Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Diese Forderung <strong>für</strong> die Mindestprobenzahl stammt aus dem Technical Report Series<br />
No. 334 der IAEA [61]. Dort bezieht sie sich aber nicht auf die Ermittlung des Nuklidvektors,<br />
sondern direkt auf die Freigabemessungen, d. h. es geht nicht um die Nuklidverhältnisse,<br />
sondern um die Gesamtaktivität des Materials. In diesem Sinne wird sie<br />
auch in der ISO 11932 „Activity measurements of solid materials considered for recycling,<br />
re-use, or disposal as non-radioactive waste” [63] verwendet. Das heißt <strong>für</strong> die<br />
Probenzahl bei der Ermittlung des Nuklidvektors ist diese Forderung zu hoch angesetzt.<br />
Bei der Festlegung der Probenzahl ist aber auch zu bedenken, dass eine spätere Probenahme<br />
bei Zweifeln an der Repräsentativität von Nuklidvektoren möglicherweise<br />
durch zu geringe Aktivität erschwert wird.<br />
Es gibt aber auch Situationen, in denen vor allem auf Grund der Materialzusammensetzung<br />
und der radiologischen Situation eine deutlich geringere Probenzahl denkbar<br />
ist:<br />
• homogenes Material mit homogener Kontamination<br />
o Lösungen<br />
o homogenisierte Schlämme<br />
• aktiviertes homogenes Material<br />
o z. B. Metalle, Graphit<br />
• geringe Materialmenge<br />
• wenige zugängliche Probenahmestellen<br />
• ausreichende Vorbefunde.<br />
Es ist generell sinnvoll zunächst eine größere Anzahl potentieller Probenahmeorte zu<br />
definieren und daraus in einem zweiten Schritt eine Auswahl zu treffen. So hat man<br />
später die Möglichkeit auf alternative Probenahmeorte zurückzugreifen, falls die Probenahme<br />
an einem vorgesehenen Ort nicht möglich ist oder zusätzliche Probenahmen<br />
erforderlich sind [31].<br />
Bei der Auswahl der Probenahmeorte können folgende Kriterien mit herangezogen<br />
werden:<br />
• Materialströme<br />
• Abwasserwege<br />
• Abluftwege<br />
• Kontamination durch:<br />
o Betriebsmedien<br />
o Abwasser<br />
o Abluft<br />
o Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen<br />
• Entstehungsorte der Radionuklide und deren Ausbreitung im bestimmungsgemäßen<br />
Betrieb<br />
• Entstehungsorte der Radionuklide und deren Ausbreitung im nicht bestimmungsgemäßen<br />
Betrieb<br />
• Betriebsgeschichte<br />
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