Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg
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<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />
Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />
Reg. Direktor Reeb vom Wirtschaftsministerium,<br />
O. Reg. Rat Dr. Warnner als amtierender Landrat,<br />
Landrat a. D. Geissler,<br />
Bürgermeister Klepser,<br />
Bürgermeister Brenner und<br />
Gemeindepfleger Rapp,<br />
sowie von <strong>den</strong> als Zuhörer gela<strong>den</strong>en Gemeinderäten Gemeinderat Bäuerle, Bühler, Gengenbach und Kugele.<br />
Die Besprechung hatte zum Ziel, eine endgültige Finanzierung des Kurh<strong>aus</strong>neub<strong>aus</strong> zu erlangen. Im Verlauf<br />
der Besprechung ergab sich, dass der Entwurf Eiermann, mit dem dieser seinerzeit <strong>den</strong> Wettbewerb gewonnen<br />
hatte und auf Grund dessen ihm der Auftrag zur endgültigen Planung übertragen wurde, technisch und<br />
finanziell nicht <strong>aus</strong>führbar ist. Die Ersatzlösung, die von Herrn Architekt Hilgers erläutert wurde, entsprach<br />
keineswegs <strong>den</strong> seinerzeit gegebenen Richtlinien und konnte nicht befriedigen. Auch wirkte befrem<strong>den</strong>d, dass<br />
im Architekturbüro Eiermann über die Höhe des Kostenvoranschlags keinerlei Klarheit bestand. Herr Hilgers<br />
musste zugeben, dass an dem ursprünglich angenommenen Preis für <strong>den</strong> cbm umbauten Raum mit 65,80 DM<br />
nicht festgehalten wer<strong>den</strong> könne. Die Teilnehmer an der Besprechung waren allgemein der Ansicht, dass man<br />
bei einem derartigen Bauwerk mit etwa 90.DM pro cbm umbauten Raum rechnen müsse. Hinsichtlich der<br />
Finanzierung hielt Reg. Direktor Reeb an seinen bereits gemachten /Ausführungen fest, nämlich dass das<br />
Wirtschaftsministerium für die Gemeinde <strong>Schömberg</strong> etwas Besonderes tun wolle und müsse, da hier ein<br />
Bauwerk entstehe, das dem Interesse der Allgemeinheit diene und stellt besonders 3 Punkte her<strong>aus</strong> die für die<br />
günstige Bezuschussung der Gemeinde <strong>Schömberg</strong> von Wichtigkeit sind, nämlich<br />
1. dass die Gemeinde keinerlei rentierliches Vermögen besitzt,<br />
dass es sich um einen Personenkreis handelt, der in der Überzahl der Sozialversicherung angehört und dass<br />
das zu erstellende Bauwerk keinerlei Rentabilität abwirft und dass<br />
von der Gemeinde <strong>Schömberg</strong> eine Aufgabe wahrgenommen wird, die an und für sich Aufgabe der<br />
Allgemeinheit und damit des Staates ist.<br />
Er ist nach wie vor der Auffassung, dass die Gemeinde <strong>Schömberg</strong> mit einem Betrag von 400 000. DM<br />
rechnen könne; er lässt sogar gewisse Möglichkeiten offen, dass mit einem Zuschuss bis zu 500 000. -DM<br />
gerechnet wer<strong>den</strong> könne. Über das Verhältnis verlorener Zuschuss und niederverzinsliche rückzahlbare<br />
Darlehen im Rahmen der Hilfe des Staates lässt sich im Augenblick nichts sagen. Er gibt der Gemeinde<br />
jedoch die Zusicherung, dass die Bezuschussung in der Weise erfolgen wird, wie es für die Gemeinde<br />
<strong>Schömberg</strong> am Günstigsten und mit Sicherheit tragbar sei. Auch Bürgermeister Klepser bringt zum Ausdruck,<br />
dass bei der Verteilung der dem Wirtschaftsministerium zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Mittel die Gemeinde<br />
<strong>Schömberg</strong> bereits mit einem Betrag von 400 000. DM bedacht sei.<br />
Bürgermeister Brenner ging bei seinen Ausführungen nochmals auf die Dringlichkeit des Kurh<strong>aus</strong>b<strong>aus</strong> ein<br />
und sagte, dass die Gemeinde <strong>Schömberg</strong> entschlossen sei, ihr Möglichstes zu tun und nannte <strong>den</strong> Betrag von<br />
800 000. DM, bei dem die Gemeinde selbst etwa 400 000.DM zu leisten hätte, als die oberste Grenze an die<br />
die Gemeinde gehen könne.<br />
Als Ergebnis dieser Besprechung konnte festgestellt wer<strong>den</strong>, dass sich alle Teilnehmer darüber einig waren,<br />
dass die Gemeinde <strong>Schömberg</strong> so schnell wie möglich mit dem Bau des Kurh<strong>aus</strong>es beginnen solle und dass<br />
die Hilfe des Staates eine sehr großzügige ist, bei der die besonderen Verhältnisse <strong>Schömberg</strong>s ganz besonders<br />
gewürdigt wür<strong>den</strong>.<br />
Nach dieser Sachlage ist der Gemeinderat sich im Klaren darüber, dass eine Weiterarbeit mit Professor<br />
Eiermann nicht möglich ist. Es ist nun nahezu ein Jahr vergangen, seit Professor Eiermann <strong>den</strong> Auftrag zur<br />
endgültigen Planung erhalten hat und als Ergebnis muss festgestellt wer<strong>den</strong>, dass man über das Anfangs<br />
Stadium noch nicht weitergekommen ist. Der Bürgermeister unterrichtet auch <strong>den</strong> Gemeinderat davon, dass er<br />
nach der Besprechung am 18.2.1955 Herrn Architekt Dr. Krüger, der <strong>den</strong> Kursaal in Bad Liebenzell gebaut<br />
hat, bereits gesprochen habe und dass dieser am vergangen Montag zu einer ganz unverbindlichen<br />
Besprechung in <strong>Schömberg</strong> weilte.<br />
Er habe sich bereit erklärt, an einer Planung mitzuarbeiten. Gemeinderat Bäuerle ist der Meinung, dass<br />
nunmehr nachdem mit Prof. Eiermann gebrochen wer<strong>den</strong> müsse, Architekt Kappler zum Zuge kommen<br />
müsse, da er ja bei dem seinerzeitigen Wettbewerb mit beteiligt gewesen sei.<br />
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