23.11.2013 Aufrufe

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />

Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />

Der Gemeinderat begrüßt diese Anregung zur Förderung der Sparsinns und beschließt:<br />

im Falle der Einlösung des Gutscheins <strong>aus</strong> Mitteln der Gemeinde für jedes Neugeborene ein Geschenk der<br />

Gemeinde von 3 RM zu gewähren.<br />

12. Juni 1948<br />

§2 Ankauf von Alkohol<br />

Der Vorsitzende gibt bekannt, daß von der Landesmonopolverwaltung <strong>den</strong> hiesigen Sanatorien und Kurheimen<br />

Alkohol in beliebiger Menge zum Kauf freigegeben wor<strong>den</strong> sei. Wie er jedoch erfahren habe, machen die<br />

Anstalten nur zögernd von dem Angebot Gebrauch, worüber er sich keine Erklärung geben könne, da die Gelegenheit<br />

zweifellos einmalig sei.<br />

Die Krankenhäuser bzw. Sanatorien haben große Be<strong>den</strong>ken, daß beim Eintreten einer Währungsreform die<br />

Versicherung ihre Zahlungen einstellen wer<strong>den</strong> und daß sie deshalb darauf bedacht sein müssen, ihre flüssigen<br />

Mittel zur Überbrückung dieser Zeit bereitzuhalten.<br />

Bei der Aussprache kommt zum Ausdruck, daß die angesammelten Rücklagen der Kurverwaltung vorübergeht<br />

hierfür verwendet wer<strong>den</strong> sollten, da es unsere Pflicht ist, hier helfend einzuspringen. In einer vorübergehen<strong>den</strong><br />

Anlage dieser Gelder kann kein Risiko gesehen wer<strong>den</strong>, weil Alkohol immer benötigt und durch eine Lagerung<br />

nicht schlechter sondern besser wird. Infolge der Zwangsbewirtschaftung war der Kurverwaltung jede<br />

Möglichkeit verschlossen, unseren Kranken etwas Besonderes zu bieten. Dies kann jetzt teilweise nachgeholt<br />

wer<strong>den</strong>, in dem einem Notstand mit Mitteln der Kurverwaltung abgeholfen wird.<br />

Hinweis: Die Gemeinde hatte sehr viel Geld. Mit dem Kauf von Alkohol konnte dieses Geld vor der Abwertung<br />

bewahrt wer<strong>den</strong>.<br />

16. Juni 1948<br />

§1 Währungsreform<br />

Bürgermeister Bäuerle berichtet dem Gemeinderat eingehend über die heute stattgefun<strong>den</strong>e außeror<strong>den</strong>tliche<br />

Bürgermeisterversammlung des Kreises Calw, in welcher <strong>den</strong> Bürgermeistern Anweisung organisatorischer<br />

Art für die kurz bevorstehende Währungsreform gegeben wur<strong>den</strong>.<br />

Obwohl über <strong>den</strong> Inhalt der kommen Währungsreformgesetze, welche von <strong>den</strong> Militärregierungen erlassen<br />

wer<strong>den</strong>, nichts amtliches bekannt gewor<strong>den</strong> ist, kann doch vermutlich angenommen wer<strong>den</strong>, daß das Geldvermögen<br />

der öffentlich rechtlichen Körperschaften und damit auch der Gemein<strong>den</strong> nicht in die neue Währung<br />

umget<strong>aus</strong>cht wird und damit 100%ig abgeschrieben wer<strong>den</strong> muß.<br />

Nach eingehender Aussprache wird einstimmig beschlossen: <strong>den</strong> Bürgermeister zu ermächtigen, <strong>den</strong> Gläubigern<br />

der Gemeinde für Arbeiten und Lieferungen Kostenvorschüsse in bestimmt <strong>aus</strong>reichender Höhe ihrer<br />

Forderungen <strong>aus</strong>zuzahlen. Die Anrechnung der Vorschüsse auf die Forderung sollen nach <strong>den</strong> zu erwarten<strong>den</strong><br />

gesetzlichen Vorschriften geschehen.<br />

§2 Auflösung von Wohlfahrtkonten<br />

Über die außerhalb der Gemeinderechnung verwalteten Geldern des Sozialen Hilfswerk, der Sammlung für<br />

Kriegsgefangenen, und der Dr. Walder Stiftung, soll noch vor der Währungsreform verfügt wer<strong>den</strong>, da angenommen<br />

wer<strong>den</strong> muß, daß diese Beträge nicht in die neue Währung umget<strong>aus</strong>cht wer<strong>den</strong> können.<br />

Beschluß:<br />

Die Gelder des sozialen Hilfswerk der Sammlung für Kriegsgefangenen und der Dr. Walder Stiftung mit insgesamt<br />

8552 Reichsmark wer<strong>den</strong> sofort an hiesige bedürftige Einwohner verteilt.<br />

18. Juni 1948 Währungsreform<br />

Geldvermögen und Forderungen werde im Verhältnis 10 : 1 umget<strong>aus</strong>cht<br />

Löhne und Mieten im Verhältnis 1 : 1<br />

2. Juli 1948<br />

§2 Feuerwehrgeräteh<strong>aus</strong><br />

Der Vorsitzende berichtet über <strong>den</strong> Stand der Bauarbeiten am Feuerwehrgeräteh<strong>aus</strong>. Infolge der Währungsreform<br />

sind die von der Gemeinde hierfür bereitgestellten Geldmittel im Betrag von 15.000 Reichsmark gegen-<br />

Seite 118

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!