Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Diese Definition beschreibt aber nicht die Repräsentativität des Nuklidvektors, sondern<br />
die Konservativität, wie sie auch im Abschnitt 4.2 definiert ist. Ein abdeckender Nuklidvektor<br />
erfüllt diese Bedingung auch.<br />
In einer betrieblichen Anleitung wurde folgende Definition gefunden:<br />
„Repräsentativ ist die Probenentnahme, wenn von allen unterschiedlichen Oberflächenformen<br />
oder Materialarten Proben entnommen werden.“<br />
Das ist <strong>für</strong> eine repräsentative Probenahme sicherlich ein Ansatzpunkt, reicht aber bei<br />
weitem nicht aus. Es kommt vielmehr darauf an, die Stellen zu beproben, an denen auf<br />
Grund der Betriebsgeschichte unterschiedliche Kontaminationen möglich sind. Außerdem<br />
ist die Probenahme so durchzuführen, dass die Proben auch den Nuklidvektor des<br />
Materials widerspiegeln. Näheres zur Probenahme ist in den folgenden Abschnitten zu<br />
finden.<br />
5 Herangehensweise zur Ermittlung repräsentativer Nuklidvektoren<br />
Aus der oben gegebenen Definition des repräsentativen Nuklidvektors ist abzuleiten,<br />
dass er nur durch ein systematisches, schrittweises und reproduzierbares Verfahren zu<br />
ermitteln ist.<br />
Dabei sollen bereits vorhandene Daten der Anlage genutzt werden, um darauf aufbauend<br />
ein Programm zur Messung, Probenahme und Laboruntersuchung zu erstellen und<br />
durchzuführen. Der dabei betriebene Aufwand ist wesentlich von der Komplexität und<br />
radiologischen Situation abhängig. Im Folgenden wird der prinzipielle Ablauf beschrieben.<br />
Dabei werden die Empfehlungen aus der „Rahmenrichtlinie zur Freigabe von radioaktiven<br />
Stoffen nach § 29 <strong>Strahlenschutz</strong>verordnung“ des TÜV Nord e. V. [9] und der<br />
Stellungnahme der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission zu Stilllegung und Rückbau des Kernkraftwerks<br />
Stade [10] genutzt.<br />
Die Ermittlung der Nuklidvektoren wird bei allen Projekten im Wesentlichen nach folgender<br />
Schrittfolge ablaufen:<br />
1. Historische Erkundung und Abgrenzung von Bereichen<br />
2. Auswahl der zu untersuchenden Nuklide<br />
3. Erstellung eines Probenahmemessprogramms<br />
4. Durchführung erkundender Messungen vor Ort<br />
5. Probenahme<br />
6. Probenvorbereitung<br />
7. Analytik<br />
8. Berechnung der Nuklidvektoren<br />
9. Aktualisierung der Nuklidvektoren<br />
Die konkrete Gestaltung des Untersuchungsprogramms ist dann von der Zielstellung<br />
und der radiologischen Situation der Anlage abhängig. Darauf wird später noch eingegangen.<br />
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