Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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und die schwerer bestimmbaren Alpha- und Betastrahler über die Teilnuklidvektoren zur<br />
Bewertung hinsichtlich der Freigabe einbezogen werden.<br />
Die Bildung und Anwendung einer begrenzten oder unbegrenzten Anzahl von Nuklidvektoren<br />
<strong>für</strong> freizugebende Objekte hat folgende Vor- und Nachteile [28]:<br />
begrenzte Zahl von Nuklidvektoren:<br />
• die Nuklidvektoren sind häufig zu konservativ, das führt zu einer starken Ü-<br />
berschätzung der Dosis und damit möglicherweise zu einer nicht gerechtfertigten<br />
Verweigerung der Freigabe<br />
• die geringe Anzahl ist leichter handhabbar<br />
• die Nuklidvektoren sind <strong>für</strong> das Personal leichter nachvollziehbar<br />
• die Plausibilitätskontrolle wird erleichtert<br />
• die Entscheidungen zur Zuordnung der Materialien sind leichter<br />
unbegrenzte Zahl von Nuklidvektoren:<br />
• die Nuklidvektoren sind jeweils nur <strong>für</strong> begrenzte Stoffmengen gültig<br />
• die Nuklidvektoren sind nicht so konservativ, dadurch bessere Ausschöpfung<br />
der Freigabemöglichkeiten<br />
• die Nuklidvektoren sind passender zu den jeweiligen Objekten<br />
• die Handhabung der größeren Anzahl ist schwieriger, meist nur über EDV<br />
möglich<br />
Es ist daher im konkreten Fall zu entscheiden, welches Vorgehen vorteilhafter ist.<br />
Schon an dieser Stelle sei auf die hohe Aussagekraft von gewichteten Nuklidvektoren<br />
hingewiesen. Als Maß <strong>für</strong> die Wichtung werden die jeweiligen Freigabewerte <strong>für</strong> die<br />
vorgesehene Freigabeoption (StrlSchV Anlage III Tabelle 1 Spalte 4 bis 10a) <strong>für</strong> jedes<br />
Nuklid genutzt. So lässt sich die radiologische Relevanz der einzelnen Radionuklide<br />
besser beurteilen. Hohe Aktivitätsanteile von Nukliden, die auch hohe Freigabewerte<br />
haben (z. B. H-3, C-14, Fe-55 und Ni-63), verlieren so an Bedeutung, während andererseits<br />
Nuklide mit niedrigen Freigabewerten wie die Actinide hinsichtlich ihrer Relevanz<br />
<strong>für</strong> die Freigabe deutlicher erkennbar werden. Auch das 10 %-Abschneidekriterium<br />
nach StrlSchV Anlage IV kann erst auf den gewichteten und normierten Nuklidvektor<br />
angewandt werden.<br />
6 Arbeitsschritte bei der Ermittlung von Nuklidevektoren<br />
6.1 Historische Erkundung und Abgrenzung von Bereichen<br />
Ausgangspunkt der Planung muss die historische Erkundung, das heißt die Erfassung<br />
der vorhandenen Kenntnisse zur Anlage sein. Dies kann mit Hilfe eines Raum- bzw.<br />
Systembuches geschehen, in dem die relevanten Daten zusammengetragen werden.<br />
Wichtig ist dabei vor allem die Erfassung der aktivierten Bereiche und der Ausbreitungswege<br />
<strong>für</strong> Radionuklide aus dem Aufbau der Anlage und der Betriebshistorie. Da-<br />
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