Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen - Heimat Schömberg
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<strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Gemeinderatsprotokollen</strong>:<br />
Wichtige und weniger wichtige Beschlüsse und Ereignisse (gekürzt)<br />
Bo<strong>den</strong>politik und erfolgreiche Einwirkung auf dem Wohnungs- und Kleinsiedlungsbau scheitert daran, daß<br />
die Gemeinde über kein eigenes geeignetes Gelände verfügt.<br />
Die Gemeinde <strong>Schömberg</strong> ist Kurort für Lungen Tuberkulose. In ihren 5 großen und 23 kleineren<br />
Lungenheilstätten beherbergt sie ständig rund 900 Kranke. Zu seinen Heilfaktoren jedoch gehört Wald und<br />
gehören Spazierwege und Ruhebänke in Waldungen. Mangels eigenen Waldes sind wir in der Anlage von<br />
Wegen und im Aufstellen von Ruhebänken gehindert. Wir sind genötigt, mit Nachbargemein<strong>den</strong> Verträge<br />
abzuschließen, die uns gestatten, Spazierwege anzulegen und Ruhebänke aufzustellen. An dem weiteren<br />
diesbezüglichen Ausb<strong>aus</strong> sind wir aber sehr interessiert, aber in so lange beschränkt und behindert, als wir<br />
nicht eigenen Wald besitzen.<br />
Schließlich wären hier noch die in <strong>den</strong> Jahren 1920 bis 21 <strong>aus</strong>gestockten Flächen der staatlichen<br />
Waldparzellen im Meßgehalt von zirka 6 ha zu erwähnen, welche die Staatsforstverwaltung an hiesige<br />
Einwohner verpachtet hat. Diese Grundstücke sollten im Zuge der Durchführung der Bo<strong>den</strong>reform in das<br />
Eigentum der bo<strong>den</strong>bedürftigen Pächter übergeführt wer<strong>den</strong>. Viele unserer kleinbäuerlichen Betriebe wür<strong>den</strong><br />
dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt.<br />
Der Gemeinderat ist sich darüber einig, daß <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>aus</strong>geführt und Grün<strong>den</strong> alles getan wer<strong>den</strong> muß, die<br />
Bestrebungen zugunsten einer Waldreform der in Betracht kommen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> zu unterstützen.<br />
Es wurde beschlossen:<br />
Den Standpunkten der Gemeinde in einer Eingabe an <strong>den</strong> Sachbearbeiter für <strong>den</strong> Kreis Calw, Herrn<br />
Bürgermeister Klepser in Bad Liebenzell, darzulegen und <strong>den</strong>selben um Weitergabe an <strong>den</strong> Landesvorstand<br />
des Gemeindetages zu bitten.<br />
15. März 1948<br />
§3 Pflege von öffentlichen Einrichtungen<br />
Der Vorsitzende macht <strong>den</strong> Gemeinderat davon Mitteilung, daß es immer schwieriger werde, geeignete Arbeitskräfte<br />
zur Instandhaltung und Pflege der öffentlichen Einrichtungen zu erhalten. Er unterbreitet in diesen<br />
Zusammenhang folgende Vorschläge zur Begutachtung:<br />
1. zu versuchen, die Lin<strong>den</strong> Bäume an <strong>den</strong> Orts Straßen einheitlich und gemeinsam mit <strong>den</strong> Anliegern zu beschnei<strong>den</strong>.<br />
2. <strong>den</strong> Friedhof, dessen pflegerischer Zustand ganz besonders stark zu wünschen übrig läßt, auch mit Rücksicht<br />
auf <strong>den</strong> Ruf der Gemeinde als bekannter Kurort sehr bedauerlich ist, durchgreifend und so weit möglich,<br />
einheitlich wieder in Ordnung zu bringen. Dabei soll der Einwohnerschaft durch öffentlichen Aufruf Gelegenheit<br />
zur tätigen Mitarbeiter gegeben wer<strong>den</strong>.<br />
§8 Wohnungssachen<br />
durch Verfügung der Militärregierung wurde dem. Drogisten Hans Karcher die Erlaubnis zur Fortführung der<br />
ehemals Eckstein´schen Drogerie abgesprochen.<br />
22 April 1948<br />
§18 Beschwere des Herrn H.<br />
H. führt Beschwer<strong>den</strong> darüber, daß er das bisher vor ihm benützte Klosett im ersten Stock des H<strong>aus</strong>es nicht<br />
benutzen könne, weil die Glastüre regelmäßig abgeschlossen sei. Das Verschlossenhalten der Glastüre wird<br />
von der H<strong>aus</strong>besitzerin damit begründet, daß bei der Schwerhörigkeit der drei Bewohner des ersten Stocks bei<br />
offener Glastüre die Gefahr von Diebstählen bestehe. Beschluß.<br />
1. die Berechtigung zum Verschlossenhal<strong>den</strong> der Glastüre anzuerkennen.<br />
2. der H<strong>aus</strong>besitzern vorzuschlagen, der Familie H einen Glastürschlüssel <strong>aus</strong>zuhändigen, damit der Abort<br />
im ersten Stock von <strong>den</strong>selben nach wie vor benutzt wer<strong>den</strong> kann.<br />
13. Mai 1948<br />
§4 Kursachen<br />
Bürgermeister Bäuerle berichtet <strong>aus</strong>führlich über dringlich gewor<strong>den</strong>er Probleme unseres Kurorts. Die Sanatorien<br />
und Kurheime sind ganzjährig voll belegt: sie beherbergen gegenwärtigen 900 bis 1000 Patienten <strong>aus</strong><br />
allen Teilen Deutschlands und des Auslands. Die Kurve der Übernachtungeszahlen ist seit 1945 erfreulicherweise<br />
stetig ansteigend. Die Gemeindeverwaltung und die am Kurwesen rege interessierte Bürgerschaft sind<br />
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