Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

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Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) Seit dem Tod des Waagmeisters Friedrich Kappler ist die Stelle von seinem Schwiegersohn Bäckermeister Georg Keppler weitergeführt worden. Bäckermeister Keppler wird einstimmig zu neuen Waagmeister bestellt. 19. März.1954 §1 Wartehalle am Leipziger Platz Die Gemeinderäte Bäuerle und Wankmüller erklären, dass Ochsenwirt Kusterer nicht abgeneigt sei, den Platz an der Lindenstraße zu einem tragbaren Preis zu verkaufen. Allerdings will Kusterer die Baulinie für seine Parz. geregelt wissen. Lebhafte Diskussion: Größe, Kosten, mit Bedürfnisanstalt? Konzentration der Mittel auf Kurhaus? Grundstücksfrage. Da die Gemeinderäte Bäuerle und Wankmüller nicht mehr bereit sind weiter zu verhandeln, werden die Gemeinderäte Freimüller und Gengenbach ´dazu bestimmt. §3 Kriegerdenkmal Die Beratungsstelle für Kriegerehrung beim SHB hat durch den Gartenarchiteten Valentien einen Entwurf zur Umgestaltung des Kriegerehrenmals vorgelegt. Der Entwurf ist sehr einfach, aber wirkungsvoll gehalten. Beschluss: Der Kostenvoranschlag soll überprüft werden. 31. März.1954 §1 Kurhausbau Der Gemeinderat trat wegen der außerordentlichen Bedeutung des Verhandlungsgegenstandes und des zu erwartenden Publikumsandranges in der Sonderklasse des neuen Schulhauses zu seiner vielleicht bisher wichtigsten Sitzung zusammen. Der Bürgermeister konnte neben den beiden Planfertigern, Prof. Eiermann und Architekt Kappler, die Schömberger Ärzteschaft nahezu vollzählig, den • Schulvorstand Wagner mit der zur Entlassung heranstehenden Schulklasse und über 100 Zuhörer aus der Bürgerschaft Schömbergs begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den beiden Planfertigern, die der Einladung gefolgt waren, ihre Pläne und Modelle vor dem Gemeinderat zu erläutern. Auf die Vorgeschichte zum Kurhausbau eingehend, hob der Bürgermeister hervor, dass das Bedürfnis eines Kurhauses so alt sei, wie der Kurbetrieb außerhalb der Sanatorien, da die Kurheime selbst nicht über die nötigen Unterhaltungsräume verfügen und selbst zur Lösung dieses Problems nicht in der Lage sind. Er führt weiter aus, dass bereits schon aus den Jahren 1927/28 Planungen zum Bau eines Kurhauses vorliegen und verweist auf die in dieser Richtung damals gefassten Gemeinderatsbeschlüsse vom 30.11.1928, 21.und 30. 1.1931, 20.2, und 3.12,1956,'22.'9.1958, 28.8.1940 und 12.2.1941. Zur Dokumentierung des Bedürfnisses führt er Übernachtungszahlen an, die ganz eindeutig, das seit jenen Jahren gewachsene Bedürfnis unterstreichen. Es sind dies aus den Jahren, 1923 141.456 1927 257.830 1937 175.648 1949 391.177 1953 494.818 Weiter verliest er einen Antrag des Dr. med. Wahl vom 7.2.1929 an den in dem eindeutig der Ruf nach einem Kursaal erhoben wurde. (Anläge 1) Neu aufgegriffen worden sei das Kursaalproblem im Jahren 1951 im Zusammenhang mit dem Schulhausneubau, Beschluss des Gemeinderats vom 12.1.1951. Des weiteren habe sich eine Bürgerversammlung am 11.1.1953 mit mindestens 80% für einen Kursaal ausgesprochen, ebenso der Kurausschuss am 27.1.1953 einstimmig. Dieser eindeutige Auftrag führte den Gemeinderat zu seinem Beschluss vom 30.1.1953 aus dem auch die bis jetzt vorliegende Planung resultiere. Er macht weiter Ausführungen über die Finanzierung des Vorhabens und teilt mit, dass anlässlich einer Vorsprache beim Wirtschaftsministerium, zusammen mit den Herren Dr. Rickmann und Gemeindepfleger Rapp sein Vorschlag mit: Seite 154

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen: Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt) 400 000.—DM verlorener Zuschuss vom Staat, 250 000.—DM niederverzinsliches Darlehen und 150 000.—DM Eigenleistung von dem Vertreter des Wirtschaftsministeriums als durchaus diskutable Grundlage bezeichnet wurde. Nach dieser Sachlage trifft er die Feststellung, dass die Gelegenheit zum Bau eines Kursaales für die Gemeinde Schömberg noch nie" so günstig war, wie gerade jetzt. Er betont dabei eine gewisse Eile, da die jetzt im Gang befindliche Förderung der nicht staatlichen Bäder und heilklimatischen Kurorte durch den Staat einmal aufhöre und des weiteren politische Aspekte eine Rolle mit spielten. Fest stehe jedenfalls, dass wenn die Gemeinde die jetzt gebotene günstige Gelegenheit nicht wahrnehmen würde, Schömberg aus eigener Kraft kein Kursaal erstellen könne. Bei Zusammenfassung aller Kräfte müsse das Werk gelingen. Am Rande streift er auch die Schwierigkeiten die der Körperschaftssteuer die die Kurverwaltung zu bezahlen hat, auftreten. Zur Erleichterung der Entscheidung des Gemeinderats, der heute darüber Beschluss zu fassen hat, ob 1. ein Kursaal gebaut werden soll und 2. welche der vorliegenden Planungen der endgültigen Planung zu Grund gelegt werden soll, 3. welcher Architekt mit der endgültigen Planung und Bauausführung beauftragt werden soll, verliest der Bürgermeister noch folgende Gutachten und Stellungnahmen: a) Gutachten des Prof. Schulze in seiner Eigenschaft als Leiter des medizin-meteorologischen Ausschusses des Deutschen Bäderverbandes und als 2.Vorsitzender der Bäderwissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Bäderverbandes (Anlage 2) b) Schreiben des Prof. Schulze (Anlage 3.) c) Niederschrift über die Sitzung der Kommission zur Beurteilung der für den Bau eines Kurhauses vorliegenden Entwürfe, (Anlage 4) d) Stellungnahme der Herren Ärzte (Anlage 5) e ) Stellungnahme des Dr. med. Eversbusch, früherer langjähriger Chefarzt des Sanatoriums Schwarzwaldheim (Anlage 6) f) Stellungnahme des Chefarztes des Waldsanatoriums, Dr. med. Rickmann (Anlage 7) g) Stellungnahme eines Schömberger Bürgers, der von der öffentlichen Aufforderung sich zu Wort zu melden, Gebrauch gemacht hatte (Anlage 8 und 9) h) Stellungnahme eines Patienten (Anlage 10). Längere und ausführliche Diskussion. Mehrere Seiten im Protokoll, Stellungnahmen wie oben ausgeführt sind als Anlage auch im Protokoll Die Gemeinderäte können sich noch nicht entscheiden, welcher der 3 Entwürfe einer endgültigen Planung zu Grunde gelegt, und wer mit dieser Planung beauftragt werden soll. Sie erbitten sich 8 Tage Bedenkzeit. 7. 4. 1954 § 1 Kursaalbau Nachdem der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 31.3.1954 sich für seine Entscheidung, welche der vorliegenden Planungen dem Kursaalbau zugrunde gelegt werden soll, eine 1-wöchige Bedenkzeit erbat, während der von 2 Mitgliedern der Gutachterkommission dem Gemeinderat nochmals Aufschluss über die Gründe, die zu Gunsten des Entwurfes Eiermann führten, gegeben werden sollte, ist nunmehr heute darüber Beschluss zu fassen 1.) welcher der vorliegenden Entwürfe als Grundlage für die endgültige Planung dienen soll, 2.) welcher Architekt mit der endgültigen Planung und Bauausführung beauftragt werden soll. Der Bürgermeister kann sich in seinen Ausführungen im Hinblick auf die sehr eingehenden Darlegungen in der letzten Sitzung und unter . Bezugnahme auf die am Montag, den 5.4.1954 mit dem Vorsitzenden der Gutachterkommission, Architekt Breitling und Kreisbaumeister Klumpp und dem Gemeinderat abgehaltene Besprechung kurz halten und eröffnet die Debatte. GR. Dr. Rickmann hebt hervor, dass in vorliegendem Fall, außer der Gemeinde auch das Wirtschaftsministerium, das einen so erheblichen Beitrag leiste, als Bauherr auftrete und dass man sich dem Gutachten der im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsministerium gebildeten Kommission nicht verschließen könne, da der Gemeinderat nicht über die hierzu erforderliche architektonische Erfahrung verfüge. Auch das Wirtschaftsministerium werde sich bei seinen finanziellen Entscheidungen nach dem Sachverständigengutachten richten. Er sehe ein, dass bei einzelnen Gemeinderäten für die Pläne Kappler Seite 155

<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />

Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />

Seit dem Tod des Waagmeisters Friedrich Kappler ist die Stelle von seinem Schwiegersohn Bäckermeister<br />

Georg Keppler weitergeführt wor<strong>den</strong>. Bäckermeister Keppler wird einstimmig zu neuen Waagmeister bestellt.<br />

19. März.1954<br />

§1 Wartehalle am Leipziger Platz<br />

Die Gemeinderäte Bäuerle und Wankmüller erklären, dass Ochsenwirt Kusterer nicht abgeneigt sei, <strong>den</strong> Platz<br />

an der Lin<strong>den</strong>straße zu einem tragbaren Preis zu verkaufen. Allerdings will Kusterer die Baulinie für seine<br />

Parz. geregelt wissen.<br />

Lebhafte Diskussion: Größe, Kosten, mit Bedürfnisanstalt? Konzentration der Mittel auf Kurh<strong>aus</strong>? Grundstücksfrage.<br />

Da die Gemeinderäte Bäuerle und Wankmüller nicht mehr bereit sind weiter zu verhandeln, wer<strong>den</strong> die<br />

Gemeinderäte Freimüller und Gengenbach ´dazu bestimmt.<br />

§3 Krieger<strong>den</strong>kmal<br />

Die Beratungsstelle für Kriegerehrung beim SHB hat durch <strong>den</strong> Gartenarchiteten Valentien einen Entwurf zur<br />

Umgestaltung des Kriegerehrenmals vorgelegt. Der Entwurf ist sehr einfach, aber wirkungsvoll gehalten.<br />

Beschluss: Der Kostenvoranschlag soll überprüft wer<strong>den</strong>.<br />

31. März.1954<br />

§1 Kurh<strong>aus</strong>bau<br />

Der Gemeinderat trat wegen der außeror<strong>den</strong>tlichen Bedeutung des Verhandlungsgegenstandes und des zu<br />

erwarten<strong>den</strong> Publikumsandranges in der Sonderklasse des neuen Schulh<strong>aus</strong>es zu seiner vielleicht bisher<br />

wichtigsten Sitzung zusammen.<br />

Der Bürgermeister konnte neben <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Planfertigern, Prof. Eiermann und Architekt Kappler, die<br />

<strong>Schömberg</strong>er Ärzteschaft nahezu vollzählig, <strong>den</strong> • Schulvorstand Wagner mit der zur Entlassung<br />

heranstehen<strong>den</strong> Schulklasse und über 100 Zuhörer <strong>aus</strong> der Bürgerschaft <strong>Schömberg</strong>s begrüßen. Sein<br />

besonderer Gruß galt <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Planfertigern, die der Einladung gefolgt waren, ihre Pläne und Modelle vor<br />

dem Gemeinderat zu erläutern. Auf die Vorgeschichte zum Kurh<strong>aus</strong>bau eingehend, hob der Bürgermeister<br />

hervor, dass das Bedürfnis eines Kurh<strong>aus</strong>es so alt sei, wie der Kurbetrieb außerhalb der Sanatorien, da die<br />

Kurheime selbst nicht über die nötigen Unterhaltungsräume verfügen und selbst zur Lösung dieses Problems<br />

nicht in der Lage sind.<br />

Er führt weiter <strong>aus</strong>, dass bereits schon <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Jahren 1927/28 Planungen zum Bau eines Kurh<strong>aus</strong>es vorliegen<br />

und verweist auf die in dieser Richtung damals gefassten Gemeinderatsbeschlüsse vom 30.11.1928, 21.und<br />

30. 1.1931, 20.2, und 3.12,1956,'22.'9.1958, 28.8.1940 und 12.2.1941. Zur Dokumentierung des Bedürfnisses<br />

führt er Übernachtungszahlen an, die ganz eindeutig, das seit jenen Jahren gewachsene Bedürfnis<br />

unterstreichen.<br />

Es sind dies <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Jahren,<br />

1923 141.456<br />

1927 257.830<br />

1937 175.648<br />

1949 391.177<br />

1953 494.818<br />

Weiter verliest er einen Antrag des Dr. med. Wahl vom 7.2.1929 an <strong>den</strong> in dem eindeutig der Ruf nach einem<br />

Kursaal erhoben wurde. (Anläge 1)<br />

Neu aufgegriffen wor<strong>den</strong> sei das Kursaalproblem im Jahren 1951 im Zusammenhang mit dem<br />

Schulh<strong>aus</strong>neubau, Beschluss des Gemeinderats vom 12.1.1951. Des weiteren habe sich eine<br />

Bürgerversammlung am 11.1.1953 mit mindestens 80% für einen Kursaal <strong>aus</strong>gesprochen, ebenso der<br />

Kur<strong>aus</strong>schuss am 27.1.1953 einstimmig.<br />

Dieser eindeutige Auftrag führte <strong>den</strong> Gemeinderat zu seinem Beschluss vom 30.1.1953 <strong>aus</strong> dem auch die bis<br />

jetzt vorliegende Planung resultiere. Er macht weiter Ausführungen über die Finanzierung des Vorhabens und<br />

teilt mit, dass anlässlich einer Vorsprache beim Wirtschaftsministerium, zusammen mit <strong>den</strong> Herren Dr.<br />

Rickmann und Gemeindepfleger Rapp sein Vorschlag mit:<br />

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