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Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg

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<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />

Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />

sich darin einig, daß alles Menschenmögliche getan wer<strong>den</strong> muß, um jetzt und künftig im Kampf gegen die<br />

sprunghaft ansteigende Tuberkulose sich zur Verfügung zu halten.<br />

Diesem Vorsatz stellen sich jedoch viele und oft schwer zu lösende Schwierigkeiten entgegen. Zu einem der<br />

schwersten Probleme ist der Mangel an Arbeitskräften gewor<strong>den</strong>. Er hat jetzt einen Stand erreicht, der die<br />

Fortführung der Betriebe ernstlich in Frage stellt.<br />

Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Arbeitnehmer Arbeitsplätze bevorzugen, welche Ihnen bei der Anwerbung<br />

außer Lohn und Gehalt Naturalleistungen in Aussicht stellen und auch gewähren. Demgegenüber sind<br />

unsere Betrieb hoffnungslos in Nachteil. Der Bürgermeister und der Gemeinderat vertreten mit Entschie<strong>den</strong>heit<br />

die Auffassung, daß unsere Sanatorien und Kurheime, in vorderster Front im Kampf gegen die Volksseuche<br />

Tuberkulose stehend, eine Sonderstellung einnehmen.<br />

Sie dienen der Volksgesundheit ohne Ansehen der Person und sind deshalb ebenso wichtig wie viele andere<br />

Unternehmen, die heute als Prioritätsbetriebe Sonderrechte genießen. Dadurch wer<strong>den</strong> sie unter anderem in<br />

die Lage versetzt, genügend Arbeitskräfte zu werben.<br />

Aus diesen Grün<strong>den</strong> sollte versucht wer<strong>den</strong>, die maßgeblichen Stellen auf unsere Schwierigkeiten aufmerksam<br />

zu machen und im Rahmen des heute möglichen für Verständnis zu werben.<br />

Anschließend stand die Frage der Pensionspreise zur Debatte. Dieselbe unterliegen seit Jahren der Preisstopverordnung<br />

und sind natürlich für heutige Verhältnisse unzureichend. Sie reichen höchstens dazu <strong>aus</strong>, die augenblicklichen<br />

Bedürfnisse der Betriebe zu decken. Die Notwendigkeit, die Substanz zu erhalten und einem,<br />

wenn auch beschei<strong>den</strong>en Gewinn zu erzielen, besteht schon lange nicht mehr.<br />

Der Vorsitzende gibt seiner Hoffnung Ausdruck, daß die maßgeblichen Stellen sich diesen Argumenten nicht<br />

verschließen wer<strong>den</strong> und schlägt vor, <strong>den</strong> ganzen Fragenkomplex in einer demnächst abzuhalten<strong>den</strong> Versammlung<br />

der Kurinteressierten weiter zu erörtern.<br />

Der Gemeinderat erklärt sich damit einverstan<strong>den</strong>.<br />

§5 Spende an Gesangs- und Musikverein<br />

Der Gesangverein <strong>Schömberg</strong> und der Musikverein <strong>Schömberg</strong> haben durch ihre Veranstaltungen am 1. Mai<br />

dieses Jahres zur Feiergestaltung dieses Festtages maßgeblich beigetragen.<br />

Der Gemeinderat anerkennt diese Bemühungen um das kulturelle Leben unserer Gemeinde und beauftragt <strong>den</strong><br />

Vorsitzen<strong>den</strong>, an die bei<strong>den</strong> Vereine Dank und Anerkennung <strong>aus</strong>zusprechen.<br />

Beschluß: <strong>den</strong> Vereinen eine Spende zu bewilligen.<br />

§7 Zuteilung des Wirtschaftsamts<br />

vom Wirtschaftsamt Calw ist ein größerer Posten Wäsche und Kleidung zur Verteilung zugeteilt wor<strong>den</strong>. Um<br />

eine möglichst gerechte Verteilung zu erreichen wird eine Kommission gebildet.<br />

1. Juni 1948<br />

§4 Kursachen<br />

Der Vorsitzende berichtet über im Verlauf und das Ergebnis der Versammlung der Kurinteressierten am 28.<br />

Mai dieses Jahres, an welche auch der Gemeinderat teilnahm.<br />

Die Vertreter der hiesigen Sanatorien und Kurheime haben dabei zu <strong>den</strong> aktuellen Problemen des Kurorts, insbesondere<br />

dem drücken<strong>den</strong> Mangel an Arbeitskräften, eingehend Stellung genommen. Dabei wurde ohne Ausnahme<br />

zum Ausdruck gebracht, daß der Mangel an Arbeitskräften nachgerade eine Gefahr für die Fortführung<br />

und die Existenz unserer Anstalten und damit des ganzen Kurorts gewor<strong>den</strong> ist. Es besteht auch kein Zweifel<br />

darüber, daß die Behebung dieses Notstandes gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt außeror<strong>den</strong>tlich schwierig<br />

ist, einmal deshalb, weil die Arbeitswilligkeit kurz vor der Währungsreform allgemein sehr zu wünschen übrig<br />

läßt und weil von vielen Arbeitnehmern die Ansteckungsgefahr gescheut wird.<br />

Trotz dieser Schwierigkeiten ist sich die Versammlung darüber klar, daß alles, was irgendwie möglich ist, versucht<br />

wer<strong>den</strong> soll, und der Schwierigkeiten Herr zu wer<strong>den</strong>. Insbesondere soll darauf hingewirkt wer<strong>den</strong>, daß<br />

durch Beschaffung von Berufskleidung und Schuhen ein Anreiz gegeben wird, genügend geeignetes Personal<br />

zu verpflichten. Weiter sollen die maßgeblichen Stellen des Landes auf unsere Notlage aufmerksam gemacht<br />

und um tatkräftige Unterstützung angegangen wer<strong>den</strong>.<br />

§5 Förderung des Sparsinns<br />

Die Sparkasse Neuenbürg läßt bei der Anmeldung von Geburten Gutscheine an die Neugeborenen im Betrag<br />

von 2 RM <strong>aus</strong>geben.<br />

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