklidvektoren<br />
aber nur <strong>für</strong> sehr begrenzte Stoffmengen und es ist ein relativ großer Aufwand<br />
erforderlich, um die große Zahl von Nuklidvektoren zuverlässig zu bestimmen. Eine<br />
andere Möglichkeit ist es, einen abdeckenden Nuklidvektor zu bilden. Der wird dann<br />
allerdings sehr konservativ sein, so dass seine Anwendung <strong>für</strong> die Freigabe unpraktikabel<br />
sein kann. Die Bildung eines abdeckenden Nuklidvektors scheitert auch, wenn<br />
<strong>für</strong> die Teilbereiche, die zusammengefasst werden sollen, kein gemeinsames Schlüsselnuklid<br />
existiert. Solche extrem heterogenen Kontaminationen treten vor allem auf,<br />
wenn zu verschiedenen Zeiten mit sehr unterschiedlichen Nuklidgemischen umgegangen<br />
wurde, wie das beispielsweise bei radiochemischen Labors, Abfallbehandlungsanlagen<br />
oder Produktionseinrichtungen mit wechselndem Produktspektrum vorkommt<br />
[44].<br />
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