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Mangelers<strong>ch</strong>einungen<br />
Eisenmangel, Chlorose<br />
Symptome<br />
Zuerst an den jungen Blättern starke Vergilbung, aus genommen die Blattnerven.<br />
Bei starkem Auftreten Nekrosenbildung. Triebe: s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er Wu<strong>ch</strong>s.<br />
Trauben: klein, gelbli<strong>ch</strong>, verrieseln. Stark befallene Stöcke serbeln.<br />
Ursa<strong>ch</strong>en: Zu hohe Stockbelastung. Fals<strong>ch</strong>e Unterlage. Klima: Kühler, nieders<strong>ch</strong>lagsrei<strong>ch</strong>er<br />
Frühling. Boden: hoher Kalkgehalt, s<strong>ch</strong>were, undur<strong>ch</strong>lässige<br />
Böden, Verdi<strong>ch</strong>tung, zu häufige Bodenbearbeitung. Eisenmangel und<br />
Chlorose sind praktis<strong>ch</strong> nie auf einen zu tiefen Eisengehalt im Boden zurückzuführen.<br />
Massnahmen: Betroffene Stöcke kurz ans<strong>ch</strong>neiden, Reduzierung des Ertrags.<br />
Unterlagenwahl bei Neu pflanzung. Dur<strong>ch</strong>lüftung und Wasserführung<br />
des Bodens verbessern. Einsaat von tiefwurzelnden Pflanzen (Ölretti<strong>ch</strong><br />
250 g/a). Bodenbelastung dur<strong>ch</strong> Mas<strong>ch</strong>inen und Geräte reduzieren.<br />
Bormangel<br />
Symptome<br />
Je na<strong>ch</strong> Sorte gelbli<strong>ch</strong>e oder rötli<strong>ch</strong>e, mosaikartige Flecken an Blättern.<br />
Triebe: s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er Wu<strong>ch</strong>s, gestau<strong>ch</strong>te Internodien, Absterben der Triebspitzen.<br />
Trauben: Sehr starkes Verrieseln und Deformationen. Bormangel tritt<br />
im Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer Rebbau sehr selten auf.<br />
Ursa<strong>ch</strong>en: Auswas<strong>ch</strong>ung bei sehr lei<strong>ch</strong>ten und dur<strong>ch</strong>lässigen Böden oder<br />
Bindung bei hohem Kalkgehalt.<br />
Massnahmen: Bodenuntersu<strong>ch</strong>ung auf Bor, Totalkalk und pH vornehmen.<br />
Kurzfristig dur<strong>ch</strong> Blattdüngung mit geeigneten borhaltigen Präparaten.<br />
Einsatz von Bordüngern oder borhaltigen Mehrnährstoffdüngern. A<strong>ch</strong>tung<br />
vor Überdosierung, kann Blattdeformationen auslösen.<br />
Magnesiummangel<br />
Symptome<br />
An Blättern je na<strong>ch</strong> Sorte gelbli<strong>ch</strong>e oder rötli<strong>ch</strong>e Aufhellung der Interkostalfelder.<br />
Blattränder bleiben meis tens grün. Verfärbungen zeigen si<strong>ch</strong><br />
ab Juli zuerst auf den untersten Blättern. Jungpflanzungen sind stärker<br />
betroffen.<br />
Ursa<strong>ch</strong>en: Ungenügende Versorgung mit Magnesium (Mg) oder ein Überangebot<br />
von Kalium (Antagonismus). N-Mangel begünstigt Mg-Mangel.<br />
In s<strong>ch</strong>weren Böden und nieders<strong>ch</strong>lagsrei<strong>ch</strong>en Jahren vermehrtes Auftreten.<br />
Unterlagenwahl. Jungpflanzen eher betroffen.<br />
Massnahmen: Kurzfristig: Blattdüngung mit Magne siumsulfat (Bittersalz)<br />
1%ige Lösung (3-4 kg/ha), mehrere Behandlungen ab Blüte.<br />
Beim Mis<strong>ch</strong>en mit Fungiziden Verträgli<strong>ch</strong>keit bea<strong>ch</strong>ten.<br />
Langfristig: Bodenuntersu<strong>ch</strong>ung, Bodendüngung, K 2 O und Mg bea<strong>ch</strong>ten.<br />
Dur<strong>ch</strong>wurzelung verbessern.<br />
Neupflanzung: Unterlagenwahl bea<strong>ch</strong>ten, SO4 und 125 AA zeigen verstärkt<br />
Mg-Mangel.<br />
SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU | NR. 2 | 2013<br />
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