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Witterungseinflüsse<br />

S<strong>ch</strong>äden dur<strong>ch</strong> Witterungseinflüsse<br />

Winterfrost<br />

Foto: Wilhelm Gärtel, BBA Bernkastel-Kues<br />

Symptome<br />

Winterfrost mit Temperaturen ab -15 bis -20 °C führt zum Erfrieren der<br />

Knospen. Betroffen sind vor allem mastige Triebe und Hauptknospen.<br />

Nebenaugen sind widerstandsfähiger. Abrupte Kälteeinbrü<strong>ch</strong>e sind gefährli<strong>ch</strong>er<br />

als kontinuierli<strong>ch</strong>er Temperaturrückgang. Bei lang andauernden<br />

Frostperioden können Triebe und Stamm ges<strong>ch</strong>ädigt werden. Stamms<strong>ch</strong>äden<br />

können zu Maukebefall (Agrobacterium vitis) führen.<br />

Frosts<strong>ch</strong>äden treten vor allem in Lagen auf, in denen si<strong>ch</strong> Kaltluftseen<br />

bilden. Natürli<strong>ch</strong>e oder künstli<strong>ch</strong>e Hindernisse verhindern das Abfliessen<br />

der Kaltluft, sodass diese über längere Zeit auf die Pflanzen einwirkt. Frosts<strong>ch</strong>äden<br />

an Tragruten und am Stamm können unter Umständen erst im<br />

Vorsommer si<strong>ch</strong>tbar werden. Vorbeugende Massnahmen wie eine ausgegli<strong>ch</strong>ene<br />

Nährstoffversorgung, zurückhaltende Stickstoffdüngung und<br />

moderate Erträge erhöhen die Widerstandskraft der Reben. Bei starken<br />

Frosts<strong>ch</strong>äden erst beim Austrieb der Knospen s<strong>ch</strong>neiden.<br />

Frühjahrsfrost<br />

Foto: Josef V.Herrmann, LWG Veitshö<strong>ch</strong>heim<br />

Symptome<br />

Im Frühjahr erfrieren s<strong>ch</strong>wellende Knospen oder junge Triebe je na<strong>ch</strong> Feu<strong>ch</strong>tigkeitszustand<br />

bei Temperaturen ab -1 °C. Bei trockenen Bedingungen<br />

nehmen Knospen, die no<strong>ch</strong> in der Wolle sind, S<strong>ch</strong>aden bei Temperaturen<br />

ab -3 °C. Oft sind nur die Hauptknospen betroffen, während die no<strong>ch</strong> weniger<br />

entwickelten sekundären Knospen unbes<strong>ch</strong>adet austreiben. Nasse<br />

Triebe können bereits bei 0 °C ges<strong>ch</strong>ädigt werden. Von der Triebspitze her<br />

verfärben si<strong>ch</strong> Blätter und Triebe braun und vertrocknen. Ges<strong>ch</strong>eine welken<br />

und fallen später ab. Lei<strong>ch</strong>ter Frost hemmt das Triebwa<strong>ch</strong>stum und die Blätter<br />

kräuseln si<strong>ch</strong>. Kühle Witterung führt zu einem starken Verrieseln der<br />

Trauben. Jungreben und Anlagen mit geringer Reservestoffeinlagerung<br />

sind besonders frostanfällig.<br />

Massnahmen: Tallagen mit Kaltluftseen meiden. In frostgefährdeten Lagen<br />

keine früh austreibenden Sorten pflanzen. Mit dem Rebs<strong>ch</strong>nitt zuwarten,<br />

bis keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Ges<strong>ch</strong>nittene und angebundene<br />

Reben sind anfälliger; in frostgefährdeten Lagen hat si<strong>ch</strong> das<br />

Stehenlassen von Frostruten bewährt. Junganlagen erst im März s<strong>ch</strong>neiden.<br />

In gefährdeten Lagen ist die Begrünung mögli<strong>ch</strong>st kurz zu halten.<br />

Bodenabdeckungen mit Stroh oder anderem organis<strong>ch</strong>em Material sowie<br />

das Bearbeiten des Bodens sind während der Periode der Spätfröste zu vermeiden,<br />

da sie die Wärmeabstrahlung des Bodens beeinträ<strong>ch</strong>tigen.<br />

Direkte Frostbekämpfung mittels Frostberegnung, Frostmatten, Beheizen<br />

oder Luftumwälzung mit Ventilatoren wird im Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer Rebbau<br />

aus Kostengründen ni<strong>ch</strong>t mehr praktiziert.<br />

Wind<br />

Symptome<br />

Heftige Windstösse führen zum Abbre<strong>ch</strong>en oder Abdrehen ganzer Triebe.<br />

Während der Wa<strong>ch</strong>stumsphase im Frühjahr sind die Triebe sehr anfällig und<br />

bre<strong>ch</strong>en lei<strong>ch</strong>t an der Ansatzstelle ab. Permanenter Wind stresst die Reben;<br />

sie entwickeln si<strong>ch</strong> langsamer, zudem können Reibs<strong>ch</strong>äden an Trieben<br />

entstehen. Der Wind trägt ebenfalls zur unerwüns<strong>ch</strong>ten Verbreitung von<br />

Krankheitserregern (Pilze, Bakterien), Insekten, Samen und Pollen bei. In<br />

vielen Gebieten hat der Föhn im Herbst einen positven Einfluss auf den<br />

Reifeverlauf.<br />

SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU | NR. 2 | 2013<br />

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