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Witterungseinflüsse<br />
Hitzes<strong>ch</strong>äden und Sonnenbrand<br />
Symptome<br />
Hitzes<strong>ch</strong>äden und Sonnenbrand können bei sehr hohen Temperaturen und<br />
starker Sonneneinstrahlung im Juli und anfangs August an den no<strong>ch</strong> unreifen<br />
Trauben entstehen. Betroffen sind in erster Linie die Beeren, vereinzelt<br />
au<strong>ch</strong> das Stielgerüst. Sonnenbrand und Hitzes<strong>ch</strong>äden haben eine gewisse<br />
Ähnli<strong>ch</strong>keit mit Befall des Fals<strong>ch</strong>en Mehltaus (Lederbeeren). Bei den<br />
Nord-Süd ausgeri<strong>ch</strong>teten Rebreihen treten die S<strong>ch</strong>äden vor allem auf der<br />
Westseite auf. Zwis<strong>ch</strong>en dem Zeitpunkt und der Stärke des Auslaubens und<br />
dem Auftreten der S<strong>ch</strong>äden besteht ein Zusammenhang. Wird unmittelbar<br />
vor einer Hitzeperiode ausgelaubt, so ist die Gefahr für S<strong>ch</strong>äden besonders<br />
gross. Im Jahr 2007 traten Sonnenbrands<strong>ch</strong>äden vor allem an Riesling-Silvaner<br />
und abges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> an Räus<strong>ch</strong>ling auf. PIWI-Rebsorten hingegen<br />
waren kaum betroffen.<br />
Dur<strong>ch</strong> frühzeitiges (ein bis zwei Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem Abblühen) und moderates<br />
Auslauben der Traubenzone können starke S<strong>ch</strong>äden vermieden werden.<br />
Die Trauben haben länger Zeit um si<strong>ch</strong> «abzuhärten» und bilden eine<br />
dickere Beerenhaut und Wa<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t aus. Pflanzens<strong>ch</strong>utzbehandlungen<br />
ni<strong>ch</strong>t während der Hitzeperioden dur<strong>ch</strong>führen. Vorsi<strong>ch</strong>t beim Zumis<strong>ch</strong>en<br />
von Blattdüngern. In der gefährdeten Zeitspanne sollte darauf verzi<strong>ch</strong>tet<br />
werden.<br />
Hagel<br />
Massnahmen na<strong>ch</strong> Hagels<strong>ch</strong>lag (Weissfäule siehe Seiten 10 und 11)<br />
Zeitpunkt<br />
Intensität des S<strong>ch</strong>adens<br />
Stadium lei<strong>ch</strong>t mittel bis s<strong>ch</strong>wer sehr s<strong>ch</strong>wer<br />
13–55<br />
(E bis G)<br />
Einzelne Triebe und Blätter verletzt<br />
und wenige Triebspitzen abgebro<strong>ch</strong>en.<br />
Massnahmen: Keine besonderen Massnahmen<br />
nötig.<br />
Zahlrei<strong>ch</strong>e oder alle Blätter und Triebe<br />
mehr oder weniger verletzt; viele oder alle<br />
Triebe abgebro<strong>ch</strong>en.<br />
Massnahmen: Sofern letzte Behandlung<br />
gegen Fals<strong>ch</strong>en Mehltau eine Wo<strong>ch</strong>e<br />
oder länger zurückliegt, nä<strong>ch</strong>ste Behandlung<br />
vorziehen. Präparate mit Teilwirkung<br />
gegen Botrytis verwenden.<br />
Totals<strong>ch</strong>aden: Blätter, Triebe und<br />
Ges<strong>ch</strong>eine völlig zerhackt.<br />
Massnahmen: Alles stehen lassen, kein<br />
S<strong>ch</strong>nitt, kein Ausbre<strong>ch</strong>en. Zum S<strong>ch</strong>utz<br />
der Holzwunden sofort Behandlung mit<br />
Folpet-haltigen Präparaten.<br />
Sobald Blattentwicklung einsetzt, weitere<br />
Behandlung mit Folpet-haltigen Präparaten.<br />
57–69<br />
(H bis I)<br />
Massnahmen: Keine besonderen Massnahmen<br />
nötig.<br />
Massnahmen: Gefahr von Botrytis sowie<br />
E<strong>ch</strong>ten- und Fals<strong>ch</strong>en Mehltau. Nä<strong>ch</strong>ste<br />
Behandlung so bald wie mögli<strong>ch</strong> vornehmen.<br />
Präparate mit guter Teilwirkung<br />
gegen Botrytis.<br />
Totals<strong>ch</strong>aden: Blätter, Triebe und<br />
Ges<strong>ch</strong>eine völlig zerhackt.<br />
Massnahmen: Siehe oben. Ziel ist, mögli<strong>ch</strong>st<br />
viel Blattmasse für die Reservestoffbildung<br />
zu erhalten.<br />
71–81<br />
(J bis M)<br />
Wie Stadien E bis G sowie vereinzelte<br />
alle Trauben verletzt.<br />
Wie Stadien E bis G sowie zahlrei<strong>ch</strong>e oder<br />
verletzte Trauben.<br />
Totals<strong>ch</strong>aden: Blätter, Triebe und<br />
Ges<strong>ch</strong>eine völlig zerhackt.<br />
Massnahmen: Gegen Weissfäule, Botrytis sowie E<strong>ch</strong>ten und Fals<strong>ch</strong>en Mehltau so bald wie<br />
mögli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Unwetter mit Captan oder Folpet behandeln. Ist eine Bortrytis-Behandlung<br />
fällig, kann diese vorgezogen und kombiniert mit Folpet dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
Massnahmen: Siehe oben. Ziel ist, mögli<strong>ch</strong>st<br />
viel Blattmasse für die Reservestoffbildung<br />
zu erhalten.<br />
Na<strong>ch</strong> Mitte August<br />
Winter<br />
Kupferbehandlung bis spätestens Ende August mögli<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> starkem Hagel ganze Laubwand behandeln, z.B. Kupfer 50 1.6 kg /ha.<br />
Bei geringeren S<strong>ch</strong>äden nur Traubenzone, z.B. Kupfer 50 1.2 kg /ha. Hohe Kupfermengen können Phytotox an Blättern auslösen.<br />
Winters<strong>ch</strong>nitt: Bei starken Holzs<strong>ch</strong>äden ein gut ausgereiftes Wassers<strong>ch</strong>oss als Tragrute ans<strong>ch</strong>neiden. Erfahrungen haben gezeigt, dass<br />
sie genügend fru<strong>ch</strong>tbar sind.<br />
42<br />
SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU | NR. 2 | 2013