Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

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Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) Eine solche bestände in dem Übereich von Quellen im Fördelbachtal. Diese Quellen dienen der Versorgung von Langenbrand, werden von dieser aber nicht voll benötigt. 19. Sept. 1934 §224 Haushaltsplan 1934 Die Ausgaben 1934 betragen 108901 RM §229 Konzerte Um den Kurgästen mehr Unterhaltung bieten zu können, wurde schon früher der Gedanke erwogen, in der Kuranlage ein Lautsprecheranlage und Rundfunk Übertragung einzurichten. In jedem Haus und an jedem Liegestuhl befinden sich Höreinrichtungen, so daß eine Übersättigung eintreten könnte. Nun aber soll diese Gedanke doch verwirklicht werden. Beschluß. In den Kuranlagen eine Rundfunk Übertragungsanlage mit Lautsprechern einzurichten. §234 Wasserversorgung Als Kräfte zum Betrieb des Wasserwerks dienen: 1 Turbine und ein Dieselmotor. Die Wasserkraft hat in diesem Jahr infolge Trockenheit versagt. Eines Defekts wegen war auch der Dieselmotor außer Betrieb, so daß am Sonntag den 16. Sept. die Gemeinde ohne Wasser war. Um sich von solchen Überraschungen zu sichern ist die Beschaffung einer Ersatzkraft notwendig. Die Möglichkeit besteht in der Verfügung über eine Zugmaschine. §235 Wasserversorgung Es sollte geprüft werden in wieweit die Wasserversorgungsanlagen im Calmbachtal ausbaufähig sind. Der Gutachter kam zu dem Ergebnis: 1. Fassung einer etwa 300 m unterhalb dem Quellsammler entspringenden Quelle (Hardtbrunnen) 2. Erstellung eines Quellsammlers und einer Filteranlage 3. Verwendung der bisherigen Quellen zur Verstärkung des Betriebswasser und Erstellung einer Stauanlage für das Betriebswasser 4. Einbau einer neuen Turbine und einer gleichgeschalteten neuen Pumpe. Es wird beschlossen: Die Vorarbeiten zur Durchführung dieses Plans einzuleiten. Den Plan zur Erlangung der Langenbrander Quelle aufzugeben. §236 Straße Schömberg Langenbrand Der Umbau der Straße ist nun vollzogen. Mit der Heißteerung der Straße soll demnächst begonnen werden. 31. Okt. 1934 §269 Wasserzins Die Pauschalsteuer wird ab 1. April 1934 wie folgt festgesetzt. PKW 10 RM; LKW 4 RM Omnibusse 20 RM Apotheke 30 RM Ärzte- Sprechzimmer 10 RM §274 Arbeitsheilstätte Im Hinblick auf den eingetretenen Rückgang des Besuchs unseres Kurortes und auf die zu erwartenden gesetzlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose erhebt sich für die Gemeinde die Frage, ob sie sich mehr zu einem freien Kurort (Luftkurort) umstellen oder sich zu einem ausgesprochenen Kurort für Tuberkulose bekennen soll. Das Vorhandensein von 3 großen Sanatorien für Lungenkranke wird einen freien Luftkurort ähnlich Freudenstadt oder Herrenalb niemals aufkommen lassen und Lungenkurort und freier Kurort lassen sich auch nicht miteinander vereinbaren. So muß sich Schömberg mehr und mehr als das bekennen, was es ist, als Ein Heilort für Tuberkulose Stellt man sich auf das ein, dann kann man auch dem Dr. Dorn´schen Gedanken auf Gründung einer Arbeitsheilstätte für Tuberkulöse näher treten. Die bisherige Ansicht eine solche in oder beim Ort könnte den Kurbetrieb schädigen, muß der weichen, daß eine Arbeitsheilstätte ihm förderlich und nützlich würde, zumal wenn Seite 66

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) sie , wie Dr. Dorn glaubt, die einzige im Gebiet Südwestdeutschland werden würde. Eine solche Arbeitsheilstätte würde nicht nur das ganze wirtschaftliche Leben befruchten, sondern auch einen allgem. Aufschwung des Kurbetriebs zur Folge haben. Aus diesen Erwägungen heraus sind deshalb die Bestrebungen der Gemeinde dahin zu richten, daß die Dr. Dorn´schen Arbeitsheilstätte nach Schömberg kommt. Die vorbereitenden Schritte dazu sind getan. 16. Nov. 1934 §287 Arbeitsheilstätte In Sachen der Gründung einer Arbeitsheilstätte in Schömberg ist auch die Frage einer besseren Verbindung zwischen hier und der Charlottenhöhe. §292 Gehwege Zur Ausführung als Notstandsarbeiten werden weiter vorgesehen: Der Gehweg vom Haus des Fritz Maisenbacher bis zur Villa Elisabeth (NH) an der Liebenzeller Str. Vom Haus Wacker bis zu Leipziger Platz an der Lindenstraße §294 Feldweg Aufhebung Die Feldwege Nr. 2 sogenannter Sägmühlweg, Nr. 4 Untere Herdgasse Nr. 34 Obere Herdgasse Werden schon längst nicht mehr als Feldwege benutzt. Die Wege stehen im Eigentum der Gemeinde. Beschluß. Die genannten Wege als entbehrlich aufzuheben. 5. Dez. 1934 §301 Kleinkinderpflege Das Mutterhaus für evang. Kinderschwestern in Großheppach hat einen neuen Vertrag vorgelegt. Zu zahlen sind an die Schwester 70 RM/M und an das Mutterhaus 7 RM/M. §311 Reichs – Straßenverkehrsordnung Zum 1. Okt. 1934 ist diese Ordnung in Kraft getreten. Damit wird zum erstenmal der gesamte Straßenverkehr in Deutschland geregelt. Dieses Gesetz gibt auch die rechtliche Grundlage Verkehrsbeschränkungen zu erlassen. (Sperrung für Durchgangsverkehr, Motorräder) 1935 9. Jan. 1935 §9 Verkauf des Eugen Röcker´schen Hauses. Die Württ. LKA Stuttgart, als Bevollmächtigte des Eugen Röcker (fr. Ortsbaumeister) beabsichtigt, dessen Wohnhaus Geb. Nr. 288 in den Brunnenäckern an Dr. Braun in Worms zu verkaufen. Da die Gemeinde für einen Kredit eine Ausfallbürgschaft übernommen hat, muß sie diesem Verkauf zustimmen, was beschlossen wird. §17 Gärtnereiarbeiten Die bei der Gemeinde- und Kurverwaltung bisher angefallenen Gartenarbeiten wurden vom Gärtner Enderle hier ausgeführt. In seinen Diensten stand bisher der Gärtner Hermann Bräuning. Dieser hat sich nun als Gemeinde Obstbaumwart und Gärtner selbstständig gemacht. §30 Waldausstockung Im Verhältnis zur Landwirtschaft treibenden Bevölkerung des hiesigen Orts ist die Feldmarkung klein. Dazu kommt, daß sich mehr und mehr Einwohner deshalb der Landwirtschaft wieder zuwenden, weil sie in der In- Seite 67

<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />

Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />

Eine solche bestände in dem Übereich von Quellen im Fördelbachtal. Diese Quellen dienen der Versorgung<br />

von Langenbrand, wer<strong>den</strong> von dieser aber nicht voll benötigt.<br />

19. Sept. 1934<br />

§224 H<strong>aus</strong>haltsplan 1934<br />

Die Ausgaben 1934 betragen 108901 RM<br />

§229 Konzerte<br />

Um <strong>den</strong> Kurgästen mehr Unterhaltung bieten zu können, wurde schon früher der Gedanke erwogen, in der<br />

Kuranlage ein Lautsprecheranlage und Rundfunk Übertragung einzurichten. In jedem H<strong>aus</strong> und an jedem Liegestuhl<br />

befin<strong>den</strong> sich Höreinrichtungen, so daß eine Übersättigung eintreten könnte.<br />

Nun aber soll diese Gedanke doch verwirklicht wer<strong>den</strong>.<br />

Beschluß. In <strong>den</strong> Kuranlagen eine Rundfunk Übertragungsanlage mit Lautsprechern einzurichten.<br />

§234 Wasserversorgung<br />

Als Kräfte zum Betrieb des Wasserwerks dienen: 1 Turbine und ein Dieselmotor.<br />

Die Wasserkraft hat in diesem Jahr infolge Trockenheit versagt. Eines Defekts wegen war auch der Dieselmotor<br />

außer Betrieb, so daß am Sonntag <strong>den</strong> 16. Sept. die Gemeinde ohne Wasser war. Um sich von solchen<br />

Überraschungen zu sichern ist die Beschaffung einer Ersatzkraft notwendig. Die Möglichkeit besteht in der<br />

Verfügung über eine Zugmaschine.<br />

§235 Wasserversorgung<br />

Es sollte geprüft wer<strong>den</strong> in wieweit die Wasserversorgungsanlagen im Calmbachtal <strong>aus</strong>baufähig sind.<br />

Der Gutachter kam zu dem Ergebnis:<br />

1. Fassung einer etwa 300 m unterhalb dem Quellsammler entspringen<strong>den</strong> Quelle (Hardtbrunnen)<br />

2. Erstellung eines Quellsammlers und einer Filteranlage<br />

3. Verwendung der bisherigen Quellen zur Verstärkung des Betriebswasser und Erstellung einer Stauanlage<br />

für das Betriebswasser<br />

4. Einbau einer neuen Turbine und einer gleichgeschalteten neuen Pumpe.<br />

Es wird beschlossen:<br />

Die Vorarbeiten zur Durchführung dieses Plans einzuleiten.<br />

Den Plan zur Erlangung der Langenbrander Quelle aufzugeben.<br />

§236 Straße <strong>Schömberg</strong> Langenbrand<br />

Der Umbau der Straße ist nun vollzogen. Mit der Heißteerung der Straße soll demnächst begonnen wer<strong>den</strong>.<br />

31. Okt. 1934<br />

§269 Wasserzins<br />

Die P<strong>aus</strong>chalsteuer wird ab 1. April 1934 wie folgt festgesetzt.<br />

PKW 10 RM; LKW 4 RM<br />

Omnibusse 20 RM Apotheke 30 RM<br />

Ärzte- Sprechzimmer 10 RM<br />

§274 Arbeitsheilstätte<br />

Im Hinblick auf <strong>den</strong> eingetretenen Rückgang des Besuchs unseres Kurortes und auf die zu erwarten<strong>den</strong> gesetzlichen<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose erhebt sich für die Gemeinde die Frage, ob sie sich<br />

mehr zu einem freien Kurort (Luftkurort) umstellen oder sich zu einem <strong>aus</strong>gesprochenen Kurort für Tuberkulose<br />

bekennen soll.<br />

Das Vorhan<strong>den</strong>sein von 3 großen Sanatorien für Lungenkranke wird einen freien Luftkurort ähnlich Freu<strong>den</strong>stadt<br />

oder Herrenalb niemals aufkommen lassen und Lungenkurort und freier Kurort lassen sich auch nicht<br />

miteinander vereinbaren. So muß sich <strong>Schömberg</strong> mehr und mehr als das bekennen, was es ist, als<br />

Ein Heilort für Tuberkulose<br />

Stellt man sich auf das ein, dann kann man auch dem Dr. Dorn´schen Gedanken auf Gründung einer Arbeitsheilstätte<br />

für Tuberkulöse näher treten. Die bisherige Ansicht eine solche in oder beim Ort könnte <strong>den</strong> Kurbetrieb<br />

schädigen, muß der weichen, daß eine Arbeitsheilstätte ihm förderlich und nützlich würde, zumal wenn<br />

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