Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

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Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) 1) sich der gesamte wirtschaftliche Nahverkehr nur mit Handwerkern, Lebensmittellieferanten usw. aus Calmbach abwickle. Postamt und Bahnstation Calmbach für die Heilstätte gelten und die vollständige politische Verbindung nur mit Calmbach bestehen würde. 2) Durch den täglichen regelmäßigen Lastwagen- und besonderen Personenwagenverkehr, mündliche Verhandlungen des Bürgermeisteramts mit Patienten oder Angestellten der Heilstätte rascher und leichter ermöglicht werden könnten. 3) Im Zusammenhang mit dem Kraftwagenverkehr und durch den beiderseitigen Fernsprechanschluß in Wildbad Ersparnisse an Fernsprechgebühren und an Postauslagen entstehen würden. 4) Besonders ungünstig ist die ungefähr 30 km lange Fahrt mit dem Kraftwagen nach Schömberg und zurück. Es folgt die vom Landrat in Calw gewünschte Stellungnahme Schömbergs Auszug: Die Tannmühle gehört seit unvordenklichen Zeiten zur Gemeinde Schömberg und die Volksheilstätte Charlottenhöhe seit ihrem Bestehen (1907). Die Volksheilstätte hat auf dem Bühl 1938 eine Arbeitsheilstätte eröffnet, die noch erweitert werden soll und die stark mit der Charlottenhöhe zusammenhängt. Schömberg ist in Württemberg der Lungenkurort. Die Heilstätten sind auf hiesiger Gemarkung vereinigt. Dies hat den Nachteil, daß Schömberg von vielen Ängstlichen gemieden wird. Es gab auch eine Zeit in der sich Wildbad und Calmbach gegen die Errichtung einer (Lungen-) Arbeitsheilstätte in der Nähe der Charlottenhöhe wehrten, in der Befürchtung, ihre Orte könnten dadurch in Verruf kommen. Eine Ausgemeindung in dem von Calmbach beantragten Umfang hätte für Schömberg große finanzielle Auswirkungen. 18% der Gemarkungsfläche mit dem entsprechenden Steuerwert. Auch die Schömberger Wasserversorgung liegt in diesem Gebiet. Der Weg ist für Fußgänger nach Schömberg bequemer, da fast eben. Für den Kraftwagenverkehr fehlt der direkte Weg. Diesem Mangel kann abgeholfen werden. Die Gemeinde Schömberg erstrebt seit Jahren eine bessere Fahrwegverbindung mit der Charlottenhöhe- Die Möglichkeit dazu sieht sie darin, daß der von der Forstverwaltung neu erbaute Weg ab der Reichsstraße zwischen Höfen und Calmbach zur Charlottenhöhe von da bis zur Einmündung in den Schleifweg in Richtung Schömberg weiter geführt wird- Verhandlungen mit der Forstverwaltung hiewegen werden aufgenommen. Entschließung: Die zuständigen Behörden zu bitten, dem Antrag des Bürgermeisters der Gemeinde Calmbach nicht statt zugeben. 15. Febr. 1939 §15 Haushaltssatzung Ordentlicher Haushalt 1938 118186 RM Außerordentlicher Haushalt 5800 RM 28. März 1939 §2 Schulhaus Neubau Es liegen nunmehr Baupläne der Architekten Reg. Baum. Karl Ellsässer, Stuttgart Dipl. Ing. Fritz Mükker Stuttgart Architekt Ludwig Rest Neuenbürg vor. §4 Siedlung Die Ausführung der Siedlung ist dadurch ins Stocken geraten, daß die Baugenehmigung nicht erteilt wird, in solange die Württ. Landeskreditanstalt die zur Beschaffung des erforderlichen Bauholzes nötigen Holzeinkaufsscheine nicht erteilt hat. Die Dringlichkeit wird von dieser Stelle zwar anerkannt. Einer Zuteilung von Holzeinkaufsscheinen stehen noch höhere, staatspolitische Interessen entgegen. §5 Wasserversorgung (neuer Sammelbehälter und neue Pumpstation) Um die Wasserversorgung zu sichern, ist vorgesehen, im Calmbachtal bei der Wehranlage einen Quellsammel - behälter und eine weitere Pumpstation darauf zu erstellen. Als Bauplatz kommt das Wiesengrundstück Parz Nr. 447 am Calmbächle (2730 m2) in Frage. Entschließung: Grundstück vom Fiskus zu erwerben. Seite 90

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) §9 Kursachen Der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes hat dem Kurbetrieb Schömberg die Anerkennung der Bezeichnung „heilklimatischer Kurort“ in der Werbung ausgesprochen. Freudenstadt hat diese Anerkennung gleichzeitig erhalten. Die Kurortkreisklimastelle Baden-Baden teilt über die Witterung im Febr. 1939 mit, daß Schömberg die höchste Sonnenscheindauer von allen in Betracht kommenden Kurorten hatte. §10 Kursachen Werbung Aus Anlaß der Reichsgartenschau in Stuttgart beteiligt sich die Gemeinde mit einer Anzeige in dem Führer. §12 Kurort – Tuberkulose In einem vertraulichen Rundschreiben des Fremdenverkehrsverbandes betr. Schutz der Bäder und Kurorte vor dem Besuch ansteckungsfähiger Tuberkulöser wird Klagen von Bädern und Kurorten über die Einbringung getarnter ansteckungsfähiger Lungenkranker in zahlreiche indifferente Kurorte und Heilbäder hingewiesen. Es soll nun die Frage des Schutzes und der Sanierung der Bäder und Kurorte vor dem Besuch solcher Kranker einerseits und die Unterbringung von Tuberkulösen in Bädern und Kurorten andererseits im Einvernehmen mit den Reichsstellen überprüft werden. Vom Gesichtspunkt des heilklimatischen Kurorts Schömberg aus ist dieses Vorhaben nur zu begrüßen. §13 Kurort - Führer Besprochen wird die Frage der Herausgabe eines neuen „Führers“, den Chefarzt Dr. Schröder und der Leiter der Lichtklimatischen Station, Dr. Kramer verfassen. Die Entschließung wird ausgesetzt. §16 Eberhaltung In hiesiger Gemeinde wird derzeit 1 Mutterschwein gehalten. Zur Begattung wird dieses einem Eber, den Gottlieb Mönch zur unteren Mühle in Bieselsberg-Kapfenhardt hält, zugeführt. Der Eber wird von Mönch privat gehalten. Er begehrt nun von der Gemeinde Bieselsberg ein Wartegeld. Diese fragt an, ob sich die Gemeinden, in denen Zuchtsauen gehalten werden und die von dem Eber des Mönch belegt werden an dem Aufwand für das Wartegeld beteiligen würden. §22 Baugrundstücke Immer wieder melden sich Fremde, die hier einen Bauplatz kaufen und sich ein Wohnhaus bauen wollen. Die Vorhaben sind aber immer daran gescheitert, daß Bauplätze nicht zu bekommen waren, oder daß für sie zu hohe Preise gefordert wurden. Die Auswahl an Bauplätzen ist gering. Die Gemeinde sollte wo irgend möglich zum Bauen geeignetes Gelände erwerben, um so auch die bauliche Entwicklung des Ortes zu fördern. 5. Mai 1939 §1 Bekanntgaben: Erlaß der Ortsbauplanberatungsstelle betr. Bearbeitung des Ortsbauplanentwurfs, demzufolge der Entwurf voraussichtlich im Mai d. J. zu erwarten ist. Eingabe des Wehrmeldeamts Calw, in dem um die Abhaltung von Wehrversammlungen in Schömberg gebeten wurde. §4 Straßen Benennung von Straßen, Plätzen und Brücken bedarf der Zustimmung des Beauftragten der NSDAP §5 Siedlung Der Württ. Heimstätte GmbH ist es gelungen das Holz für die Siedlung zu beschaffen und sicherzustellen Der Baubeginn kann erfolgen. §7 Volkszählung Am 17 .Juli d. J. findet eine Volkszählung statt. Seite 91

<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />

Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />

§9 Kursachen<br />

Der Präsi<strong>den</strong>t des Reichsfrem<strong>den</strong>verkehrsverbandes hat dem Kurbetrieb <strong>Schömberg</strong> die Anerkennung der Bezeichnung<br />

„heilklimatischer Kurort“ in der Werbung <strong>aus</strong>gesprochen.<br />

Freu<strong>den</strong>stadt hat diese Anerkennung gleichzeitig erhalten.<br />

Die Kurortkreisklimastelle Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> teilt über die Witterung im Febr. 1939 mit, daß <strong>Schömberg</strong> die<br />

höchste Sonnenscheindauer von allen in Betracht kommen<strong>den</strong> Kurorten hatte.<br />

§10 Kursachen Werbung<br />

Aus Anlaß der Reichsgartenschau in Stuttgart beteiligt sich die Gemeinde mit einer Anzeige in dem Führer.<br />

§12 Kurort – Tuberkulose<br />

In einem vertraulichen Rundschreiben des Frem<strong>den</strong>verkehrsverbandes betr. Schutz der Bäder und Kurorte vor<br />

dem Besuch ansteckungsfähiger Tuberkulöser wird Klagen von Bädern und Kurorten über die Einbringung<br />

getarnter ansteckungsfähiger Lungenkranker in zahlreiche indifferente Kurorte und Heilbäder hingewiesen. Es<br />

soll nun die Frage des Schutzes und der Sanierung der Bäder und Kurorte vor dem Besuch solcher Kranker einerseits<br />

und die Unterbringung von Tuberkulösen in Bädern und Kurorten andererseits im Einvernehmen mit<br />

<strong>den</strong> Reichsstellen überprüft wer<strong>den</strong>.<br />

Vom Gesichtspunkt des heilklimatischen Kurorts <strong>Schömberg</strong> <strong>aus</strong> ist dieses Vorhaben nur zu begrüßen.<br />

§13 Kurort - Führer<br />

Besprochen wird die Frage der Her<strong>aus</strong>gabe eines neuen „Führers“, <strong>den</strong> Chefarzt Dr. Schröder und der Leiter<br />

der Lichtklimatischen Station, Dr. Kramer verfassen.<br />

Die Entschließung wird <strong>aus</strong>gesetzt.<br />

§16 Eberhaltung<br />

In hiesiger Gemeinde wird derzeit 1 Mutterschwein gehalten. Zur Begattung wird dieses einem Eber, <strong>den</strong><br />

Gottlieb Mönch zur unteren Mühle in Bieselsberg-Kapfenhardt hält, zugeführt. Der Eber wird von Mönch privat<br />

gehalten. Er begehrt nun von der Gemeinde Bieselsberg ein Wartegeld. Diese fragt an, ob sich die Gemein<strong>den</strong>,<br />

in <strong>den</strong>en Zuchtsauen gehalten wer<strong>den</strong> und die von dem Eber des Mönch belegt wer<strong>den</strong> an dem Aufwand<br />

für das Wartegeld beteiligen wür<strong>den</strong>.<br />

§22 Baugrundstücke<br />

Immer wieder mel<strong>den</strong> sich Fremde, die hier einen Bauplatz kaufen und sich ein Wohnh<strong>aus</strong> bauen wollen. Die<br />

Vorhaben sind aber immer daran gescheitert, daß Bauplätze nicht zu bekommen waren, oder daß für sie zu<br />

hohe Preise gefordert wur<strong>den</strong>. Die Auswahl an Bauplätzen ist gering. Die Gemeinde sollte wo irgend möglich<br />

zum Bauen geeignetes Gelände erwerben, um so auch die bauliche Entwicklung des Ortes zu fördern.<br />

5. Mai 1939<br />

§1 Bekanntgaben:<br />

Erlaß der Ortsbauplanberatungsstelle betr. Bearbeitung des Ortsbauplanentwurfs, demzufolge der Entwurf vor<strong>aus</strong>sichtlich<br />

im Mai d. J. zu erwarten ist.<br />

Eingabe des Wehrmeldeamts Calw, in dem um die Abhaltung von Wehrversammlungen in <strong>Schömberg</strong> gebeten<br />

wurde.<br />

§4 Straßen<br />

Benennung von Straßen, Plätzen und Brücken bedarf der Zustimmung des Beauftragten der NSDAP<br />

§5 Siedlung<br />

Der Württ. Heimstätte GmbH ist es gelungen das Holz für die Siedlung zu beschaffen und sicherzustellen<br />

Der Baubeginn kann erfolgen.<br />

§7 Volkszählung<br />

Am 17 .Juli d. J. findet eine Volkszählung statt.<br />

Seite 91

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