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Nataliya Sereda

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<strong>Nataliya</strong> <strong>Sereda</strong><br />

Kyjiwer Nationale Linguistische Universität<br />

LEXIKALISCHE GRUPPEN DER ABGELEITETEN SUBSTANTIVE<br />

MIT DER BEDEUTUNG DER QUALITÄT<br />

Стаття присвячена проблемі поділу похідних іменників із значенням якості на лексичні<br />

класи. У формуванні семантики похідного слова значну роль відіграє мотивація. Вона вказує<br />

на те, що значення слова із похідною основою завжди визначається за допомогою посилання<br />

на значення відповідної первинної основи і словотвірного засобу. Семантика похідного слова<br />

відрізняється від лексичної семантики наявністю словотвірного компоненту.<br />

Ключові слова: похідні іменники, мотивація, лексичні групи.<br />

Статья посвящена разделению производных существительных со значением качества на<br />

лексические классы. В формировании семантики производного слова большую роль играет мотивация.<br />

Она указывает на то, что значение слова с производной основой определяется с помощью<br />

значения соответствующей первичной основы и словообразовательного средства. Семантика<br />

производного слова отличается от лексической семантики словообразовательным компонентом.<br />

Ключевые слова: производные существительные, мотивация, лексические классы.<br />

In the formation of the semantics of the derived word motivation is of great importance. It<br />

shows that the meaning of the word with the derived basis is always defined with the help of<br />

reference to the meaning of the corresponding primary basis and derivational means. The derivative<br />

semantics differs from the lexical semantics by having the derivative component. In this report an<br />

effort is made to divide the derivative substantives with the meaning of quality into lexical groups.<br />

Key words: derivative substantives, motivation, lexical groups.<br />

Die Auswahl des unmittelbar motivierenden Wortes im Nominationsprozess entspricht<br />

der Auswahl eines Merkmals der Benennung. Als Ableitung kann eine solche Nominierung<br />

bezeichnet werden, deren Sachverhaltsstruktur nicht nur mit Hilfe eines anderen gleichstämmigen<br />

Zeichens derselben Sprache, sondern auch mit Hilfe der nach bestimmten<br />

Regeln gebildeten semantischen Definition, die erstens das unmittelbar motivierende<br />

Wort und zweitens den Charakter seiner Beziehung mit dem bezeichnenden Gegenstand<br />

oder der Realitätserscheinung feststellt. Da die Wortbildung vor allem der Bereich der<br />

Modellierung der abgeleiteten Benennungen ist, besteht ihre Funktion in der Einordnung<br />

und Verallgemeinerung der Beziehungstypen, die zwischen den Realitätsgegenständen<br />

zum Vorschein kommen, und in der Erschließung der besonderen Mittel, die diese<br />

Beziehungstypen darstellen könnten [1, S. 93].<br />

Zu einer bedeutenden Eigenschaft der Ableitung gehört die Zergliederung ihrer<br />

Bedeutungsstruktur in inhaltsbedeutende Komponenten: der wortbildende Stamm, der<br />

lexikalisch-kategoriale Bedeutung hat, und das Affix, das eine semantische Struktur<br />

besitzt, z.B. Aufreg+ung (wortbildender Stamm aufregen + Bedeutung der Handlung),<br />

Lüstern+heit (wortbildender Stamm lüstern Bedeutung der Handlung). Es gibt aber<br />

morphologische Strukturen, bei denen die ähnliche Handlung nicht zum Ausdruck<br />

kommt, weil das Lexem seine Bedeutung nicht zergliedert wiedergibt, z.B. das Beil, die<br />

Axt: hacken, hauen, fällen. Bei der Zersplitterung dieses Wortes in Seme, in semantische<br />

Kennziffern, kann man feststellen, dass kein Inhaltsmerkmal außer dem grammatischen<br />

und kategorialen einen besonderen oder einzelnen Ausdruck findet. Für die abgeleiteten<br />

Substantive mit der Bedeutung der Qualität ist also die Zersplitterung ihrer morphologischen<br />

Struktur und der Bedeutungsstruktur in Morpheme und Seme typisch.


Wie für jedes andere Lexem sind für die Entwicklung der Ableitung und für die<br />

Entwicklung der lexikalischen Einheiten typische Tendenzen charakteristisch: Sie geben<br />

der lexikalischen Einheit eine einzigartige und nur für sie typische individuelle Bedeutung.<br />

Dabei entsteht gleichzeitig die übertragene Bedeutung auf Grund der nominativen Bedeutung,<br />

was die Polysemie verursacht. Es entstehen Systembeziehungen auf der Ebene eines<br />

Wortes (Polysemie und Homonymie) sowie auf der Ebene zwischen den Wörtern<br />

(Polysemie und Synonymie).<br />

Wortbildende Mittel, wortbildende Modelle und wortbildende Typen kann man in<br />

verschiedener Hinsicht betrachten, je nachdem, welche Aufgaben sich der Forscher<br />

gestellt hat. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht entweder die eine oder die andere<br />

Seite des Wortbildungssystems, die mit den Faktoren unterschiedlicher Ebenen in Berührung<br />

kommt: die phonologischen, morphologischen, lexikalisch-semantischen sowie stilistischen<br />

Faktoren. Die Ableitungen, die zu unterschiedlichen wortbildenden Typen gehören, können<br />

Teile von ein und demselben semantisch-wortbildenden Feld sein, d.h. dem Feld, dessen<br />

Komponenten gemeinsame wortbildende Bedeutung haben aber zu verschiedenen<br />

wortbildenden Typen gehören. Die meisten wortbildenden Typen sind mehrdeutig: ihre<br />

wortbildenden Bedeutungen kann man in eine ganze Reihe engerer und genauerer<br />

wortbildender Bedeutungen zergliedern.<br />

Der Charakter der Semantik der Ableitungen mit der Bedeutung der Qualität bedarf<br />

einer Erklärung. Im Rahmen der paradigmatischen Beziehungen existieren verschiedene<br />

semantische Gruppierungen. Die Semantik hat einen thematischen Charakter, wenn die<br />

Ableitungen zu ein und demselben Typ zugeführt werden und neben den nicht abgeleiteten<br />

Substantiven zu den unterschiedlichen thematischen Gruppen gehören. Die semantische<br />

Gesamtheit der Ableitungen sieht die Gesamtheit der wortbildenden Bedeutung vor, für<br />

die der Motiviertheitscharakter typisch ist. Es geht um die Wortbildungsbedeutung. Die<br />

Spezifik der wortbildenden Bedeutung eines abgeleiteten Wortes wird nicht eindeutig<br />

verstanden und durch einige Faktoren erklärt:<br />

1. Die Wortbildungsstruktur des abgeleiteten Wortes ist zweigliedrig (ein motivierendes<br />

Wort und ein Wortbildungselement) und die Wortbildungsbedeutung als ein Teil des<br />

Sachverhaltes des abgeleiteten Wortes ist auch zweigliedrig. Diese Bedeutung wird<br />

anschaulich, wenn das abgeleitete Wort als ein Außersyntagma dargestellt wird, z.B.<br />

Lehrer, der lehrt; Student, den man lehrt; Universität, wo man lehrt. Eine solche Bedeutung<br />

wird abgesondert auf der Ebene des Wortbildungstyps und sie ist mit der lexikalischen<br />

Bedeutung des abgeleiteten Wortes mit dem Referenten auf das Engste verbunden;<br />

2. Von der Wortbildungsbedeutung kann man ohne Wissen des entsprechenden<br />

Referenten sprechen, wenn die wortbildende Kategorie die wortbildende Klasse, d.h. die<br />

Einheiten der höheren Ebene betrachtet wird. In diesem Fall spricht man eher von der<br />

Wortbildungsbedeutung als von der allgemeinen grammatischen Bedeutung, die aus der<br />

lexikalischen Bedeutung einer Serie neuer Wörter geschaffen wird, wobei es sich hierbei<br />

nicht um die lexikalische Bedeutung, sondern um die eigentliche wortbildende Bedeutung<br />

handelt. In dieser Bedeutung erfüllt das Suffix eine verallgemeinernde Funktion und<br />

drückt sich durch das Demonstrativpronomen “jener, dieser, das” aus. Als Analog des<br />

motivierenden Stammes dient ein Nebensatz: Der Läufer – jener, der läuft; das Singen –<br />

das (diese Tatsache), dass jemand singt.<br />

5


Diese Wortbildungsbedeutung ist mit der Kategorisierung von Realität verbunden.<br />

Deshalb stellt sie Rubriken der Grundbegriffe dar, die in den abgeleiteten Wörtern<br />

genannt werden und damit weist sie auf die Klasse der Referenten hin.<br />

Die Bestimmung der einzelnen wortbildenden Bedeutung der Ableitung verursacht<br />

die Bestimmung der strukturell-semantischen Beziehungen der Ableitung mit dem Wort,<br />

durch dessen Bedeutung die Bedeutung der Ableitung beschrieben werden kann. Die<br />

Bestimmung der semantischen Motiviertheit der Ableitungen ist durch den unterschiedlichen<br />

Grad des Zusammenhangs der wortbildenden (motivierenden) Wortstämme möglich.<br />

Die Verknüpfbarkeit des Wortstammes, die auf die Teilnahme an der Motiviertheit<br />

der abgeleiteten Wörter und der abgeleiteten Wortstämme hin untersucht wird, kann in<br />

zwei Gruppen aufgeteilt werden:<br />

1. Wortstämme als Bestandteil abgeleiteter Substantive mit der kategorialen Bedeutung<br />

der Qualität motivieren (…) Ableitungen mit den Suffixen -e, -schaft, -heit, -keit,<br />

-igkeit, -erei. Die Motiviertheit in diesen Paaren ist vom Substantiv zum Substantiv<br />

(oder vom Verb zum Substantiv) gerichtet, z.B. die Absicht – absicht+lich –<br />

die Absichtlich+keit – die Un+absichtlichkeit; brüllen – das Ge+brüll, flüstern –<br />

das Ge+flüster. Die Bedeutung des abgeleiteten Substantivs kann durch die Bedeutung<br />

des zu ihm strukturell in Wechselbeziehung stehenden Substantivs beschrieben werden;<br />

2. Wortstämme der Substantive und Adjektive auf -t, -lich, -au, -d, -en, -er, die die<br />

Ableitungen mit den Suffixen -e, -ei, -schaft, -tum, -nis, -heit, -keit, -ung und ihren<br />

Varianten -erei, -elei, -igkeit bilden. Zwischen den motivierenden und motivierten<br />

Wörtern, ihren lexikalischen Bedeutungen und den semantisch-wortbildenden Gruppen<br />

kommen die Beziehungen nterschiedlichen Charakters zum Vorschein:<br />

• das abgeleitete Substantiv mit derselben lexikalischen Bedeutung kann zu unterschiedlichen<br />

wortbildenden Typen gehören. Einer lexikalischen Bedeutung der Ableitung<br />

entsprechen verschiedene wortbildende Bedeutungen;<br />

• das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität, das verschiedene lexikalische<br />

Be-deutungen besitzt, gehört zu verschiedenen wortbildenden Typen. Den verschiedenen<br />

lexikalischen Bedeutungen entsprechen einzelne wortbildende Bedeutungen, die durch<br />

ein Wort genauso mit verschiedenen lexikalischen Bedeutungen motiviert werden, z.B.<br />

Ärger+nis, Dicht+e, Reg+heit [5, S. 35, 99];<br />

• das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität in einer lexikalischen Bedeutung<br />

kann durch unterschiedliche strukturell in Wechselbeziehungen stehende Wörter motiviert<br />

werden, was die Zugehörigkeit dieser Bedeutung zu unterschiedlichen wortbildenden<br />

Typen verursacht, verschiedene einzelne wortbildende Bedeutungen wiedergebend, d.h.<br />

ein motiviertes Wort wird in Wechselbeziehung zu ein paar anderen motivierenden<br />

gebracht, z.B. Diener+ei, diener+haft, Dienerhaft+igkeit;<br />

• das Substantiv mit der Bedeutung der Qualität in unterschiedlichen lexikalischen<br />

Bedeutungen gehört zu unterschiedlichen wortbildenden Typen, durch verschiedene strukturell<br />

in Wechselbeziehung stehende Wörter motiviert, z.B. Bereit+schaft, Gesamt+heit, Kind+heit<br />

[2, S. 138, 323, 407].<br />

Die Verflechtung der Motiviertheitsbeziehungen, lexikalischen und wortbildenden<br />

Bedeutungen ist ziemlich kompliziert und mannigfaltig. Die Untersuchung der Semantik der<br />

wortbildenden Gruppen beeinflusst deswegen unterschiedliche Klassifikationen der<br />

Ableitungen.<br />

6


Das Ableiten der Substantive mit der Bedeutung der Qualität wird dementsprechend<br />

auch durch die wortbildende Semantik bedingt und beeinflusst ihre verschiedenen<br />

Klassifikationen. Die abgeleiteten Substantive können also klassifiziert werden nach:<br />

• der allgemeinen Bedeutung;<br />

• den einstämmigen oder verschiedenstämmigen Morphemen;<br />

• den wortbildenden Modellen oder Wortbildungstypen;<br />

• der Motiviertheit;<br />

• der wortbildenden Bedeutung.<br />

Die abgeleiteten Substantive mit der Bedeutung der Qualität sind meistens durch<br />

Adjektiv-, Substantiv- und Verbstämme motiviert [6]: Betriebsam+keit, Dauerhaft+igkeit,<br />

Tor+heit, Gegner+schaft, Abhärt+ung, Aufreiz+ung [5, S. 78, 95, 105, 166, 10], einige<br />

durch Partizipial- oder Numeralstämme: Beschaffen+heit; Ein+heit [5, S. 73, 115].<br />

Im Resultat der Analyse der Struktur- und Motivationsbeziehungen, der Semantik<br />

des wortbildenden Typs der Substantive mit der Bedeutung der Qualität werden die<br />

abgeleiteten Substantive mit der Bedeutung der Qualität (laut der Wortforschung nach<br />

Sachgruppen von F. Dornseiff, H. Wehrle und H. Eggers) in drei große Gruppen<br />

eingeordnet [3, 9].<br />

Die Teilung in diese Gruppen reicht von den Naturerscheinungen, vom Dasein des<br />

Menschen bis zu seinen sozialen und kulturellen Tätigkeitsfeldern.<br />

Zu den Kriterien der von uns aufgestellten lexikalisch-semantischen Klassifikation<br />

der abgeleiteten Substantive mit der Bedeutung der Qualität gehören folgende:<br />

1. Ein verallgemeinert grammatisches Kriterium:<br />

– Zugehörigkeit zu einer Wortart – Substantiv,<br />

2. Lexikalisch-semantisches Kriterium:<br />

– gemeinsame allgemeine lexikalisch-grammatische Komponenten – Abstraktheit<br />

und Qualität;<br />

3. Wortbildendes Kriterium:<br />

– Abgeleitetheit,<br />

– Vorhandensein der Substantivsuffixe: -heit, -keit, -igkeit, -(i)tät, -ung, -e,<br />

-schaft, -anz/-enz, -erei, -ismus, die den Wörtern die Qualität verleihen;<br />

4. Vorhandensein der paradigmatischen Beziehungen zwischen den Substantiven,<br />

und zwar:<br />

• Bedeutungsidentität (Synonymie): Bescheidenheit = Anspruchslosigkeit =<br />

Bedürfnislosigkeit [5, S. 73],<br />

• Bedeutungsgegenüberstellung (Antonymie): Häufigkeit – Seltenheit [2, S. 567],<br />

• Bedeutungshierarchie (Hyponymie): Religiosität: Gläubigkeit, Bigotterie,<br />

Frömmigkeit, Tugendhaftigkeit [5, S. 306, 181, 81, 367],<br />

• Pars pro toto (das Ganze und seine Teile): Moralität: Sittlichkeit, Sittsamkeit,<br />

Puritanismus, Tugend, Tugendhaftigkeit, Züchtigkeit [5, S. 338].<br />

Hieraus ergibt sich folgende Aufteilung der abgeleiteten Substantive mit der Bedeutung<br />

der Qualität [2–5, 8, 9]:<br />

1. Physische Eigenschaften und äußere Charakteristika:<br />

1.1. Pflanze, Tier, Mensch (Körperliches), z.B. Dichte, Fruchtbarkeit, Hinfälligkeit,<br />

Kraftlosigkeit, Schlappheit;<br />

1.2. Raum, Lage, Form, z.B. Entferntheit, Geschlossenheit, Nähe, Rauheit, Schärfe,<br />

Schiefheit, Schräge;<br />

7


1.3. Messbare Größen (Größe, Menge, Zahl, Grad), z.B. Breite, Gesamtheit, Gleichheit,<br />

Häufigkeit, Unendlichkeit;<br />

1.4. Beziehung, Geschehnis, z.B. Beschaffenheit, Mannigfaltigkeit, Unglück,<br />

Ursächlichkeit, Veränderlichkeit;<br />

1.5. Zeit, z.B. Beständigkeit, Gleichzeitigkeit, Häufigkeit, Unregelmäßigkeit,<br />

Vergänglichkeit;<br />

1.6. Abmessungen und Stoff (Sichtbarkeit, Licht, Farbe, Schall, Temperatur, Gewicht,<br />

Aggregatzustände, Geruch, Geschmack), z.B. Durchsichtigkeit, Halbdunkel, Gasförmigkeit,<br />

Geschmacklosigkeit, Farblosigkeit, Feuchtigkeit, Flüssigkeit, Kälte, Lautlosigkeit, Leichtigkeit,<br />

Undurchsichtigkeit, Unsichtbarkeit, Wärme, Weichheit;<br />

1.7. Bewegungsweise, z.B. Beweglichkeit, Langsamkeit, Schnelligkeit;<br />

2. Abstrakte Größen:<br />

2.1. Wollen und Handeln, z.B. Absichtslosigkeit, Beharrlichkeit, Entschlossenheit,<br />

Geschicklichkeit, Freiwilligkeit, Nachlässigkeit, Sorgfalt, Unbeständigkeit, Unwichtigkeit,<br />

Zweckmäßigkeit;<br />

2.2. Sinnesempfindungen, z.B. Empfindlichkeit, Schwachsichtigkeit, Sinnlichkeit,<br />

Unempfindlichkeit;<br />

2.3. Fühlen, Affekte, Charaktereigenschaften, z.B. Bescheidenheit, Bewusstsein,<br />

Dankbarkeit, Einfachheit, Eitelkeit, Empfindlichkeit, Erregbarkeit, Heiterkeit, Gleichgültigkeit,<br />

Feigheit, Lächerlichkeit, Lebhaftigkeit, Neidlosigkeit, Reizbarkeit, Schönheit, Unzufriedenheit,<br />

Zufriedenheit;<br />

2.4. Auffassung, z.B. Begreiflichkeit, Verständlichkeit, Aufmerksamkeit, Verständnis;<br />

2.5. Denken, z.B. Dümmlichkeit, Klugheit, Misstrauen, Leichtgläubigkeit, Schlauheit,<br />

Unlogik, Verrücktheit;<br />

2.6. Sprachzeichen, Größen, Werte, z.B. Breite, Einfachheit, Kürze, Neuigkeit,<br />

Offenkundigkeit, Stärke, Unwahrheit, Verständlichkeit, Wahrhaftigkeit;<br />

3. Erscheinungen des öffentlichen und sozialen Charakters:<br />

3.1. Menschliche Verhältnisse, Gesellschaft, Gemeinschaft, z.B. Ehelosigkeit,<br />

Gastlichkeit, Geselligkeit, Geziertheit, Höflichkeit, Feindschaft, Prüderie, Ungeselligkeit,<br />

Unhöflichkeit, Zärtlichkeit;<br />

3.2. Wirtschaft, z.B. Freigebigkeit, Geiz, Kostspieligkeit, Sparsamkeit;<br />

3.3. Recht, Ethik, z.B. Frevelhaftigkeit, Gerechtigkeit, Gesetzlosigkeit, Rechtlosigkeit,<br />

Tugendhaftigkeit, Unschuld;<br />

3.4. Religion, das Übersinnliche, z.B. Bigotterie, Gläubigkeit, Göttlichkeit,<br />

Frömmigkeit, Religionslosigkeit, Religiosität, Sündhaftigkeit.<br />

Die durchgeführte Untersuchung lässt also schlussfolgern, dass die Semantik der<br />

Ableitungen auf -heit, -keit, -igkeit, -(i)tät, -ung, -e, -schaft, -anz/-enz, -erei, -ismus nach<br />

der Gesamtheit der semantischen und strukturellen Merkmale der wortbildenden Stämme<br />

und Suffixe im paradigmatischen Rahmen bestimmt wird. Die Kategorisierung der<br />

Ableitungen findet nach den gemeinsamen semantischen und strukturellen Komponenten<br />

(gemeinsamen und/oder differenzierten) statt. Die durchgeführte Untersuchung gibt uns<br />

die Möglichkeit, die vorhandenen Kenntnisse über die Semantik der abgeleiteten<br />

Substantive zu vertiefen und bei der Forschung der kategorialen Bedeutung “Qualität”<br />

und der partiellen Kategorie “Abstraktheit” vorwärts zu kommen.<br />

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LITERATUR<br />

1. Аспекты семантических исследований // [под ред. Н.Д. Арутюновой,<br />

А.А. Уфимцева]. – М.: Наука, 1980. – 357 с.<br />

2. Bulitta E., Bulitta H. Wörterbuch der Synonyme und Antonyme. – Frankfurt am Main:<br />

Fischer Taschenbuch Verlag, 2004. – 800 S.<br />

3. Dornseiff F. Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen. – Berlin; New York: W. de Gruyter,<br />

2004. – 933 S.<br />

4. Duden. Das Synonymwörterbuch (RSR 2006). – Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich:<br />

Bibliographisches Institut; Dudenverlag. – Band 8. – 2006. – 1104 S.<br />

5. Lohausen E.-M., Heller U. Großes Wörterbuch Synonyme. – Köln: Buch und Zeit<br />

Verlagsgesellschaft, 1997. – 448 S.<br />

6. Motsch W. Deutsche Wortbildung in Grundzügen. – Berlin; New York: W. de Gruyter,<br />

2004. – 458 S.<br />

7. Schwarz M., Chur J. Semantik. Ein Arbeitsbuch. – Tübingen: Narr, 2004. – 224 S.<br />

8. Wahrig Synonymwörterbuch / Bearb. und aktualisiert von U. Adolphs. – Gütersloh;<br />

München: Bertelsmann Lexikon Verlag, 2006. – 800 S.<br />

9. Wehrle H., Eggers H. Deutscher Wortschatz. Ein Wegweiser zum treffenden Ausdruck. –<br />

Stuttgart: Klett, 1961. – 821 S.<br />

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