Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bei der Ermittlung der Messunsicherheit ist es vorteilhaft, auf bereits vorhandene Daten<br />
der Qualitätssicherung aus dem Labor zurückzugreifen, wie z. B.:<br />
• Ergebnisse von Teilnahmen an Ringversuchen und Laborvergleichen<br />
• Daten aus der Validierung bzw. Verifizierung der Analysenverfahren<br />
• Analysenergebnisse von Standardreferenzmaterialien<br />
• Daten der regelmäßigen Qualitätskontrolle (z. B. Regelkarten)<br />
• Mehrfachbestimmungen<br />
• Parallelbestimmungen mit anderen Analysenverfahren<br />
Die Durchführung der Analysen in einem nach der DIN EN ISO/IEC 17025 [27] <strong>für</strong><br />
Radionuklidbestimmungen akkreditierten Labor bietet den Vorteil, dass dort die<br />
durchgängige Qualitätssicherung und die Bestimmung der Gesamtmessunsicherheiten<br />
auf Grund der Akkreditierung etabliert sind.<br />
Bei aktivierten Materialien ist es <strong>für</strong> Modellrechnungen der Aktivierung erforderlich, die<br />
Elementzusammensetzung des Materials zu ermitteln. Dazu können Zertifikate der<br />
eingesetzten Materialien herangezogen werden, soweit sie vorhanden sind. In den<br />
meisten Fällen ist es aber erforderlich zumindest ergänzend eigene Analysen durchzuführen,<br />
um die Übereinstimmung der Materialien mit den Zertifikaten zu überprüfen<br />
und um fehlende Angaben zu relevanten Elementen zu ergänzen. Für diese Analysen<br />
sollten vorrangig inaktive Rückstellproben der Konstruktionsmaterialien verwendet<br />
werden. Nur wenn dies nicht möglich ist, soll auf möglichst gering aktivierte Materialproben<br />
zurückgegriffen werden. Dabei ist aber dann der bereits aktivierte Anteil der<br />
Elemente zu korrigieren, wenn es bei der Aktivierung zu einer Elementumwandlung<br />
gekommen sein kann.<br />
Zu den interessierenden Elementen gehören nicht nur die Hauptelemente sondern<br />
auch ausgewählte Spurenelemente, die auf Grund der möglichen Kernreaktionen und<br />
ihrer Wirkungsquerschnitte zu freigaberelevanten Aktivitäten führen können. Außerdem<br />
sind die spaltbaren Elemente U und Th zu bestimmen, da eine Kernspaltung<br />
auch bei dem in Konstruktionsmaterialien enthaltenen U und Th stattfinden kann.<br />
6.8 Berechnung der Nuklidvektoren<br />
6.8.1 Allgemeines<br />
Zur Berechnung der Nuklidvektoren werden die verfügbaren Informationen zur Nuklidzusammensetzung<br />
der zu bewertenden Materialien herangezogen:<br />
• Daten aus der Betriebsdokumentation<br />
• Ergebnisse der Laboranalytik der entnommenen Proben<br />
o Gammaspektrometrie<br />
o radiochemische Analytik<br />
• Ergebnisse der In-situ-Gammaspektrometrie bei den Vor-Ort-Messungen<br />
• Modellrechnungen der Aktivierung<br />
• Berechnung der Verhältnisse des Urans und der Transurane (Abbrandrechnungen)<br />
56