Nataliya Sereda

Nataliya Sereda Nataliya Sereda

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Wie für jedes andere Lexem sind für die Entwicklung der Ableitung und für die Entwicklung der lexikalischen Einheiten typische Tendenzen charakteristisch: Sie geben der lexikalischen Einheit eine einzigartige und nur für sie typische individuelle Bedeutung. Dabei entsteht gleichzeitig die übertragene Bedeutung auf Grund der nominativen Bedeutung, was die Polysemie verursacht. Es entstehen Systembeziehungen auf der Ebene eines Wortes (Polysemie und Homonymie) sowie auf der Ebene zwischen den Wörtern (Polysemie und Synonymie). Wortbildende Mittel, wortbildende Modelle und wortbildende Typen kann man in verschiedener Hinsicht betrachten, je nachdem, welche Aufgaben sich der Forscher gestellt hat. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht entweder die eine oder die andere Seite des Wortbildungssystems, die mit den Faktoren unterschiedlicher Ebenen in Berührung kommt: die phonologischen, morphologischen, lexikalisch-semantischen sowie stilistischen Faktoren. Die Ableitungen, die zu unterschiedlichen wortbildenden Typen gehören, können Teile von ein und demselben semantisch-wortbildenden Feld sein, d.h. dem Feld, dessen Komponenten gemeinsame wortbildende Bedeutung haben aber zu verschiedenen wortbildenden Typen gehören. Die meisten wortbildenden Typen sind mehrdeutig: ihre wortbildenden Bedeutungen kann man in eine ganze Reihe engerer und genauerer wortbildender Bedeutungen zergliedern. Der Charakter der Semantik der Ableitungen mit der Bedeutung der Qualität bedarf einer Erklärung. Im Rahmen der paradigmatischen Beziehungen existieren verschiedene semantische Gruppierungen. Die Semantik hat einen thematischen Charakter, wenn die Ableitungen zu ein und demselben Typ zugeführt werden und neben den nicht abgeleiteten Substantiven zu den unterschiedlichen thematischen Gruppen gehören. Die semantische Gesamtheit der Ableitungen sieht die Gesamtheit der wortbildenden Bedeutung vor, für die der Motiviertheitscharakter typisch ist. Es geht um die Wortbildungsbedeutung. Die Spezifik der wortbildenden Bedeutung eines abgeleiteten Wortes wird nicht eindeutig verstanden und durch einige Faktoren erklärt: 1. Die Wortbildungsstruktur des abgeleiteten Wortes ist zweigliedrig (ein motivierendes Wort und ein Wortbildungselement) und die Wortbildungsbedeutung als ein Teil des Sachverhaltes des abgeleiteten Wortes ist auch zweigliedrig. Diese Bedeutung wird anschaulich, wenn das abgeleitete Wort als ein Außersyntagma dargestellt wird, z.B. Lehrer, der lehrt; Student, den man lehrt; Universität, wo man lehrt. Eine solche Bedeutung wird abgesondert auf der Ebene des Wortbildungstyps und sie ist mit der lexikalischen Bedeutung des abgeleiteten Wortes mit dem Referenten auf das Engste verbunden; 2. Von der Wortbildungsbedeutung kann man ohne Wissen des entsprechenden Referenten sprechen, wenn die wortbildende Kategorie die wortbildende Klasse, d.h. die Einheiten der höheren Ebene betrachtet wird. In diesem Fall spricht man eher von der Wortbildungsbedeutung als von der allgemeinen grammatischen Bedeutung, die aus der lexikalischen Bedeutung einer Serie neuer Wörter geschaffen wird, wobei es sich hierbei nicht um die lexikalische Bedeutung, sondern um die eigentliche wortbildende Bedeutung handelt. In dieser Bedeutung erfüllt das Suffix eine verallgemeinernde Funktion und drückt sich durch das Demonstrativpronomen “jener, dieser, das” aus. Als Analog des motivierenden Stammes dient ein Nebensatz: Der Läufer – jener, der läuft; das Singen – das (diese Tatsache), dass jemand singt. 5

Diese Wortbildungsbedeutung ist mit der Kategorisierung von Realität verbunden. Deshalb stellt sie Rubriken der Grundbegriffe dar, die in den abgeleiteten Wörtern genannt werden und damit weist sie auf die Klasse der Referenten hin. Die Bestimmung der einzelnen wortbildenden Bedeutung der Ableitung verursacht die Bestimmung der strukturell-semantischen Beziehungen der Ableitung mit dem Wort, durch dessen Bedeutung die Bedeutung der Ableitung beschrieben werden kann. Die Bestimmung der semantischen Motiviertheit der Ableitungen ist durch den unterschiedlichen Grad des Zusammenhangs der wortbildenden (motivierenden) Wortstämme möglich. Die Verknüpfbarkeit des Wortstammes, die auf die Teilnahme an der Motiviertheit der abgeleiteten Wörter und der abgeleiteten Wortstämme hin untersucht wird, kann in zwei Gruppen aufgeteilt werden: 1. Wortstämme als Bestandteil abgeleiteter Substantive mit der kategorialen Bedeutung der Qualität motivieren (…) Ableitungen mit den Suffixen -e, -schaft, -heit, -keit, -igkeit, -erei. Die Motiviertheit in diesen Paaren ist vom Substantiv zum Substantiv (oder vom Verb zum Substantiv) gerichtet, z.B. die Absicht – absicht+lich – die Absichtlich+keit – die Un+absichtlichkeit; brüllen – das Ge+brüll, flüstern – das Ge+flüster. Die Bedeutung des abgeleiteten Substantivs kann durch die Bedeutung des zu ihm strukturell in Wechselbeziehung stehenden Substantivs beschrieben werden; 2. Wortstämme der Substantive und Adjektive auf -t, -lich, -au, -d, -en, -er, die die Ableitungen mit den Suffixen -e, -ei, -schaft, -tum, -nis, -heit, -keit, -ung und ihren Varianten -erei, -elei, -igkeit bilden. Zwischen den motivierenden und motivierten Wörtern, ihren lexikalischen Bedeutungen und den semantisch-wortbildenden Gruppen kommen die Beziehungen nterschiedlichen Charakters zum Vorschein: • das abgeleitete Substantiv mit derselben lexikalischen Bedeutung kann zu unterschiedlichen wortbildenden Typen gehören. Einer lexikalischen Bedeutung der Ableitung entsprechen verschiedene wortbildende Bedeutungen; • das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität, das verschiedene lexikalische Be-deutungen besitzt, gehört zu verschiedenen wortbildenden Typen. Den verschiedenen lexikalischen Bedeutungen entsprechen einzelne wortbildende Bedeutungen, die durch ein Wort genauso mit verschiedenen lexikalischen Bedeutungen motiviert werden, z.B. Ärger+nis, Dicht+e, Reg+heit [5, S. 35, 99]; • das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität in einer lexikalischen Bedeutung kann durch unterschiedliche strukturell in Wechselbeziehungen stehende Wörter motiviert werden, was die Zugehörigkeit dieser Bedeutung zu unterschiedlichen wortbildenden Typen verursacht, verschiedene einzelne wortbildende Bedeutungen wiedergebend, d.h. ein motiviertes Wort wird in Wechselbeziehung zu ein paar anderen motivierenden gebracht, z.B. Diener+ei, diener+haft, Dienerhaft+igkeit; • das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität in unterschiedlichen lexikalischen Bedeutungen gehört zu unterschiedlichen wortbildenden Typen, durch verschiedene strukturell in Wechselbeziehung stehende Wörter motiviert, z.B. Bereit+schaft, Gesamt+heit, Kind+heit [2, S. 138, 323, 407]. Die Verflechtung der Motiviertheitsbeziehungen, lexikalischen und wortbildenden Bedeutungen ist ziemlich kompliziert und mannigfaltig. Die Untersuchung der Semantik der wortbildenden Gruppen beeinflusst deswegen unterschiedliche Klassifikationen der Ableitungen. 6

Wie für jedes andere Lexem sind für die Entwicklung der Ableitung und für die<br />

Entwicklung der lexikalischen Einheiten typische Tendenzen charakteristisch: Sie geben<br />

der lexikalischen Einheit eine einzigartige und nur für sie typische individuelle Bedeutung.<br />

Dabei entsteht gleichzeitig die übertragene Bedeutung auf Grund der nominativen Bedeutung,<br />

was die Polysemie verursacht. Es entstehen Systembeziehungen auf der Ebene eines<br />

Wortes (Polysemie und Homonymie) sowie auf der Ebene zwischen den Wörtern<br />

(Polysemie und Synonymie).<br />

Wortbildende Mittel, wortbildende Modelle und wortbildende Typen kann man in<br />

verschiedener Hinsicht betrachten, je nachdem, welche Aufgaben sich der Forscher<br />

gestellt hat. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht entweder die eine oder die andere<br />

Seite des Wortbildungssystems, die mit den Faktoren unterschiedlicher Ebenen in Berührung<br />

kommt: die phonologischen, morphologischen, lexikalisch-semantischen sowie stilistischen<br />

Faktoren. Die Ableitungen, die zu unterschiedlichen wortbildenden Typen gehören, können<br />

Teile von ein und demselben semantisch-wortbildenden Feld sein, d.h. dem Feld, dessen<br />

Komponenten gemeinsame wortbildende Bedeutung haben aber zu verschiedenen<br />

wortbildenden Typen gehören. Die meisten wortbildenden Typen sind mehrdeutig: ihre<br />

wortbildenden Bedeutungen kann man in eine ganze Reihe engerer und genauerer<br />

wortbildender Bedeutungen zergliedern.<br />

Der Charakter der Semantik der Ableitungen mit der Bedeutung der Qualität bedarf<br />

einer Erklärung. Im Rahmen der paradigmatischen Beziehungen existieren verschiedene<br />

semantische Gruppierungen. Die Semantik hat einen thematischen Charakter, wenn die<br />

Ableitungen zu ein und demselben Typ zugeführt werden und neben den nicht abgeleiteten<br />

Substantiven zu den unterschiedlichen thematischen Gruppen gehören. Die semantische<br />

Gesamtheit der Ableitungen sieht die Gesamtheit der wortbildenden Bedeutung vor, für<br />

die der Motiviertheitscharakter typisch ist. Es geht um die Wortbildungsbedeutung. Die<br />

Spezifik der wortbildenden Bedeutung eines abgeleiteten Wortes wird nicht eindeutig<br />

verstanden und durch einige Faktoren erklärt:<br />

1. Die Wortbildungsstruktur des abgeleiteten Wortes ist zweigliedrig (ein motivierendes<br />

Wort und ein Wortbildungselement) und die Wortbildungsbedeutung als ein Teil des<br />

Sachverhaltes des abgeleiteten Wortes ist auch zweigliedrig. Diese Bedeutung wird<br />

anschaulich, wenn das abgeleitete Wort als ein Außersyntagma dargestellt wird, z.B.<br />

Lehrer, der lehrt; Student, den man lehrt; Universität, wo man lehrt. Eine solche Bedeutung<br />

wird abgesondert auf der Ebene des Wortbildungstyps und sie ist mit der lexikalischen<br />

Bedeutung des abgeleiteten Wortes mit dem Referenten auf das Engste verbunden;<br />

2. Von der Wortbildungsbedeutung kann man ohne Wissen des entsprechenden<br />

Referenten sprechen, wenn die wortbildende Kategorie die wortbildende Klasse, d.h. die<br />

Einheiten der höheren Ebene betrachtet wird. In diesem Fall spricht man eher von der<br />

Wortbildungsbedeutung als von der allgemeinen grammatischen Bedeutung, die aus der<br />

lexikalischen Bedeutung einer Serie neuer Wörter geschaffen wird, wobei es sich hierbei<br />

nicht um die lexikalische Bedeutung, sondern um die eigentliche wortbildende Bedeutung<br />

handelt. In dieser Bedeutung erfüllt das Suffix eine verallgemeinernde Funktion und<br />

drückt sich durch das Demonstrativpronomen “jener, dieser, das” aus. Als Analog des<br />

motivierenden Stammes dient ein Nebensatz: Der Läufer – jener, der läuft; das Singen –<br />

das (diese Tatsache), dass jemand singt.<br />

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