Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Für das Kernkraftwerke Stade wird in der Literatur [10], [28], [30], [31], [38], [50], [51],<br />
[52] über die Berechnung optimierter Nuklidvektoren berichtet und darauf verwiesen,<br />
dass dieses Verfahren auch beim Kernkraftwerk Würgassen eingesetzt wurde.<br />
Für die Freigabe von Radiochemischen Labors im Institut <strong>für</strong> Sicherheits- und Reaktorforschung<br />
(ISR) des Forschungszentrums Jülich wurden 12 Nuklidvektoren gebildet.<br />
Diese relativ große Zahl an Nuklidvektoren <strong>für</strong> einen kleinen räumlichen Bereich<br />
wird damit begründet, dass in den einzelnen Labors mit sehr unterschiedlichen Radionukliden<br />
eines breiten Spektrums (Th, U, Co-60, Sr-90+, Tc-99, Cs-137+, Np, Pu,<br />
Am, Cm) umgegangen wurde [34].<br />
Im Kernkraftwerk Biblis decken 14 Nuklide bei allen Freigabearten mindestens 90 %<br />
der möglichen Ausschöpfung der Freigabewerte ab [35].<br />
Für die Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) wurden im Rahmen des Rückbaus<br />
Nuklidvektoren <strong>für</strong> die Deklaration von radioaktiven Abfällen ermittelt. Das Vorgehen zur<br />
Ermittlung der Nuklidvektoren wurde in der Literatur folgendermaßen beschrieben [60]:<br />
Auf Grund der Betriebsdaten zur Nuklidzusammensetzung in den einzelnen Prozessschritten<br />
wurde die Anlage in 12 Systeme gegliedert, <strong>für</strong> die jeweils ein ähnlicher Nuklidvektor<br />
zu erwarten ist. Aus dem Betreib der Anlage gab es auch Erfahrungen über die<br />
Anreicherung einzelner Nuklide (z. B. Ru-106+, Tc-99, Np-237+) in verschiedenen Anlagenteilen,<br />
daher wurde die Nutzung der Betriebsdaten zur Ermittlung der Nuklidvektoren<br />
als nicht ausreichend angesehen und entsprechende Probenahmen und Analysen<br />
durchgeführt. Die relevanten Nuklide waren auf Grund von Abbrandrechnungen der<br />
aufbereiteten Kernbrennstäbe bekannt. Die Nuklide Co-60, Ru-106+, Sb-125+, I-129,<br />
Cs-134, Cs-137+, Eu-154, Eu-155 und Am-241 wurden gammaspektrometrisch und die<br />
Nuklide Sr-90+, Tc-99, Np-237+, Cm-244 sowie die Uran- und Plutoniumisotope radiochemisch<br />
bestimmt. Auf Grund der unterschiedlichen Korrelation der Nuklide in den<br />
Systemen der Anlage wurden die drei Nuklide Co-60, Cs-137+ und Am-241 als Schlüsselnuklide<br />
<strong>für</strong> jeweils einen Bereich ausgewählt:<br />
• Co-60 <strong>für</strong> den Head End Bereich, d. h. die drei Systeme Brennelement-<br />
Transportbehälterreinigung, Brennelement-Lagerung und Wasserreinigung des<br />
Brennelement-Lagerbeckens, in diesen Systemen beträgt der Cs-137+-Anteil nur<br />
20 %, 3 % bzw. 1 % des Co-60-Anteils<br />
• Cs-137+ <strong>für</strong> den Bereich der mechanischen Zerlegung der Brennstäbe und der<br />
chemischen Wiederaufarbeitung<br />
• Am-241 und die Uranisotope <strong>für</strong> die Anlagenbereiche der Endprodukte Uran und<br />
Plutonium.<br />
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