23.11.2013 Aufrufe

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die weitreichende Bedeutung der Nuklidvektoren im Freigabeprozess und der beträchtliche<br />

Aufwand bei der Planung und Durchführung einer ordnungsgemäßen Probenahme<br />

rechtfertigt auch einen entsprechenden Aufwand bei der Analytik zur Ermittlung<br />

belastbarer Werte <strong>für</strong> die spezifische Aktivität, d. h. bei der Erreichung ausreichend<br />

niedriger Nachweisgrenzen und geringer Messunsicherheiten [42].<br />

Einige Radionuklide lassen sich auch mittels Radiochemie nicht separieren, da sie<br />

Isotope des gleichen Elements sind, und auch auf Grund ähnlicher Energie der von<br />

ihnen erzeugten Strahlung im Spektrum nicht sauber trennen. Das betrifft z. B. die<br />

Nuklidpaare Pu-239 – Pu-240 und Cm-243 – Cm-244. Auf Grund ihrer meist recht<br />

geringen Anteile am Nuklidvektor und der gleichen bzw. sehr ähnlichen Freigabewerte<br />

ist das aber in der überwiegenden Zahl der Fälle kein Problem. Falls doch eine Unterscheidung<br />

der Anteile erforderlich ist, sollten die Ergebnisse von Aktivierungs- und<br />

Abbrandrechnungen herangezogen werden.<br />

Bei der Radionuklidanalytik ist zu beachten, dass neben der Kontamination mit Kernbrennstoff<br />

Uran und Thorium auch als natürlicher Bestandteil des Materials enthalten<br />

sein können. Das betrifft vor allem mineralische Materialien wie Beton, Mauerwerk<br />

und Boden. Aber auch andere Konstruktionsmaterialien können Uran oder Thorium<br />

enthalten, vor allem im Aluminium ist häufig ein nicht vernachlässigbarer Gehalt an<br />

Uran festzustellen. Natürliches Uran und Thorium liegen dann im radioaktiven Gleichgewicht<br />

mit ihren Töchtern (Zerfallsreihen) vor. Die Unterscheidung zwischen natürlichem<br />

Gehalt und der Kontamination mit Kernbrennstoff lässt sich sowohl über die Isotopenverhältnisse<br />

(Anreicherung der spaltbaren Isotope bei Kernmaterial) als auch<br />

über die Bestimmung der Tochternuklide der Zerfallsreihen (natürliche Herkunft)<br />

durchführen.<br />

Im Freigabeleitfaden des VdTÜV wird im Abschnitt „Untersuchung der Nuklidzusammensetzung<br />

der Aktivität der freizugebenden Stoffe“ empfohlen die Erkennungsgrenzen<br />

so zu wählen, dass sie <strong>für</strong> die relevanten Nuklide in der Summe nicht mehr als 10<br />

% der Freigabewerte ausschöpfen [57]. Diese Empfehlung ist aber nur <strong>für</strong> die eigentlichen<br />

Freigabemessungen sinnvoll, da dort die Unterschreitung der Freigabewerte<br />

nachzuweisen ist. Bei der Ermittlung des Nuklidvektors ist es dagegen wichtig welchen<br />

Anteil das jeweilige Nuklid am Nuklidgemisch hat. Das heißt hier geht es um die<br />

Relation der Nuklide zueinander. Ein Wert von 10 % der Freigabewerte kann also bei<br />

niedriger spezifischer Gesamtaktivität zu hoch sein, da dann der Anteil des Nuklids<br />

über 10 % des Nuklidgemisches liegen kann. Andererseits ist bei hohen spezifischen<br />

Gesamtaktivitäten in vielen Fällen eine Erkennungsgrenze in Höhe von 10 % des<br />

Freigabewertes nicht sinnvoll und analytisch häufig nicht erreichbar.<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!