Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
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Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
<strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> <strong>feiern</strong> 5/08<br />
34 Im Gespräch Mittelschul-Amtschef Marc Kummer zum 175-Jahr-Jubiläum<br />
4 Im Fokus Hausaufgaben sorgen oft für Knatsch zwischen Schule und Eltern<br />
42 Im Disput Zwei Politiker äussern sich für und gegen den Berufsbildungsfonds
Inhaltsverzeichnis<br />
4 Fokus 34 Mittelschule 82 Podium<br />
Fokus<br />
Wozu Hausaufgaben? Ein Gespräch zwischen einer Lehrerin und je<br />
einem Vertreter der Elternschaft und des Volksschulamts <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Eltern dürfen nicht zu Hilfslehrer mutieren<br />
Das meinen Schülerinnen und Schüler<br />
Das meint die Wissenschaft: Unterstützung ja, Einmischung nein<br />
Am Pult –eine Glosse<br />
Zwischen Motivation und Druck: Hausaufgaben auf der Sek-II-Stufe<br />
Volksschule<br />
Sek-Schule Andelfingen: Raus aus der Schule, rein in die Sprache<br />
Bilden, erziehen und betreuen: Der neue Kindergartenlehrplan<br />
Spezialisierung wird inden Schulen immer wichtiger, ein Gespräch<br />
Kurzmeldungen<br />
Mittelschule<br />
Marc Kummer, Chef MBA, zum 175-Jahr-Mittelschul-Jubiläum<br />
Gymnasiasten lassen Punkte tanzen: Das Plakat zur Bildungsmeile<br />
Das Programm zum Fest der <strong>Mittelschulen</strong> im Überblick<br />
Kurzmeldungen<br />
Berufsbildung<br />
Berufsbildungsfonds: Im Pro und Kontra Ralf Margreiter (Grüne)<br />
und Martin Arnold (SVP)<br />
Kurzmeldungen<br />
Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Beratungstelefon für Lehrpersonen und Behörden<br />
Volksschulamt <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> –Schulungsangebote<br />
PHZH, ZAL, ZHSF –Weiterbildungsstudiengänge und -kurse<br />
Agenda<br />
schule&kultur: Kulturangebote für Schulen<br />
Termine, Veranstaltungen<br />
Adressen, wichtige Links, Impressum<br />
Podium<br />
Lilo Lätzsch, Präsidentin des <strong>Zürcher</strong> Lehrer-Verbands, im Interview<br />
Leserbriefe<br />
Porträt<br />
Albert Brunner, Mitinhaber einer Sanitärfirma und Berufsschullehrer<br />
Amtliches<br />
Inhaltsübersicht und Beschlüsse<br />
Stellen<br />
Offene Stellen für alle Schulstufen im<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
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Editorial<br />
Wenn am 24. September die Festivitäten zum 175-Jahr-Jubiläum<br />
der <strong>Mittelschulen</strong> beginnen, stehen vor allem die Lehrpersonen<br />
und Schüler mit ihren Leistungen im Scheinwerferlicht. Unter dem<br />
Motto «Die Welt verstehen» zeigen sie der Öffentlichkeit an den<br />
Schulen und auf der «Bildungsmeile» –einer Wegstrecke mitten in<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong> –, was und wie sie heute an den Schulen lehren<br />
und lernen. Doch das Jubiläum soll nicht nur nach aussen, sondern<br />
auch nach innen wirken. Für Marc Kummer, Chef des Mittelschul-<br />
und Berufsbildungsamts, darf das Jubiläum ruhig «den Berufsstolz<br />
der Lehrerinnen und Lehrer fördern». Es soll Freude machen,<br />
für die <strong>Mittelschulen</strong> zu arbeiten (S. 34). Dass der Geburtstag<br />
zu einem unvergesslichen Ereignis werden kann, dazu trägt<br />
auch Charlotte Lambert vom Liceo Artistico bei. Die Schülerin hat<br />
mit ihrem Entwurf den Plakatwettbewerb zur Bildungsmeile gewonnen<br />
(siehe Titelblatt und Bericht S. 37).<br />
Trotz der Bedeutung des Jubiläums ist der Fokus dieser Ausgabe<br />
nicht den <strong>Mittelschulen</strong> gewidmet, sondern dem Dauerbrenner-Thema<br />
Hausaufgaben, das vor den Sommerferien in den<br />
Medien einmal mehr für Schlagzeilen sorgte. Die Debatte entzündete<br />
sich an der Frage, welche Form der Hausaufgaben sinnvoll<br />
sei. Ein Gespräch zwischen einer Lehrerin sowie je einem Vertreter<br />
der Elternschaft und des Volksschulamts zeigt, wie verschieden<br />
Eltern und Lehrpersonen punkto Hausaufgaben die Welt interpretieren<br />
(S 4). Schulen möchten, dass sich die Eltern von den<br />
Hausaufgaben der Kinder möglichst fernhalten, denn Einmischung<br />
und Kontrolle bei den Hausaufgaben verschlechtern die<br />
Schülerleistung. Viele Eltern dagegen wünschen bessere und individuell<br />
ausgerichtete Aufgaben. Das Gespräch macht unmissverständlich<br />
klar, dass sich die Welt noch ein wenig verändern<br />
muss, bis Schule und Elternindieser Frage zum Vorteil der Kinder<br />
noch offener aufeinander zugehen.<br />
PS: Dies ist die letzte Ausgabe des Schulblatts, die ich als<br />
Redaktionsleiter betreue. Ich wechsle innerhalb der <strong>Bildungsdirektion</strong><br />
die Stelle. Ich danke allen, die das Schulblatt in den letzten<br />
Jahren gelesen, unterstützt oder sonst wie begleitet haben.<br />
Meine Nachfolgerin heisst Yvonne Leibundgut. Die erfahrene<br />
Journalistin arbeitete zuletzt beim «Context», der Zeitschrift des<br />
Kaufmännischen Verbands Schweiz.<br />
Ich wünsche ihr und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für<br />
das neue Schuljahr viel Erfolg.<br />
Stephan Pfäffli<br />
Titelbild: büro z{grafik design}<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 3
Fokus<br />
Georgina Bachmann: «Ich erlebe oft, dass die Eltern das Gefühl haben, sie wüssten am besten, wie es in der Schule zugehen müsste.»<br />
Hausaufgaben geben immer wieder Anlass zu Knatsch zwischen Eltern und Schule. Doch was<br />
ist der Zweck der Hausaufgaben? Darüber gehen die Meinungen oft auseinander, wie auch in der<br />
Diskussion zwischen Georgina Bachmann, Primarlehrerin, Rolf Wolfensberger, Vater von vier<br />
Kindern und Schulpfleger im Kreis 7, sowie Ulrich Landis, im Volksschulamt zuständig für Lehrplan<br />
und Unterricht.<br />
«Schule und Eltern sollten<br />
sich mehr austauschen»<br />
Interview: Stephan Pfäffli und Jacqueline Olivier Fotos: Daniel Auf der Mauer<br />
Diese Nachricht freut alle leidgeprüften, paukenden Schüler:<br />
Hausaufgaben bringen nichts. Dies behauptete kürzlich ein<br />
Professor aus Dresden. Zu besseren Noten führen sie jedenfalls<br />
gemäss dem Dresdner nicht. Sind also Hausaufgaben<br />
bloss Zeitverschwendung?<br />
Georgina Bachmann: Nein, das sind sie nicht. Es kommt<br />
aber darauf an, in welcher Form und in welchem Umfang<br />
man Hausaufgaben erteilt. Mitentscheidend ist, wie man<br />
die Kinder in die Hausaufgaben einführt. Ich finde grundsätzlich,<br />
Kinder brauchen Zeit zum Üben. In den Fremdsprachen<br />
etwa ist es wichtig, dass sie individuell Wörtchen<br />
lernen können.<br />
Ulrich Landis: Ich kann mich dem voll und ganz anschliessen.<br />
Hausaufgaben machen Sinn, wenn sie zielorientiert erteilt<br />
werden und auf einen Lernzuwachs abzielen.<br />
Mehr noch als die Schüler leiden an den Hausaufgaben die Eltern.<br />
So jedenfalls könnte man denken aufgrund von diversen<br />
Artikeln im «Tages-Anzeiger» im Juni dieses Jahres.<br />
Rolf Wolfensberger: Es fühlten sich sicherlich viele Eltern angesprochen<br />
von den Zeitungsberichten. Ich kenne auch Müt-<br />
4 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Ulrich Landis: «Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen. Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in der Schule.»<br />
ter und Väter,die wegen der Hausaufgaben verzweifeln. Dennoch:<br />
Ich glaube,esist eine Minderheit.<br />
Was ist denn an den Hausaufgaben zum Verzweifeln?<br />
Rolf Wolfensberger: Wenn Kinder Mühe haben mit den Aufgaben,<br />
sind viele Eltern gestresst. Vielfach arbeiten heute<br />
beide Eltern ausserhalb des Hauses. Jeder hat vierzehn,<br />
fünfzehn Stunden zu tun. Die Eltern, die warten, bis die<br />
Schule aus ist und dann ausschliesslich für die Kinder da<br />
sind, gibt es nicht mehr. Heute haben Eltern eher den<br />
Wunsch, dass ihr Arbeitstag und der Schulalltag der Kinder<br />
harmonisch ineinander übergehen.<br />
Also abends nicht noch Stress mit Hausaufgaben…<br />
Rolf Wolfensberger: Genau, deshalb würden die meisten Eltern<br />
Tagesschulen wählen, dann wären die Hausaufgaben weg.<br />
Ulrich Landis: Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen.<br />
Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in<br />
der Schule. Sie geraten vielleicht unter Prestigedruck. Sie<br />
denken, mein Kind kann das nicht, die andern Kinder können<br />
das.Dann schauen sie,wie sie helfen können.<br />
Georgina Bachmann: Ich erlebe oft, dass die Eltern in Stress<br />
geraten, wenn sie sehen, dass ihr Kind die Aufgaben nicht<br />
versteht, und denken, sie müssten ihm sofort helfen. Besser<br />
jedoch wäre, sie hätten den Mut, mich anzurufen und zu sagen,<br />
ihr Kind habe Probleme mit den Aufgaben. Damit ich es<br />
weiss und entsprechend reagieren kann.<br />
Es müssen ja nicht unbedingt die Eltern sein, es kann ja auch<br />
ein Kind kommen und sagen: Ich habe die Aufgaben nicht verstanden.<br />
Georgina Bachmann: Ja, auf jeden Fall. Ich mach das so, dass<br />
ich die Hausaufgaben kontrolliere, mache mir dabei Notizen<br />
und nehme mir anschliessend Zeit für die individuelle Betreuung.<br />
Ich setze mich dann jeweils zum Kind hin und bespreche<br />
mit ihm nochmals die Problemstellen der Aufgaben.<br />
Wissen Sie denn, ob ein Kind die Aufgaben selber gemacht hat<br />
oder ob die Eltern sie gemacht haben?<br />
Georgina Bachmann: Das ist genau der Punkt: Oft bleibt nur die<br />
Lernkontrolle,umdas festzustellen. Ich gebe den Schülerinnen<br />
und Schülern dazu kleine Aufgaben. Die Lösungen machen<br />
dann schnell deutlich, wer die Aufgaben begriffen hat und<br />
wer nicht –oder wo allenfalls die Eltern mitgearbeitet haben.<br />
Ist es nicht ein grundlegendes Missverständnis, dass Eltern<br />
meinen, sie müssten bei den Hausaufgaben helfen?<br />
Rolf Wolfensberger: Ich bin nicht der Meinung, dass Eltern<br />
sich aus den Hausaufgaben heraushalten sollen. Im Gegenteil,<br />
Hausaufgaben bieten eine grosse Chance für Eltern.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Rolf Wolfensberger: Ich denke,dass die Mehrheit der Eltern in<br />
den Hausaufgaben eine wichtige Ergänzung zur Schule sieht.<br />
Hausaufgaben bilden eine Art Schnittstelle zwischen Schule<br />
und Elternhaus. Und gerade für Lernschwächere kann das<br />
Lernen nach dem Unterricht zentral sein, weil sie da Zeit<br />
finden, um in Ruhe Stoff aufzuholen.<br />
Das heisst, Eltern sollen sich als Hausaufgabenhilfe engagieren?<br />
Rolf Wolfensberger: Ja,jedenfalls so lange es keine Tagesschulen<br />
gibt. Ich habe selber als Hausaufgabenhilfe in der Schule 3<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 5
Fokus<br />
Rolf Wolfensberger: «Ich wäre sehr glücklich, wenn die Lehrpersonen erkennen würden, dass die Hausaufgaben sehr wichtig sind in<br />
der Beziehung zu den Eltern, und sie sich vermehrt mit diesen darüber austauschten.»<br />
gearbeitet. Ich brachte Beispiele aus meinem Berufsalltag als<br />
Architekt ein –erklärte den Schülern etwa den Strahlensatz.<br />
Diese Art der Elternmitwirkung sollte an jeder Schule Zukunft<br />
sein. Es gibt ja auch genügend Eltern, die bereit wären,<br />
mitzumachen.<br />
Ulrich Landis: An der Schule, ander ich arbeitete, gab es das<br />
auch. Wir haben mit den Eltern zusammen ein Modell entwickelt,<br />
und sie haben dann in der Schule bei den Hausaufgaben<br />
mitgearbeitet. Sie haben sogar eine Entschädigung erhalten…<br />
Rolf Wolfensberger: Eine Entschädigung? Umso besser…<br />
Was ist genau der Hintergrund, weshalb Sie Hausaufgabenhilfe<br />
anbieten wollen?<br />
Rolf Wolfensberger: In der Schule werden meistens nur Basics<br />
vermittelt, das sehe ich oft auch als Schulpfleger. Dort, wo es<br />
spannend wird, fehlt oft die Zeit. Deshalb finde ich es wichtig,<br />
wenn die Kinder ermutigt werden, den Schulstoff weiterzuführen.<br />
Deshalb sind die elterlichen Aufgabenhilfen wertvoll.<br />
Aber ich höre bei Ihnen auch Unzufriedenheit heraus. Täuscht<br />
das?<br />
Rolf Wolfensberger: Nein. Wir Eltern stellen fest, dass die<br />
Qualität der Hausaufgaben oft nicht genügt. Häufig werden<br />
Fertigstellungsarbeiten mitgegeben oder reine Fleissarbeiten,<br />
auch Drill. Da geht es oft nicht darum, etwas zu verstehen,<br />
sondern etwas fertig zu machen. Und das kann nicht der<br />
Hauptzweck der Hausaufgaben sein.<br />
Frau Bachmann, wie erteilen Sie Hausgaben?<br />
Georgina Bachmann: Ich arbeite mit einem Wochenplan für<br />
verschiedene Niveaus und Anforderungen. Die Kinder können<br />
sich die Zeit selbstständig einteilen, sie zum Beispiel am Stück<br />
am Mittwochnachmittag erledigen –oder wie auch immer.<br />
Geben Sie also individuelle Hausaufgaben?<br />
Georgina Bachmann: Ja,esmacht beim Rechnen keinen Sinn,<br />
wenn alle dieselben Aufgaben bekommen. Anderseits: Wenn<br />
es etwa darum geht, Wolkenbilder abzuzeichnen, da kann es<br />
schon die gleichen Aufgaben für alle geben. Entgegen kommt<br />
mir allerdings, dass ich eine Mehrjahrgangsklasse unterrichte,dageht<br />
es gar nichts anders.<br />
Rolf Wolfensberger: Die meisten Lehrer sind noch nicht so weit,<br />
dass sie individuelle Hausaufgaben erteilen, die die Kinder<br />
selbstständig lösen müssen. Das wäre aber mein Wunsch, dass<br />
die Kinder die Hausaufgaben ohne Eltern erledigen können.<br />
Die meisten Eltern wollen ja, dass ihre Kinder möglichst selbstständig<br />
werden und selbstständig arbeiten können. Gleichzeitig<br />
ist wichtig, dass alles, was Drill ist, so knapp bemessen ist,<br />
dass es keine Belastung ist. Zentral ist, dass die Aufgaben die<br />
Kinder motivieren, am Schulstoff weiterzuarbeiten.<br />
Georgina Bachmann: Nur, ohne Üben gibt es keinen Fortschritt.<br />
Ich gebe zum Beispiel den Schülerinnen und Schülern<br />
eben Vokabelkarten zum Auswendiglernen auf.Das führt<br />
auch zu einem Lernzuwachs.<br />
Rolf Wolfensberger: Ja,schon. Aber wie sinnvoll ist das? Wäre<br />
es nicht besser, die Kinder würden Fremdwörter in konkreten<br />
Situationen oder im Zusammenhang von Redewendungen<br />
üben?<br />
Ulrich Landis: Ich sehe bei den Hausaufgaben zwei Aspekte.<br />
Der eine Aspekt meint individuelle,weiterführende Aufgaben<br />
6 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
im Sinne vonHerrn Wolfensberger,die das Interesse der Kinder<br />
ansprechen und Verknüpfungen mit der Lebenswelt ermöglichen<br />
sollen. Aber das sind Aufgaben, die sehr schwierig<br />
zu erteilen sind.<br />
Und der zweite Aspekt?<br />
Ulrich Landis: Dieser betrifft eine Hauptfunktion der Hausaufgaben,<br />
das ist genau das,was verächtlich als Drill bezeichnet<br />
wird: Vokabular üben ist beispielsweise eine geeignete<br />
Hausaufgabe. Inder Schule werden Prozesse,Arbeitsweisen<br />
besprochen, da benutzt man die Möglichkeiten des Miteinanders.<br />
Dann gehen die Schülerinnen und Schüler nach Hause<br />
und verrichten individuelle Arbeiten. Dazu gehört auch das<br />
Einprägen vonWörtern.<br />
Frau Bachmann, Herr Wolfensberger engagiert sich sehr ambitioniert<br />
in der Elternmitwirkung. Ist ein solch elterliches Engagement<br />
ein Problem für Sie?<br />
Georgina Bachmann: Nein, Elternmitwirkung ist erwünscht.<br />
Aber es gibt auch eine Grenze –auch bei den Hausaufgaben.<br />
Ich erlebe oft, dass die Eltern das Gefühl haben, sie wüssten<br />
am besten, wie es in der Schule zugehen müsste. Man sollte<br />
deshalb genau klären, wie weit die Elternmitwirkung gehen<br />
soll. Ich erwarte von den Eltern Respekt vor meiner Arbeit;<br />
ich habe eine pädagogische Ausbildung. Anunserer Schule<br />
handhaben wir das so,dass Eltern ihre Anliegen via Elternforum<br />
einbringen können.<br />
Rolf Wolfensberger: Also wenn zwei Lehrpersonen das Thema<br />
Walfisch nacheinander durchnehmen, dann muss ich mir als<br />
Vater zutrauen zu sagen, bitte,das ist einmal zu viel.<br />
Georgina Bachmann: Gut, darüber müssen wir gar nicht diskutieren.<br />
Dennoch: letztlich muss ich als Lehrperson die Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
Ulrich Landis: Ja,amSchluss muss jemand die Verantwortung<br />
haben, und das ist die Klassenlehrperson. Aber die Sachdiskussion<br />
mit den Eltern soll man ja trotzdem führen.<br />
Georgina Bachmann: Ja, klar. Ich kenne viele engagierte Väter<br />
wie Herrn Wolfensberger, ich unterrichte im Kreis 7. Ich<br />
bin froh um solche Sachinputs. Wenn ich weiss, der Vater<br />
oder die Mutter eines Kindes hat Interesse zu einem passenden<br />
Schulthema aus dem Berufsalltag zu erzählen, werde<br />
ich diese Person gerne zu einem Vortrag einladen. Aber:<br />
Ich ärgere mich, wenn der Respekt vor mir als Fachperson<br />
nicht da ist.<br />
Es gibt aber nicht nur engagierte Eltern…<br />
Georgina Bachmann: Ja, esgibt Eltern, die lassen es einfach<br />
laufen, die kümmern sich nicht darum. Dort braucht es eher<br />
die Initiative vonseiten der Lehrperson. Dann muss sie eine<br />
Lösung anbieten. Das kann ein Hortangebot sein, oder auch,<br />
dass das Kind die Aufgaben nach dem Unterricht in der<br />
Schule macht, vielleicht findet sich gar ein anderes Kind, bei<br />
dem zu Hause es die Arbeiten erledigen kann.<br />
Die einen Eltern wollen sich engagieren, fordern mehr Hausaufgaben,<br />
die andern fühlen sich bedrängt. Führt das letztlich<br />
nicht zu einer weiteren Öffnung der Schere zwischen Kindern<br />
aus bildungsnahen und solchen aus bildungsfernen Familien?<br />
Georgina Bachmann: Wenn die Eltern den Kindern die Hausaufgaben<br />
abnehmen, dann wird die Schere sich immer weiter<br />
öffnen. Aber wenn die Kinder die Hausaufgaben auch im Sinne<br />
des Lehrplans ohne die Hilfe der Eltern erledigen, dann<br />
muss sich die Schere nicht unbedingt weiter öffnen.<br />
Ulrich Landis: Da bin ich anderer Meinung: Hausaufgaben<br />
haben die Tendenz, die Bildungsschere weiter zu öffnen, weil<br />
die Bedingungen für die Kinder extrem ungleich sind. Das zu<br />
negieren macht keinen Sinn. Deshalb ist wichtig, dass für<br />
diese Kinder entsprechende Tagesstrukturen zur Verfügung<br />
stehen. Es gibt wirklich Kinder, die keine Möglichkeit haben,<br />
zu Hause in Ruhe ihre Hausaufgaben zu lösen.<br />
Georgina Bachmann: Aber das hat direkt nichts mit den Hausaufgaben<br />
zu tun, sondern mit den generellen Rahmenbedingungen<br />
zu Hause.<br />
Letzte Frage, wenn Sie punkto Hausaufgaben je einen Wunsch<br />
formulieren könnten, welcher wäre dies?<br />
Georgina Bachmann: Mein Wunsch an die Eltern ist, dass sie<br />
sich möglichst rasch in der Schule melden, wenn sie sehen,<br />
dass ihr Kind Mühe mit den Aufgaben hat. Und dass sie keine<br />
Angst haben, dass dies irgendwelche negative Folgen auf die<br />
Beurteilung ihres Kindes hat.<br />
Rolf Wolfensberger: Ich wäre sehr glücklich, wenn die Lehrpersonen<br />
erkennen würden, dass die Hausaufgaben sehr<br />
wichtig sind in der Beziehung zu den Eltern, und sie sich mit<br />
diesen vermehrt darüber austauschten. Ich bin sehr dankbar,<br />
wenn Lehrpersonen individuelle Hausaufgaben erteilen, wobei<br />
ich weiss, dass der Aufwand sehr gross ist. Aber ich bin<br />
überzeugt, dass die Qualität der Aufgaben sich dadurch erhöhen<br />
würde.<br />
Ulrich Landis: Mein Wunsch ist, dass man die mit den Hausaufgaben<br />
geleistete Arbeit der Kinder und Jugendlichen richtig<br />
würdigt. Ein Merkmal guter Hausaufgaben ist, dass alle Beteiligten<br />
–Kinder, Eltern und Lehrpersonen –wissen, welche<br />
Erwartungen damit verbunden sind. Zentral ist die Wertschätzung<br />
gegenüber der geleisteten Arbeit des Kindes.Wenn Eltern<br />
und Lehrpersonen diese Arbeit nicht entsprechend zur<br />
Kenntnis nehmen, verlieren sich Motivation und Wirkung.<br />
Zu den Personen<br />
Georgina Bachmann ist Primarlehrerin an einer 4.–6. Mehrjahrgangsklasse<br />
in der Stadt <strong>Zürich</strong>, Co-Präsidentin des MLV<br />
(Mehrklassenlehrer und -lehrerinnen Verband), Geschäftsleitungsmitglied<br />
des ZLV, wohnhaft in der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Ulrich Landis ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem<br />
Volksschulamt, dort zuständig für Unterrichts- und Lehrplanfragen.<br />
Er hat mehr als dreissig JahreSchulpraxis als Klassenlehrer,<br />
Schulischer Heilpädagoge und Schulleiter; er ist Vater<br />
von vier Söhnen und wohnhaft in Schönenberg.<br />
Rolf Wolfensberger ist selbstständiger Architekt, Vater von<br />
vier Söhnen, Co-Präsident der Vereinigung der Elternorganisationen<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und Kreisschulpflegemitglied, er<br />
wohnt in der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 7
Fokus<br />
Wichtig für gutes Lernen ist ein Hausaufgabenplatz, an dem sich ein Kind wohl fühlt. Wie sehen die Schreibtische von Schülerinnen und Schüler heute aus?<br />
Der Fotograf Fabio Pirovino hat sich auf die Suche gemacht. Im Bild: Der Lernort der Mittelstufenschülerin Lena, 11-jährig.<br />
8 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 9
Fokus<br />
Die Eltern über ihre Rolle aufklären<br />
Punkto Hausaufgaben herrschen bei den Eltern viele Unklarheiten.<br />
Für Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung<br />
ist es deshalb angezeigt, dass Schulen diesbezüglich<br />
besser mit den Eltern kommunizieren.<br />
Text: Daniela Kuhn<br />
Hausaufgaben sind ein Dauerbrenner und geben immer wieder<br />
Anlass für teilweise heftige Diskussionen zwischen Eltern<br />
und Schule. Unlängst war inden Medien von überforderten<br />
Schülerinnen und Schülern zu lesen, von Müttern am<br />
Rande des Nervenzusammenbruchs, von Hausaufgaben, die<br />
ohne elterliche Hilfe nicht zu bewältigen sind. Offenbar sind<br />
viele Eltern verunsichert und wissen nicht, welche Rolle ihnen<br />
bei den Hausaufgaben zukommt. Dabei ist diese zumindest<br />
nach dem Lehrplan klar geregelt, es heisst darin klipp<br />
und klar: Die Hausaufgaben «müssen ohne fachliche Hilfe<br />
der Eltern lösbar sein» (siehe Kasten).<br />
Es liege aber an den Schulen, die Eltern über ihre Rolle<br />
im Zusammenhang mit den Hausaufgaben aufzuklären, ist<br />
Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung überzeugt.<br />
Idealerweise in Form von Elternabenden, an denen deutlich<br />
werden müsse, dass Eltern nicht zu Hilfslehrern mutieren<br />
sollten. Ulrich Landis,Verantwortlicher für Pädagogische Unterrichtsfragen<br />
im Volksschulamt, kann sich durchaus vorstellen,<br />
dass Elternabende auf Schulebene ausgebaut werden<br />
könnten. Die Initiative läge jedoch bei der Schulleitung. Die<br />
Elternschaft könne einen Elternabend zum Thema Hausaufgaben<br />
anregen, aber nicht lancieren.<br />
Nach Maya Mulle bietet ein Elternabend zum Thema<br />
nicht nur den Lehrpersonen die Möglichkeit, ihre Erwartungen<br />
zu äussern und Angebote zu präsentieren. Die Eltern sollten<br />
dabei auch Gelegenheit haben, sich gegenseitig auszutauschen<br />
–zum Beispiel im Rahmen von Gruppendiskussionen.<br />
Sie könnten dabei erfahren, wie unterschiedlich sich die<br />
Hausaufgabensituation in den Familien zeige. «Diese Diskussionen<br />
wirken unterstützend und helfen, neue Ideen und Anregungen<br />
zu entwickeln», ist Maya Mulle überzeugt. Die Folge<br />
eines solchen Elternabends könnte beispielsweise sein, dass<br />
die Schule entscheidet, eine Aufgabenbetreuung ins Leben zu<br />
rufen. Damit sei keine Hausaufgabenhilfe gemeint, sondern<br />
ein Ort, an dem Kinder ihre Hausaufgaben in Ruhe erledigen<br />
können. Dies komme vorallem auch Kindern aus bildungsfernerem<br />
Elternhaus zugute, die keinen stillen Arbeitsort zu<br />
Hause haben. So bietet etwa die Gemeinde Pfaffhausen einen<br />
subventionierten «Ufzgi-Club» an, in dem Senioren in einem<br />
Schulzimmer mit den Kindern zuerst Zvieri essen und ihnen<br />
dann für Fragen rund um die Aufgaben zur Verfügung stehen.<br />
Hausaufgaben –sostehts im Lehrplan<br />
«Hausaufgaben bilden eine Ergänzung zum Unterricht. Die<br />
Schülerinnen und Schüler sollen Vertrauen in ihr Können gewinnen,<br />
sich daran gewöhnen, selbstständig zu arbeiten, und dabei<br />
lernen, ihre Zeit einzuteilen.<br />
Hausaufgaben dürfen nur erteilt werden, wenn die Aufgabenstellung<br />
klar ist und die Schülerin bzw. der Schüler die Arbeitstechnik<br />
kennt. Sie müssen ohne fachliche Hilfe der Eltern lösbar sein.<br />
Die Lehrkräfte berücksichtigen beim Erteilen von Hausaufgaben<br />
das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler, damit<br />
eine Überbelastung vermieden wird. Vom Vormittag auf den<br />
Nachmittag und vom Vortag eines Feiertags auf den nächsten<br />
Schultag sowie über die Ferien dürfen keine Hausaufgaben<br />
erteilt werden. Hausaufgaben über ein normales Wochenende<br />
sind möglich.»<br />
«Eltern müssen sich aber für die Hausaufgaben interessieren.<br />
Im Sinne der Nachfrage nach Art der Aufgaben und ob diese<br />
erledigt wurden. Ein solches Interesse fördert die Motivation der<br />
Kinder», sagt Maya Mulle. Wenn ein Kind öfter nicht wisse,<br />
wie die Aufgaben zu lösen seien, sollten die Eltern die Lehrperson<br />
kontaktieren, damit man gemeinsam abklären könne, wo es<br />
klemmt. Maya Mulle erwähnt auch andere Aspekte, die den Eltern<br />
nicht immer bewusst seien: Kinder seien oft froh um die Aufmerksamkeit,<br />
die ihnen die Eltern anlässlich der Hausaufgaben<br />
widmeten: «Im Extremfall wird das gemeinsame Aufgabenmachen<br />
zur Ersatzhandlung.» Für die Eltern wiederum biete sich anhand<br />
der Aufgaben ein Einblick in die Schule: «Das Bedürfnis der Eltern<br />
nach guten Schulnoten der Kinder ist gross. Für Mutter oder<br />
Vater ist es also verführerisch, sich Abend für Abend stundenlang<br />
mit den Hausaufgaben des Kindes zu beschäftigen.»<br />
Mehr dazu<br />
–www.vsa.ch >Downloads >Lehrplan<br />
–Merkblatt: «Wie Eltern das schulische Lernen ihres Kindes unterstützen<br />
können», www.vsa.zh.ch/dvdeltern >Kopiervorlagen Deutsch ><br />
Elterliche Unterstützung des Lernens<br />
–www.elternmitwirkung.ch<br />
10 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Hier lernt und büffelt Fabio, 17-jährig, Informatiklehrling.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 11
Fokus<br />
«Bei manchen Hausaufgaben denke<br />
ich, die müssten jetzt nicht sein»<br />
Erstklässler erledigen ihre Hausaufgaben<br />
in der Regel mit Freude und Stolz.<br />
Je älter die Schülerinnen und Schüler<br />
werden, desto mehr scheinen die Aufgaben<br />
jedoch zu einer lästigen Pflicht<br />
zu werden, wie unsere kleine Umfrage<br />
zeigt.<br />
Umfrage: Jacqueline Olivier<br />
Fotos: Jürgen Olivier/zvg<br />
Nicolas Müller,<br />
2. Klasse,Winterthur<br />
Eigentlich habe ich nicht so viele Hausaufgaben,<br />
aber fast jeden Tagetwas.<br />
Meistens mache ich sie zu Hause,<br />
manchmal auch in der Schule oder im<br />
Hort. Normalerweise mache ich sie<br />
allein, nur wenn ich sehr müde bin oder<br />
die Aufgaben gar nicht verstehe,<br />
helfen mir mein Mami oder mein Papi.<br />
Ein eigenes Pult habe ich nicht, ich<br />
mache die Aufgaben am Esstisch, das<br />
geht ganz gut, ausser wenn meine<br />
kleine, zweieinhalbjährige Schwester zu<br />
laut ist. Ich mache gerne Hausaufgaben,<br />
am liebsten Schreiben und Rechnen.<br />
Ich habe die Hausaufgaben noch nie<br />
vergessen zu machen.<br />
Magdalena Werner,<br />
6. Klasse,Winterthur<br />
Oft können wir schon in der Schule an<br />
den Aufgaben arbeiten. Es gibt Aufgaben,<br />
die ich gerne mache, zum Beispiel<br />
ein Blatt schön gestalten. Bei anderen<br />
Aufgaben denke ich manchmal, die<br />
müssten jetzt nicht sein, vor allem bei<br />
Mathe. Wenn ich etwas nicht verstehe,<br />
frage ich meine Mutter oder rufe eine<br />
Kollegin an. Mir ist schon passiert, dass<br />
ich die Aufgaben vergesse habe, dann<br />
musste ich sie auf den Nachmittag<br />
oder den nächsten Taglösen. Werdie<br />
Aufgaben nicht macht, bekommt einen<br />
Eintrag. Wenn man viele Einträge hat,<br />
informiert der Lehrer die Eltern.<br />
Aber das ist bei mir noch nie passiert.<br />
12 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Giuseppe Gallo,<br />
2. Sek A, Bülach<br />
Alles in allem brauche ich etwa drei bis<br />
vier Stunden für die Hausaufgaben<br />
pro Woche. Den grössten Anteil machen<br />
Mathe-Übungen aus. Ich versuche,<br />
die Aufgaben immer zu erledigen. Wenn<br />
jemand die Aufgaben nicht macht, gibt es<br />
einen Eintrag, ab fünf Einträgen gibt<br />
es im Zeugnis unter «löst die Hausaufgaben»<br />
nur noch ein «Genügend». Ich<br />
hatte bisher aber immer ein «Gut».<br />
Ich bin unter den Jungen unserer Klasse<br />
der Zweitbeste, mir machen die Aufgaben<br />
keine Mühe. Ich finde sie auch sinnvoll.<br />
Wenn man zu Hause den Stoff nochmals<br />
anschaut, merkt man, wo noch Fragen<br />
sind und kann sie dem Lehrer in der<br />
nächsten Stunde stellen.<br />
Meret Künzli,<br />
5. Klasse <strong>Kanton</strong>sschule<br />
Freudenberg, <strong>Zürich</strong><br />
Ich verwende zirka drei Stunden pro<br />
Woche für die Hausaufgaben. Wesentlich<br />
mehr Zeit brauche ich für das Vorbereiten<br />
von Prüfungen, für die ich oft am Wochenende<br />
lernen muss. Meistens erledige<br />
ich die Aufgaben, wenn nicht, gibt es zur<br />
Strafe oft Zusatzarbeiten –jenach Lehrer.<br />
Ich glaube, es bringt schon was, wenn<br />
man zu Hause noch etwas für die Schule<br />
arbeitet, aber oftmals sind es zu viele<br />
Aufgaben von den gleichen Übungen,<br />
das ist sinnlos. Am liebsten arbeite ich für<br />
die Chemie, aber wirklich gern macht<br />
wohl kein Schüler Hausaufgaben. Wenn<br />
man am Abend nach neun oder zehn<br />
Stunden Schule heimkommt, ist man<br />
einfach müde und nicht mehr motiviert.<br />
Sabrina Billeter,<br />
Coiffeuse, 3.Lehrjahr,<br />
Berufsschule Mode<br />
und Gestaltung <strong>Zürich</strong><br />
Hausaufgaben macht niemand gern,<br />
aber ohne Hausaufgaben würde man<br />
wohl den Stoff nicht durchbringen.<br />
Ich brauche etwa eine Stunde pro Woche<br />
dafür, Einordnen und Prüfungsvorbereitungen<br />
nicht gerechnet. Da ich<br />
samstags arbeite, habe ich einen Tag<br />
unter der Woche frei, meistens schlafe<br />
ich aus und erledige dann die Schularbeiten.<br />
Wenn man sie einmal nicht<br />
gemacht hat, ist das nicht so schlimm,<br />
aber beim zweiten Mal gibt es einen<br />
Eintrag, zudem muss man zehn Franken<br />
in die Klassenkasse bezahlen. Mit<br />
diesem Geld gehen wir zusammen einen<br />
Coup essen oder unternehmen sonst<br />
etwas. Diesen Herbst müssen wir die<br />
selbstständige Vertiefungsarbeit schreiben,<br />
das wird sicher streng. Dafür<br />
haben wir dann keine Hausaufgaben.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 13
Fokus<br />
«Unterstützung ja, Einmischung nein»<br />
Hausaufgaben sollten dabei helfen, Schüler zum selbstständigen<br />
Lernen zu motivieren. Doch Eltern mischten sich bei<br />
den Hausaufgaben zu oft ein und demotivierten die Kinder<br />
mit negativen Rückmeldungen, sagt Ulrich Trautwein vom<br />
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sowohl<br />
sie als auch Lehrpersonen sollten sich deshalb immer fragen:<br />
Welche Wirkung hat meine Unterstützung?<br />
Interview (per E-Mail): Stephan Pfäffli<br />
Herr Trautwein, wie wirkt sich die Vergabe von Hausaufgaben<br />
auf die Motivation und die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen<br />
aus?<br />
Wenn man Schüler fragt, wie sie die Hausaufgaben beurteilen,<br />
so erhält man ein bewundernswert differenziertes Bild.<br />
Einerseits nehmen Schüler die Hausaufgaben als eine wichtige<br />
Komponente des Schulunterrichts wahr und sagen, dass sie<br />
lernförderlich seien. Anderseits empfinden sie ihre eigenen<br />
Hausaufgaben oft als Zumutung oder Zeitverschwendung.<br />
Das mag darauf hindeuten, dass bei der Vergabe und Kontrolle<br />
der Hausaufgaben bei vielen Lehrkräften etwas schiefgeht,<br />
insbesondere in Bezug auf die Förderung der Motivation.<br />
Sie haben mit Kollegen der Universität und der PH Freiburg<br />
Daten einer Schweizer Studie ausgewertet, in der Sie auch die<br />
Ziele der Hausaufgaben untersuchten.<br />
Ja, wir haben rund 60 Lehrkräfte im Fach Französisch als<br />
Fremdsprache danach gefragt, welche Ziele sie selbst mit der<br />
Vergabe von Hausaufgaben verknüpfen. Die Lehrkräfte sollten<br />
beispielsweise sagen, wie wichtig ihnen die Förderung<br />
von Leistung, Motivation, Selbstregulation und eine Reihe<br />
weiterer Aspekte bei der Hausaufgabenvergabe ist. Wir fragten<br />
auch danach, ob die Lehrkräfte es begrüssten, wenn die<br />
Eltern bei der Hausaufgabenerledigung mithelfen.<br />
Und wie sehen die Ergebnisse aus?<br />
Erwartungsgemäss bezeichneten fast alle Lehrkräfte die<br />
Leistungsentwicklung als besonders wichtig. Die Förderung<br />
von Motivation und das selbstständige Lernen waren für viele<br />
Lehrkräfte auch wichtig, aber nicht für alle. Richtig spannend<br />
wurde die Studie dadurch, dass wir auch geprüft haben,<br />
welche Lehrkräfte nun besonders erfolgreich waren: Welche<br />
Klassen haben über ein Schuljahr besonders viel hinzugelernt<br />
und in welchen Klassen haben sich die Schüler besonders<br />
bei den Hausaufgaben angestrengt?<br />
Und?<br />
Die günstigeren Ergebnisse zeigten sich im Schnitt in denjenigen<br />
Klassen, in denen die Lehrkräfte die Förderung vonMotivation<br />
und des selbstständigen Lernens sehr ernst nahmen.<br />
Gibt es auch bei den Eltern günstige und weniger günstige<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen?<br />
Die meisten Eltern, die die Hausaufgaben-Erledigung begleiten,<br />
zeigen durchaus lernförderliche Verhaltensweisen: Sie<br />
loben, motivieren, unterstützen, wo es notwendig ist. Allerdings<br />
zeigt die Mehrheit auch –manche mehr,manche weniger<br />
–Verhaltensweisen, die problematisch sein dürften.<br />
Zum Beispiel?<br />
Sie konzentrieren sich mehr auf das richtige Ergebnis bei den<br />
Mathematik-Hausaufgaben als auf den richtigen Lösungsweg,<br />
sie mischen sich ein, wenn das Kind auch selbstständig die Lösung<br />
finden würde,und sie demotivieren mit negativen Rückmeldungen.<br />
Irgendwann werde ich einmal untersuchen, wie<br />
viele Kinder bereits Sätze wie «Ich weiss nicht, warum du das<br />
nicht verstehst» oder «Ein Einstein bist du leider nicht» gehört<br />
haben. Insgesamt gilt: Unterstützung kann helfen, Einmischung<br />
dürfte meist mehr schaden als nützen.<br />
Aber Eltern werden doch vernünftigerweise dazu neigen, bei<br />
schlechten Leistungen zu intervenieren.<br />
Die meisten Eltern beobachten natürlich sehr aufmerksam<br />
die Entwicklung ihres Kindes.Wenn sie Leistungsdefizite sehen<br />
–bei manchen Eltern ist das bereits der Fall, wenn das<br />
Kind nur «gute», aber keine «sehr guten» Ergebnisse erzielt –,<br />
sind die Eltern in Sorge und wollen unterstützend eingreifen.<br />
Das ist im Prinzip auch wünschenswert. Aber die Umsetzung<br />
ist häufig das Problem.<br />
Woran erkennen Eltern, dass aus der Hilfe ein Problem wird?<br />
Es gibt einige Warnhinweise: Wenn die Eltern dem Kind den<br />
Stift aus der Hand nehmen und selbst die Lösungen eintragen,<br />
ist meist eine sinnvolle Grenze überschritten. Oder wenn<br />
es häufig Streit bei der Hausaufgabenerledigung gibt. Und<br />
problematisch wird es auch, wenn aus der temporären Unterstützung<br />
eine Dauereinrichtung wird. Genau wie Lehrer sollten<br />
auch Eltern sich immer wieder die Frage stellen: Welche<br />
Effekte hat meine Unterstützung für die Entwicklung von<br />
Leistung, Motivation und Selbstständigkeit?<br />
Sind also Ganztagsangebote mit Hausaufgabenbetreuung die<br />
Lösung?<br />
Dazu gibt es noch nicht genug wissenschaftliche Studien.<br />
Aber eins scheint mir klar zu sein: Auch in der Ganztagsschule<br />
wird es für die Lehrkräfte eine grosse Herausforderung<br />
bleiben, den Schülern das selbstständige und motivierte<br />
Lernen beizubringen. Die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag<br />
vollbringt sicherlich keine Wunder.<br />
Zur Person<br />
Ulrich Trautwein ist promovierter Psychologe. Seit dem Jahr<br />
2002 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-<br />
Institut für Bildungsforschung. Zuletzt erschien von ihm «Hausaufgaben»<br />
(2008) in: W. Schneider &M.Hasselhorn(Hg.), Handbuch<br />
der Pädagogischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe.<br />
14 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Die Gemeinde Pfaffhausen bietet einen subventionierten Ufzgi-Raum an, in dem die Schülerinnen und Schüler von Senioren betreut werden (siehe Seite 10).<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 15
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Vonhier aus lässt sich «die Welt verstehen», mag sich die 17-jährige Gymnasiastin Meret Künzli gedacht haben, als sie ihren Schreibtisch direkt am Fenster platzierte.<br />
Glosse<br />
Am Pult<br />
Text: Armin Tschenett, Berufsschullehrer, Technische Berufsschule <strong>Zürich</strong><br />
Hätte ich damals nur die Hausaufgaben nicht gemacht.<br />
Dann sässe ich jetzt nicht hier am Pult und müsste die<br />
Hausaufgaben von Schülern korrigieren, die die Hausaufgaben<br />
lieber verweigern würden. Wenn sie nur den Mut dazu<br />
aufbrächten! Da ich selber nicht den Mut –oder die Frechheit<br />
–hatte, hausaufgabenverweigernd meine Schulzeit abzusitzen,<br />
bin ich dort gelandet, wo Mutlose, Folgsame und<br />
Gute 1 stranden –imLehrberuf.Also korrigiere ich die wenigen,<br />
von den «Braven» abgegebenen Kurztexte mit grünem<br />
Stift, auch wenn dieser Farbfortschritt letztlich weder mich<br />
noch die Schüler aufheitert. Aber zumindest sehen die korrigierten<br />
Texte nicht mehr so «blutig» aus. Die wenigen<br />
abgelieferten Hausaufgaben sprechen Bände: bei den Verweigerern<br />
war offenbar die Freundin wichtiger, der Fussballmatch<br />
interessierte mehr…<br />
Pflichtbewusstsein haben wieder vor allem jene bewiesen,<br />
die es am wenigsten nötig haben –wohl zukünftige Lehrer!<br />
Aber auch die Hausaufgabenverweigerer werden im Leben<br />
erfolgreich sein, denn wie titelte doch kürzlich der «Tages-Anzeiger»:<br />
«Kinder lernen Sprache auch ohne Lesen.»<br />
Analog gedacht: «Schüler eignen sich Wissen an auch ohne<br />
zu lernen.» Zwar schreiben Neurologen, Psychologen und<br />
Päda- bis Geragogen in Publikationen, wie wichtig Lernen<br />
sei, ja Lernen sei vor allem Üben und Wiederholen. Doch da<br />
dies meistens ausländische Forscher sind und da es heute<br />
immer mehr Wunsch- respektiveWunderkinder (diese fallen<br />
ja bekanntlich schon als Meister vomHimmel) gibt, liegen wir<br />
in der Schweiz wohl richtig, dass wir das Üben und Trainieren<br />
verpönen, wenn auch unsere Sportler schon etwas mehr<br />
üben sollten, denn meisterlich sind deren Leistungen selten –<br />
vielleicht sind sie aber Wunderkinder!<br />
Diese Gedanken sollte ich mal meinen fussballinteressierten<br />
Schülern, die ja selten ihre Hausaufgaben erledigen,<br />
mitteilen, doch hoffentlich kommt es dann nicht so heraus wie<br />
letzthin, als ich das Thema «Freizeit» einführte. Gestaunt hat<br />
die ganze Klasse,als wir in einem Text zum Schulunterricht in<br />
Uster von 1836 lasen, «dass mehrere schlafend auf die Schulbänke<br />
niedergesunken waren». Als ich in einem Brainstorming<br />
die möglichen Gründe zur Müdigkeit der Schüler suchen<br />
liess,staunte dann ich über die Antworten, denn «Video<br />
gamen», «Chatten», «TV-Sehen» und «Surfen im Internet» 2 erschütterten<br />
meine letzten Hoffnungen auf historisches Wissen<br />
der Jugendlichen. Als ich erklärte, dass Kinder in der<br />
Schweiz bis weit ins 20. Jahrhundert manchmal gar keine<br />
Freizeit hatten, fanden sie mich wieder einmal miesepeterig.<br />
Zum Glück erinnerte ich mich in der anschliessenden einseitigen<br />
Diskussion zum Thema «Freizeit und Langeweile» an<br />
das Zitat von Hans Aebli 3 ,das ich abgewandelt als schlagendes<br />
Argument zum rettenden Schluss gebrauchte: «Wo ein guter<br />
und mutiger Lehrer unterrichtet und Hausaufgaben gibt, wird<br />
nicht nur die Welt etwas besser, auch die Gefahr sinkt, dass<br />
Schüler aus Langeweile gefährlichen Blödsinn anstellen.»<br />
1Remo Largo in «Das Magazin», Nr.2/08, «Der gute Schüler ist heute ein Mädchen».<br />
2Gemäss einer Umfrage an der Technischen Berufsschule <strong>Zürich</strong> verbringen von<br />
243 Befragten rund 33 Prozent in ihrer Freizeit mehr als 10 Stunden proWoche im<br />
Internet, 4,12 Prozent sogar mehr als 40 Std./Woche.<br />
3Hans Aeblis Zitat «Wo ein guter Lehrer am Werk ist, wird die Welt etwas besser.»<br />
findet sich in: Zwölf Grundformen des Lehrens, 1983, S. 4.s<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 17
Fokus<br />
Schwierige Gratwanderung zwischen<br />
Motivation und Druck<br />
Jugendliche haben oft anderes zu tun, als Hausaufgaben zu<br />
erledigen. Für die Lehrpersonen der Sekundarstufe II sind<br />
das Erteilen und die Kontrolle der Hausaufgaben darum oft<br />
ein schwieriger Balanceakt: Ohne Druck geht es nicht, zu viel<br />
Druck fördert aber höchstens das Abschreiben. Trotzdem erachten<br />
sie mehrheitlich Hausaufgaben als notwendig.<br />
Text: Jacqueline Olivier<br />
Maximal eine halbe Stunde Hausaufgaben pro Woche gibt Ueli<br />
Marti seinen Schülerinnen und Schülern auf.Und dies auch<br />
nur, wenn keine Prüfung bevorsteht. In der technischen Abteilung<br />
des Bildungszentrums <strong>Zürich</strong>see (BBZ), wo Ueli Marti<br />
Physik, Chemie, Mathematik sowie berufsspezifische Fächer<br />
wie Elektrotechnik oder Fachzeichnen unterrichtet, drücken<br />
vor allem ehemalige Sek-B- und -C-Schüler die Schulbank.<br />
Der Fachlehrer erteilt seine Hausaufgaben bewusst so, dass<br />
die Schüler sie selbstständig lösen können. Meist handelt es<br />
sich um Repetitionsaufgaben oder darum, Begonnenes zu Ende<br />
zu bringen. In der darauffolgenden Lektion werden die<br />
Aufgaben dann gemeinsam besprochen. Eine systematische<br />
Kontrolle nimmt der Berufskundelehrer hingegen selten vor.<br />
«Dafür ist die Zeit einfach zu wertvoll, zudem würde dadurch<br />
die Gefahr erhöht, dass sich die Jugendlichen vor der Stunde<br />
noch rasch gegenseitig die Resultate abschreiben.» Etwa ein<br />
Viertel der Schüler erledige die Hausaufgaben jeweils unsorgfältig,<br />
unvollständig oder gar nicht. «Meistens die, die es am<br />
nötigsten hätten.» Allerdings bringt Ueli Marti sehr viel Verständnis<br />
für seine Schülerinnen und Schüler auf: «Ein Elektromonteur-Lehrling<br />
arbeitet täglich bis zu neun Stunden.<br />
Wenn er danach noch Aufgaben erledigen soll, sind Motivation<br />
und Aufnahmefähigkeit minim, Hausaufgaben verkommen<br />
so zur ineffizienten Pflichtübung.» Überhaupt findet er, guter<br />
Unterricht sollte ohne Hausaufgaben auskommen. «Schüler<br />
aus einem guten sozialen Umfeld haben die Stütze und Kontrolle<br />
von zuHause, die andern haben das nicht. Die Schere<br />
öffnet sich so immer mehr.» Erschwerend kämen oft die<br />
räumlichen Verhältnisse hinzu: «Wenn ich beim Thema Lerntechnik<br />
die Schüler nach ihrem Arbeitsplatz daheim frage,<br />
sieht es bei den meisten düster aus.» Ueli Marti möchte die<br />
Lernenden dahingehend erziehen, selbst zu erkennen, wo sie<br />
Defizite aufweisen und Lücken schliessen müssen. «Denn<br />
wenn sie aus der Lehre kommen, sagt ihnen das auch niemand<br />
mehr.»<br />
«Hausaufgaben liegen den Menschen nicht»<br />
Für Erich Stark, Lehrer für Allgemeinbildung (ABU) an der<br />
Informatikabteilung des BBZ, ist der Sinn der Hausaufgaben<br />
klar: «Repetieren, um den Stoff zu vertiefen, Förderung der<br />
Selbstständigkeit und Vorbereitung für die Selbstständige Ver-<br />
tiefungsarbeit.» Trotzdem ist er mit dem Erteilen von Hausaufgaben<br />
eher zurückhaltend, hätten seine Schüler –Elektromonteure<br />
und Recyclisten –doch schon in der Berufskunde<br />
recht viel zu tun. «In der Allgemeinbildung ist der Stoffdruck<br />
sicher weniger gross, bei mir müssen die Schüler vielleicht<br />
mal etwas fertig stellen oder etwas nachlesen.» Vorallem das<br />
Buch, das Erich Stark mit jeder Klasse durcharbeitet, müssen<br />
die Lernenden daheim selber lesen, über die Lektüre fragt sie<br />
der Lehrer anschliessend in einem Test ab.«Mit den Hausaufgaben<br />
läuft es meist schon ein wenig harzig», meint er,«gewisse<br />
Kontrollmechanismen sind unerlässlich.» Wenn er beispielsweise<br />
zu Zeiten von politischen Wahlen oder Abstimmungen<br />
den Schülern den Auftrag erteilt, die Resultate zu<br />
sammeln und mitzubringen, sei der Erfüllungsgrad nicht gerade<br />
brillant. Dem ABU hafte eben der Hauch von Luxus an,<br />
die Schüler nähmen die Allgemeinbildung nicht gleich ernst<br />
wie die Berufskunde.<br />
«Der Umgang mit den Hausaufgaben ist im Grunde überall<br />
der gleiche», stellt Cinzia Vezzoni Kamenar fest. Die Berufsschul-<br />
und Mittelschullehrerin für Französisch und Italienisch,<br />
die auch Erwachsene unterrichtet, weiss: «Selbst<br />
dort, wo Erwachsene freiwillig Kurse besuchen, werden<br />
Hausaufgaben nicht oder nur halbbatzig gemacht. Offenbar<br />
liegen sie den Menschen einfach nicht.» Dennoch ist sie<br />
überzeugt, dass es Hausaufgaben gerade im Sprachunterricht<br />
braucht: «Im Unterricht lernen die Schüler die Theorie, üben<br />
und vertiefen muss man das Gelernte zu Hause, imeigenen<br />
Rhythmus.» Oft gibt sie den Schülern zusätzliche freiwillige<br />
Übungen mitsamt den Lösungen ab und überlässt es ihnen,<br />
wie sie damit umgehen. Wobei sie zwischen ihren Schülerinnen<br />
und Schülern an der Berufsmittelschule am BBZ und jenen<br />
an der <strong>Kanton</strong>sschule Glattal in Dübendorf unterscheidet:<br />
«An der Berufsschule sehe ich die Schüler einmal in der<br />
Woche, damuss ich strikter sein. Denn ich habe nur einmal<br />
pro Woche die Gelegenheit, ihnen Hausaufgaben zu geben<br />
und diese zu kontrollieren. Wenn die Jugendlichen die Hausaufgaben<br />
nicht erledigen, fehlt ihnen sehr viel Übung.»<br />
Sanktionen zeigen wenig Wirkung<br />
«Hausaufgaben? Ein leidiges Thema!», seufzt Christian Steiger,<br />
Mathematiklehrer am Langzeitgymnasium der <strong>Kanton</strong>sschule<br />
Freudenberg. Aber ein unumgängliches: «Der Stoffdruck<br />
ist enorm hoch; es geht gar nicht, ohne dass die Schüler<br />
gewisse Arbeiten daheim erledigen.» Doch wie man das handhabt,<br />
sei eine ewige Gratwanderung. «Ich achte darauf, nicht<br />
zu viele und nicht zu schwierige Aufgaben zu geben, weil<br />
sonst die Kontrolle zu viel Unterrichtszeit kostet.» Die Lösungen<br />
stelle er oft ins Internet, damit die Schüler ihre Arbeit<br />
selbst korrigieren könnten. Im Unterricht würden dann nur<br />
noch jene Teile der Hausaufgaben besprochen, zu denen die<br />
18 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Fokus<br />
Schüler konkrete Fragen hätten. Gelegentlich sammle er die<br />
Resultate der Schüler auch ein, doch sei es für ihn sehr<br />
schwierig auszumachen, wer die Aufgaben wirklich selbstständig<br />
gelöst habe. Umso mehr, als er die Schüler oft dazu<br />
motiviere,gemeinsam zu lernen. Und Sanktionen zeigten wenig<br />
Wirkung.Zurzeit unterrichtet Christian Steiger eine fünfte<br />
Klasse,inder es um die Hausaufgabenmoral sehr schlecht bestellt<br />
sei. «Diese Schüler sagen mir unverfroren ins Gesicht,<br />
dass sie einfach abschreiben würden, wenn ich Strafen in Betracht<br />
zöge.» In dieser Klasse hat es sich der Mathematiklehrer<br />
zur Gewohnheit gemacht, die Hausaufgaben einzuziehen<br />
und genau diesen Stoff in der nächsten Prüfung abzufragen.<br />
«So finden nicht erledigte Hausaufgaben Niederschlag in den<br />
Noten, das ist immer noch am wirkungsvollsten.»<br />
Im Gegensatz zu ihrem Teamkollegen findet die Deutschund<br />
Englischlehrerin GabySulzberger die Hausaufgaben kein<br />
besonders schwieriges Kapitel. «Wenn man Hausaufgaben in<br />
kleinen Portionen aufgibt, klappt das recht gut.» Vonder einen<br />
auf die nächste Stunde müssen ihre Schülerinnen und Schüler<br />
nicht mehr als 15 bis 20 Minuten aufwenden. Daneben haben<br />
sie längerfristige Aufträge auszuführen, etwa grössere<br />
Texte oder Buchpassagen zu lesen und auf bestimmte Fragestellungen<br />
hin zu untersuchen. «Dies ist als Vorbereitung auf<br />
die Stunde notwendig, oft kommt dabei aber nicht das heraus,<br />
was man gerne hätte. Die Jugendlichen sind schon mehrheitlich<br />
an Aufgaben rein repetitiver Natur gewöhnt, für die sie<br />
klare Anleitungen haben.» Sie müsse sich aber auf die Schüler<br />
verlassen können. «Ich erteile Hausaufgaben ja nicht, um die<br />
Schüler in ihrer Freizeit zu beschäftigen, sondern um meinen<br />
Unterricht darauf aufzubauen. Etwa indem wir zu Beginn der<br />
Stunde das Gelesene kurz zusammenfassen und einzeln oder<br />
in Gruppen weiter bearbeiten.»<br />
«Hausaufgaben ermöglichen Selbsterfahrung»<br />
Damit Hausaufgaben erfolgreich seien, müssten die Lernziele<br />
klar und wenn möglich auch attraktiv sein, erklärt Philipp<br />
Schaufelberger,der ebenfalls an der <strong>Kanton</strong>sschule Freudenberg<br />
unterrichtet. Sein Fach Geschichte biete eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten für Vorbereitungs- oder Vertiefungsarbeiten,<br />
so zum Beispiel Lektüre und Recherchen, Quellenanalysen<br />
oder Beurteilungen von historischen Sachverhalten. Wobei<br />
offene Fragestellungen die Kreativität förderten. Auch die<br />
Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler könne sich<br />
durch die Hausaufgaben entwickeln. «Allein dadurch, dass die<br />
Jugendlichen ihre Hausaufgaben in ihrem eigenen Rhythmus<br />
und Umfeld erledigen, wird ihnen eine Selbsterfahrung ermöglicht.»<br />
Die Jugendlichen müssten sich dabei mit Fragen<br />
nach der richtigen Zeiteinschätzung, der effizienten Organisation<br />
des eigenen Arbeitsplatzes oder der richtigen Lernstrategie<br />
auseinandersetzen. Eine wichtige Rolle für den persönlichen<br />
Lernprozess spiele zudem die gemeinsame Besprechung<br />
der Hausaufgaben im Unterricht. Die Schüler würden hier mit<br />
Beurteilungen und Erfahrungen von aussen konfrontiert und<br />
seien dadurch aufgefordert, die eigenen Lern- und Arbeitskonzepte<br />
zu überdenken und zu verbessern.<br />
Der Eigenverantwortung sei auch die nächste schulinterne<br />
Lehrerfortbildung gewidmet. Bei dieser Gelegenheit, so<br />
Philipp Schaufelberger, werde man sich sicher auch mit dem<br />
Thema Hausaufgaben auseinandersetzen.<br />
Hausaufgaben, die Brücken schlagen<br />
An der Berufsfachschule Baden (BerufsBildungBaden, BBB)<br />
werden seit Kurzem neue Wege beschritten: Lehrpersonen der<br />
Allgemeinbildung und der Berufskunde spannen zusammen<br />
und erteilen Hausaufgaben in gegenseitiger Absprache. Ein<br />
Beispiel: In der Abteilung der Coiffeusen und Coiffeure wird in<br />
der Berufskunde das Kundengespräch thematisiert. In der<br />
Allgemeinbildung ist die Rede von politischen Parteien. Gemeinsam<br />
beauftragen die Lehrpersonen die Lernenden, während<br />
eines Monats zwei Kundengespräche politischen Inhalts zusammenzufassen.<br />
Die nötigen Leitplanken zur Erledigung einer<br />
solchen Aufgabe finden die Jugendlichen im Hausaufgaben-<br />
Leitfaden, in dem die wichtigsten zu berücksichtigenden Punkte<br />
aufgeführt sind: eine übersichtliche Darstellung, korrekte Rechtschreibung<br />
oder Auflistung von in Anspruch genommener Hilfe<br />
mit entsprechender Begründung.<br />
«Dank solcher Aufgabenstellungen können die Lernenden<br />
eine Brücke zu der täglich erlebten Praxis schlagen», erklärt<br />
Daniela Plüss, Lehrerin für allgemeinbildenden Unterricht (ABU)<br />
an der BBB und Dozentin für Fachdidaktik am <strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut<br />
für Schulpädagogik und Fachdidaktik (ZHSF),<br />
«umgekehrt erfahren sie die schulische Ausbildung plötzlich als<br />
Einheit. Hausaufgaben erhalten dadurch einen Sinn.»<br />
Solche Aufträge erstrecken sich auch oft über mehrere Wochen,<br />
die Lernenden halten die einzelnen Schritte schriftlich fest<br />
und werden dabei von den Lehrpersonen begleitet. Hausaufgaben<br />
werden so zu kleinen Projektarbeiten, die auch überfachliche<br />
Kompetenzen fördern. «Die Rückmeldungen der Lehrpersonen<br />
sind für die Lernenden entscheidend», sagt Daniela Plüss,<br />
«ich habe festgestellt, dass die Lernenden, wenn sie von den<br />
Lehrpersonen ein Interesse an ihrer Arbeit spüren, sehr motiviert<br />
sind.» Aus der Besprechung von laufenden oder erledigten<br />
Aufträgen könnten sich zudem neue Hausaufgaben ergeben, die<br />
am bereits Erarbeiteten anknüpften, sodass sich aus dem Dialog<br />
ein für die Lernenden nachvollziehbarer Lernprozess entwickle.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 19
Volksschule<br />
Raus aus der Schule,<br />
rein in die Sprache<br />
Englisch lernen inder Fremde –unter diesem Motto führte die Sekundarschule in Andelfingen ein<br />
Austauschprojekt mit einer Partnerschule aus Holland durch. Erst verbrachten zwanzig Andelfinger<br />
Schülerinnen und Schüler eine lehrreiche und spannende Woche in Holland, dann luden sie ihre<br />
holländischen Kolleginnen und Kollegen zum Gegenbesuch ein.<br />
Text: Stephan Pfäffli Fotos: Schule Andelfingen<br />
Katja Schwager wird das Schüleraustausch-Projekt<br />
für immer in Erinnerung<br />
bleiben.Vorallem die Swiss Night,<br />
die war für sie der Höhepunkt. «Die<br />
Stimmung war einfach super», sagt die<br />
16-Jährige. Katja gehört zusammen mit<br />
19 Jugendlichen zur dritten Klasse der<br />
Sekundarschule Andelfingen, die im<br />
November 2007 an einem Austauschprojekt<br />
der Schule Nehalennia in holländischen<br />
Middelburg teilnahm. Middelburg<br />
ist eine historische Stadt im<br />
Südwesten Hollands am Atlantik. Das<br />
Programm, das die dortigen Sekschüler<br />
für die <strong>Zürcher</strong> vorbereitet hatten, ging<br />
über den Schulunterricht weit hinaus:<br />
So wurden die Andelfinger etwa vom<br />
Middelburger Bürgermeister empfangen,<br />
machten eine Grachtenrundfahrt,<br />
besichtigten ein Sturmflutwehr und<br />
bestaunten im Rijksmuseum in Amsterdam<br />
Meisterwerke holländischer<br />
Malkunst. Im Zentrum aber stand der<br />
Austausch mit den holländischen<br />
Schulkolleginnen und Kollegen in der<br />
englischen Sprache. «Wir nahmen nur<br />
in Notfällen das Hochdeutsch zu Hilfe»,<br />
sagt Katja Schwager.<br />
In die Berge zum Schlitteln<br />
Im März dieses Jahres kamen nun die<br />
holländischen «Students» zum Gegenbesuch.<br />
Damit dieser nicht minder<br />
spannend ausfiel, führten die Andelfinger<br />
die sympathischen Flachländer zunächst<br />
gleich zum Schlitteln in die ihnen<br />
unbekannte Welt der Berge und<br />
des Schnees. Sie zeigten ihnen aber<br />
auch den Rheinfall, die Städte Schaffhausen<br />
und <strong>Zürich</strong>, begleiteten sie auf<br />
den Pilatus und bestaunten im Imax-<br />
Kino im Verkehrshaus Luzern einen<br />
Film über die Alpen –und sie feierten<br />
20 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Volksschule<br />
eine Party zusammen, eben die Swiss<br />
Night. Dabei brachten die Andelfinger<br />
ihren holländischen Kollegen auf witzige<br />
und spielerische Art traditionelle<br />
Schweizer Lebensart wie Eiertütschen,<br />
Alphornblasen oder Schwingen näher.<br />
Katja hat während der Ausflüge und<br />
Unternehmungen viele Freundschaften<br />
geschlossen und pflegt diese Kontakte<br />
weiterhin «per E-Mail».<br />
Ein Projekt für die<br />
leistungsstärkeren Schüler<br />
Dass Katja an diesem Projekt teilnehmen<br />
durfte, kommt nicht von ungefähr.<br />
«Die Interessierten mussten bestimmten<br />
Anforderungen genügen», sagt der<br />
Sekundarlehrer Christian Egelmair, der<br />
neben seinem Kollegen Beat Merz und<br />
Schulpflegepräsidentin Barbara Schäuble<br />
die Jugendlichen in Holland und der<br />
Schweiz begleitet hat. So mussten die<br />
«third class students of the secondary<br />
school Andelfingen», wie sich die Jugendlichen<br />
auf der Schulwebsite selber<br />
beschreiben, im Fach Englisch mindestens<br />
die Note 4,5 vorweisen, sich im<br />
Unterricht anständig und vorbildlich<br />
zeigen, kommunikativ und verantwortungsvoll<br />
sein. Zudem sollten ihre Eltern<br />
ein Gastkind aus Holland bei sich<br />
aufnehmen. Das haben diese gerne gemacht,<br />
wie die Tagebuch-Eintragungen<br />
im Internet bezeugen: «All Swiss families<br />
warmly welcomed the dutch students<br />
with cow bells.»<br />
Sich das erste Mal in Englisch<br />
verständigen<br />
«Es war eine gute Sache», erklärt Katja<br />
Schwager. Sie habe in diesen zwei Wochen<br />
wichtige englische Ausdrücke für<br />
den Alltag gelernt und viel Selbstvertrauen<br />
gewonnen. Davon ist auch<br />
Christian Egelmair überzeugt: «Für viele<br />
der Teilnehmer war esdas erste Mal,<br />
dass sie sich in einer für sie fremden<br />
Umgebung selber zurechtfinden muss-<br />
Die Sekundarschule Andelfingen kam<br />
über den Lehrer Beat Merz zu diesem<br />
Schüleraustauschprojekt; Merz’ Mutter<br />
stammt aus Middelburg. Im Jahr 2007<br />
konnten zum ersten Mal 20 Schweizer<br />
Schüler und Schülerinnen von diesem<br />
Austausch profitieren. Die holländische<br />
Partnerschule Nehalennia in Middelburg<br />
ist ebenfalls eine Sekundarschule und<br />
führt diese Austausche schon seit<br />
mehreren Jahren erfolgreich mit Partnerschulen<br />
aus Norwegen, Deutschland,<br />
Italien, Polen, Türkei, Österreich, Tschechien<br />
und Spanien durch.<br />
ten. Diese Aufgabe haben alle gemeistert<br />
und mithilfe der englischen Sprache<br />
haben sie schnell Kontakte geknüpft.<br />
Die Schüler konnten erleben,<br />
wozu man eine zweite Sprache gebrauchen<br />
kann.»<br />
Dass sich die Sek Andelfingen auf<br />
das Wagnis Middelburg einliess,erklärt<br />
Schulleiter Menno Huber damit, dass<br />
sie sich als offene Schule verstehen, die<br />
die Zusammenarbeit mit andern Schulen<br />
pflegen will. Wichtig seien ihnen<br />
zudem die Sprachförderung und der<br />
Kulturaustausch mit Menschen aus<br />
fremden Ländern. Nicht zuletzt aber<br />
will sich die Sek Andelfingen auch einmal<br />
jenen Schülern gegenüber erkenntlich<br />
zeigen, die sich durch gutes<br />
Benehmen auszeichnen.<br />
Mehr dazu<br />
www.xchange.sek-andelfingen.ch<br />
www.nehalennia.nl<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 21
Volksschule<br />
Der neue Lehrplan für die Kindergartenstufe<br />
Wie sollen Kindergärtnerinnen und<br />
Kindergärtner ihre Kinder bilden, erziehen<br />
und betreuen? Antworten darauf<br />
finden sie im Lehrplan für die Kindergartenstufe,<br />
der seit diesem Schuljahr<br />
in Kraft ist.<br />
Text: Margrit Röllin, PHZH<br />
Wenn Kinder aus dem engeren Familienkreis<br />
in den Kindergarten übertreten,<br />
erleben sie eine bedeutsame Ausweitung<br />
ihres Erfahrungsbereiches: Sie<br />
lernen den sozialen Umgang in der gemischten<br />
Kindergruppe, wie sie Werkzeuge<br />
und Geräte richtig handhaben,<br />
erweitern ihre Sprachkompetenzen<br />
oder lernen die Anfänge realistischer<br />
Selbsteinschätzung.<br />
Welche Bildungsbereiche für den<br />
Kindergarten von Bedeutung sind und<br />
welche Basiskompetenzen ein Kind erwerben<br />
soll, zeigt nun der Lehrplan für<br />
die Kindergartenstufe, der ab diesem<br />
Schuljahr in Kraft ist. Darin finden sich<br />
Informationen zum kindlichen Lernen<br />
und über die Gestaltung von Bildungsprozessen<br />
ebenso wie zu Bestimmungen<br />
über Elternarbeit, Stundentafel,<br />
Übergänge und Unterrichtssprache.<br />
Nach dem Lehrplan hat der Kindergarten<br />
drei Hauptaufgaben: Er vermittelt<br />
Bildung, leistet Erziehung und<br />
Betreuung. Bildung zeigt dem Kind die<br />
eigene Umwelt, ihre Zusammenhänge<br />
und die Möglichkeiten des Handelns<br />
auf. Erziehung verpflichtet das Kind<br />
auf soziale Normen und Werte. Betreuung<br />
gewährt ihm Schutz, baut Vertrauen<br />
und Sicherheit auf und vermittelt<br />
ein Gefühl der Zugehörigkeit und der<br />
Anteilnahme.<br />
Der Lehrplan nimmt Rücksicht auf<br />
die Voraussetzung kindlicher Lernprozesse:<br />
Er geht davon aus, dass die Kinder<br />
auf dieser Altersstufe vornehmlich<br />
in aktiver Auseinandersetzung mit ihrer<br />
Umwelt, durch direkte Erfahrung<br />
und durch Bewältigung konkreter Aufgaben<br />
lernen. Diese Erfahrungen sind<br />
erlebnis- und situationsgebunden.Wissen,<br />
Können und Einstellungen werden<br />
in der Regel beiläufig in Aktivitäten erworben.<br />
Der kommunikativeAustausch<br />
der Erfahrungen in heterogenen und<br />
altersgemischten Gruppen spielt dabei<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Der Gestaltung und Auswahl der<br />
Lernumgebungen kommt eine grosse<br />
Bedeutung zu. Die Verfügung über<br />
Raum, Material, Werkzeuge,Instrumente<br />
und genügend Zeit und die unterstützende<br />
Begleitung durch die Lehrperson<br />
fördern die Eigenaktivität der Kinder<br />
beispielsweise im gemeinsamen oder<br />
individuellen Spiel, bei Projekten oder<br />
beim Werken in Ateliers.<br />
Ein besonderes Gewicht wird auf<br />
die Bildungsbereiche gelegt. Die Beschreibung<br />
der Bildungsbereiche im<br />
Lehrplan zeigt die Zusammenhänge<br />
von Bildungsinhalten mit den Entwicklungsaufgaben<br />
der Kinder in diesem<br />
Alter auf: Erfahrungen erweitern, Sprache<br />
lernen, Kommunikation pflegen,<br />
Material und Werkzeuge kennen und<br />
benützen lernen, Regeln der Kooperation<br />
und des sozialen Umgangs akzeptieren,<br />
kurz: Erwerb von Wissen, Können<br />
und Einstellungen, die für das alltägliche<br />
Handeln des Kindes von Bedeutung<br />
sind.<br />
Die Tabelle «Bildungsbereiche»<br />
(siehe unten) zeigt den Zusammenhang<br />
zwischen Bildungsbereichen und<br />
ihren Teilbereichen auf der Kindergartenstufe<br />
mit den Bereichen von HarmoS<br />
auf:<br />
Bildungsprozesse aktiv gestalten<br />
Grundlage des Bildungsgeschehens im<br />
Kindergarten ist nicht der auf Einzellektionen<br />
gestützte Unterricht in einzelnen<br />
Fächern, sondern die Gestaltung<br />
aktiver Bildungsprozesse. In flexibler<br />
Weise werden Elemente aus den<br />
verschiedenen Bildungsbereichen ins<br />
Geschehen integriert. Die Lehrperson<br />
trifft eine Auswahl, indem sie sich an<br />
den Bedürfnissen und der Lebenswelt<br />
Bildungsbereiche: Kindergarten und HarmoS<br />
Bildungsbereiche Teilbereiche auf der Kindergartenstufe HarmoS-Bereiche<br />
Kommunikation, Sprache und Medien –Kommunikation und Sprache Sprachen<br />
–Umgang mit Medien<br />
Natur,Technik und Mathematik –Natur Mathematik und Naturwissenschaften<br />
–Technik, Werkzeuge<br />
–Mathematische Erfahrungen<br />
Identität, Soziales und Werte –Identität, Selbstbild Sozial- und Geisteswissenschaften<br />
–Soziales Handeln<br />
–Werte und Normen<br />
Wahrnehmung, Gestaltung und Künste –Wahrnehmung, sinnliche Musik/Kunst und Gestaltung<br />
– Erfahrungen<br />
–Gestaltung, kreatives Schaffen<br />
–Künste,kulturelle Bildung<br />
Körper,Bewegung und Gesundheit –Bedeutung des Körpers Bewegung und Gesundheit<br />
–Bewegung, Grobmotorik und<br />
– Feinmotorik<br />
–Gesundheit<br />
22 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Volksschule<br />
Bildnerisches Gestalten, Theater, Tanz<br />
und<br />
Musik<br />
Begegnung mitKunst und<br />
kulturellem Schaffen<br />
Wahrnehmungen/sinnliche Erfahrungen<br />
Körperund<br />
Bewegung<br />
Koordination, Fein- und<br />
Grobmotorik<br />
Gesundheit<br />
Mathematische<br />
Erfahrungen<br />
Kommunikationund Sprache<br />
Bildungsprozess<br />
im Spiel,<br />
in Projekten<br />
und Aktivitäten<br />
Belebteund<br />
unbelebteNatur<br />
Soziales Handeln<br />
Technik<br />
Werkzeuge<br />
Medien<br />
Ich<br />
Selbst<br />
Identität<br />
Werte Normen<br />
Bildungsprozess: In flexibler Weise sollen Elemente aus den verschiedenen Bildungsbereichen ins<br />
Geschehen integriert werden.<br />
Ein Lehrplan für jede Stufe<br />
Im Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005<br />
werden innerhalb der Volksschule drei<br />
Stufen unterschieden: Kindergarten-,<br />
Primar- und Sekundarstufe. Seit dem<br />
1. Januar 2008 ist diese Einteilung in<br />
Kraft. Der Kindergarten ist die erste Stufe<br />
der Volksschule und ab diesem Sommer<br />
für jedes Kind obligatorisch.<br />
Für jede Stufe regelt ein Lehrplan die<br />
Stufenziele und die Inhalte des Unterrichts.<br />
Deshalb hat das Volksschulamt<br />
zusammen mit externen Fachleuten aus<br />
Wissenschaft und Praxis einen Lehrplan<br />
ausgearbeitet, der die neueren Erkenntnisse<br />
über die Lern- und Entwicklungsprozesse<br />
der Kinder auf dieser Alterstufe<br />
einbezieht. Der Lehrplan wurde vom<br />
Bildungsrat auf das Schuljahr 08/09<br />
verbindlich in Kraft gesetzt.<br />
der Kinder und an der gesellschaftlichen<br />
Relevanz vonThemen orientiert.<br />
Beispielsweise machen Kinder in<br />
ihren Aktivitäten mathematische Erfahrungen,<br />
indem sie zählen, unterscheiden,<br />
vergleichen und messen.<br />
Wie viele sind wir in der Gruppe? Wer<br />
gehört zu den älteren, wer zu den jüngeren<br />
Kindern? Bin ich grösser oder<br />
kleiner als das andere Kind? Wie<br />
schwer bin ich? In diesen Aktivitäten<br />
benötigt das Kind Begriffe, umGegenstände<br />
und Tätigkeiten zu benennen<br />
und mit anderen darüber zu sprechen.<br />
Sprache und Kommunikation werden<br />
beim gemeinsamen Tun erlernt. Die<br />
vermittelnde Rolle der Lehrperson<br />
und der anderen Kinder ist von entscheidender<br />
Bedeutung.Jede reale Tätigkeit,<br />
wie zum Beispiel Messen oder<br />
Vergleichen, erfordert die genaue<br />
Kenntnis des Materials und des Gebrauchs<br />
von Werkzeugen und Instrumenten.<br />
Durch erfolgreiches Handeln<br />
gewinnt das Kind an Selbstbewusstsein,<br />
es erweitert seine Fähigkeiten im<br />
Umgang mit andern, soziales Handeln<br />
und die eigene Identität werden im<br />
Bildungsprozess entwickelt. Die Abbildung<br />
«Bildungsprozess» verdeutlicht<br />
diesen ganzheitlichen Ansatz.<br />
Den Bildungsbereichen sind eine<br />
Anzahl Basiskompetenzen zugeordnet,<br />
Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten,<br />
welche grundsätzlich von allen<br />
Kindern gegen Ende der Kindergartenzeit<br />
erwartet werden. Das Erwerben einer<br />
Basiskompetenz zeigt auf, dass das<br />
Kind in einem bestimmten Handlungsbereich<br />
einen bestimmten Entwicklungsstand<br />
erreicht hat. Durch Beobachtung<br />
erkennt die Lehrperson, ob ein<br />
Kind auf dem Wegist, die Basiskompetenzen<br />
zu erwerben.<br />
In Bezug auf die sehr kontrovers<br />
diskutierte Frage der Unterrichtssprache<br />
gewährt der Lehrplan den Lehrpersonen<br />
und den lokalen Schulbehörden<br />
einen grossen Spielraum, um flexibel<br />
auf die Voraussetzungen der Kinder in<br />
der Klasse einzugehen. Der Lehrplan<br />
fordert, dass weder für Mundart noch<br />
für Hochdeutsch weniger als ein Drittel<br />
der Unterrichtszeit verwendet werden<br />
dürfe. Diese Regelung erlaubt es, die<br />
Kinder auf natürliche Weise mit den<br />
zwei Sprachformen ihrer Umwelt vertraut<br />
zu machen.<br />
Einführungen (ab Herbst 2008) und Weiterbildungsangebote<br />
(ab Januar 2009)<br />
unterstützen die Lehrpersonen im Umgang<br />
mit dem neuen Lehrplan. Der Kindergarten<br />
war bisher eine erfolgreiche<br />
Einrichtung und muss nicht neu erfunden<br />
werden. Grundsätzlich haben die<br />
Lehrpersonen die Möglichkeit, im bisherigen<br />
Sinne weiterzuarbeiten unter<br />
Berücksichtigung der pädagogischen<br />
und didaktischen Vertiefung, wie sie im<br />
Lehrplan erwähnt sind. Die Orientierung<br />
an den Basiskompetenzen ist verpflichtend<br />
und kann innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre sukzessiv aufgebaut<br />
werden.<br />
Mehr dazu<br />
Download unter: www.volksschulamt.ch ><br />
Schulorganisation >Kindergarten ><br />
Downloads.<br />
<strong>Kanton</strong>alen Angestellten im Kindergartenbereich<br />
wird ein Lehrplan automatisch<br />
zugestellt. Weitere Exemplare kann man bei<br />
Bedarf beim Lehrmittelverlag beziehen.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 23
Volksschule<br />
«Die Experten müssen aus den<br />
eigenen Reihen kommen»<br />
Spezialisierung wird in den Schulen immer wichtiger. Durch entsprechende Zertifikatslehrgänge<br />
können sich Lehr- zuFachpersonen weiterbilden und dem Team in ihrer Schule als Experten Unterstützung<br />
leisten. Wie das funktionieren kann und was dabei zu beachten ist, erklären zwei<br />
Schulleiter und zwei Fachleute in einem Gespräch.<br />
Text und Interview: Peter Altherr und Martin Stürm,<br />
Team Umsetzung VSG<br />
Daniela Kägi, Sportexpertin, Wald: «Wichtig ist,<br />
dass der Expertin die entsprechende Kompetenz<br />
zugeschrieben wird.»<br />
Die Komplexität und die fachlichen Anforderungen<br />
an das Unterrichten haben<br />
in den vergangenen Jahren stark<br />
zugenommen. Grundsätze wie «Ich und<br />
meine Klasse», «Alle können alles» und<br />
«Alle machen den gleichen Job» verlieren<br />
immer mehr an Bedeutung.Teamteaching,<br />
Unterstützung von Fachlehrpersonen<br />
und der Einsatz von Spezialistinnen<br />
und Spezialisten nehmen im<br />
gleichen Masse an Bedeutung zu –die<br />
Klassenzimmer öffnen sich.<br />
Die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes<br />
hat diese Entwicklungen<br />
beschleunigt. Neue Aufgaben und ein<br />
sich stetig veränderndes Umfeld erfordern<br />
in jeder Schule den Aufbau spezifischer<br />
Kompetenzen. Insbesondere im<br />
Rahmen der pädagogischen Schwerpunktsetzung,<br />
zum Beispiel in den Be-<br />
reichen Sprachförderung und Qualitätsentwicklung,<br />
besteht ein hoher Bedarf<br />
an Expertenwissen. Ziel sollte es<br />
sein, solches Expertenwissen an der eigenen<br />
Schule aufzubauen und für alle<br />
Beteiligten nutzbar zu machen. Doch<br />
wie funktioniert das im Schulalltag?<br />
Im nachfolgenden Interview berichten<br />
zwei Schulleiter und zwei Fachleute<br />
über ihre Erfahrungen: An der<br />
Primarschule Binzholz in Wald hat<br />
Schulleiter Ernst Eichmüller zusammen<br />
mit den Lehrpersonen den Einsatz<br />
von Expertinnen und Experten im<br />
Schulprogramm verankert. Hier coacht<br />
Expertin Daniela Kägi die Lehrpersonen<br />
im Bereich Schulsport. In der Sekundarschule<br />
Freiestrasse in Uster<br />
werden der Schulleiter Daniel Artmann<br />
und die Lehrpersonen von Marcel Eichenberger<br />
als Experte für Schul- und<br />
Unterrichtsentwicklung im Projekt 9.<br />
Schuljahr unterstützt.<br />
Wie sind die Expertenprojekte an Ihren<br />
Schulen entstanden?<br />
Ernst Eichmüller (Wald): Ich habe mir<br />
schon seit geraumer Zeit Gedanken<br />
über Weiterbildungen gemacht, die für<br />
die Schule wirksam sein könnten. Letztes<br />
Schuljahr standen wir vor der Situation,<br />
dass ausgerechnet für Sportlehrerin<br />
Daniela Kägi, die am besten<br />
ausgebildete Fachfrau, weniger Stunden<br />
zur Verfügung standen.<br />
Daniela Kägi (Wald): Es schien uns beiden<br />
unsinnig, dass mein Wissen im Bereich<br />
Sportunterricht brach liegen sollte.<br />
Deshalb haben wir gemeinsam das Projekt<br />
«Sportkompetenz Plus» entwickelt<br />
und es der Schulkonferenz vorgelegt.<br />
Marcel Eichenberger, Projektleiter 9. Schuljahr,<br />
Uster: «Ich kann nur dort meine Rolle übernehmen,<br />
wo ich wirklich Experte bin.»<br />
Daniel Artmann (Uster): Unsere Schule<br />
beteiligt sich am Pilotprojekt 9. Schuljahr.<br />
Imersten Jahr setzte ich mich mit<br />
grossem Engagement für dieses Projekt<br />
ein, musste dann aber feststellen, dass<br />
ich für andere Schulleitungsaufgaben<br />
nicht mehr genügend Zeit hatte.<br />
Marcel Eichenberger (Uster): Da ich<br />
mich zu jener Zeit im Masterstudium<br />
Bildungsinnovation der Pädagogischen<br />
Hochschule <strong>Zürich</strong> intensiv mit Fragen<br />
der Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />
beschäftigte, schien es sinnvoll, dass<br />
ich als Projektleiter für das 9. Schuljahr<br />
die Schulleitung entlastete.<br />
Herr Eichmüller und Herr Artmann, worin<br />
sehen Sie als Schulleiter den Vorteil<br />
von Expertenprojekten?<br />
Ernst Eichmüller: Bei Weiterbildungen<br />
im Team habe ich oft festgestellt, dass<br />
24 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Volksschule<br />
die Nachhaltigkeit nicht gewährleistet<br />
war. Die praktische Umsetzung der gelernten<br />
Theorie hat nicht immer stattgefunden.<br />
In der engen Teamarbeit mit<br />
der Expertin wird nun direkt auf der<br />
praktischen Ebene «on the job» gelernt,<br />
was sich als sehr nachhaltig erweist.<br />
Daniel Artmann: Wenn es gelingt, ein<br />
Projekt sozusagen zum «Kind» einer<br />
Fachperson zu machen, garantiert dies<br />
Ernst Eichmüller, Schulleiter, Wald:<br />
«Ideal wäre es, wenn alle Lehrpersonen in<br />
einem Bereich Experten wären.»<br />
Verbindlichkeit und Konstanz in der<br />
Bearbeitung –für mich wichtige Bedingungen,<br />
damit ein Projekt wie das 9.<br />
Schuljahr erfolgreich durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Frau Kägi und Herr Eichenberger, wie<br />
sieht die von Ihnen geleistete fachliche<br />
Unterstützung konkret aus?<br />
Daniela Kägi: Im ersten Halbjahr habe<br />
ich für jede Lehrperson drei Sportlektionen<br />
übernommen. Anhand eines<br />
Fragebogens konnte mir jede Lehrperson<br />
ihre spezifischen Bedürfnisse mitteilen.<br />
In den Lektionen konnten viele<br />
Unsicherheiten und Fragen, zum Beispiel<br />
betreffend Hilfestellungen durch<br />
die Lehrperson, Bewegungsabläufe<br />
oder stufengerechte Gruppenspiele,<br />
geklärt werden. Die Lehrpersonen<br />
konnten zuschauen und sich Notizen<br />
machen. In einem zweiten Durchgang<br />
unterstütze ich die Lehrperson nochmals<br />
für drei Lektionen, entweder analog<br />
zum ersten Durchgang oder bei der<br />
Lektionenplanung und anschliessend<br />
in der Stunde als Beobachterin mit einem<br />
entsprechenden Feedback.<br />
Marcel Eichenberger: Im Rahmen des<br />
Projekts 9. Schuljahr bin ich für die<br />
Projektkoordination im Team verantwortlich.<br />
Die fachliche Unterstützung<br />
der einzelnen Lehrpersonen in der<br />
Umsetzung und die Organisation von<br />
Netzwerkveranstaltungen und Weiterbildungen<br />
zu Themen wie Stellwerk<br />
oder Elterngespräche sind weitere<br />
wichtige Aufgaben.<br />
Für diese Unterstützung mussten aber<br />
zusätzliche Ressourcen zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Ernst Eichmüller: Im letzten Schuljahr<br />
konnte ich zwei Wochenlektionen aus<br />
dem kommunalen Pool für Stütz- und<br />
Fördermassnahmen verwenden. Dieses<br />
Jahr stehen dafür die Ressourcen aus<br />
dem kantonalen Gestaltungspool zur<br />
Verfügung. Die Schulpflege hat jeder<br />
Schule entsprechend der Schülerzahl<br />
Gestaltungspoolstunden zur Verfügung<br />
gestellt. In Absprache mit dem Schulpräsidenten<br />
kann ich die Poolstunden<br />
für solche Projekte frei verwenden.<br />
Daniel Artmann: Wir konnten das Unterrichtspensum<br />
von Marcel Eichenberger<br />
leicht reduzieren und aus zwei<br />
verschiedenen kommunalen Pools<br />
auch finanzielle Mittel verwenden. In<br />
der Arbeitszeiterfassung von Marcel<br />
Eichenberger zeigt sich allerdings,<br />
dass diese Mittel im Vergleich zum Aufwand<br />
sehr bescheiden sind. Vielleicht<br />
bringt der Gestaltungspool künftig eine<br />
Verbesserung, allerdings muss man<br />
sorgfältig darauf achten, dass man diesen<br />
Pool nicht schon mehrfach verteilt<br />
hat, bevor erzur Verfügung steht.<br />
Haben die Lehrpersonen Sie, Frau Kägi,<br />
als Expertin im eigenen Unterricht problemlos<br />
akzeptiert?<br />
Daniela Kägi: In der Evaluation hatte<br />
ich bisher nur positive Rückmeldungen.<br />
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass<br />
der Expertin die entsprechende Kompetenz<br />
zugeschrieben wird.<br />
Wie erleben Sie, Herr Eichenberger, Ihre<br />
Rolle gegenüber den Sekundarlehrpersonen?<br />
Marcel Eichenberger: In meiner Rolle als<br />
Experte stehe ich gewissermassen zwischen<br />
Team und Schulleitung. Ich stehe<br />
einem kritischen Team gegenüber. Ich<br />
Daniel Artmann, Schulleiter, Uster: «Vielleicht<br />
wäre esinAnbetracht der knappen<br />
Ressourcen sinnvoll, Experten zwischen<br />
Schulen auszutauschen.»<br />
kann also nur dort meine Rolle übernehmen,<br />
wo ich wirklich Experte bin.<br />
Für die Akzeptanz im Team ist zudem<br />
wichtig, dass ich das,was ich vertrete,im<br />
eigenen Unterricht auch anwende.<br />
Wie gross ist die Bereitschaft der Lehrpersonen,<br />
sich zu Experten ausbilden zu<br />
lassen oder ihr Spezialwissen zu teilen?<br />
Ernst Eichmüller: Aus meiner Sicht<br />
sind die Experten-Zertifikatslehrgänge<br />
der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong><br />
recht aufwendig. Da überlegt es<br />
sich eine Lehrperson sicher zweimal,<br />
ob sie einen Lehrgang besuchen will.<br />
Ideal ist es, wenn bereits vorhandenes<br />
Wissen in einer Weiterbildung fundiert<br />
gestärkt werden kann. In meinen<br />
Personalgesprächen spreche ich Lehrpersonen,<br />
die mir geeignet erscheinen,<br />
auf ihren möglichen Einsatz als Ex- 3<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 25
Volksschule<br />
perten an. Ideal wäre es, wenn alle in<br />
einem Bereich Experten wären und<br />
ihr Wissen und Können mit den anderen<br />
teilen könnten.<br />
Daniel Artmann: Grundsätzlich finden<br />
sich sicher genug Lehrpersonen, die Expertenwissen<br />
haben oder sich aneignen<br />
wollen. Die Frage ist aber, wie viele Experten<br />
nötig sind und ob jede Schule für<br />
jedes Thema eigene Experten braucht.<br />
In Anbetracht der knappen Ressourcen<br />
wäre es vielleicht sinnvoll, Experten<br />
zwischen Schulen auszutauschen.<br />
Haben die Erfahrungen aus dem Projekt<br />
Sportkompetenz Plus nun weitere Auswirkungen<br />
auf den Schulbetrieb in Wald?<br />
Ernst Eichmüller: Nach den wirklich<br />
positiven Erfahrungen mit dem Sportprojekt<br />
haben wir im neuen Schulprogramm<br />
festgeschrieben, dass wir mit<br />
weiteren «Kompetenzzentren» arbeiten<br />
möchten. Ab diesem Schuljahr sind zu<br />
den Themen Gestalten/Zeichnen und<br />
Musik weitere Experteneinsätze geplant.<br />
Später möchte ich jemanden aus<br />
dem Team in den Zertifikatslehrgang<br />
Literalität schicken und das Thema für<br />
die ganze Schule zum Schwerpunktthema<br />
machen.<br />
Sind an der Sekundarschule Uster weitere<br />
Projekte mit Expertinnen oder Experten<br />
geplant?<br />
Marcel Eichenberger: Die konsequente<br />
Umsetzung des Projekts 9. Schuljahr<br />
wird unsere Sekundarschule verändern<br />
–esöffnen sich verschiedene Felder<br />
wie etwa individualisierendes Lernen,<br />
Leistungsbeurteilung oder aktive<br />
Elternmitarbeit, die für mögliche Experteneinsätze<br />
denkbar wären.<br />
Daniel Artmann: Für mich steht auch<br />
die Frage nach einer Expertin oder einem<br />
Experten für Literalität und schulisches<br />
Fremdsprachenlernen im Raum.<br />
Was sollten Schulen, die ebenfalls den<br />
Einsatz von Experten planen, beachten,<br />
damit dieser Einsatz Erfolg verspricht?<br />
Marcel Eichenberger: Eine grundsätzliche<br />
Bedingung für den Erfolg sehe ich<br />
in einem offenen, kritischen Austausch<br />
von Erfahrungen im Team. Das<br />
hat vielleicht zur Konsequenz, dass<br />
gewisse Projektschritte langsamer angegangen<br />
werden oder Handlungsalternativen<br />
gesucht werden müssen.<br />
Wenn einer Person die Verantwortung<br />
für ein Expertenprojekt übergeben<br />
wird, muss sie auch mit den entsprechenden<br />
Kompetenzen ausgestattet<br />
sein. Vereinbarungen zwischen den<br />
verschiedenen beteiligten Personen<br />
sollten immer schriftlich festgehalten<br />
und für das ganze Team transparent<br />
gemacht werden.<br />
Ernst Eichmüller: Klein anfangen und<br />
die wirklichen Bedürfnisse in der<br />
Schule erkennen. Und nicht zu viel<br />
aufs Mal anpacken wollen. Zum Anfangen<br />
ist es aus meiner Sicht einfacher,so<br />
wie wir im Bereich Sport, Gestalten,<br />
Musik einzusteigen. Etwas heikler finde<br />
ich es, inden «harten» Fächern Mathe<br />
und Deutsch Experten einzusetzen.<br />
Da könnte es eher bedrohlich wirken,<br />
wenn «Oberlehrer» im eigenen Unterricht<br />
sitzen und sagen, wie man es besser<br />
machen könnte. Zuerst muss eine<br />
Kultur geschaffen werden, die das zulässt.<br />
Ich würde darum erst nach ersten<br />
positiven Erfahrungen Experten als<br />
Pflicht im Schulprogramm verankern.<br />
Diese Kultur sollte von unten herauf<br />
wachsen, damit eine wirkliche Zusammenarbeit<br />
entsteht.<br />
Daniela Kägi: Es ist ganz wichtig, dass<br />
die Experten aus den eigenen Reihen<br />
kommen. Die Kolleginnen und Kollegen<br />
wissen so, wen sie für eine bestimmte<br />
Frage ansprechen können,<br />
und tun dies manchmal auch in der<br />
Pause oder zwischendurch.<br />
Gestaltungspool<br />
Im Juli 2008 hat der Regierungsrat beschlossen,<br />
den Schulgemeinden<br />
zusätzlich zu den zugeteilten Lehrerstellen<br />
einen Stellenpool zur Verfügung zu<br />
stellen. Dieser Pool (Gestaltungspool)<br />
wird indrei Etappen, gekoppelt an die<br />
Staffel Sonderpädagogik, eingeführt und<br />
umfasst 0,028 Vollzeiteinheiten pro<br />
zugeteilter Vollzeiteinheit. Dies entspricht<br />
knapp einer Wochenlektion pro geführter<br />
Klasse.<br />
Die Schulpflege regelt die Verwendung<br />
und die Aufteilung des Pools:<br />
– Zur Erweiterung des Pensums der<br />
Schulleitung<br />
– Als zusätzliche Stellenprozente für<br />
Regelklassen oder für die integrative<br />
Förderung<br />
– Zur gezielten Entlastung von Lehrpersonen,<br />
die als Expertinnen und<br />
Experten beispielsweise Schulentwicklungsprojekte<br />
initiieren und<br />
durchführen<br />
Zertifikatslehrgänge zur pädagogischen<br />
Schwerpunktsetzung 2009<br />
– Literalität –Lesen und Schreiben in<br />
Schule und Alltag (PHZH)<br />
– Schulisches Fremdsprachenlernen<br />
(PHZH)<br />
– Schulentwicklung International:<br />
Finnland–Schweiz (PHZH)<br />
– Unterrichtsentwicklung (PHZH)<br />
– Personalentwicklung: Führungsaufgaben<br />
und Handlungsfelder (PHZH)<br />
– CAS Vielfalt im Unterricht<br />
(Institut Unterstrass)<br />
Im September 2008 werden die neuen<br />
Zertifikatslehrgänge zur pädagogischen<br />
Schwerpunktsetzung 2009 ausgeschrieben.<br />
www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues<br />
Volksschulgesetz >Weiterbildung<br />
26 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Volksschule<br />
Und los gehts. Am 18. September findet nach jahrelangem Unterbruch wieder die Limmat-Stafette mit<br />
Start in Oberengstringen statt. Im Bild: Läuferinnen und Läufer der Töss-Stafette 2008.<br />
Laufen entlang der Limmat<br />
Zum 40-Jahr-Jubiläum des Schulsports Limmattal wird die Limmat-Stafette dieses<br />
Jahr wieder durchgeführt. Über fünfzehn Jahre gab es sie nicht mehr.<br />
Text: Christian Murer<br />
«Ich fand es echt schade, dass die Limmat-Stafette im Jahre 1992 zum letzten Mal<br />
stattfand», sagt der pensionierte Reallehrer Herbert Donzé – Gründervater des<br />
Schulsports Limmattal. Im Jahre 1968 rief Donzé den Schulsport Limmattal mit dem<br />
folgenden Ziel ins Leben: «Wir wollten den freiwilligen Schulsport in der Region<br />
besser koordinieren.» Achtmal insgesamt starteten darauf jeweils über tausend<br />
Schülerinnen und Schüler der Mittel- und der Oberstufe aus dem Limmattal und<br />
andern Regionen an diesem schulsportlichen Grossanlass in Oberengstringen.<br />
Zum 40-Jahr-Jubiläum hat sich nun eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von<br />
Turnlehrer Michael Nobs an die aufwendige Arbeit gemacht, diese Limmat-Stafette<br />
erneut zu starten. Das Ziel und die Idee sind einfach. Die Jugendlichen sollen dabei<br />
das Ausdauertraining als Grundlage ihres körperlichen und geistigen Wohlbefindens<br />
in allen Lebenssituationen kennenlernen. «Dabei ist der Wettkampf letztlich<br />
zweitrangig», betont Michael Nobs, «für viele dennoch ein willkommener Plausch<br />
und Ansporn in der Zielsetzung.»<br />
Vom4.bis zum 9. Schuljahr gibt es pro Schuljahr eine Kategorie. Die Mannschaften<br />
bestehen aus drei Mädchen und drei Knaben aus der gleichen Schulklasse.<br />
AmMittwoch, 17. September 2008, werden um 13 Uhr die Startnummern herausgegeben.<br />
Gestartet wird ab 14 Uhr –gestaffelt ja nach Kategorie. Die Teams<br />
müssen von einer erwachsenen Person begleitet und beaufsichtigt werden. Ein<br />
Startgeld wird keines erhoben. Schülerinnen und Schüler, die am Sportanlass teilnehmen,<br />
sollten gemäss Michael Nobs im Vorfeld trainieren. Für die Durchführung<br />
des Anlasses werden noch Helferinnen und Helfer gesucht.<br />
Anmeldungen an: Michael Nobs, Schürrainweg 4, 8952 Schlieren, Telefon<br />
044 730 07 00 oder E-Mail: michael.nobs@schuleschlieren.ch.<br />
www.schulsportlimmattal.ch<br />
Lehrpersonenkonferenz der Volksschule<br />
Protokollhinweis: Kapitelpräsidentenkonferenz<br />
vom 4. Juni 2008<br />
Die Kapitelpräsidentinnen und Kapitelpräsidenten<br />
behandelten an der Kapitelpräsidentenkonferenz<br />
vom 4.Juni<br />
2008 zwei wichtige und wegweisende<br />
Geschäfte der Volksschule. Das Projekt<br />
Neugestaltung des 9. Schuljahres fand<br />
in allen Kapiteln eine hohe Akzeptanz.<br />
In den Thesen wird darauf hingewiesen,<br />
dass aber die Neugestaltung des<br />
9. Schuljahres eine erhöhte Einsatzbereitschaft<br />
der Lehrpersonen verlangt.<br />
Zusätzlich sind neue Lehrmittel für<br />
den Atelier- und Projektunterricht zu<br />
schaffen und nicht zuletzt müssen auch<br />
noch finanzielle Ressourcen bereitgestellt<br />
werden. Die definitiveEinführung<br />
soll auf das Schuljahr 2009/10 erfolgen.<br />
Als zweites Geschäft stand die Vernehmlassung<br />
des neuen Berufsauftrages<br />
auf der Traktandenliste. ImVorfeld<br />
war das Thema intensiv und kontrovers<br />
diskutiert worden. In ihrer Vernehmlassung<br />
hat die Lehrerschaft deutlich zum<br />
Ausdruck gebracht, dass sie eine klare,<br />
einfache und faire Lösung der Arbeitszeit<br />
verlangt. Die Frage, obdie Arbeitszeit<br />
über die Jahresarbeitszeit oder über<br />
Lektionen definiert werden soll, ist offengeblieben.<br />
Unbestritten aber war die<br />
Aufteilung der Gesamtarbeit in fünf Arbeitsbereiche,<br />
wovon der Hauptanteil<br />
das Unterrichten sein muss. Die Lehrerschaft<br />
fordert aber nun für alle Lehrpersonen<br />
die gleiche Unterrichtsverpflichtung<br />
und eine angemessene Reduktion<br />
der Lektionen, da die Belastung<br />
in den übrigen Arbeitsbereichen erheblich<br />
zugenommen hat.<br />
An der Kapitelversammlung vom<br />
4. Juni 2008 wurde Ursula de los Santos<br />
als Präsidentin der Lehrpersonenkonferenz<br />
verabschiedet. Die Lehrerschaft,<br />
vertreten durch die Kapitelpräsidentinnen<br />
und Kapitelpräsidenten danken<br />
Ursula de los Santos herzlich für ihr<br />
grosses Engagement in der öffentlichrechtlichen<br />
Lehrermitsprache. Neu<br />
wird Jürg Maag am 1. September 2008<br />
das Amt des Präsidenten antreten.<br />
Das vollständige Protokoll ist auf<br />
der Homepage www.lkvzh.ch zu finden.<br />
Jürg Maag, Aktuar LKV<br />
28 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Volksschule<br />
«Spielend helfen»<br />
UNICEF-Ball rollt durch <strong>Zürich</strong><br />
Am 11. September rollen Kinder einen<br />
grossen bunten Spielball durch <strong>Zürich</strong>.<br />
Es ist einer von vier grossen UNICEF-<br />
Bällen, die vom 6.bis zum 13. September<br />
von Genf, Sion, Chur und Lugano<br />
aus durch die Schweiz in Richtung<br />
Basel unterwegs sind, mit Halt in 27<br />
Städten. Der Spielball macht auf seiner<br />
Reise einen Zwischenstopp an der<br />
Stadthaus-Anlage (Bürkliplatz) und<br />
stösst bei seiner Ankunft einen Sponsorenlauf<br />
und ein Kinderkonzert mit der<br />
beliebten Kinderband Schtärneföifi an.<br />
Ziel der Aktionswoche ist es, mindestens<br />
eine Million Schweizer Franken<br />
für Strassenkinder zu sammeln. Dank<br />
Nationale Suisse fliesst die gesamte<br />
Lehrmittelmesse<br />
WORLDDIDAC Basel 2008<br />
Vom29. bis zum 31. Oktober 2008 gilt die<br />
WORLDDIDAC Basel wieder als Treffpunkt<br />
der Bildungsbranche und des internationalen<br />
Lehrmittelhandels. Das<br />
weltweite Angebot an Lehrmitteln,<br />
Dienstleistungen und Einrichtungen<br />
präsentiert sich an drei Tagen einem<br />
fachkundigen Publikum aus 70 Nationen.<br />
Die WORLDDIDAC Basel setzt<br />
2008 den Schwerpunkt auf die für Schule<br />
und Bildung relevanten Bereiche Gesundheit,<br />
Arbeitsmarkt und Umwelt.<br />
Als langjährige Partner sind erneut<br />
mit dabei: der Treffpunkt LCH und das<br />
Forum Weiterbildung. Das Forum Weiterbildung<br />
ist ein Partnerschaftsprojekt<br />
des Instituts für Unterrichtsfragen und<br />
Lehrer/innenfortbildung Basel-Stadt,<br />
der Fachstelle Erwachsenenbildung<br />
Spendensumme vollumfänglich in die<br />
Programme vonUNICEF.Lokale Prominente,<br />
wie Politiker/innen, Sportler und<br />
Künstler, werden durch ihre tatkräftige<br />
Präsenz die Aktionstage an den verschiedenen<br />
Standorten unterstützen.<br />
Jede Runde zählt: <strong>Zürcher</strong> laufen<br />
für Strassenkinder<br />
Gesucht werden Kinder, Jugendliche,<br />
Erwachsene und Familien, ganze<br />
Schulklassen, die finden: Ja, wir helfen<br />
mit. Ja,wir melden uns an und kommen<br />
zum Sponsorenlauf. Jeder Läufer und<br />
jede Läuferin ist wichtig; jede Spende<br />
zählt! Wer am jeweiligen Etappenort<br />
am erfolgreichsten ist, wird «Sponsorenlauf-Superchampion»<br />
und zum Abschlussfest<br />
am 13. September in Basel<br />
eingeladen. Dort besteht die Chance,<br />
zum schweizweiten «Sponsorenlauf-<br />
Megachampion» gekürt zu werden und<br />
damit eine Reise zu den UNICEF Projekten<br />
für Strassenkinder gewinnen.<br />
Wettbewerb für <strong>Zürcher</strong> Schulklassen<br />
Lehrer und Lehrerinnen können noch<br />
heute ihre Schulklasse anmelden: Die<br />
erfolgreichste Klasse in Baden und<br />
Aarau wird mit einem Zuschuss für die<br />
Klassenkasse belohnt.<br />
www.spielendhelfen.ch<br />
Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
Pädagogische Hochschule,<br />
der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong><br />
und der schweizerischen Zentralstelle<br />
für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen.<br />
Auf einer Arena in<br />
der Messehalle präsentiert sich erstmals<br />
das Eidgenössische Hochschulinstitut<br />
für Berufsbildung (EHB) mit Themen<br />
wie «Die Lehre, und dann?» oder<br />
«Lehrabbruch: Der Beginn oder das<br />
Ende einer Krise?». Weitere spannende<br />
Veranstaltungen zu Inhalten wie «Arbeitswelt»,<br />
«Emotionen im Lehrberuf»,<br />
«Fremdsprachen», «Lernen in Bewegung»,<br />
«Schuleingangsstufe», «Sonderpädagogik»,<br />
«Work-Life-Balance» und<br />
tägliche Talks zum Thema «Respekt»<br />
sind derzeit noch in Planung.<br />
www.worlddidacbasel.com<br />
Ernennung<br />
Enrico Violi wird Gewaltbeauftragter<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Die <strong>Bildungsdirektion</strong> hat den 50-jährigen<br />
Enrico Violi zum Beauftragten für<br />
Massnahmen gegen Gewalt im schulischen<br />
Umfeld ernannt. Enrico Violi tritt<br />
seine Stelle am 1. September 2008 an.<br />
Seine Aufgabe besteht darin, die Gewaltprävention<br />
und -intervention an den<br />
Schulen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> zusammen<br />
mit allen Beteiligten zu überprüfen und<br />
gezielt zu verstärken. Insbesondere soll<br />
die Information über Unterstützungsangebote<br />
bei Gewalt- und Disziplinarproblemen<br />
verbessert werden, unter anderem<br />
mit einem neuen Internetportal. Enrico<br />
Violi wird zudem die Koordinationsgruppe<br />
Jugendgewalt leiten, welche die<br />
Präventions- und Interventionsmassnahmen<br />
der <strong>Bildungsdirektion</strong>, der Direktion<br />
der Justiz und des Innern sowie<br />
der Sicherheitsdirektion koordiniert und<br />
Verbesserungsvorschläge entwickelt.<br />
Netzwerk Begabungsförderung<br />
Fördern auf der Sekundarstufe I<br />
An der diesjährigen Netzwerk-Tagung<br />
werden die Sekundarstufe Iund Möglichkeiten<br />
der Begabungsförderung auf<br />
dieser Stufe im Zentrum stehen. Dominik<br />
Gyseler, Forscher und Dozent an<br />
der interkantonalen Hochschule für<br />
Heilpädagogik HfH in <strong>Zürich</strong>, wird am<br />
Morgen die neurowissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse zum Jugendalter vorstellen<br />
und der Frage nachgehen, was sie<br />
für die Begabungs- und Begabtenförderung<br />
bedeuten. Christian Rast, Sekundarlehrer<br />
sowie Berater und Begleiter<br />
von Projekten der Begabungsförderung,<br />
wird anschliessend, ausgehend<br />
von der spezifischen Situation<br />
heutiger Jugendlicher, Möglichkeiten<br />
der individuellen Förderung und damit<br />
konkrete Lösungen für Schule und Unterricht<br />
präsentieren.<br />
Am Nachmittag haben die Tagungsgäste<br />
Gelegenheit, sich mit Beispielen<br />
aus der Praxis auseinanderzusetzen.<br />
Die Tagung findet am Samstag,<br />
8. November 2008, im Berufsbildungszentrum<br />
Weinfelden TG (direkt am<br />
Bahnhof) statt. Sie dauert von 10bis 16<br />
Uhr. Anmeldungen unter www.begabungsfoerderung.ch<br />
>Tagungen.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 29
Volksschule<br />
Jugendaustausch<br />
Sprache und Kultur lernen<br />
Im Lehrplan für die Volksschule des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> ist Fremdsprachenlernen<br />
ausserhalb des eigentlichen<br />
Fremdsprachenunterrichts speziell<br />
aufgeführt, z. B. in Form von Jugendaustausch<br />
oder Briefkontakt. In den<br />
letzten Jahren haben mehrere Schulen<br />
– meist der Sekundarstufe – solchen<br />
Austausch mit anderen Sprachregionen<br />
praktiziert und teilweise auch institutionalisiert.<br />
Der Arbeitsaufwand<br />
dafür ist oft gross, lohnt sich aber in<br />
verschiedenen Beziehungen: Sprachenlernen<br />
in Echtsituationen, Kulturaustausch,<br />
Gruppenerlebnisse,Kontakte<br />
zu Jugendlichen aus anderen Regionen,<br />
Freundschaften …<br />
Als Anerkennung für die wertvollen<br />
Zusatzleistungen vieler Lehrpersonen<br />
können die Schulen und Lehrpersonen<br />
auf kantonale Unterstützung im<br />
Bereich Jugendaustausch zählen. Sowohl<br />
finanziell wie auch bei der Suche<br />
nach Austauschschulen oder bei der<br />
Vermittlung von Information und Beratung<br />
steht die entsprechende Stelle<br />
gerne zur Verfügung.<br />
www.volksschulamt.zh.ch >Pädagogische<br />
Themen >Unterrichtsbereiche ><br />
Bereichsübergreifend >Jugendaustausch.<br />
Dort unter Downloads<br />
Experiment Nichtrauchen 2007/2008, Preisübergabe am 14. Mai 2008 durch Ute Herrmann, Bereichsleiterin<br />
Schule und Ausbildung bei Züri Rauchfrei. Je zwei Jugendliche aus den Gewinnerklassen nehmen<br />
einen Reisegutschein entgegen.<br />
Blauer Dunst<br />
«Experiment Nichtrauchen»<br />
Der Wettbewerb Experiment Nichtrauchen<br />
schafft für Schulklassen einen<br />
Anreiz, rauchfrei zu bleiben. Mit geringem<br />
Aufwand setzen sich Schülerinnen<br />
und Schüler über einen längeren Zeitraum<br />
mit dem Rauchen auseinander.<br />
Mitmachen können Klassen des<br />
6. bis 9. Schuljahres (Volks- und Mittelschule),<br />
die sich verpflichten, sechs<br />
Monate rauchfrei zu sein. In der Kategorie<br />
Ableibt die ganze Klasse rauchfrei;<br />
in der Kategorie B können auch<br />
Klassen teilnehmen, in denen einzelne<br />
Jugendliche rauchen.<br />
Informationen zu Zusatzverlosungen<br />
und Unterstützungsangeboten finden<br />
sich unter www.rauchfreieschule.ch und<br />
Rauchstopp-Kurse für Jugendliche unter<br />
www.fittoquit.ch.<br />
Experiment Nichtrauchen startet<br />
am 10. November 2008 und dauert bis<br />
zum 10. Mai 2009. Anmeldeschluss ist<br />
der 26. Oktober 2008. Anmeldungen<br />
und weitere Informationen unter<br />
www.experiment-nichtrauchen.ch, bei<br />
der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention<br />
(Effingerstrasse 40, 3001 Bern, Telefon<br />
031 389 92 46, info@at-schweiz)<br />
oder bei der Fachstelle Züri Rauchfrei,<br />
Telefon 044 262 69 66, herrmann@zurismokefree.ch.<br />
30 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Volksschule<br />
Chance Sek –Das Projekt steht am Start<br />
Die Gestaltung der Sekundarstufe der Volksschule im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist seit vielen<br />
Jahren ein wichtiges,aber auch umstrittenes Thema. Unter dem Titel «Chance Sek<br />
–Weiterentwicklung der Sekundarstufe der Volksschule» startet die <strong>Bildungsdirektion</strong><br />
im Auftrag des Bildungsrates einen breit angelegten Informations- und<br />
Diskussionsprozess.<br />
Hans-Martin Binder, Bildungsplanung<br />
Die Diskussion um die zukünftige Gestaltung<br />
der Sekundarstufe wird am<br />
Freitag, 12. September 2008, mit einer<br />
ganztägigen Veranstaltung an der <strong>Kanton</strong>sschule<br />
Stadelhofen mit Vertreterinnen<br />
Nach der Start-Tagung vom12.September<br />
2008 wird die Diskussion über<br />
die Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />
der Volksschule in eine breitere<br />
Öffentlichkeit getragen. Das angesprospruchsgruppen<br />
und Vertretern aller Anchene<br />
Grundlagenpapier «Entwick-<br />
offiziell gestartet. In<br />
einer einführenden Rede wird die Bildungsdirektorin,<br />
Regierungsrätin Regine<br />
lungsziele und Massnahmen für die<br />
Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />
der Volksschule» wird überarbeitet und<br />
Aeppli, auf die grundsätzlichen in sieben dezentralen Forumsveranlungsziele<br />
Ziele und die Bedeutung dieses Projektes<br />
hinweisen. Zwei anschliessende<br />
Referate bilden den informativen Start<br />
staltungen in den verschiedenen Regionen<br />
des <strong>Kanton</strong>s zur Diskussion gestellt.<br />
In mehreren Workshops mit ausgewählten<br />
in die Tagung: Martin Wendelspiess,<br />
Schulen werden Stärken<br />
Chef des Volksschulamtes, beschreibt<br />
die «Situation der Sekundarstufe der<br />
Volksschule des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» und<br />
und Schwächen sowie Rahmenbedingungen<br />
der verschiedenen im <strong>Kanton</strong><br />
praktizierten Schulmodelle diskutiert.<br />
Urs Moser, Leiter des Instituts für Bildungsevaluation<br />
Dieses Erfahrungswissen wird anschliessend<br />
der Universität Zü-<br />
rich, stellt die Ergebnisse seiner Expertise<br />
vor: «Schulsystemvergleich –<br />
Gelingensbedingungen für gute Schulleistungen».<br />
bei der Entwicklung der<br />
Mittel und Massnahmen bei der Neugestaltung<br />
der Sekundarstufe mitberücksichtigt.<br />
Schliesslich erfolgen die<br />
Information und die Diskussion im<br />
Projekt «Chance Sek» auch über eine<br />
Diskussion mit hochkarätigen Gästen<br />
Danach werden in einer Gesprächsrunde<br />
die Erwartungen an die Sekundarstufe<br />
aus der Sicht unterschiedlicher<br />
eigene Website. Diese wird am Tagder<br />
Start-Tagung vom 12. September aufs<br />
Netz geschaltet. Sie wird mit einem<br />
«Briefkasten» allen Interessierten die<br />
Anspruchsgruppen im Umfeld der Möglichkeit geben, sich zu Fragen der<br />
Schule diskutiert. Teilnehmende sind – Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />
neben der Bildungsdirektorin – Fiammetta<br />
der Volksschule zu äussern. Ein<br />
Jahreiss-Montagnani, Schulleite-<br />
rin ECAP und ehemalige Schulpflegerin,<br />
Franziska Widmer Müller, Rektorin<br />
der <strong>Kanton</strong>sschule Rychenberg, Winterthur,<br />
Renzo Canonica, Geschäftsführer<br />
Newsletter wird regelmässig über die<br />
Diskussionsbeiträge und den Fortgang<br />
des Projektes informieren.<br />
Auch im Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> wird im letzten Quartal dieses<br />
des Ausbildungszentrums Winterthur Jahres wieder über den aktuellen Stand<br />
sowie Anton Strittmatter,Pädagogischer von Chance Sek berichtet werden.<br />
Sekretär des Dachverbandes Schweizer<br />
Lehrerinnen und Lehrer (LCH).<br />
Am Nachmittag debattieren die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in<br />
moderierten Workshops das vonder <strong>Bildungsdirektion</strong><br />
erarbeitete und von der<br />
Begleitkommission diskutierte Grundlagenpapier<br />
«Entwicklungsziele und<br />
Massnahmen für die Weiterentwicklung<br />
der Sekundarstufe der Volksschule».<br />
Pratiques et perspectives<br />
Zweisprachiger Unterricht auf<br />
der Sekundarstufe I<br />
Zweisprachigen Unterricht in Sachfächern<br />
gibt es an Mittel- und Berufsfachschulen<br />
der Nordwestschweizer <strong>Kanton</strong>e<br />
seit 1999 oder noch früher. Inden<br />
letzten Jahren hat sich das Angebot laufend<br />
vergrössert, sodass man von einem<br />
kleinen Boom sprechen kann.Aber auch<br />
in den Schulen der Sekundarstufe Iwird<br />
diese Unterrichtsform mittlerweile in<br />
kleineren und grösseren Projekten in<br />
vielen <strong>Kanton</strong>en erprobt. Mit der Einführung<br />
von Frühenglisch und Frühfranzösisch<br />
gewinnt die zweisprachige<br />
Option zusätzlich an Bedeutung.<br />
Am 5. November 2008 führt die<br />
Untergruppe Immersion der Arbeitsgruppe<br />
Sprachen der NW EDK in Zusammenarbeit<br />
mit dem Forum für die<br />
Zweisprachigkeit /Forum du bilinguisme<br />
in Biel/Bienne die erste Netzwerktagung<br />
«Kaleidoskop des zweisprachigen<br />
Unterrichts auf der Sekundarstufe I:<br />
pratiques et perspectives» durch. Interessierte<br />
Lehrpersonen, Schulleitungsmitglieder<br />
sowie Zuständige aus der<br />
Bildungsverwaltung können in Inputreferaten,<br />
einem Marktplatz sowie Ateliers<br />
einen Einblick in die Planung und<br />
Umsetzung des zweisprachigen Unterrichts<br />
gewinnen.<br />
Ziel der Tagung ist es, einen theoretischen<br />
Hintergrund zum zweisprachigen<br />
Unterricht auf der Sekundarstufe<br />
Ianzubieten, bereits laufende Projekte<br />
vorzustellen, einen Eindruck vom<br />
zweisprachigen Unterricht im Selbstexperiment<br />
zu bekommen sowie neu<br />
einsteigende und bereits aktive Lehrpersonen<br />
in einem Netzwerk zusammenzuführen.<br />
Es soll gezeigt werden,<br />
wie Lehrpersonen für diese Unterrichtsform<br />
aus- und weitergebildet und<br />
wie zweisprachige Projekte geplant<br />
und später evaluiert werden können.<br />
Zeit und Ort: Mittwoch, 5. November<br />
2008, 9.30–17.15 Uhr, Bildung-Formation-Biel,<br />
Robert-Walser-Platz 9,<br />
2500 Biel, Ansprechperson: Martina<br />
Wider, Präsidentin der Untergruppe<br />
Immersion, Telefon 043 259 56 27, Mail:<br />
martina.wider@mba.zh.ch<br />
www.nwedk.ch<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 31
Volksschule<br />
Neues Volksschulgesetz<br />
Alltagsnahe Erläuterungen<br />
Schulpflegen und Schulleitende finden<br />
in der Handreichung «Erläuterungen<br />
zum neuen Volksschulgesetz und zur<br />
neuen Volksschulverordnung» wichtige<br />
Informationen zum besseren Verständnis<br />
aller wesentlichen Bestimmungen<br />
des neuen Volksschulgesetzes, die seit<br />
diesem Sommer alle in Kraft sind.<br />
Die rechtlichen Erläuterungen sollen<br />
dazu beitragen, dass die neuen<br />
Bestimmungen umfassend erklärt und<br />
entsprechend angewendet werden<br />
können. Es handelt sich bei diesen Erläuterungen<br />
nicht um einen Rechtskommentar<br />
im herkömmlichen Sinne,<br />
also um keine rechtswissenschaftliche<br />
Abhandlung.<br />
Die einzelnen Gesetzes- und Verordnungsartikel<br />
sind so kommentiert,<br />
dass sie eine Hilfestellung bieten für<br />
Schulpflegen, Schulleitende, Lehrpersonen,<br />
für die Eltern und für alle an<br />
Schulfragen interessierten Personen<br />
und Behörden. Die Erläuterungen sind<br />
vorläufig nur in elektronischer Form<br />
verfügbar und werden periodisch dem<br />
neuesten Stand der Erkenntnisse angepasst.<br />
Eine gedruckte Version wird voraussichtlich<br />
ab Sommer 2009 zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Die Erläuterungen sind auffindbar<br />
unter www.volksschulamt.zh.ch > Umsetzung<br />
neues Volksschulgesetz >«News<br />
zum Thema».<br />
Bei rechtlichen Fragen können Sie sich<br />
wie gewohnt an den Rechtsdienst des<br />
Volksschulamtes wenden: Telefonnummer<br />
043 259 53 55, E-Mail: rechtsdienst@vsa.zh.ch.<br />
Bei allgemeinen,<br />
nichtjuristischen Fragen ist das Umsetzungsteam<br />
Ansprechspartner Telefon<br />
Sekretariat 043 259 53 42 oder E-Mail:<br />
umsetzungvsg @vsa.zh.ch.<br />
In der Handreichung werden die Bestimmungen<br />
des neuen Volksschulgesetzes umfassend und<br />
praxisbezogen erklärt.<br />
Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong><br />
10 Jahre Lernmedien-Shop<br />
Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Stiftung Bildung und Entwicklung<br />
Der LmS offeriert anlässlich des 10-jährigen Jubiläums zwei Titel:<br />
Keep Cool, Planspiel<br />
Setzen Sie das Klima aufs Spiel. Spieltrieb GbR, 2004<br />
Jubiläumspreis CHF 34.– (normaler Preis CHF 39.–)<br />
Die Flucht der Iba-Bäume<br />
Polar Foundation /WWF 2005. Comic inklusive SchülerInnenblatt<br />
und Dossier für Lehrpersonen<br />
Jubiläumspreis CHF 22.– (normaler Preis CHF 27.–)<br />
Das Jubiläumsangebot ist ausschliesslich im Lernmedien-Shop<br />
erhältlich. Teilnahmekarten für die Verlosung des Jubiläumswettbewerbs<br />
mit attraktiven Preisen erhalten Sie im Lernmedien-Shop.<br />
Eingang Zeltweg, Wettingerwies 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Fon 043 305 61 00, Fax 043 305 61 01<br />
www.lernmedien-shop.ch,<br />
lernmedien-shop@phzh.ch<br />
Di bis Fr 10 –18 Uhr, Sa10–16 Uhr<br />
32 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Mittelschule<br />
«Schulleitungen und Lehrpersonen sind das Aund Oeiner guten Schule. Die Schule ist ein People-Business», sagt Marc Kummer,<br />
Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts.<br />
«Das Jubiläum soll auch nach<br />
innen wirken»<br />
Für Marc Kummer, Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, bildet das 175-Jahr-Jubiläum<br />
eine gute Gelegenheit, um nach aussen zu zeigen, wie Unterricht heute in den <strong>Mittelschulen</strong> stattfindet,<br />
gleichzeitig aber soll das Jubiläum auch den Berufsstolz der Lehrpersonen wieder fördern.<br />
Interview: Stephan Pfäffli und Jacqueline Olivier Foto: Fabio Pirovino<br />
Herr Kummer, drei Jubiläen stehen an<br />
für Sie: das 175-Jahr-Jubiläum <strong>Mittelschulen</strong>,<br />
das 10-Jahr-Jubiläum des Mittelschul-<br />
und Berufsbildungsamts (MBA)<br />
und das 1-Jahr-Jubiläum als Chef des<br />
Amtes MBA. Wie partyfest sind Sie?<br />
Grundsätzlich bin ich ein geselliger<br />
Mensch, aber ich würde mich nicht als<br />
Partygänger bezeichnen. Ich habe Respekt<br />
vor Traditionen und Ritualen und<br />
finde, man sollte die Feste im jeweils<br />
entsprechenden Rahmen begehen.<br />
Das wichtigste Fest ist sicherlich das<br />
175-Jahr-Jubiläum. Welche Bedeutung<br />
hat es für Sie?<br />
Die <strong>Mittelschulen</strong> dürfen stolz sein –<br />
nicht viele Institutionen haben eine so<br />
lange Geschichte. Das Jubiläum bietet<br />
eine gute Gelegenheit, um nach aussen<br />
auf die eigenen Leistungen aufmerksam<br />
zu machen. Mindestens so<br />
wichtig ist jedoch die Wirkung nach<br />
innen. Das Jubiläum darf ruhig Berufsstolz<br />
auslösen. Und es soll Freude<br />
machen, für die <strong>Mittelschulen</strong> arbeiten<br />
zu dürfen. Wir brauchen gute Leute<br />
an den <strong>Mittelschulen</strong>.<br />
Was vor 175 Jahren im Realgymnasium<br />
Rämibühl begann, stellt heute mit verschiedenen<br />
Standorten eine wichtige<br />
Bildungsinstitution dar. Was werden Sie<br />
tun, um diese Institutionen zu stärken?<br />
<strong>Mittelschulen</strong> funktionieren reibungslos,<br />
wenn Lehrpersonen, Schulleitung<br />
und Schulkommissionen gut zusammenspielen.<br />
Das bedeutet zuallererst,<br />
dass wir den Lehrpersonen gute Arbeitsbedingungen<br />
bieten müssen. Eine<br />
gute Schule entsteht vor allem durch<br />
gute Lehrpersonen. Insofern bin ich<br />
gerne bereit, mich dafür einzusetzen,<br />
dass sie sich vornehmlich aufs Unterrichten<br />
konzentrieren können.<br />
Und die Schulleiter?<br />
Sie sind verantwortlich, dass die Schule<br />
34 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Mittelschule<br />
gut funktioniert. Wir müssen deshalb<br />
die Schulleiter unterstützen und sie –<br />
wo nötig – befähigen, ihre Aufgabe<br />
noch professioneller wahrzunehmen.<br />
Sie haben auch die Schulkommissionen<br />
angesprochen.<br />
Ja, diese sollen die Schulleitungen und<br />
eventuell die Konvente beraten und<br />
unterstützen, gleichzeitig aber auch etwas<br />
fordern können –sollten aber auch<br />
ein Art «critical friends» sein.<br />
Heute sind die Belastungen an Schulen<br />
gross. Die Lehrpersonenkonferenz <strong>Mittelschulen</strong><br />
(LKM) hat an der letzten Delegiertenversammlung<br />
deshalb Entlastungen<br />
und zusätzliche personelle Ressourcen<br />
verlangt für die Schulen.<br />
Das Problem Entlastung ist häufig mit<br />
dem Thema Arbeitszeitüberlegungen<br />
verbunden. Wasist ein volles Pensum?<br />
Wie lässt sich die Lektionen- und Stundenwelt<br />
kombinieren? Ich mache jedoch<br />
immer wieder die Beobachtung,<br />
dass die meisten Lehrpersonen nicht arbeitszeit-,<br />
sondern inhaltsmotiviert sind.<br />
Was meinen Sie damit?<br />
An jeder Schule gibt es Phasen, die mal<br />
mehr, mal weniger zeitintensiv sind:<br />
Prüfungsphasen, Maturaphase –esgibt<br />
saisonale Schwankungen. Und Lehrpersonen<br />
sind grösstenteils bereit, in<br />
arbeitsintensiven Phasen mehr zu leisten.<br />
Es liegt aber auch an den Schulleitungen,<br />
durch Optimierungen und Managementwissen<br />
eine gewisse Effizienz<br />
in dieses System hineinzubringen.<br />
Reicht Effizienz aus oder braucht es<br />
auch zusätzliche Ressourcen?<br />
Die Schulen sind in den letzten zwanzig<br />
Jahren stark gewachsen, ohne dass<br />
man mehr Führungspersonen anstellte.<br />
Es gibt heute rund 2500 Mittelschülerinnen<br />
und -schüler mehr als etwa<br />
noch um 1990, in der gleichen Zeit wurden<br />
aber nur wenige zusätzliche Prorektorenstellen<br />
geschaffen –das kann<br />
nicht zusammengehen.<br />
Das heisst?<br />
Dass es erstens mehr Lehrpersonen<br />
braucht, dies auch weil die Anzahl der<br />
Lehrpersonen zunimmt, die Teilzeit<br />
unterrichten wollen. Und zweitens,<br />
dass auch Führungskräfte aufgrund<br />
der wachsenden Zahl von Schülern<br />
und Lehrpersonen knapp sind. Wir<br />
werden also nicht umhin kommen, dies<br />
zu diskutieren.<br />
Abgelehnt hat die LKM auch jegliche<br />
Form von Arbeitszeiterfassung, wie sie<br />
zum Beispiel der Entwurf Berufsauftrag<br />
für die Volksschule vorsieht.<br />
Das ist ein Aushandlungsprozess. Ich<br />
verspreche mir von Arbeitszeiterfassungsmodellen<br />
selber nicht sehr viel –<br />
ausser Diskussionen im administrativen<br />
Bereich. Wie gesagt, die Mittelschullehrpersonen<br />
sind eher inhaltlich<br />
motiviert und sind mehrheitlich bereit,<br />
phasenweise viel zu leisten; das Gegengeschäft<br />
ist die hohe Zeitautonomie.<br />
Ich finde das nicht so schlecht.<br />
Die Belastungen haben teilweise auch<br />
mit der «Sandwich»-Rolle der <strong>Mittelschulen</strong><br />
zu tun –die Universitäten stellen<br />
Forderungen von oben, von unten<br />
her drängen Volksschul-Reformen herauf<br />
…<br />
Ja,wir sind froh, wenn bald etwas Ruhe<br />
und Konstanz einkehrt, sodass wieder<br />
verlässliche Beziehungen entstehen.<br />
Wir sind schon recht lange von der<br />
Volksschule her mit Veränderungen<br />
konfrontiert. Aber: Für mich ist vor allem<br />
die Schnittstelle nach oben wichtig,<br />
die Passung zwischen Mittelschule und<br />
Hochschule. Dass Maturanden mit einer<br />
generellen Matura in eine spezifische<br />
Hochschul-Fachrichtung einsteigen<br />
können, das ist im Grunde ein Widerspruch<br />
–und gleichzeitig eine grosse<br />
Herausforderung. Essollte deshalb<br />
für die Lehrpersonen Motivation pur<br />
sein, den Hochschulen bestens vorbereitete<br />
Schülerinnen und Schüler übergeben<br />
zu können.<br />
Zurück zu den Volksschulen: Die Diskussionen<br />
dort über Standardisierung<br />
und Harmonisierung haben auch die<br />
<strong>Mittelschulen</strong> erreicht. Bedeutet dies<br />
das Ende der Eigenständigkeit der<br />
Gymnasien?<br />
Die Diskussion, dass man eine gewisse<br />
Harmonisierung verlangt, kommt von<br />
unten, ja. Gleichzeitig verlangen auch<br />
die Hochschulen eine gewisse Harmonisierung.Ich<br />
finde,man muss sich diesen<br />
Herausforderungen stellen. Aber<br />
der Schlüssel sind gute Lehrpersonen.<br />
Wie ein Jugendlicher die Schule verlässt,<br />
hängt stark davon ab, welche pädagogischen<br />
und fachlichen Fähigkeiten<br />
seine Lehrer hatten. Sie können<br />
Lehrpersonen diesen oder jenen Lehrplan<br />
geben, er wird die Schüler letztlich<br />
weniger prägen als die Person des Lehrers<br />
mit ihren Fähigkeiten. Darum würde<br />
ich einer gewissen berechtigten<br />
Harmonisierung mit Gelassenheit entgegenblicken.<br />
Jeder Veränderungsprozess löst Verunsicherung<br />
aus. Inwieferntragen Sie Sorge,<br />
damit «Ihre» Lehrpersonen an den<br />
Gymnasien motiviert bleiben?<br />
Wie ich schon sagte, Schulleitungen<br />
und Lehrpersonen sind das Aund Oeiner<br />
guten Schule. Die Schule ist ein<br />
People-Business. Die Lehrpersonen<br />
sollen sich weitestmöglich aufs Unterrichten<br />
und die Schülerbetreuung konzentrieren<br />
können.Wirmüssen sie deshalb<br />
vor zuviel Administration und zu<br />
vielen Reformen schützen –vor allem<br />
vor Reformen ohne eindeutigen Mehrwert.<br />
Im Gegenzug erwarte ich von den<br />
Lehrpersonen Optimismus und Gelassenheit,<br />
dass man sich nicht über jede<br />
Veränderung aufregt. Ich denke, das<br />
sollte das Geschäft sein.<br />
Führungskräfte müssen effizienter sein,<br />
haben Sie gesagt, heisst das, sie werden<br />
diesbezüglich weitergebildet?<br />
Ja, umsie fit zu machen für die Unternehmensführung<br />
– ein Gymnasium<br />
kann bis zu 200 Mitarbeitende und viele<br />
unterschiedliche Anspruchsgruppen<br />
umfassen. Dies verlangt Fähigkeiten in<br />
Kommunikation, Organisation, Betriebswirtschaft<br />
und Personalführung.<br />
Es gibt heute viele Hilfsmittel, wie man<br />
sich besser organisieren und wie man<br />
eine Organisation optimieren kann. Ein<br />
entsprechendes Konzept erarbeitet<br />
derzeit die Projektgruppe «Führung<br />
und Organisation der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong>».<br />
Wie sieht das aus?<br />
Wir sind noch nicht fertig. Für die Befähigung<br />
der Führungskräfte sehe ich<br />
persönliche Angebote für drei Phasen:<br />
in die erste gehören Lehrpersonen mit<br />
erster Führungsverantwortung – also<br />
Klassenlehrpersonen, Mentoren oder<br />
Fachschaftsvorsitzende. Für sie gibt es<br />
Angebote in effizienter Sitzungsleitung<br />
oder zur Führung schwieriger Gespräche.<br />
Zur zweiten Gruppe gehören die<br />
gewählten Schulleiter.Vorgesehen sind<br />
Weiterbildungsangebote bereits vorder<br />
Übernahme ihrer Funktion, zudem<br />
werden sie in die Einstiegsphase begleitet.<br />
Nebst selber gewählten Aus- 3<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 35
Mittelschule<br />
bildungen zum Schulleiter sollen sie<br />
spezifische Angebote wahrnehmen, bei<br />
denen sie beispielsweise die Vertreter<br />
unseres Amtes und gewisse Abläufe<br />
kennen lernen. Das hilft im Alltag.<br />
Und die dritte Phase?<br />
Diese richtet sich an Schulleiter in<br />
schwierigen Situationen, sei es,dass sie<br />
in Bedrängnis geraten sind oder dass<br />
ihre Amtszeit abgelaufen ist und ein<br />
Coaching ihnen helfen kann, den<br />
nächsten beruflichen Schritt gut zu<br />
planen und zu machen.<br />
Anderes Thema: Vor etwas mehr als<br />
zehn Jahren hat die Schweizerische<br />
Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
(EDK) das Projekt «Die Sekundarstufe<br />
II hat Zukunft» lanciert, um<br />
die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungswegen<br />
zu erhöhen. Was ist der<br />
Stand?<br />
Die Durchlässigkeit ist mit dem neuen<br />
Berufsbildungsgesetz Realität geworden,<br />
das seit Anfang 2004 in Kraft ist<br />
und jetzt mit dem Einführungsgesetz<br />
auf kantonaler Ebene verankert wird.<br />
Jugendliche können sich von einer<br />
Ecke zu andern Ecke des Bildungssystems<br />
emporarbeiten, je nachdem, wie<br />
sie einsteigen, geht das etwas schneller<br />
oder langsamer.Aber die Sek II ist Realität,<br />
und das finde ich toll.<br />
Eine Folge davon war auch die Zusammenlegung<br />
der Berufsbildung und der<br />
<strong>Mittelschulen</strong> in einem Amt der <strong>Bildungsdirektion</strong><br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, dem<br />
MBA. Hat sich das bewährt?<br />
Ich bin erst ein Jahr hier, wie Sie eingangs<br />
gesagt haben, trotzdem – ich<br />
kann sagen: Wenn ein <strong>Kanton</strong> die Berufsbildung<br />
und die Sekundarstufe II<br />
strategisch und operativ führen will,<br />
braucht er ein MBA. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
gehörte damals zu den ersten <strong>Kanton</strong>en.<br />
Jährlich kommen neue <strong>Kanton</strong>e<br />
hinzu, die ein MBA einführen –aktuell<br />
Schaffhausen und Solothurn.<br />
Was meinen Sie mit strategisch und<br />
operativ?<br />
Strategisch heisst etwa: Durchlässigkeit<br />
erhöhen, die Bildungsbereiche<br />
nicht gegeneinander ausspielen, Stärken<br />
der jeweiligen Bildungsbereiche<br />
nutzen, den Einsatz der Ressourcen<br />
langfristig optimieren. Auch operativ<br />
macht die Zusammenlegung Sinn –in<br />
Bereichen wie Lehrpersonen anstellen,<br />
Schule führen, Finanzen oder Infrastruktur.<br />
Abgewertet wurden bei der Zusammenlegung<br />
–soist es aus Lehrerkreisen zu<br />
hören –die <strong>Mittelschulen</strong>. Der Teil Berufsbildung<br />
sei doch in Ihrem Amt übermächtig<br />
gegenüber den <strong>Mittelschulen</strong>.<br />
Das stimmt natürlich nicht.VomBudget<br />
her sind beide Bereiche etwa gleich<br />
gross. Zur Berufsbildung gehört auch<br />
die Lehraufsicht beziehungsweise die<br />
betriebliche Bildung.Wenn wir nur die<br />
beiden Schulabteilungen betrachten,<br />
sind sie ähnlich gross: Proportional zur<br />
Anzahl der Jugendlichen haben wir etwa<br />
gleich viele Mitarbeitende in beiden<br />
Abteilungen, nur dass die Berufsfachschulen<br />
viel heterogener sind. Der Rest<br />
des Amtes ist für beide Bereiche zuständig<br />
–das sind zum Beispiel Bauten,<br />
Recht oder Finanzen.<br />
Neuer Chef bedeutet zumeist auch neue<br />
Strukturen –wie bauen Sie um?<br />
Man merkt dem Amt seine noch junge<br />
Geschichte an. Es ist ständig gewachsen.<br />
Es kamen die Berufsbildung und<br />
das Mittelschulamt zusammen, dann<br />
kamen die Gesundheitsberufe, später<br />
die Hauswirtschaft hinzu. Nun kommt<br />
noch Bewegung hinein durch das neue<br />
Berufsbildungsgesetz. Im Gegensatz zu<br />
den <strong>Mittelschulen</strong>, die eine gewisse<br />
Konstanz ausstrahlen, gab und gibt es<br />
in der Berufsbildung viel Unstetes. Es<br />
ist also wichtig, die Strukturen entsprechend<br />
dem Auftrag immer wieder zu<br />
justieren und optimaler nach dem Kundennutzen<br />
auszurichten. Wenn wir gute<br />
Leistungen erbringen können für die<br />
Lehrbetriebe,aber auch die Berufsfachschulen<br />
und die <strong>Mittelschulen</strong> –dann<br />
sind wir vermutlich gut organisiert.<br />
Konkret nochmals: Was ist Ihnen als<br />
Chef des MBA wichtig?<br />
Drei Dinge: Zum einen eine effiziente<br />
und transparente Steuerung der Schulen<br />
– mit hoher Schulautonomie. Das<br />
Motto heisst hier:soviel Steuerung wie<br />
nötig, so wenig wie möglich. Aber das<br />
braucht eine gute Andockstelle,und wir<br />
dürfen eben nur Aufträge ins System<br />
geben, wenn eindeutig Mehrwert entsteht.<br />
Die zentralen Ansprechpartner<br />
sind hier die Abteilung Berufsfachschulen<br />
und Weiterbildung und die Abteilung<br />
<strong>Mittelschulen</strong>. Zum andern:<br />
Wichtig ist Unterstützung der Lernenden<br />
in Lehrbetrieben und in der Wirtschaft<br />
durch eine wirtschaftsorientierte<br />
Abteilung –die Abteilung betriebliche<br />
Bildung.<br />
Und der letzte Punkt?<br />
Betrifft die Ressourcen- und Dienstleistungseinheiten<br />
mit Bauten, Personal,<br />
Recht, Finanzen für den Support,<br />
die effizient und kostenorientiert sein<br />
soll. Ich stelle mir vor, dass wir damit<br />
eine Struktur haben, die jeder Einheit<br />
ihre Eigenheiten lässt. Wir haben zudem<br />
eine Geschäftsleitung, die das Amt<br />
in Hinblick auf eine optimale Steuerung<br />
der Sekundarstufe II führt.<br />
Schlussfrage: Zum 10-Jahr-Jubiläum<br />
MBA haben Sie als sympathische Geste<br />
Honig verschenkt. Weshalb gerade Honig?<br />
Es war einfach ein Geschenk, und einem<br />
geschenkten Gaul schaut man bekanntlich<br />
nicht ins Maul. Ich habe Honig<br />
ohne jeden Hintergedanken verschenkt.<br />
–Wenn Sie aber die Frage mir<br />
als Agronomen stellen, dann kann ich<br />
Ihnen noch eine andere Antwort geben:<br />
Honig heisst: hoher Nährwert, gesund<br />
und grosser Genuss. Mindestens so interessant<br />
wie das Produkt ist aber auch<br />
die Biene. Sie verkörpert Nachhaltigkeit,<br />
Ökologie,Kooperation, weil es eine<br />
sehr enge Zusammenarbeit gibt innerhalb<br />
eines Bienenvolkes, wie auch zwischen<br />
Biene und Umwelt. Nicht zuletzt<br />
leistet die Biene enorm viel. Insofern<br />
widerspiegeln Honig und Biene auch<br />
ein wenig meine Werthaltung.<br />
Zur Person<br />
Der 1962 geborene Marc Kummer ist<br />
seit Mai 2007 Amtschef des Mittelschulund<br />
Berufsbildungsamts des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong>. Vorher war er Direktor der Landwirtschaftlichen<br />
Schule Strickhof in<br />
Lindau. Marc Kummer hat ursprünglich<br />
eine kaufmännische Lehre absolviert,<br />
anschliessend die Matura nachgeholt<br />
und sich an der ETH zum Agronomen<br />
ausbilden lassen. Er hat zusätzlich ein<br />
Nachdiplomstudium in Betriebwirtschaft<br />
und die Ausbildung zum Lehrer in<br />
Agrarwissenschaften absolviert.<br />
36 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Mittelschule<br />
Gymnasiasten lassen die Punkte tanzen<br />
Ein Kernstück des 175-Jahr-Jubiläums<br />
der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> ist die Bildungsmeile.<br />
Die 21 Schulen präsentieren<br />
sich Ende September drei Tage<br />
lang in der Stadt <strong>Zürich</strong>. Ein solches<br />
Grossereignis braucht ein Plakat. Entworfen<br />
hat es eine Schülerin des Liceo<br />
Artistico.<br />
Text: Andreas Minder<br />
Foto: Daniel auf der Mauer<br />
Graue und rote Kugeln ziehen vorbei.<br />
Sie fliegen dem Horizont entgegen, lassen<br />
ihn hinter sich und verlieren sich<br />
als winzige Punkte in der Ferne. «Bildungsmeile»<br />
steht im blauen Himmel<br />
über den Kugeln. Dieses Plakatbild<br />
klebt seit dem 18. August in hundertfacher<br />
Ausführung an Haltestellen, Läden<br />
und Reklamewänden im ganzen<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>. Es wird auf Zehntausende<br />
von Flyern gedruckt, es wird –in<br />
animierter Form – über die grossen<br />
E-Boards im Hauptbahnhof,amStadelhofen<br />
und im Bahnhof Enge flimmern.<br />
Möglichst viele Menschen sollen es sehen<br />
und die Bildungsmeile besuchen.<br />
Die Bildungsmeile ist eine Wegstrecke<br />
entlang der Limmat inmitten der Stadt<br />
<strong>Zürich</strong>. Während dreier Tage im September<br />
(24.–26.) zeigen dort Lehrpersonen<br />
zusammen mit ihren Klassen<br />
Besuchern und Passanten, wie heute<br />
Bildung in den Gymnasien und den<br />
Handels-, Informatik- und Fachmittelschulen<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> stattfindet.<br />
Das Plakat, das auf die Veranstaltung<br />
hinweist, hat Charlotte Lambert<br />
gestaltet. Die ausgefuchste Grafikerin<br />
einer angesagten Werbeagentur? Mitnichten.<br />
Charlotte Lambert ist 19-jährig<br />
und besucht die Klasse 4b des Liceo<br />
Artistico in <strong>Zürich</strong>. Über sechs Wochen<br />
lang hat sie während des Zeichenunterrichts<br />
an ihrem Plakat gearbeitet.<br />
Insgesamt 16 Schülerinnen und<br />
Schüler präsentierten am Schluss Mitte<br />
Juli einer achtköpfigen Jury ein oder<br />
zwei Plakate.<br />
Qual der Wahl<br />
«Die Auswahl fiel uns sehr schwer»,<br />
sagt Jury-Mitglied Aurelio Soldini, der<br />
das Projektteam «175 Jahre <strong>Zürcher</strong><br />
<strong>Mittelschulen</strong>» vertrat. «Wir waren von<br />
den Plakaten der jungen Künstler<br />
höchst positiv überrascht. Es hatte einen<br />
Haufen supergute Vorschläge.»<br />
Bernhard Giger ist einer von zwei Lehrern,<br />
die die Klasse bei der Herstellung<br />
der Plakate unterstützten. Auch er freut<br />
sich über die hohe Qualität der Arbeiten.<br />
Den hohen technischen Stand<br />
führt er darauf zurück, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler regelmässig mit<br />
Photoshop und verschiedenen Grafikprogrammen<br />
arbeiten. Wasdas Inhaltliche<br />
anbelangt, hätten sie ebenfalls auf<br />
Bekanntes aufbauen können. «Sie sind<br />
Die Siegerin des Plakatwettbewerbs, Charlotte Lambert, vor einem imposanten Gemälde im Liceo Artistico.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 37
Mittelschule<br />
gewohnt, Bilder herzustellen, die Aussagen<br />
produzieren», sagt Bernhard Giger.<br />
Die Herausforderung habe beim<br />
Auftrag für die Bildungsmeile darin bestanden,<br />
Bild und Text zusammenzubringen.<br />
«Das war eine neue und wertvolle<br />
Erfahrung.»<br />
Eine Aussage, die die Siegerin<br />
Charlotte Lambert nur bestätigen kann.<br />
«Ich hatte zuerst das Bild», sagt sie.Die<br />
wandernden Punkte,die einen Wegbeschreiben,<br />
den Bildungsweg, die Bildungsmeile.<br />
Und die horizontale Linie,<br />
die nicht nur für den geografischen,<br />
sondern auch für den geistigen Horizont<br />
steht. «Es war für mich schwierig,<br />
anschliessend den Text in dieses Bild<br />
einzufügen.»<br />
bringt ihr Ehre –und noch «irgendeine<br />
andere Anerkennung», wie Aurelio Soldini<br />
vom Projektteam 175 Jahre <strong>Zürcher</strong><br />
<strong>Mittelschulen</strong> versichert. Was es<br />
sein wird, ist noch unklar.<br />
Mehr dazu<br />
Die Veranstaltungen auf der Bildungsmeile<br />
finden vom 24. bis am 26. September 2008<br />
statt. Weitere Informationen unter<br />
www.dieweltverstehen.ch<br />
Die Vorgaben<br />
Der Text war eine der Vorgaben, die die<br />
Jugendlichen zu beachten hatten. Er<br />
musste vorkommen, und zwar möglichst<br />
lesbar. Eine zweite Vorgabe war<br />
das Jubiläums-Logo: 21 vertikale, sich<br />
gegen unten verjüngende Punktreihen.<br />
Punkte oder Punktraster sind auf allen<br />
Plakaten zu sehen. Mal als prägendes,<br />
zentrales Element, mal als Hintergrund,<br />
mal verfremdet zu Tintenklecksen oder<br />
Scrabble-Steinen. Lehrer Bernhard Giger<br />
stellt fest, dass sich die Entwürfe,so<br />
unterschiedlich sie sind, grob in zwei<br />
Gruppen unterteilen lassen: in grafisch-plakative,<br />
wie jener von Charlotte<br />
Lambert, und in räumlich-bildhafte.Einer<br />
der Schüler, Léo Pittoni, setzte grafisch<br />
einen Massstab ins Bild. Das Lineal<br />
sei einerseits Symbol für die Schule,<br />
anderseits könne man auf ihm eine<br />
Strecke ablesen, womit der Bezug zur<br />
Bildungsmeile gegeben sei. Und weil<br />
nicht zu sehen ist, was die Masseinheit<br />
ist, könnte es auch ein Zeitstrahl sein.<br />
So sind auch die 175 Jahre Mittelschule,<br />
die Vergangenheit und die Zukunft abgebildet.<br />
«Es war eine spannende Arbeit»,<br />
sagt Léo Pittoni. Man habe viel<br />
Freiheit gehabt und sich doch einfühlen<br />
müssen, in das, was die Auftraggeber<br />
wollten. Dass alles am Computer<br />
habe gemacht werden müssen, sei ihm<br />
entgegengekommen: «Es ist mein bevorzugtes<br />
Arbeitsinstrument.»<br />
Charlotte Lambert dagegen bevorzugt<br />
das «richtige» Malen. Dennoch hat<br />
sie mit ihrem Bildvorschlag gesiegt. Er<br />
Siegerplakat: Punkte und Text optimal angeordnet<br />
Liceo Artistico: Ein Unikum<br />
unter den <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong><br />
Das Liceo Artistico ist in mancher Hinsicht eine spezielle Mittelschule und passt doch<br />
in den Rahmen des schweizerischen Schulsystems. Es ist ein öffentliches Gymnasium<br />
mit musischem und sprachlichem Profil. Die Zulassungsbedingungen sind vergleichbar<br />
mit denjenigen anderer Gymnasien und das Maturazeugnis berechtigt zum Studium<br />
an allen Fakultäten in der Schweiz.<br />
Zu den Besonderheiten: Das Liceo wird vom <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> gemeinsam mit der Republik<br />
Italien geführt. Deshalb ist die erste Fremdsprache Italienisch. Wobei der Begriff<br />
Fremdsprache für einen Viertel der Schülerinnen und Schüler die Sache nicht ganz trifft:<br />
Sie sind italienischer Herkunft. Im ersten Schuljahr gibt es sieben Wochenstunden<br />
Italienisch. Jedes Jahr werden Studienwochen in Italien durchgeführt. Mathematik, Biologie<br />
und je nach Muttersprache der Lehrperson auch Kunstfächer werden auf Italienisch<br />
unterrichtet. Aufgrund dieses Immersionsunterricht ist der Abschluss am Liceo als<br />
zweisprachige Maturität anerkannt. Er ermöglicht das Studium an den Universitäten und<br />
Kunstakademien Italiens.<br />
Jury-Mitglied und Zeichenlehrer: Bernhard Giger<br />
Prägender Schwerpunkt der Ausbildung ist das bildnerische Gestalten. Über die ganzen<br />
fünf Jahre sind neun Wochenstunden diesem Bereich gewidmet, aufgeteilt in drei Teilfächer:<br />
Pittoriche (Zeichnung/Malerei), Geometriche (konstruktiv-projektives Zeichnen)<br />
Plastiche (Plastisches Gestalten). Dazu kommt eine Wochenstunde Kunstgeschichte.<br />
Auch die Informatik ist stark mit bildnerischem Gestalten verbunden: Die Schülerinnen<br />
und Schüler lernen verschiedenste Grafik- und 3D-Gestaltungsprogramme anwenden.<br />
Die dritte Besonderheit ist das Schulgebäude. Die Villa Dem Schönen am Parkring 30,<br />
ganz in der Nähe des Bahnhofs Enge, wurde 1898/99 erbaut. Der Bauherr Adolf Friedrich<br />
Hommel liess es zu Beginn des 20. Jahrhunderts erweitern, um Platz zu schaffen für<br />
seine umfangreiche Kunstsammlung. 1963 kaufte der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Villa. Er wollte sie<br />
abbrechen um am gleichen Ort das Staatsarchiv errichten. Stattdessen wurde das<br />
Gebäude vorübergehend als Erweiterung für die benachbarte <strong>Kanton</strong>sschule Freudenberg<br />
hergerichtet. Danach wurde der prächtige Bau unter der Leitung der Architektin Tilla Theus<br />
renoviert. 1986 beschloss der Erziehungsrat, zusammen mit dem italienischen Staat,<br />
ein Liceo Artistico zu gründen. Am 21.August 1989 nahm die Schule ihren Betrieb auf. Es<br />
werden pro Jahrgang zwei Klassen mit bis zu 24 Schülerinnen und Schülern geführt.<br />
38 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Mittelschule<br />
Das Programm zum runden Geburtstag<br />
Vom 24. bis zum 26. September 2008<br />
<strong>feiern</strong> die <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> ihr<br />
175-Jahr-Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten:<br />
Diese sollen einen Einblick in<br />
die Schule von heute geben und ein<br />
breites Bildungsspektrum vermitteln.<br />
Text: Projektteam <strong>Mittelschulen</strong><br />
Die dreitägige Jubiläumsfeier steht unter<br />
dem Motto «Schule in der Öffentlichkeit<br />
–Öffentlichkeit in der Schule».<br />
Während die zentralen Aktivitäten mitten<br />
in <strong>Zürich</strong> und Winterthur stattfinden,<br />
<strong>feiern</strong> die Schulen den grossen<br />
Geburtstag mit einer Reihe von dezentralen<br />
Schulanlässen. Im Mittelpunkt<br />
des Jubiläums steht die <strong>Zürcher</strong> Bildungsmeile.<br />
Diese zieht sich vom Rathauscafé<br />
aus der Limmat entlang über den Bürkliplatz<br />
bis hin zum General-Guisan-<br />
Quai und ist jeweils von 11bis 19 Uhr<br />
geöffnet. In verschiedenen Zelten erhalten<br />
die Besucher einen vertieften<br />
Einblick in die Welt der <strong>Mittelschulen</strong><br />
und lernen insgesamt 18 Fächer und<br />
vier überfachliche Themen näher kennen.<br />
«Wir wollen die Besucher animieren,<br />
sich mit unseren Themen auseinanderzusetzen»,<br />
sagt Nicole Brockhaus-Soldenhoff<br />
vom Projektteam, «sei<br />
es in Kunstgeschichte-Führungen, beim<br />
Sezieren in der Biologie, imLösen von<br />
mathematischen Rätseln, in der Orientierung<br />
in einer Welt auf Karten, beim<br />
Verfassen vonTexten nach Anleitungen<br />
in der Schreibwerkstatt und vielem<br />
mehr.»<br />
Das Angebot ist so bunt wie die<br />
<strong>Mittelschulen</strong> selber –auf www.dieweltverstehen.ch<br />
kann sich jeder Besucher<br />
aus der Vielfalt der Angebote seinen<br />
persönlichen Stundenplan zusammenstellen.<br />
Reichhaltiges Rahmenprogramm<br />
Die Bildungsmeile trägt die Schule aktiv<br />
in die Öffentlichkeit. Mit Präsentationen,<br />
Führungen und Unterrichtsstunden<br />
in der Stadt –und einem Bildungstram,<br />
das immer zur vollen Stunde<br />
von 11bis 18 Uhr beim Pestalozzi-<br />
Denkmal in der Bahnhofstrasse startet<br />
und der Bildungsmeile entlangfährt.<br />
Hier,imrollenden Klassenzimmer,werden<br />
die Passagiere von Spezialisten aus<br />
den <strong>Mittelschulen</strong> unterrichtet und erhalten<br />
so Gelegenheit, ihren Wissensstand<br />
in verschiedenen Fächern im<br />
Lauf einer Kurzlektion aufzufrischen.<br />
Parallel zur Bildungsmeile in <strong>Zürich</strong><br />
findet in Winterthur das Jubiläumsfest<br />
«Gymi uf de Gass» statt. Es<br />
wird organisiert von den <strong>Kanton</strong>sschulen<br />
Büelrain, Im Lee und Rychenberg<br />
und zeigt eindrücklich, wie vielfältig<br />
und weit verzweigt die <strong>Zürcher</strong> Bildungslandschaft<br />
ist.<br />
Höhepunkt am Freitag<br />
Am Freitag findet das gemeinsame Fest<br />
der <strong>Mittelschulen</strong> seinen Höhepunkt in<br />
der «Welt im Zelt»: Am Vormittag veranstalten<br />
unsere Partner – die ZKB, das<br />
EKZ, der Tages-Anzeiger und der ZVV<br />
(gemeinsam mit der VBZ) –einen Workshop<br />
für Schüler und Lehrpersonen zum<br />
Thema Nachhaltigkeit. Um 12 Uhr startet<br />
das Nachmittagsprogramm mit ei-<br />
Programm<br />
nem Mittagskonzert, den «Noten im<br />
Zelt». Dabei führt der Chor der Fachschaften<br />
Musik aller <strong>Kanton</strong>sschulen die<br />
«Grosse Pause» auf –ein Stück, das extra<br />
für das Jubiläum komponiert wurde.Um<br />
14 Uhr zeigen fünf Maturanden, was ihre<br />
Maturitätsarbeiten auszeichnet –alle<br />
fünf Arbeiten wurden im Stadthaus <strong>Zürich</strong><br />
ausgestellt und prämiert. Um 16.15<br />
Uhr schliesslich folgt mit dem «Gespräch<br />
im Zelt» eine Diskussion zur Frage,<br />
obBildung überhaupt planbar ist –<br />
Frau Regierungsrätin Aeppli stellt sich<br />
mit ihren Gästen den Visionen einer nahenden<br />
Zukunft und äussert sich dazu,<br />
wie die Schule von heute sein muss,um<br />
die Generation von morgen auf das Leben<br />
vorzubereiten.<br />
Zwischen den Blöcken finden in<br />
guter Zirkustradition kurze Aufführungen<br />
aus den <strong>Mittelschulen</strong> statt.<br />
Details und persönlicher Stundenplan auf www.dieweltverstehen.ch<br />
Die dreitägige Jubiläumsfeier endet<br />
mit einem grossen Openairkonzert für<br />
Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen<br />
mit Schulbands,DJs sowie einem<br />
Galadiner für Ehrengäste und<br />
Sponsoringpartner des Jubiläums.<br />
Mittwoch Donnerstag Freitag<br />
24. September 25. September 26. September<br />
<strong>Zürich</strong> 11 bis 19 Uhr 11 bis 19 Uhr 11 bis 19 Uhr<br />
Limmatquai, Bürkliplatz Bildungsmeile Bildungsmeile Bildungsmeile<br />
Winterthur<br />
Nachmittags<br />
Altstadt<br />
Gymi uf de Gass<br />
<strong>Zürich</strong> 11 bis 18 Uhr 11 bis 18 Uhr 11 bis 18 Uhr<br />
Pestalozzi-Denkmal Bildungstram Bildungstram Bildungstram<br />
Abfahrt jede volle Stunde Abfahrt jede volle Stunde Abfahrt jede volle Stunde<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Vormittags:<br />
Sechseläutenwiese:<br />
Workshop Nachhaltigkeit<br />
Zirkus Monti<br />
12 Uhr<br />
Noten im Zelt: Mittagskonzert<br />
14 Uhr<br />
Arbeiten im Zelt:<br />
Maturitätsarbeiten<br />
16.15 Uhr<br />
Gespräche im Zelt:<br />
Ist Bildung planbar?<br />
Dazwischen:<br />
Mittelschulluft:<br />
Kurzbeiträge aus<br />
dem Schulalltag<br />
<strong>Zürich</strong><br />
15.00 bis 22.30 Uhr<br />
Albisgütli<br />
Openair-Konzert<br />
Bülach, Dübendorf, Jubiläumsprogramm Jubiläumsprogramm<br />
Wetzikon, Winterthur, der einzelnen Schulen der einzelnen Schulen<br />
Urdorf, <strong>Zürich</strong><br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 39
Mittelschule<br />
Förderpreis<br />
«Fremdsprachenwerkstatt» der<br />
<strong>Kanton</strong>sschule Hohe Promenade<br />
ausgezeichnet<br />
Unter dem Motto «Fremdsprachen<br />
sind nicht fremd» hat ein Team von<br />
Lehrpersonen und Schülern der <strong>Kanton</strong>sschule<br />
Hohe Promenade unter<br />
Leitung der Romanistin Sara Alloatti<br />
das E-Learning-Portal www.fremdsprachenwerkstatt.ch<br />
entwickelt. Die<br />
Oertli-Stiftung, deren Hauptziel die<br />
Förderung des Brückenschlags zwischen<br />
den Sprachregionen der<br />
Schweiz ist, hat das Projekt nun mit einem<br />
Förderpreis in der Höhe von<br />
15 000 Franken ausgezeichnet. Die Stiftung<br />
sieht darin eine «aussergewöhnliche<br />
Leistung zur Förderung der Mehrsprachigkeit<br />
in der Schweiz».<br />
Die Fremdsprachenwerkstatt versteht<br />
sich als Lehr- und Lernmittel,das<br />
nicht nur Sprachkenntnisse, sondern<br />
ein vertieftes Sprachbewusstsein vermitteln<br />
soll. Sie stellt Bezüge zwischen<br />
den Sprachen her und regt zum Nachdenken<br />
darüber an, wie Sprachen aufgebaut<br />
sind, wie man sie lernt oder wie<br />
sie sich entwickeln. Die Fremdsprachenwerkstatt<br />
enthält acht Module,unterteilt<br />
in 26 Unterrichtseinheiten mit<br />
didaktischemMaterial für bis zu 70 Unterrichtsstunden.<br />
Die Einheiten sind<br />
thematisch geordnet, lassen sich aber<br />
frei kombinieren und können ebenso<br />
für den Unterricht wie für das individuelle<br />
Lernen von Schülerinnen und<br />
Schülern genutzt werden. Alle Materialien<br />
eignen sich für die Gymnasialstufe,<br />
einige auch für die Sekundarstufe oder<br />
die Hochschule.<br />
Das E-Learning-Portal www.fremdsprachenwerkstatt.ch<br />
der <strong>Kanton</strong>sschule Hohe Promenade<br />
thematisiert auch das Sprachenlernen.<br />
Der neue LKM-Vorstand (von links nach rechts): Rolf Bosshard (Aktuar), Martin Lüscher (Präsident),<br />
Marcel Meyer (Vizepräsident).<br />
Ordentliche Delegiertenversammlung<br />
Lehrpersonenkonferenz der <strong>Mittelschulen</strong><br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (LKM)<br />
An der ordentlichen Delegiertenversammlung<br />
(DV) der LKM Anfang Juli<br />
2008 in der <strong>Kanton</strong>sschule Stadelhofen<br />
war vor allem das Projekt «Organisation<br />
und Führung der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong>»<br />
Thema. Laut Medienmitteilung<br />
des LKM äusserten sich die Delegierten<br />
darin klar für gezielte Entlastungsmassnahmen<br />
und zusätzliche<br />
personelle Ressourcen für die Schulleitungen.<br />
Ebenso verlangten sie eine<br />
Aufwertung der Funktion der Klassenlehrperson.<br />
Dagegen haben sie sich<br />
deutlich gegen eine zusätzliche Hierarchisierung<br />
durch Umfunktionieren der<br />
Fachvorstände zu Vorgesetzten ausgesprochen.<br />
Dezidiert abgelehnt wurde<br />
auch jegliche Form von Arbeitszeiterfassung,<br />
wie sie zum Beispiel der Entwurf<br />
«Berufsauftrag für die Volksschule»<br />
vorsieht. Im Weiteren wurde an der<br />
DV ein neuer Vorstand gewählt. Nach<br />
zwei Jahren tritt im September der Präsident<br />
Markus Späth turnusgemäss zurück.<br />
Das Präsidium wird neu vom aktuellen<br />
Vizepräsidenten Martin Lüscher,<br />
KSEnge übernommen. Das frei<br />
werdende Amt des Vizepräsidenten bekleidet<br />
neu Marcel Meyer von der KZO<br />
und Rolf Bosshard, KS Birch, bleibt<br />
weiterhin Aktuar.<br />
Zum Thema «Lehrermangel an den<br />
<strong>Mittelschulen</strong>» diskutierten im Anschluss<br />
an die Geschäfte der DV unter<br />
der Leitung von Markus Späth der Präsident<br />
der kantonsrätlichen Bildungskommission,<br />
Samuel Ramseyer, Marc<br />
Kummer, Chef MBA, und Felix Angst,<br />
Präsident der SLK.<br />
Personelles<br />
Mutationen in den Schulleitungen<br />
Der Regierungsrat hat auf Beginn des<br />
Schuljahres 2008/09 nachstehende Wahlen<br />
vorgenommen:<br />
– <strong>Kanton</strong>sschule <strong>Zürich</strong>er Oberland: Dr.<br />
Thomas Kradolfer, Mittelschullehrperson<br />
mbA für Chemie,als Prorektor.<br />
Er tritt die Nachfolge von Prof.Dr. Verena<br />
Meier Kruker an, die auf Ende<br />
des Frühlingssemesters 2008 von ihrem<br />
Amt als Prorektorin zurücktritt.<br />
– <strong>Kanton</strong>sschule Hottingen <strong>Zürich</strong>:<br />
Hans Samuel Suter, Mittelschullehrperson<br />
mbA für Turnen und Sport,<br />
als Prorektor. Ertritt die Nachfolge<br />
von Prof.Dr. Peter Stalder an, der auf<br />
Beginn des Schuljahres 2008/09 das<br />
Amt als Rektor übernimmt.<br />
40 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Berufsbildung<br />
Sollen Firmen ohne Lehrlinge die<br />
Kosten der Lehrbetriebe mittragen?<br />
Ende September stimmen die <strong>Zürcher</strong>innen und <strong>Zürcher</strong> über den <strong>Kanton</strong>alen Berufsbildungsfonds<br />
ab. Damit sollen sich künftig auch Betriebe ohne Lehrlinge an den Kosten der Berufsbildung<br />
beteiligen. Im Pro und Kontra äussern sich dazu die beiden <strong>Kanton</strong>sräte Ralf Margreiter (Grüne) und<br />
Martin Arnold (SVP).<br />
Zur Person<br />
Ralf Margreiter ist <strong>Kanton</strong>srat der Grünen<br />
und Ressortleiter Jugend- und<br />
Lehrlingsfragen beim Kaufmännischen<br />
Verband Schweiz.<br />
Ralf Margreiter: Pro<br />
Lehrstellensuche: Keine Chance für Maria?<br />
Maria leidet. Sie hat eben die Schule abgeschlossen<br />
–ohne Perspektive. Maria<br />
leidet doppelt: Sie trägt einen Familiennamen,<br />
der ihr bei der Lehrstellensuche<br />
nicht gerade hilft. Auch ist der Lehrstellenmarkt<br />
seit Jahren ausgetrocknet. Zu<br />
wenig Angebote, keine Chance für Maria.<br />
Obwohl sie eine gute Schülerin war.<br />
Die <strong>Zürcher</strong> Abstimmung über den<br />
Berufsbildungsfonds am 28. September<br />
ändert am Handicap von Marias Herkunft<br />
nichts.Aber am Lehrstellenangebot.<br />
Heute bietet nur noch jeder sechste<br />
Betrieb Lehrstellen an. Alle übrigen<br />
profitieren von dieser Ausbildungstätigkeit.<br />
Als Trittbrettfahrer, die sich<br />
nicht an der Aufgabe der Wirtschaft für<br />
die Ausbildung des eigenen Berufsnachwuchses<br />
beteiligen. Und die Maria<br />
keine Chance bieten.<br />
Der Berufsbildungsfonds sorgt dafür,dass<br />
die Ausbildungsverantwortung<br />
auf breitere Schultern verteilt wird. Betriebe<br />
ohne Lehrstellen leisten eine<br />
Förderabgabe in diesen Fonds. Betriebe<br />
mit Lehrstellen werden damit unterstützt<br />
und entlastet. Ein einfaches,<br />
transparentes und schlankes System,<br />
um mehr Lehrstellen zu schaffen. Ein<br />
bewährtes Prinzip, wie es die Wirtschaft<br />
mit diversen Branchenfonds bereits<br />
eingeführt hat.<br />
Gegner monieren, eine «Lehrstellensteuer»<br />
werde eingeführt. Sie verkennen<br />
die Funktion des Berufsbildungsfonds.<br />
Er leistet dort Unterstützung,<br />
wo der Markt versagt. Und es ist<br />
nicht der Staat, sondern es ist die Wirtschaft<br />
selbst, die über die bestmögliche<br />
Verwendung der Fondsmittel entscheidet.<br />
Die Wirtschaft weiss am besten,<br />
was Not tut. Auch verkennen die Gegner<br />
die Dringlichkeit, Maria und mehreren<br />
tausend weiteren Jugendlichen<br />
eine Perspektive zu bieten. Denn so<br />
viele Schulabgängerinnen und -abgänger<br />
pro Jahr bleiben ohne die ersehnte<br />
Lehrstelle.<br />
Weretwas gegen Orientierungslosigkeit,<br />
Desintegration und vielleicht<br />
auch Jugendgewalt unternehmen will,<br />
muss Lehrstellen schaffen. Der Berufsbildungsfonds<br />
ist seit Langem die beste<br />
Gelegenheit dafür. Darum verdient er<br />
ein überzeugtes Ja an der Urne. Maria<br />
dankt dafür. Und ebenso die vielen<br />
Lehrbetriebe,die seit Jahr und TagAusbildung<br />
und Integration in der Wirtschaft<br />
bieten, aber zunehmend allein<br />
gelassen werden.<br />
42 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Berufsbildung<br />
Abstimmung zum<br />
Berufsbildungsfonds<br />
Am Abstimmungswochenende vom<br />
28. September 2008 stimmt das <strong>Zürcher</strong><br />
Stimmvolk über das Einführungsgesetz<br />
zum Berufsbildungsgesetz (EG) ab.<br />
Umstrittener Punkt dabei ist die Schaffung<br />
eines <strong>Kanton</strong>alen Berufsbildungsfonds<br />
(siehe Pro und Kontra). Dessen<br />
Hauptziele sind:<br />
– Die Kosten der Berufsbildung der<br />
einzelnen Ausbildungsbetriebe zu<br />
senken, indem alle Betriebe im<br />
<strong>Kanton</strong> an den Kosten beteiligt<br />
werden;<br />
– Betriebe, die Lernende ausbilden,<br />
zu unterstützen;<br />
– innovative Massnahmen im Bereich<br />
der beruflichen Grundbildung zu<br />
fördern;<br />
– dort Impulse zu setzen, wo das die<br />
branchenmässig ausgerichteten<br />
Berufsbildungsfonds gemäss Art. 60<br />
des Bundesgesetzes über die Berufsbildung<br />
(BBG) nicht vermögen.<br />
Der Beitrag eines Arbeitgebers soll<br />
danach höchstens ein Promille der AHVpflichtigen<br />
Lohnsumme betragen. Bei<br />
einem Jungunternehmer zum Beispiel, der<br />
pro Jahr 100000 Franken Lohnsumme<br />
ausbezahlt, ist es eine Abgabe von<br />
höchstens 100 Franken. <strong>Kanton</strong>ale Fonds<br />
gibt es inzwischen in den <strong>Kanton</strong>en Genf,<br />
Freiburg, Wallis, Jura und Neuenburg.<br />
Zur Person<br />
Martin Arnold ist <strong>Kanton</strong>srat der SVP<br />
und Geschäftsführer des <strong>Kanton</strong>alen<br />
Gewerbeverbands <strong>Zürich</strong>.<br />
Martin Arnold: Kontra<br />
Bürokratie statt Lehrstellen<br />
Gewiss: Es erscheint stossend, dass viele<br />
Betriebe sich in der beruflichen<br />
Grundbildung nicht engagieren und<br />
keine Lehrstellen anbieten. Die Idee jedoch,<br />
diesem Zustand mit einer neuen<br />
Abgabe beizukommen, ist absurd, ja sie<br />
ist sogar geeignet, das Gegenteil dessen<br />
zu bewirken, was beabsichtigt ist. Wer<br />
sich mit einer kleinen Abgabe von der<br />
moralischen Verpflichtung zur Ausbildung<br />
junger Leute freikaufen kann,<br />
wird schnell eine Anspruchshaltung<br />
entwickeln.<br />
Im Vergleich zum möglichen Nutzen<br />
ist der administrative Aufwand sowohl<br />
für die Verwaltung wie auch für<br />
die Betriebe unverhältnismässig. Rund<br />
70'000 Betriebe müssten jährlich beurteilt<br />
und überprüft werden. Unklar ist<br />
zudem, wer in den Fonds einzahlen<br />
müsste.Wird ein Betrieb für eine unbesetzte<br />
Lehrstelle zahlungspflichtig?<br />
Sind Praktikumsplätze gleichwertig?<br />
Waspassiert bei einem Lehrabbruch?<br />
Wie werden die unterschiedlichen Betriebsgrössen<br />
behandelt? Werlegt nach<br />
welchen Kriterien fest, pro wie viele<br />
Mitarbeitende eine Lehrstelle geschaffen<br />
werden muss?<br />
Offen ist zudem, wie die Mittel aus<br />
dem Fonds verwendet werden sollen.<br />
Kommen sie tatsächlich den ausbildenden<br />
Betrieben zugute oder versickern<br />
sie in der aufwendigen Fondsverwaltung<br />
und in pädagogisch zwar<br />
interessanten, aber praktisch unnützen<br />
Projekten? Vonbeidem gibt es bereits<br />
genug: weder ein neuer Verwaltungsapparat<br />
noch weitere «innovative»<br />
Projekte braucht die Bildung.Nützen<br />
würden vielmehr Vereinfachungen<br />
in der Lehrlingsadministration<br />
und die verbesserte Zusammenarbeit<br />
aller Partner an der Nahtstelle Schu-<br />
le/berufliche Grundbildung. Dazu<br />
braucht es aber keinen neuen Fonds –<br />
gesunder Menschenverstand würde<br />
genügen.<br />
Tatsache ist zudem, dass aufgrund<br />
der demografischen Entwicklung ein<br />
Lehrlingsmangel absehbar ist. Zwischen<br />
sinkender Schulabgängerquote<br />
und steigender Maturandenquote werden<br />
es die Betriebe schwer haben, genügend<br />
Jugendliche zur Nachwuchssicherung<br />
ausbilden zu können. Dies<br />
wird auch ein Fonds nicht verhindern<br />
können –erist unnötig und deshalb abzulehnen.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 43
Berufsbildung<br />
Eventuell Maurer? Oder doch nicht? Wer sich in der Schulzeit für keinen Beruf entscheiden kann, dem hilft ein Brückenangebot weiter. Bild: www.berufsmesse.ch<br />
Rahmenlehrplan für das Berufsvorbereitungsjahr<br />
Mit einem Rahmenlehrplan will der<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Vielfalt der Brückenangebote<br />
ordnen. In zwei Berufswahlschulen<br />
wird der neue Erlass im<br />
kommenden Schuljahr getestet.<br />
Text: Andreas Minder<br />
Der Schritt von der Schule in die Arbeitswelt<br />
fällt nicht allen jungen Menschen<br />
leicht: Einige können sich nicht<br />
für einen Beruf entscheiden, andere<br />
finden keine Lehrstelle und ausländische<br />
Jugendlich kennen Sprache und<br />
Kultur ihrer neuen Heimat teilweise<br />
noch zu wenig gut. Seit Jahren erleichtern<br />
Brückenangebote den Übertritt in<br />
die Berufsbildung: 10. Schuljahr, Integrationskurs,Werkjahr,hauswirtschaftlicher<br />
Jahreskurs,Vorlehre und ähnlich<br />
heissen die Angebote. Sie werden im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> jährlich von rund 2000<br />
Jugendlichen besucht.<br />
Mit dem Einführungsgesetz zum<br />
eidgenössischen Berufsbildungsgesetz<br />
will der <strong>Kanton</strong> das Angebot neu ordnen<br />
und übersichtlicher gestalten.<br />
Künftig läuft alles unter dem Namen<br />
Berufsvorbereitungsjahr, wobei drei<br />
Typen unterschieden werden:<br />
– Der berufswahlorientierte Angebotstyp<br />
richtet sich an Jugendliche, die<br />
sich noch für keinen Beruf entschieden<br />
haben. Sie werden bei der Wahl<br />
des passenden Berufs unterstützt.<br />
Zudem arbeiten sie an ihrer Berufsreife:<br />
Schulische, soziale oder persönliche<br />
Qualitäten, die die Arbeitswelt<br />
verlangt, werden individuell gefördert.<br />
– Der berufsfeldorientierte Angebotstyp<br />
eignet sich für Jugendliche, die<br />
bereits wissen, was sie wollen, aber<br />
noch keine Stelle gefunden haben<br />
oder die nötigen Voraussetzungen<br />
dafür nicht mitbringen. In Praxis<br />
und Theorie werden ihnen erste berufliche<br />
und berufskundliche Inhalte<br />
vermittelt.<br />
– Der integrationsorientierte Angebotstyp<br />
ist für ausländische Jugendliche<br />
mit Sprachschwierigkeiten gedacht.<br />
Sie lernen Deutsch, beschäftigen<br />
sich mit der Berufswahl und werden<br />
mit der schweizerischen (Arbeits-)<br />
Kultur vertraut gemacht.<br />
Diese neue Angebotsstruktur ist im<br />
Rahmenlehrplan für das Berufsvorbereitungsjahr<br />
(BVJ) festgelegt. Man geht<br />
beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
(MBA) davon aus, dass sich die<br />
meisten bisherigen Angebote ohne<br />
grosse Schwierigkeiten den neu definierten<br />
Kategorien zuteilen lassen. An<br />
den Berufswahlschulen Bülach und<br />
Uster wird der Rahmenlehrplan BVJ im<br />
Schuljahr 2008/2009 in einer Erprobungsfassung<br />
getestet. Im Jahr darauf<br />
soll er in allen Schulen mit kantonal<br />
mitfinanzierten Berufsvorbereitungsjahren<br />
eingeführt werden.<br />
Mutationen in den Schulleitungen<br />
Gewerblich-Industrielle<br />
Berufsfachschulen<br />
Die <strong>Bildungsdirektion</strong> hat auf Beginn<br />
des Schuljahres 2008/09 folgende Anstellungen<br />
vorgenommen:<br />
– Berufsbildungszentrum Dietikon:<br />
Claudia Hug, Berufsschullehrperson<br />
mbA für allgemeinbildenden<br />
Unterricht und Sport, als Abteilungsleiterin.<br />
Auf 1.Januar 2009<br />
– Berufsfachschule Winterthur:<br />
Paul Müller, Berufsschullehrperson<br />
mbA für allgemeinbildenden Unterricht,<br />
als Rektor. Ertritt die Nachfolge<br />
von Dr. Christian Schenkel an, der<br />
per Ende Dezember 2008 in den Ruhestand<br />
tritt.<br />
44 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Berufsbildung<br />
Umweltpreise vergeben<br />
Vertiefungsarbeiten 2007/08<br />
Im Schuljahr 2007/08 fand bereits zum<br />
siebten Mal der kantonale Wettbewerb<br />
für Vertiefungsarbeiten (VA) in der Allgemeinbildung<br />
statt. Am Wettbewerb<br />
konnten Lehrlinge mit Arbeiten teilnehmen,<br />
die im Rahmen der Lehrabschlussprüfung<br />
erstellt wurden und<br />
sich mit Umweltthemen auseinandersetzten.<br />
Die Preissumme 2000 Franken<br />
wurde als Umweltpreis von der <strong>Zürcher</strong><br />
<strong>Kanton</strong>albank gestiftet.<br />
Im Schuljahr 2007/08 meldeten<br />
sich 23 Lernende aus sieben kantonalen<br />
Berufsfachschulen für den Wettbewerb<br />
an. Die Jury bewertete Ende Mai<br />
dieses Jahres 17 Einzel- und Partnerarbeiten.<br />
Gewinner ist Sascha Bertoldo,<br />
Elektromonteur an der Technischen<br />
Berufsschule <strong>Zürich</strong>, mit der Arbeit<br />
«Neue Energien für die Schweiz».<br />
Der Wettbewerb wird auch im Schuljahr<br />
2008/09 wieder stattfinden, die Ausschreibung<br />
der PLAU erfolgt nach den<br />
Sommerferien.<br />
Die weiteren Preisträgerinnen udn<br />
Preisträger sind: Adrian Calvelo, Nau-<br />
An der Prämierung vom 27. Mai 2008 anwesende Gewinnende;inder Mitte (mit Auszeichnung in der Hand)<br />
der erstplatzierte Sascha Bertoldo, Elektromonteur, TBZ. Bild: Martin Better<br />
ras Garhe und Kadir Kizilirmak, alle<br />
Schweiz. Textilfachschule; Monika Dellenbach,<br />
BS für Gestaltung <strong>Zürich</strong>; Jasmin<br />
Huwiler, Partnerarbeit mit Tanja<br />
Toffolon, Elisabeth Furrer, Partnerarbeit<br />
mit Angelina de St. Jon, Vanessa<br />
Keist, Partnerarbeit mit Krystine Wellig,<br />
alle ZAG Win-terthur; Andreas Huber,<br />
BS Amt und Limmattal; Andy Rüegg,<br />
GB Wetzikon.<br />
Hotspots<br />
Heldinnen und Helden<br />
der Weiterbildung<br />
Vom4.bis zum 14. September 2008 findet<br />
unter dem Motto «Gut zu wissen»<br />
wiederum ein nationales «Lernfestival»<br />
statt. Auch die Berufsfachschulen des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> mit Weiterbildungen<br />
im Angebot engagieren sich für diesen<br />
Event. Zusätzlich zu Tagen der offenen<br />
Tür publizieren sie auf diesen Zeitpunkt<br />
hin eine attraktive Broschüre mit<br />
dem Titel «Hotspots der Weiterbildung<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>».<br />
Visuelles Herzstück der Broschüre<br />
bilden 17 Porträts von Helden und Heldinnen<br />
der Weiterbildung: Frauen und<br />
Männer, die mit ihrer Begeisterung<br />
Zeugnis ablegen, dass es sich persönlich<br />
wie beruflich lohnt, in die eigene<br />
Entwicklung und den Kompetenzaufbau<br />
zu investieren.<br />
Dazu enthält die Broschüre im Sinne<br />
der «Gelben Seiten der Weiterbildung»<br />
Kurzporträts der Berufsfachschulen<br />
mit Hinweisen auf das reichhaltige<br />
Weiterbildungsangebot.<br />
Eingeführt wird die Broschüre durch<br />
ein Grusswort von Regierungsrätin<br />
Regine Aeppli. Interviews mit Ruedi<br />
Winkler, Leiter der Projektgruppe<br />
«Weiterbildung» des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>,<br />
Irene Morais, Integrationsbeauftragte<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>, und Philipp Gonon,<br />
Professor für Berufsbildung an<br />
der Universität <strong>Zürich</strong>, beleuchten das<br />
aktuelle Thema aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln. Darüber hinaus enthält<br />
die Broschüre Kurzartikel zu Lerntypen<br />
und Lernstrategien. Diese wird<br />
über das Lernfestival hinaus an den öffentlichen<br />
Berufsschulen des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> aufliegen.<br />
Bei Interesse und für weitere Informationen:<br />
Serge Schwarzenbach, Bildungszentrum<br />
für Erwachsene BiZE,<br />
Riesbachstrasse 11, 8090 <strong>Zürich</strong>, Telefon<br />
044 385 83 46 oder E-Mail:<br />
serge.schwarzenbach@eb-zuerich.ch,<br />
www.eb-zuerich.ch<br />
Mehr dazu<br />
www.wbzh.ch<br />
Am Lernfestival 2008 präsentieren sich auch Berufsfachschulen<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 45
Berufsbildung<br />
Noise Attack<br />
Spannende Agentenstory für Sekstufe II<br />
Der Lärm lauert immer und überall. Die<br />
kantonale Fachstelle für Lärmschutz bietet<br />
deshalb für Schülerinnen und Schüler<br />
ab 15 Jahren –vorzugsweise Berufs- und<br />
<strong>Mittelschulen</strong> – eine unkonventionelle<br />
Form der Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema Lärm an: Als spannenden Agententhriller<br />
«Noise Attack» über den<br />
Kampf gegen die Lärmmafia, ein Theater<br />
mit zwei Schauspielern für 70 bis 400<br />
Lernende. Die Aufführung dauert rund<br />
eine Stunde, als Aufführungsort eignet<br />
sich eine Aula oder auch eine Turnhalle.<br />
Als Alternative dazu kann der Multimediavortrag<br />
«Du bist, was Duhörst!» mit<br />
zahlreichen Hörbeispielen gewählt werden,<br />
der sich für Schulklassen mit 15 bis<br />
30 Lernenden eignet. Benötigt werden<br />
dafür zwei Lektionen, derVortrag kann in<br />
einem Klassenzimmer stattfinden.<br />
Theater wie auch Multimediavortrag<br />
veranschaulichen, was Lärm ist,<br />
wie das Gehör die Schallwellen verarbeitet<br />
und wann beziehungsweise warum<br />
es zu einem Gehörschaden kommen<br />
kann. Es geht jedoch nicht nur um<br />
die gehörschädigenden Schallwellen,<br />
sondern auch um Geräusche, die als<br />
Lärm interpretiert werden, und deren<br />
Auswirkungen. Lärm als störender<br />
Schall ermüdet, macht nervös, erhöht<br />
den Blutdruck, macht krank.<br />
Lärm als Theateridee: Zwei Schauspieler kämpfen als Agenten gegen die Lärmmafia.<br />
Für Schulen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sind zh.ch/schule und www.laermorama.ch.<br />
diese Angebote kostenlos. Weitere Anfragen und Reservationen bei Stefan<br />
Informationen sowie diverses Material<br />
dazu sind zu finden unter www.laerm.<br />
Berner, Gartenmann Engineering AG,<br />
laermvortrag@gae.ch.<br />
Gratis zur Kindercity durch «Schulen ans Internet» von Swisscom<br />
Ist Ihre Schule schon am «Netz»?<br />
Wussten Sie, dass Sie mit Ihrer Schulklasse gratis in die Wissenswege der<br />
Kindercity können?<br />
Einfach übers Netz anmelden<br />
(http://swisscom.com/GHQ/content/SAI/Bildungsangebote/Museumseintritte/Kindercity)<br />
und schon sind Sie mit einem Fuss in der Welt der Kinder.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
46 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Weiterbildung<br />
Unbürokratische, diskrete Hilfe<br />
in schwierigen Situationen<br />
Zwei telefonische Anlaufstellen für Beratung und Schulentwicklung der Pädagogischen Hochschule<br />
<strong>Zürich</strong> (PHZH) stehen Ratsuchenden täglich zur Verfügung: zum einen das Beratungstelefon für<br />
Lehr- und Schulleitungspersonen mit ihren individuellen beruflichen Anliegen, zum andern das Informations-<br />
und Vermittlungstelefon für Teams, Schulen und Schulgemeinden.<br />
Text: Joachim Diener Foto: Fabian Camenzind<br />
Urs Ruckstuhl nimmt am Beratungstelefon individuelle Anliegen von Lehrpersonen entgegen,<br />
beantwortet Fragen und gibt erste Auskünfte über das Beratungsangebot der PHZH.<br />
Ein Dienstag im Juni, kurz nach Mittag:<br />
Seit rund einer Stunde sitzt Urs Ruckstuhl<br />
am Telefon und berät Lehrpersonen<br />
und Schulleitende mit «individuellen<br />
beruflichen Anliegen». Eine Lehrerin<br />
zum Beispiel sieht sich seit geraumer<br />
Zeit mit Vorwürfen vonEltern konfrontiert<br />
und weiss nicht mehr weiter.<br />
Sie möchte deshalb ihren Unterricht<br />
professionell «überprüfen» lassen. Die<br />
Schulleitung habe ihr nach Rücksprache<br />
mit der Schulpflege eine Intensivberatung<br />
am Arbeitsplatz angeboten<br />
und ihr empfohlen, sich an das Beratungstelefon<br />
des Departements Beratung<br />
und Schulentwicklung der PHZH<br />
zu wenden. Urs Ruckstuhl offeriert der<br />
Anruferin eine kostenlose und unverbindliche<br />
Abklärung, umimpersönlichen<br />
Gespräch die Situation vertieft zu<br />
erörtern.<br />
Das Team berät von Montag bis<br />
Freitag während jeweils drei Stunden<br />
unbürokratisch und diskret Lehrpersonen,<br />
Schulleiterinnen und Schulleiter<br />
wie auch Mitglieder von Schulbehörden<br />
–amTelefon oder per Mail. Ratsuchende<br />
können sich auf diesem Weg<br />
auch nur Informationen über Beratungsangebote<br />
einholen oder –wie die<br />
Lehrerin –einen Termin für eine Abklärung<br />
vereinbaren. Die Schweigepflicht<br />
wird selbstverständlich gewahrt.<br />
Von Standortbestimmung bis<br />
Burnout-Gefährdung<br />
An diesem Nachmittag suchen noch<br />
weitere Personen Rat, zum Beispiel erkundigt<br />
sich ein Schulleiter danach,<br />
wie er die schwierige Zusammenarbeit<br />
mit einer Lehrperson verbessern könne.Und<br />
ein Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung<br />
möchte seine Burnout-<br />
Gefährdung abklären lassen.<br />
Um 15<br />
Uhr muss Urs Ruckstuhl<br />
Platz machen für Regula Riss.Sie gehört<br />
dem Team der zweiten Anlaufstelle an:<br />
dem Informations- und Vermittlungstelefon.<br />
Ab 15.30 Uhr beantwortet sie Fragen<br />
vonTeams und Gruppierungen, von<br />
ganzen Schulen und Schulgemeinden.<br />
Daneben vermittelt sie Beratungs- und<br />
schulinterne<br />
Weiterbildungsangebote<br />
zur Team-, Organisations- und Unterrichtsentwicklung,<br />
zu Konfliktmanagement<br />
und Medienlernen.<br />
Heute will sich eine Personalverantwortliche<br />
einer Schulpflege über eine<br />
Situation im Lehrerteam beraten<br />
lassen, die sie als Mobbing einschätzt.<br />
Im Gespräch mit Regula Riss erweist<br />
sich rasch, dass es sich hier um einen<br />
Konflikt im Zusammenhang mit Stellenkürzungen<br />
und weniger um Mobbing<br />
handelt. Die Beraterin skizziert<br />
mögliche Lösungsansätze, welche die<br />
Schulpflegerin nun mit ihrem Gremium<br />
besprechen muss. Danach wird sie sich<br />
wieder mit Regula Riss in Verbindung<br />
setzen. Das Telefon klingelt oft am späteren<br />
Nachmittag: Da wird eine Supervision<br />
für ein Hortteam gesucht, eine<br />
Schule fragt für ein Referat zum Thema<br />
«Gefahren im Internet» an und eine<br />
Schulpräsidentin erkundigt sich nach<br />
Unterstützungsmöglichkeiten für die<br />
konfliktreiche Zusammenarbeit zwischen<br />
Schulleitung und Team. Die telefonische<br />
Beratung dauert bis 18.30 Uhr.<br />
Beratungstelefon: 043 305 50 50<br />
Mo,Mi, Fr 15.30–18.30 Uhr<br />
Di, Do 12.00–15.00 Uhr<br />
Informations- und Vermittlungstelefon:<br />
043 305 50 60<br />
Mo,Mi, Fr 12.00–15.00 Uhr<br />
Di, Do 15.30–18.30 Uhr<br />
Mehr dazu<br />
www.phzh.ch/beratungstelefon<br />
www.phzh.ch/vermittlung<br />
48 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Weiterbildung<br />
Schulungs- und Weiterbildungsangebot für <strong>Zürcher</strong><br />
Schulbehörden und Schulleitungen<br />
B8702.01 CH-Q –Referenz für Behördenmitglieder 9.9./28.10./25.11.2008 und 13.1.2009, 9.00–15.30<br />
Lisette Müller-Jaag<br />
B8203.02 MAB von Schulleitungen (Basiskurs) 16.9.2008, 18.00–21.30<br />
Martin Kull, Peter Altherr<br />
B8308.02 Schulpflegen führen Geleitete Schulen 20.9./25.10.2008, 9.00–13.00<br />
Regula Enderlin Cavigelli, Anneliese Schnoz<br />
B8201.06 MAB Einführungskurs 26./27.9.2008, 8.30–17.00<br />
Marianne Fröhlich-Steffen, Jürg Freudiger<br />
B8405.01 Öffentlichkeitsarbeit für Geleitete Schulen 30.10./31.10./1.11.2008, 9.00–17.00<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte<br />
Medienwissenschaft IAM der <strong>Zürcher</strong> Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften ZHAW<br />
Peter Stücheli-Herlach, IAM, Martin Wendelspiess,<br />
VSA und weitere Dozentinnen und Dozenten<br />
B8303.01 Ausbildung mit Profil –Profilierter Einsatz 30.10./20.11.2008, 18.00–21.30<br />
im Schulalltag Matthias Weisenhorn, René Meier<br />
B8202.02 MAB Erfahrungsseminar 1.11.2008, 8.30–17.00<br />
Marianne Fröhlich-Steffen, Jürg Freudiger<br />
B8201.07 MAB Einführungskurs 3./4.11.2008, 8.30–17.00<br />
Martin Pfrunder, Beat Zbinden<br />
B8401.02 Einführung in die personzentrierte Gesprächsführung 6./13.11.2008, 18.45–21.45<br />
Andrea Donatsch, Hansjürg Donatsch<br />
B8306.02 Qualitätssicherung als Behördenaufgabe 7./8.11.2008, 8.30–17.00<br />
Ruth Eckhardt-Steffen, Martin Pfrunder<br />
B8502.02 Meine Unterrichtsbesuche sollen für alle Beteiligten 20.11.2008, 18.00–21.30/28.11.2008, 13.30–17.00<br />
einen Ertrag bringen! Hans Krummenacher<br />
B8307.02 Sitzungsmanagement –Sitzungskultur 27.11.08, 8.30–17.00<br />
Stefan Hürlimann<br />
B8204.02 Zielvereinbarungsgespräche mit Schulleitungen 28.11.2008, 13.30–17.00/29.11.2008, 8.30–16.30<br />
Ursina Anliker, Barbara Dangel<br />
B8101.04 Grundschulungskurse für Mitglieder von November 2008 (in Planung)<br />
Gemeindeschulpflegen Reto Vannini<br />
Weiterbildung für Schulleiterinnen und Schulleiter<br />
B8311.01/02 Lehrdiplome, Anstellungen, Personaleinsatz 22.10.2008, 13.30–15.30, oder 19.11.2008, 16.00–18.00<br />
(Dauerstellen) Franziska Bürgisser, Andrea Zolliker<br />
B8313.01/02 Einsatz von Lehrpersonen, Vikariate 22.10.2008, 16.00–18.00, oder 19.11.2008, 13.30–15.30<br />
(Stellvertretungen) sowie Beurteilungsverfahren inkl.<br />
Stufenaufstieg und Beförderung<br />
Franziska Bürgisser, Stefan Scheu<br />
B8310.01/02 VZE und Stellenplanung 29.10.2008, 13.30–15.30, oder 12.11.2008, 13.30–15.30<br />
Matthias Weisenhorn, Beatrice Hagen<br />
B8312.01/02 Berufsauftrag der Lehrpersonen: Mängel in der 29.10.2008, 16.00–18.00, oder 12.11.2008, 16.00–18.00<br />
Erfüllung, Intervention und Massnahmen Hans Pfister<br />
Information und Anmeldung:<br />
Detailausschreibung und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter www.volksschulamt.ch >Schulbehörden >Kursangebot<br />
<strong>Bildungsdirektion</strong>/Volksschulamt, Behördenschulung, Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong>, behoerdenschulung@vsa.zh.ch, Telefon 043 259 22 58<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 49
Weiterbildung<br />
Weiterbildungsangebote<br />
www.phzh.ch<br />
Weiterbildung Beratung, Schulentwicklung<br />
Tagder offenen Tür 20. September 2008, 11.30–15.00 Uhr<br />
Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Birchstrasse 95, 8050 <strong>Zürich</strong><br />
Wir präsentieren allen Interessierten aus dem Schulfeld unser umfassendes Angebot:<br />
– Weiterbildung an der PHZH<br />
– Beratungs- und Unterstützungsleistungen<br />
– Schulinterne Weiterbildungen<br />
www.phzh.ch<br />
Zertifikatslehrgänge 2008/09<br />
Beginn Herbst 2008 (Anmeldefrist verschieden, Empfehlung: schnell einschreiben)<br />
– Pädagogischer ICT-Support, Beginn September 2008, s. Details unten<br />
– Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche (Kooperation mit ZHDK), Beginn September 2008<br />
– Modulgruppe Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen (Baustein des ZLG Prävention und Gesundheitsförderung)<br />
Alle Zertifikatslehrgänge können einzeln besucht oder mit weiteren Zertifikatslehrgängen der PHZH zu den zwei Masterstudiengängen<br />
MAS «Bildungsmanagement» und MAS «Bildungsinnovation» ausgebaut werden.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung<br />
Zertifikatslehrgang Pädagogischer ICT-Support (PICTS)<br />
Start 20. September 2008, noch wenige Plätze frei (Anmeldung noch möglich)<br />
Die Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatslehrgangs «Pädagogischer ICT-Support» (PICTS) sind für ihre Lehrerkolleginnen und<br />
-kollegen Themenexpertinnen und -experten für «integrierte Informatik- und Medienbildung». PICTS ist ein Zertifikatslehrgang (15 ECTS-<br />
Punkte) der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> und der Fachhochschule Nordwestschweiz in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule<br />
Schaffhausen und der Schweizerischen Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen.<br />
Information und Anmeldung: www.picts.ch<br />
<strong>Kanton</strong>ales Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen <strong>Zürich</strong> (Volksschule)<br />
Für eine nachhaltige Schulentwicklung ist die Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen von zentraler Bedeutung. Das <strong>Kanton</strong>ale<br />
Netzwerk richtet sich an Schulen, die ihr Engagement in Gesundheitsförderung und Prävention verstärken wollen. Mit verschiedenen Angeboten<br />
unterstützt das Netzwerk die konkrete Umsetzung und die Verankerung dieses Anliegens im Schulalltag. Verbunden mit dem Beitritt ins<br />
<strong>Kanton</strong>ale Netzwerk ist die Verpflichtung zur Weiterbildung Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention an der PHZH für eine<br />
Lehrperson der Schuleinheit.<br />
Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch<br />
Modulgruppe Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention<br />
Die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson qualifiziert Lehrpersonen für die Übernahme einer spezialisierten Rolle im Schulhaus, die der Unterstützung<br />
der Schulleitung und des Kollegiums in Fragen der Gesundheitsförderung und Prävention dient. Voraussetzung für den Besuch der<br />
Weiterbildung ist die Mitgliedschaft des Schulhauses beim Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg<br />
Modulgruppe Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen<br />
Die Gesundheit von Schüler/innen und Lehrpersonen ist Voraussetzung für das Erreichen der Bildungs- und Erziehungsziele. Die Modulgruppe<br />
sensibilisiert für diese Zusammenhänge und zeigt Ansatzmöglichkeiten für präventive und gesundheitsfördernde Interventionen auf. Durch die<br />
Auseinandersetzung mit den theoretischen Hintergründen von Risikoverhalten und Gesundheitsressourcen ergänzt dieser Lehrgang die<br />
praxisorientierte Modulgruppe «Weiterbildung zur Kontaktlehrperson».<br />
Information und Anmeldung: (einige Plätze noch frei) www.phzh.ch/zlg<br />
50 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Weiterbildung<br />
Zertifikatslehrgang Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Der Zertifikatslehrgang Prävention und Gesundheitsförderung setzt sich aus der praxisorientierten «Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für<br />
Gesundheitsförderung und Prävention», einer inhaltlichen Vertiefung im Rahmen der Modulgruppe «Gesundheit von Lehrpersonen und<br />
Schüler/innen» und drei Wahlmodulen zusammen. Die erworbenen Kenntnisse können bei der Konzeption, Koordination und Umsetzung von<br />
Gesundheitsförderung und Prävention in Schulgemeinden und Schuleinheiten eingesetzt werden.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg<br />
Wahlmodule –Weiterbildung àlacarte<br />
Die Wahlmodule der PHZH sind kurze praxisbezogene Weiterbildungen und stehen allen Interessierten offen. Sie sind fester Bestand der<br />
Weiterbildungsstudiengänge der PHZH.<br />
Die Pocket-Broschüre «Wahlmodule –Weiterbildung àlacarte» erscheint im September 2008 und bietet Detailinformationen zu den angebotenen<br />
Wahlmodulen. Sie kann bestellt werden und ist wie bisher online abrufbar.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule /wb.module@phzh.ch, 043 305 52 00<br />
Weiterbildungen im Rahmen der Umsetzung des Volksschulgesetzes<br />
Es besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen der pädagogischen Schwerpunktsetzung der Schule zur Expertin oder zum Experten weiterbilden<br />
zu lassen. Dafür stehen sechs Zertifikatslehrgänge zur Auswahl. Voraussetzung für die definitive Anmeldung ist ein Mandat der Schulgemeinde.<br />
Speziell verweisen wir auf die Anmeldung für die Schulleitungsausbildung <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (SLA 4), auf das Modul «Mitarbeitergespräche<br />
führen» und die Modulgruppen «Pädagogische Qualitätsentwicklung» und «Mitwirkung in der Schule –Partizipation» (beide Modulgruppen<br />
auch für amtierende Schulleitungen).<br />
Information und Anmeldung: Alle Angebote sind auch in der Broschüre «Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote» nachzulesen, die<br />
das VSA direkt in die Schulen geschickt hat, oder online unter www.phzh.ch/weiterbildung oder www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues Volksschulgesetz<br />
>Weiterbildung abrufbar.<br />
Europäisches Sprachenportfolio ESP und LinguaLevel<br />
Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein Selbstevaluationsinstrument und lebenslanger Lernbegleiter. Esist lehrmittelunabhängig,<br />
stufenübergreifend und wird europaweit in Schulen und in der Berufswelt eingesetzt. LinguaLevel bietet in Ergänzung zum ESP lehrmittelunabhängige<br />
Testmaterialien zur Fremdbeurteilung von Sprachkompetenzen, die dem aktuellen kommunikativen Ansatz entsprechen. Es ist auf<br />
europäische Standards ausgerichtet. Die PHZH bietet 6Grundkurse im Herbst 2008 in Wetzikon, Winterthur und <strong>Zürich</strong> an. Die Teilnahme ist<br />
für Volksschullehrpersonen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> kostenlos.<br />
Information und Online-Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Zusätzliche Weiterbildungsangebote<br />
Einführungsveranstaltung zum Lehrmittel Medienkompass für die Mittel- und Sekundarstufe<br />
Medienkompass ist ein neues Lehrmittel zu Medien und ICT für die Mittelstufe und die Sekundarstufe. Es bietet Orientierung in den Bereichen<br />
Telekommunikation, Unterhaltungselektronik, Massenmedien und Computer. Medienkompass beinhaltet in zwei Bänden für sechs Schuljahre<br />
insgesamt 36 aufeinander abgestimmte, aber in sich abgeschlossene Einheiten. Die Einführungsveranstaltung richtet sich an Lehrpersonen,<br />
die Medienkompass einsetzen möchten. Während eines Nachmittags haben Lehrpersonen der Mittelstufe und der Sekundarstufe Gelegenheit,<br />
Konzept und Aufbau des Lehrmittels kennenzulernen. In stufenspezifischen Workshops erhalten sie praxisnahe Anregungen zum Einsatz<br />
des Lehrmittels. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Lehrmitteleinführungen<br />
Einführung in die Lehrmittelreihe «Lernwelten» und «Spuren-Horizonte»<br />
In der Primarschule des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> wird für den Mensch &Umwelt-Unterricht die interkantonale Lehrmittelreihe «Lernwelten» eingeführt<br />
(Unter- und Mittelstufe). Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird die Reihe vorgestellt. Teil davon ist das neue Lehrmittel «Spuren-<br />
Horizonte» (5./6. Klasse). Eine frühzeitige Online-Anmeldung wird empfohlen, da die Teilnehmendenzahl beschränkt ist. Die Teilnahme ist für<br />
Volksschullehrpersonen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> kostenlos.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Lehrmitteleinführungen<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 51
Weiterbildung<br />
Forum Weiterbildung bringt Schweizer Ballonfahrer Bertrand Piccard andie WORLDDIDAC<br />
Unter dem Motto «Erfolgreich am Wind» präsentiert das Forum Weiterbildung an der WORLDDIDAC Basel vom 29. bis 31. Oktober 2008<br />
hochkarätige Referate und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Höhepunkt bilden drei Veranstaltungen mit Pionier und Ballonfahrer<br />
Bertrand Piccard, Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx sowie Management- und Organisationsberater Klaus Doppler. Als Mitorganisatorin<br />
ist die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> am Partnerschaftsprojekt beteiligt.<br />
Detailprogramm und Gratiseintrittstickets können bestellt werden: www.phzh.ch/worlddidac<br />
Lego Roboter –kreatives Lernen und Arbeiten mit dynamischen Bausteinen<br />
Ausstellung mit Stationen zum Zuschauen, Ausprobieren und Spielen für alle Altersstufen:<br />
– FIRST Lego League: Der internationale Wettbewerb für Schulklassen<br />
– Projekt Roberta: Mädchen erobern Roboter<br />
– Lego Mindstorms: Einfaches Programmieren von Robotern<br />
– Arbeiten einer 5. Primarklasse: Vom Sandwichautomaten bis zu Robotertieren<br />
– Lego Digital Designer: Klötze und Steine in Bits und Bytes<br />
Die Stationen werden von Fachleuten betreut. Anwendungen und Materialien für Lehrpersonen und Schulklassen liegen bereit.<br />
Eine Zusammenarbeit der Fachbereiche Mensch und Umwelt, Werken und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> mit dem<br />
Institut für mechatronische Systeme der <strong>Zürcher</strong> Hochschule für Angewandte Wissenschaften und einer 5. Primarklasse.<br />
Montag, 6. Oktober, 12.30–16 Uhr, PHZH, Rämistrasse 59, Lichthof, ohne Anmeldung<br />
Eine Auszeit nehmen –etwas für Sie?<br />
Intensivweiterbildung 2009 und 2010, 13 Wochen<br />
Die Intensivweiterbildung (IWB) ermöglicht eine spezielle Auszeit in Ihrem beruflichen Alltag! Diese Auszeit beinhaltet einerseits einen Bildungsurlaub,<br />
will andererseits jedoch keinen zertifizierten Weiterbildungsabschluss anstreben. Die IWB ist vielmehr eine personorientierte<br />
Weiterbildung: Der Schwerpunkt liegt auf der Persönlichkeitsentwicklung und der Persönlichkeitsstärkung. Es stehen Ihnen vier Profile<br />
zur Auswahl. Interessiert? Dann melden Sie sich doch für die Informationsveranstaltung an. Diese findet am 20.9.2008 statt.<br />
Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/iwb, Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Intensivweiterbildung, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />
iwb@phzh.ch, Telefon 043 305 57 00<br />
Zusatzausbildungen<br />
Zusatzausbildungen Primarstufe (ZAP)<br />
Die Zusatzausbildungen richten sich an Lehrpersonen mit einem Stufendiplom Primarstufe, die berufsbegleitend eine Lehrbefähigung in einem<br />
weiteren Fach erwerben möchten.<br />
Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom ><br />
Zusatzausbildungen Primarstufe. Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Sekretariat Zusatzausbildungen Primarstufe, Schönberggasse 1,<br />
8090 <strong>Zürich</strong>. zusatzausbildungen.ps@phzh.ch, Telefon 043 305 60 30<br />
Zusatzausbildung Englisch Primarstufe ZAEP (letzte Lehrgänge nach bisherigem Ausbildungskonzept!)<br />
Ausbildungsteile: (max. 10 Module)<br />
– Sprachkompetenzausbildung bis Advanced Level, 0-4 Module (je nach Kenntnissen), Start Februar 2009, Anmeldeschluss: 1. November 08<br />
– Methodik-Didaktik-Ausbildung (3 Module): 1Fremdsprachendidaktik (7 Mi.nachmittage) und Stufendidaktik I+II(3Fr. +3Sa.)<br />
– Fremdsprachen-Praktikum<br />
Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom ><br />
Zusatzausbildung Englisch Primarstufe<br />
Zusatzqualifikation 4bis8<br />
Die Zusatzqualifikation 4bis8 richtet sich an Lehrpersonen der Kindergarten- oder der Primarstufe, die sich für die Arbeit in altersgemischten<br />
Klassen von 4- bis 8-jährigen Kindern spezialisieren wollen. Beginn: Frühling 2009<br />
Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/4bis8, Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Departement Vorschulstufe,<br />
Zusatzqualifikation 4bis8, Schönberggasse 1, 8090 <strong>Zürich</strong>, dorothea.tuggener@phzh.ch<br />
52 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Weiterbildung<br />
Anerkennungsdiplom für Werklehrpersonen<br />
Die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> bietet ab Februar 2009 eine Ausbildung an für Werklehrpersonen, deren Diplom von der EDK nicht<br />
anerkannt werden kann.<br />
Das Annerkennungsdiplom Iberechtigt zum Unterrichten der Fächer Werken und Bildnerisches Gestalten an der Volksschule des Kt. <strong>Zürich</strong>.<br />
Das Diplom II führt zusätzlich zur Lehrberechtigung für Werken Textil. Ausbildungsdauer: 1bis 2Semester.<br />
Ausbildungstage: Mittwochnachmittag und Samstag.<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Weitere Studienelemente >Anerkennungsdiplom für Werklehrpersonen<br />
Beratung und Schulentwicklung<br />
Coaching für Schulleiterinnen und Schulleiter im Rahmen der Unterstützungsleistungen Umsetzung VSG<br />
Starttermin: 30.10.2008<br />
Zeit:<br />
18.00–20.00 Uhr<br />
Ort:<br />
PHZH, Birchstrasse 95, 8050 <strong>Zürich</strong><br />
Gruppengrösse: bis 10 Personen<br />
Anmeldeschluss: 16.10.2008<br />
Ziel: Unter kompetenter Leitung mit Berufskolleginnen und Berufskollegen Führungsfragen erörtern und gemeinsam wirkungsvolle<br />
Lösungsansätze finden.<br />
Es besteht die Möglichkeit, gemeindeinterne Coachinggruppen zu bilden.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/umsetzung-vsg >Unterstützungsleistungen Angebote<br />
Konstruktive Konfliktkultur: Einführung von Mediation an Schulen<br />
Dieses Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung befähigt Lehrpersonen, ihre Schülerinnen und Schüler in Mediation<br />
auszubilden. Damit erhalten sie ein Mittel zur konstruktiven Konfliktkultur auf Klassen- bzw. Schulhausebene.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />
vermittlung@phzh.ch /043 305 50 60<br />
Stress und Burnout in der Schule<br />
Das Departement Beratung und Schulentwicklung stellt in der aktuellen Broschüre «Stress- und Ressourcenmanagement, Burnoutprävention<br />
und -intervention» ein breites Angebot vor, welches Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden bei der allgemeinen Prävention,<br />
bei der Früherkennung oder bei der aktuellen Bewältigung einer Akutsituation unterstützt.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />
bs@phzh.ch /043 305 50 40<br />
Lebensraumgestaltung und Umweltbildung in der Schule<br />
Dieses Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung beinhaltet verschiedene thematische Bausteine zur Lebensraumgestaltung<br />
und Umweltbildung in der Schule und unterstützt Projekte und Vorhaben, deren Umfang die Schule nach den lokalen Bedürfnissen<br />
bestimmt.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />
vermittlung@phzh.ch /043 305 50 60<br />
Computer im Schulalltag (vormals IG-Kurs)<br />
Diese schulinterne Weiterbildung vermittelt Lehrkräften aller Stufen Hintergrundwissen zum und Impulse für den Einsatz des Computers im<br />
Unterricht. Sie lernen viele konkrete Beispiele und passende Organisationsformen für die Arbeit mit dem Computer im Schulalltag kennen.<br />
Die praxisbetonte Weiterbildung bietet auch Raum für den Gedankenaustausch über die pädagogischen Inhalte.<br />
Information und Anmeldung: www.werkzeugkiste.ch /043 305 50 60<br />
Unterstützungsleistungen zur Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes<br />
Das Departement Beratung und Schulentwicklung unterstützt Gemeinden, Schulen und Schulleitungen mit spezifischen Angeboten<br />
in der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes. Aktuelle Unterstützungsleistungen betreffen die pädagogischen Schwerpunkte,<br />
die QUIMS-Schulen sowie das Coaching für Schulleiterinnen und Schulleiter.<br />
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/umsetzung-vsg >Unterstützungsleistungen; umsetzung-vsg@phzh.ch<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 53
Weiterbildung<br />
Weiterbildungskurse<br />
kurse.phzh.ch<br />
618101.01 Werken zwischen Gestaltung und Technik Di, 21./28.10., 4./11./18.11.2008, 17.30–20.30<br />
Leitung: M. Platz<br />
518100.02 Spass und Freude an der hochdeutschen Sprache Do, 23.10., 6./20.11., 4.12.2008, 17.30–20.00<br />
Leitung: K. Lauterburg<br />
708100.02 Kinder begegnen Mathematik im Kindergarten Di, 28.10.2008, 17.30–20.30<br />
Leitung: M. Walser Notter<br />
338102.01 Ein schnelles Schwein ist nie allein! Di, 28.10., 11.11.2008, 18.00–20.30<br />
Leitung: A. Desarzens, B. Hugentobler<br />
408105.01 Spielen lernen –spielend lernen (Geschichte) Mi, 29.10., 5.11.2008, 14.15–17.00<br />
Leitung: S. Hediger<br />
408102.01 Geschichte zum Anfassen Mi, 29.10., 5.11.2008, 18.00–20.30<br />
Leitung: P. Stöckli-Bhusetshang<br />
908109.01 Internet-Safari, Leitung: S. Spiess Mi, 29.10., 5./12.11.2008, 17.30–21.00<br />
518101.01 Gut lesen will gelernt sein Sa, 1.11.2008, 8.30–12.00<br />
Leitung: N. Vital, S. Spinner Do, 20.11./ 4.12.2008, 18.15–19.45<br />
318102.01 Mein Job heute, Leitung: E. Bernet Do, 6./20.11., 4.12.2008, 18.00–21.00<br />
318103.01 50+ Mythen und Fakten Sa, 8.11.2008, 9.00–16.00<br />
Leitung: V. Ulrich-Meyer, J.Schildknecht<br />
138103.01 Selbstvertrauen und Lebensfreude sind lernbar Di, 11./18.11.2008, 18.30–21.30<br />
Leitung: T. Merz-Abt<br />
818103.01 Update Sportunterricht 4.– 6. Klasse Di, 11./18./25.11.2008, 18.15–21.15<br />
Leitung: A. Herzog Schelldorfer<br />
118103.01 Neues Volksschulgesetz –was ändert sich konkret Mi, 19./26.11.2008, 14.30–17.30<br />
Leitung: M. Budliger<br />
228101.01 Unterrichtsdesign und Geschlecht Mi, 19.11.2008, 14.00–17.30<br />
Leitung: D. Vollenweider Di, 2.12.2008, 18.00–20.30<br />
328103.01 Zeugnisgespräche in der 1. Klasse Do, 20.11.2008, 18.00–21.30<br />
Angebote für Schulleitende<br />
Leitung: M. Keller-Schneider<br />
358106.01 Handbuch Schulqualität Sa, 27.9.2008, 8.30–17.00<br />
Neue Kurse<br />
Leitung: Hans-Peter Hotz<br />
518108.01 Mobiles Kommunizieren Mi, 19./26.11.2008, 18.15–21.00<br />
Leitung: Saskia Waibel<br />
Information und Anmeldung: weiterbildungskurse@phzh.ch, Telefon 043 305 51 00<br />
Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />
Das neue Kursprogramm 2009 erscheint Ende September!<br />
54 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Weiterbildung<br />
Weiterbildungsangebote<br />
www.unterstrass.edu<br />
CAS 1: «Vielfalt im Unterricht» (15 ECTS)<br />
Erarbeiten Sie Ihre persönliche «Pädagogik der Vielfalt». Führen Sie Aspekte der Interkulturellen Pädagogik, Sonderpädagogik, Begabtenförderung<br />
und Genderdebatte zu einem Ganzen zusammen. Setzen Sie sich mit neuen Lerntheorien, Lernstrategien, eigenständigem und kooperativem<br />
Lernen auseinander und testen Sie die Modelle in Ihrem Unterricht.<br />
Daten CAS 1: 13.–17.10.2008, 16.–20.2.2009, 20.–24.4.2009, 3.–7.8.2009<br />
CAS 2: «Kommunikation, Zusammenarbeit, Coaching» (15 ECTS)<br />
Die steigenden Ansprüche an Schule und Lehrpersonen führen vermehrt zu schwierigen Gesprächen mit Schüler/innen oder Eltern. Lernen<br />
Sie diese Gespräche zu leiten, Konflikte lösungsorientiert anzugehen und in schwierigen Situationen Mediation zu übernehmen. «Content<br />
Focused Coaching» hilft Ihnen, noch mehr Kindern den Schulerfolg zu ermöglichen.<br />
Daten CAS 2: 12.–16.10.2009, 29.–30.1.2010, 27.–30.4.2010, 10.–13.8.2010, 20.–22.10.2010<br />
CAS 3: «Öffentlichkeit und Qualität» (12 ETCS)<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Qualitätsmanagement werden von einer teilautonomen Schule erwartet. Sie lernen in diesen Bereichen ein<br />
Team zu führen. Sie gewinnen an Orientierungswissen, um zu verstehen, wie der Wandel der Gesellschaft mit dem Wandel der Schule<br />
zusammenhängt, und lernen künftige Entwicklungen abzuschätzen.<br />
Daten CAS 3: 23.–26.2.2011, 26.–28.4.2011, 9.–12.8.2011<br />
Ihr Mastertitel<br />
Masterarbeit (15 ECTS) und Diplom- und Prüfungsseminare (3ECTS) beschliessen die Ausbildung. Der MAS dauert berufsbegleitend drei<br />
Jahre und wird mit 60 ECTS-Punkten angerechnet. Die meisten Module finden in den Schulferien in preisgünstigen Seminarhotels statt.<br />
Daten Diplomseminar und Prüfungskolloquium: 18.–19.10.2010, 19.–21.10.2011<br />
Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu und info@unterstrass.edu<br />
Informationen beim Leiter des Studiengangs: Prof. Dieter Rüttimann, lic. phil. I<br />
oder der Leiterin Weiterbildung und Dienstleistung: Eva Hug Thalmann, lic. phil. I<br />
Weiterbildungskurse<br />
kurse.zal.ch<br />
518208.01 Erlebnis Autorenlesung Di, 21.10.2008, 17.30–20.00<br />
Leitung: Anita Schorno<br />
938222.01 Web 2.0 und Schule Di, 21./28.10.2008, 18.00–21.00<br />
Leitung: Stefan Bass<br />
818218.01 Aerobic und Hip Hop Di, 21./28.10., 4.11.2008, 18.15–20.15<br />
Leitung: Bettina Böhlen-Schoch<br />
718209.01 Perlen und Bewährtes im Mathematik-Unterricht Mi, 22./29.10.2008, 14.00–17.00<br />
Leitung: Hansruedi Grässli, Benjamin Christen<br />
518217.01 Grammatikfallen des Alltags Mi, 22.10.2008, 18.00–21.30<br />
Leitung: Ramon Müller<br />
218209.01 Animierte Bilder im Unterricht -News im Cyberzeitalter Do, 23.10.2008, 17.00–21.00<br />
Leitung: Manfred Pfiffner, Catherine Walter-Laager<br />
518216.01 Neuer Wind im eigenen Sprachunterricht Do, 23.10., 13.11.2008, 18.15–21.00<br />
Leitung: Ursula Gloor<br />
328214.01 Reden ist Gold –Mediation in der Schule Do, 23.10., 6./20./27.11.2008, 18.00–21.00<br />
Leitung: Riedo Jacqueline, Schubiger Daniel<br />
618211.01 Sticken mit der Nähmaschine Sa, 25.10., 1.11.2008, 9.00–16.00<br />
Leitung: Susanna Gruber-Eyrich<br />
338203.01 Mental stark im Alltag Sa, 25.10.2008, 9.00–17.00<br />
Leitung: Jürg Freudiger, Doris Freudiger Mi, 26.11.2008, 14.00–18.00<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 55
Weiterbildung<br />
728200.01 Geometrie interaktiv Mi, 29.10.2008, 14.00–17.00<br />
Leitung: Andreas Räz<br />
938221.01 WebQuest Mi, 29.10., 12.11.2008, 18.00–21.00<br />
Leitung: David Gavin<br />
818216.01 Fit im Gehirn Do, 30.10., 13./27.11.2008, 18.15–21.15<br />
Leitung: Heidi Kämpfer, Kirstin Egloff<br />
518221.01 Texte planen, korrigieren und beurteilen Sa, 1.11.2008, 9.00–16.00<br />
Leitung: Ernst Lobsiger<br />
938218.01 Berufswahlunterricht und Handy 2 Di, 4./11.11.2008, 18.00–21.00<br />
Leitung: Roland Egli<br />
618209.01 Taschen, Beutel und Co. –GEFILZT Sa, 8./15.11.2008, 9.00–16.00<br />
Leitung: Susanne Stauffer<br />
818217.01 Finde deine Körperbalance Di, 11./18.11.2008, 20.15–21.45<br />
Leitung: Martin Lienhard<br />
938207.01 Videoschnitt am PC Mi, 12./19.11.2008, 14.00–17.00<br />
Leitung: Benjamin Christen<br />
408213.01 Bergwerk Käpfnach –hautnah erlebt Mi, 19.11.2008, 14.00–17.00<br />
Leitung: Brigit Ruoff<br />
518223.01 Gezielt fördern imDeutschunterricht Sa, 22.11.2008, 9.00–16.00<br />
Leitung: Peter Widmer<br />
328215.01 Erweiterung Ihrer Handlungskompetenz Sa, 22.11.2008, 9.00–16.30<br />
Leitung: Barbara Sterkman, Katrin Sauter<br />
Information und Anmeldung: www.kurse.zal.ch, info@zal.ch, Telefon 043 305 59 00<br />
ZAL-Geschäftsstelle, c/o PHZH, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />
Das neue Kursprogramm 2009 erscheint Ende September: info@zal.ch<br />
Weiterbildungskurse Berufsfachschulen<br />
www.zhsf-edu.ch/baz/wb<br />
uzh<br />
A14 Das neue Jugendstrafrecht und der zivilrechtliche Mi, 2.11.2008, 8.30–17.00<br />
Kindesschutz Christoph Hug<br />
A19 Kunst vermitteln /Kunst erfahren Fr. 7.11., 13.30–17.30<br />
Barbara Brandt, Sibyl Kraft Sa. 8.11.2008 9.00–13.00<br />
B12 Neue Kommunikations- und Lernformen im Mo. 27.10., 3.11.2008, 18.00–21.00<br />
Unterricht einsetzen Martina Würmli<br />
B13 Kopieren, zuschneiden und einfüge ... Mo. 10./17.11.2008, 17.30–21.00<br />
Michael Roser<br />
B15 Präsentieren mit PowerPoint Ueli Müller Mo. 27.10., 3.11.2008, 17.15–20.30<br />
B17 InDesign? Fragen und Antworten Gerhard Dude Do. 23./30.10., 6./13.11.2008, 17.40–21.10<br />
C15 Herzstillstand! Do. 13./27.11., 11.12. (Besuch Intensivstation), 19.00–21.00,<br />
Andreas Zollinger, Patricia Fodor Do. 4.12.2008, 18.00–21.00<br />
D27 Persönlichkeiten im Gespräch: Daniel Rohr Mo. 20.10.2008, 16.00–19.00<br />
Esther Girsberger<br />
D28 Mit Yvan Pestalozzi im Lozzikabinett Fr. 31.10.2008, 15.00–17.00<br />
Yvan Pestalozzi<br />
D29 Philosophie? Zirkel Sa. 8./22.11., 6.12.2008, 10.00–13.00<br />
Eva Schiffer<br />
56 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Weiterbildung<br />
E01 Best of 25 Jahre Au-Tagung –Jubiläumsveranstaltung Sa. 15.11.2008, 9.00–16.30<br />
–Au-Tagung 2008<br />
Sandra Hutterli, Anita Pfau, Michael Langner<br />
E17 ADay in the Caribbean! –Drama Work with Fiction, Sa. 25.10.2008, 9.00–12.30<br />
Non-Fiction and Visual Input Nicole Küpfer<br />
E18 Using and Making Podcasts in Language Teaching Sa. 1.11.2008, 9.00–16.00<br />
John Potts<br />
E19 Sprache und Kommunikation –Modul 2: Normative Sa. 22.11.2008, 17.1.2009, 9.00–13.00<br />
Sprachkompetenz Monika Wyss, Heinz Hafner<br />
F09 Futsal und faires Kämpfen –eine Herausforderung Sa. 8.11.2008, 8.30–12.00<br />
Luca Zanni, Bettina Sigg<br />
F10 Die «5 Elemente Ernährung» und ihr Einfluss auf Mi. 12./19.11.2008, 18.00–20.45<br />
unsere Leistungsfähigkeit Sybille Binder<br />
G03 Konflikte erkennen, beurteilen und lösen Mi. 12./19.11., 3.12.2008, 17.15–20.45<br />
Verena Hefti<br />
H10 Ethical Fashion –Teil 2: Mode und Verantwortung Fr. 14.11.2008, 14.00–16.30<br />
Mirjam Lüscher<br />
H16 Eine Reise durch die Welt des Kochens Mi. 22.10.2008, 13.30–17.00<br />
Brigitte Steinmann Leiser<br />
L01.5 Modul V: Lokales Netzwerk? Wer macht was? Fr. 14./28.11., 12.12.2008, 8.15–16.30<br />
Raphael Gägauf<br />
Information und Anmeldung: www.zhsf-edu.ch/baz/wb, Telefon 043 305 66 72<br />
Berufsbildung am ZHSF, Weiterbildung, Kurvenstrasse 17, 8090 <strong>Zürich</strong><br />
Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong><br />
www.webpalette.ch >Sekundarstufe II >uzh|eth|ph|zürich ZHSF<br />
uzh<br />
IGB-HS08.1 Wissenschaftliche Texte verfassen 12.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
Hanna Rutishauser<br />
IGB-HS08.2 Lustvoll präsentieren, Pesche Brechbühler 10.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
IGB-HS08.4B ESP und Literatur-Unterricht: (un)vereinbar? 21.01.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />
Christina Vogel<br />
IGB-HS08.6 Drama techniques in literature teaching 21.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
Nicole Küpfer<br />
IGB-HS08.7 Facilitating Vocabulary Acquisition 30.10. &13.11.2008, jeweils 14–17.30 Uhr<br />
Michael Rutman<br />
IGB-HS08.9 Aus- und Weiterbildung für Immersionslehrpersonen 27.2.2009, Fr. 14.00–16.00 Uhr<br />
Eveline Reichel<br />
IGB-HS08.12 Schweizerischer Tagüber Technik und Unterricht 29.10.2008, 9.00–16.00 Uhr<br />
IGB-HS08.13 Mathematische Vorstellungsübungen 22.10 &26.11.2008, jeweils 16–18 Uhr<br />
Christof Weber<br />
IGB-HS08.14 Mit ETH-Lernmaterialien ICT-Kompetenzen fördern 14.11.2008, 9.30–17.00 Uhr<br />
Hans Hinterberger<br />
IGB-HS08.15 Dynamische Systeme und Computersimulationen 21.1.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />
Stephan Scheidegger<br />
IGB-HS08.18 Vertiefte Grundlagen der Chemie ab 17.9.2008, jeweils Mi. 16.45–18.30 Uhr<br />
Antonio Togni, Roger Alberto<br />
IGB-HS08.19 Kernthemen der Biologie Michael Hengartner, ab19.9.2008, jeweils Fr. 8.00–11.45 Uhr<br />
Monica Steinmann-Zwicky, Carl van Scheik, Wolf Blankenhorn<br />
IGB-HS08.21 Genetik Experimental Programm 22. &23.10.2008, 9–17 Uhr<br />
Cornel Mülhardt<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 57
Weiterbildung<br />
IGB-HS08.22 Aktuelle geografische Themen, Dozierende ETH, Uni ab 15.9.2008, jeweils Mo., 8.00–9.45 Uhr<br />
IGB-HS08.26<br />
Wohin mit den radioaktiven Abfällen in der Schweiz? 24.10.2008, 9.30–17.00 Uhr und<br />
André Lambert, Armin Murer, Andreas Rieser<br />
25.10.2008, 9.45–15.00 Uhr<br />
IGB-HS08.27 Gentechnologie im Brennpunkt von Kultur und 28.11.2008, 9.00–17.00 Uhr<br />
Gesellschaft Albert Zeyer, Patric Brugger<br />
IGB-HS08.28 Geldpolitik und Ökonomie unterrichten mit iconomix 10.11.2008, 9.30–16.30 Uhr<br />
Referierende der Schweizerischen Nationalbank<br />
IGB-HS08.29 Filme im Geschichtsunterricht 12.1.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />
Tereza Smid<br />
IGB-HS08.30 Geschichte ohne Zentrum? 18.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
Sebastian Bott, Gesine Krüger<br />
IGB-HS08.31 Kulturhistorische Objekte sammeln, 4.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
bewahren, ausstellen Matthias Senn<br />
IGB-HS08.32 Das neue Lehrmittel Musik Sekundarstufe ll 28.10. 2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
Kurt Gnos, Kurt Müller Klusman<br />
IGB-HS08.33 Ein Tagmit Casablanca –Film, Peter Neumann 28.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />
IGB-HS08.34 Vorbesprechung PL-Lektionen Religion 22.10.2008, 14–17 Uhr<br />
Karel Hanke<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Deutsch<br />
Eva Pabst<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Italienisch<br />
Anita Pfau<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Geografie<br />
Barbara Vettiger<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Spanisch<br />
Rosa Maria Silva<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Päd./Psych.<br />
Nadja Badr Goetz<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Französisch<br />
Pascale Palm<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Geschichte<br />
Thomas Müller<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Englisch<br />
Franziska Zeller<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen W+R<br />
Henry Goldmann<br />
Vorbesprechung PL-Lektionen Lat./Gr.<br />
Thomas Fleischhauer<br />
24.10.2008, 9.30–12.30 Uhr<br />
29.10.2008, 14–17 Uhr<br />
31.10.2008, 13.30–16.30 Uhr<br />
5.11.2008, 14–17 Uhr<br />
13.11.2008, 14–17 Uhr<br />
19.11.2008, 14–17 Uhr<br />
9.12.2008, 14–17 Uhr<br />
16.1.2009, 14–17 Uhr<br />
16.1.2009, 14–17 Uhr<br />
22.1.2009, 14–17 Uhr<br />
IGB-HS08.35 Die Betreuung von Unterrichtspraktika 9.1.2009, 10.00 Uhr bis<br />
Urs Ruf, Dozierende für Fachdidaktik IGB<br />
10.1.2009, 16.00 Uhr<br />
Information und Anmeldung: www.webpalette.ch >Sekundarstufe II >uzh|eth|ph|zürich ZHSF >Weiterbildungskurse<br />
ZHSF, <strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik<br />
Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong>, Beckenhofstrasse 35, 8006 <strong>Zürich</strong><br />
58 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Agenda<br />
schule&kultur: Kulturangebot für Schulen /schule&kultur, Elisabethenstrasse 43,<br />
8090 <strong>Zürich</strong>, Telefon 043 322 24 44, www.schuleundkultur.ch<br />
Theaterreise<br />
Das Gespensterschloss am See<br />
Seit vielen Jahren spukt es in Greifensee.Die<br />
Erben des Schlosses vermuten<br />
dahinter den nicht erlösten Geist des<br />
Landvogtes Salomon. Sie beauftragen<br />
das Geister-Expertenteam «Spuukie»,<br />
dem unheimlichen Hokuspokus ein<br />
Ende zu bereiten. Gemeinsam mit den<br />
Kindern erforschen die Experten das<br />
Schloss. Dabei bestehen sie Mutproben,<br />
tanzen Beschwörungsformeln,<br />
befolgen Tischrituale, erschaffen Papierwesen<br />
und entdecken viele Geheimnisse.<br />
Treibt dort wirklich Salomon<br />
sein Unwesen? Und wie erlöst<br />
man gefangene Gespenster? Eine<br />
abenteuerliche Suche mit Musik,<br />
Schauspiel und Figuren.<br />
Film<br />
33. Schweizer Jugendfilmtage 2009<br />
OKAJ <strong>Zürich</strong><br />
Die Schweizer Jugendfilmtage bieten<br />
von September bis Dezember 2008 kostenlose<br />
Workshops für Schulklassen<br />
zum Thema «Respekt!» an. Die Schulklassen<br />
erhalten inhaltliche und filmspezifische<br />
Unterstützung durch kompetente<br />
Fachpersonen. So können sie<br />
ohne grosse Vorkenntnisse gute Filmresultate<br />
erzielen. Die so produzierten<br />
Filme werden an den Jugendfilmtagen<br />
im März 2009 dem Publikum vorgeführt.<br />
Filme zu anderen Themen können<br />
bis zum 31. Dezember 2008 eingereicht<br />
werden (Länge max. 20 Min.).<br />
Teilnahmebedingungen und weitere<br />
Informationen: www.jugendfilmtage.ch<br />
Workshops für Schulklassen aller Stufen:<br />
kostenlos /anmelden bis 6.9.08 bei<br />
Schweizer Jugendfilmtage c/o okaj zürich,<br />
Postfach 2037, Langstr. 14, 8026 <strong>Zürich</strong><br />
Weitere Filmangebote im Kulturkalender<br />
Oktober 08 –Februar 09 von schule&kultur.<br />
Interaktives Theater für 1.–2.Schuljahr: Mo<br />
1.12.08 10h, Di 2.12.08 10h, Di 2.12.08<br />
13.30h, Mi 3.12.08 10h, Do 4.12.08 10h,<br />
Do 4.12.08 13.30h, Fr 5.12.08 10h, Mo<br />
8.12.08 10h, Mo 8.12.08 13.30h, Di 9.12.08<br />
10h, Di 9.12.08 13.30h, Mi 10.12.08 10h,<br />
Do 11.12.08 10h, Do 11.12.08 13.30h, Fr<br />
12.12.08 10h, Mo 15.12.08 10h, Mo<br />
15.12.08 13.30h, Di 16.12.08 10h, Di<br />
16.12.08 13.30h, Mi 17.12.08 10h, Do<br />
18.12.08 10h, Do 18.12.08 13.30h (Dauer:<br />
120 Min.) /15.– (inkl. ZVV) /Mundart ,<br />
Hochdeutsch /Schloss Greifensee, Im<br />
Städli, 8606 Greifensee /anmelden bis<br />
17.11.08 bei schule&kultur<br />
Musik<br />
tonhalleLATE<br />
Silvestre Revueltas, Olivier Messiaen,<br />
Maurice Ravel<br />
Tonhalle-Orchester<br />
Alles tickt, pocht, klopft, zirpt, summt<br />
und brummt um uns herum. Wo das Leben<br />
spielt, produzieren Mensch, Natur<br />
und Maschinen Geräusche,die zu Musik<br />
und Rhythmus werden können. Derartige<br />
Klänge und Rhythmen schillern und<br />
pulsieren in Messiaens Stück «Chronochromie».<br />
Andere laden zum Tanzen ein<br />
wie in Ravels mitreissend-betörendem<br />
Meisterwerk «Boléro» oder entfalten<br />
sich mit lateinamerikanischer Leidenschaft<br />
wie in Silvestre Revueltas’ Werk<br />
«Sensemayá». All das bietet tonhalleLA-<br />
TE und noch mehr:ImAnschluss an das<br />
klassische Konzert folgt die Party mit<br />
DJs,Electronica-Livesets und Bar.<br />
Konzert ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Fr 7.11.08 22h (Dauer:<br />
73 Min.) /10.– /Tonhalle <strong>Zürich</strong>,<br />
Gotthardstr. 5,8002 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis<br />
26.9.08 bei schule&kultur<br />
60 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Agenda<br />
Musik<br />
New Plans<br />
Zurich Jazz Orchestra<br />
Das Zurich Jazz Orchestra, kurz ZJO<br />
genannt, ist eine ausgewachsene Big<br />
Band. Sattes Blech und Holz, ausgeklügelte<br />
Arrangements und zündende Soli<br />
sind die Markenzeichen der 17-köpfigen<br />
Band.<br />
Am 28. November 2008 wird im<br />
moods die neue CD «New Plans» getauft.<br />
Zu hören sind Stücke des musikalischen<br />
Leiters Rainer Tempel mit einem<br />
klangvollen und raffinierten orchestralen<br />
Sound. Präzise und trotzdem<br />
entspannt, mit Druck und gleichwohl<br />
dynamisch swingt die Band.<br />
Konzert ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Fr 28.11.08 20.30h (Dauer:<br />
120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />
Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />
31, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 30.10.08<br />
bei schule&kultur<br />
Musik<br />
Lunchkonzert<br />
César Franck<br />
Tonhalle-Orchester<br />
César Franck kam im belgischen Lüttich<br />
auf die Welt, verbrachte aber die<br />
meiste Zeit seines Lebens in Paris.Damals,<br />
im19. Jahrhundert, liebte man in<br />
Frankreich die Oper und fand Musik<br />
ohne Gesang eher langweilig. Es<br />
brauchte ein grosses Werk wie die<br />
d-Moll-Sinfonie von Franck, mit Melodien<br />
von denen einige Ohrwurmqualitäten<br />
haben, bis auch die Franzosen<br />
auf den Geschmack kamen und sich<br />
für Instrumentalmusik begeisterten.<br />
Dank Franck konnten Debussy &Co.<br />
zum musikalischen Impressionismus-<br />
Höhenflug ansetzen.<br />
Konzert für 7.–10. Schuljahr: Do 4.12.08<br />
10.30h, Do 4.12.08 12.15h<br />
(Dauer: 41 Min.) /12.– (inkl. ZVV) /Tonhalle<br />
<strong>Zürich</strong>, Gotthardstr. 5,8002 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />
Musik<br />
Soundcheck<br />
Zurich Jazz Orchestra<br />
Der kommentierte Soundcheck mit<br />
dem Zurich Jazz Orchestra und seinem<br />
Leiter, Rainer Tempel, gibt Einblick in<br />
die Probearbeit und das musikalische<br />
Leben und Schaffen der Big Band. Anschliessend<br />
an den Soundcheck kann<br />
die CD-Taufe «New Plan» des ZJO besucht<br />
werden (siehe unten).<br />
Workshop ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Fr 28.11.08 18.30h, Do<br />
26.2.09 18.30h (Dauer: 45 Min.) /kostenlos<br />
/Deutsch /moods im Schiffbau,<br />
Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />
Musik<br />
Die Wiedergeburt der Weihnachtslieder<br />
World/Jazz<br />
Otto Lechner/Still<br />
Der begnadete Akkordeonist Otto<br />
Lechner,bekannt aus dem Film «Accordion<br />
Tribe», hat zusammen mit den<br />
Leuten von Still die traditionellen<br />
Weihnachtslieder ihrer Texte entkleidet,<br />
neu arrangiert, als Instrumentalversionen<br />
wiedergeboren und musikstilmässig<br />
in ein globales Gewand gekleidet.<br />
Altes Liedgut wird mit Exotischem<br />
aus der Balkan-, Maghreb- oder<br />
Karibikregion geschmückt und klingt<br />
frisch, wie gestern komponiert. Unter<br />
dem Motto «Die Wiedergeburt der<br />
Weihnachtslieder» geben sie so den bekannten<br />
Klängen neuen Charme. Otto<br />
Lechner wird von einer fünfköpfigen<br />
Band begleitet.<br />
Konzert ab 8. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Mo 15.12.08 20.30h (Dauer:<br />
120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />
Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 14.11.08 bei schule&kultur<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 61
Agenda<br />
Ausstellungen<br />
Daum Gallé Tiffany<br />
Museum Bellerive<br />
Der Jugendstil war die erste künstlerische<br />
Bewegung, welche die Vision des<br />
Gesamtkunstwerks verfolgte. Viele<br />
Künstler dieser Zeit waren Maler,Bildhauer,<br />
Entwerfer von Schmuck und<br />
Möbeln in einer Person. Es wurde die<br />
perfekte Harmonie des Lebensraumes<br />
angestrebt, um die Realität in eine mythologisch<br />
erträumte Welt zu verwandeln.<br />
Waswir mit Kunstgewerbe im Jugendstil<br />
am häufigsten verbinden, ist<br />
Glas.Die Ausstellung zeigt nicht nur eine<br />
der aussergewöhnlichsten Glassammlungen,<br />
sondern informiert auch<br />
über die verschiedensten Techniken<br />
und Abläufe der Glasproduktion um<br />
die Jahrhundertwende. Färbung,<br />
Schmelzung, Verarbeitungstechniken<br />
wie Ätzungen, Auflagen, Zwischenschichtdekor<br />
und Speziellem wie dem<br />
Hammerschlagschliff kann anhand der<br />
Objekte nachgegangen werden. Nach<br />
einem Gang durch die Ausstellung ler-<br />
Ausstellungen<br />
Unsere fünf Sinne<br />
KULTURAMA –Museum des Menschen<br />
Sie sind so lebenswichtig wie Sauerstoff<br />
und Nahrung. Sie machen Leben und<br />
Erleben möglich, dank ihnen können<br />
wir agieren und reagieren. Tasten, Sehen,<br />
Hören, Schmecken und Riechen<br />
formen unser Bewusstsein und geben<br />
unserer Umgebung ein Gesicht. Bereits<br />
während der Schwangerschaft bilden<br />
sich die Sinnesorgane aus. Die rasante<br />
Entwicklung der ersten Monate im Mutterleib<br />
gipfelt in einer Flut von Sinneseindrücken<br />
–der Geburt. Danach funk-<br />
nen die SchülerInnen verschiedene<br />
Glasobjekte und deren Geschichte kennen<br />
und bekommen Einblick in die verschiedenen<br />
Glastechniken. Anschliessend<br />
werden sie selbst tätig und gestalten<br />
ihr eigenes Glasobjekt mit einer<br />
speziellen Technik.<br />
Einführung für Lehrpersonen: Mi 27.8.08,<br />
17h Uhr (Dauer: 90 Min.) /kostenlos /<br />
Einblick in die Ausstellung und Vorstellen<br />
der Workshops mit Eva Afuhs, leitende<br />
Kuratorin Museum Bellerive und Ursina<br />
Spescha, Museumspädagogin<br />
Workshop für 4.–9. Schuljahr (auf Anfrage<br />
auch für Unterstufe): Mi 3.9.08 10h, Fr<br />
5.9.08 14h, Mi 10.9.08 10h, Fr 12.9.08 14h,<br />
Mi 17.9.08 10h, Fr 19.9.08 10h, Mi 24.9.08<br />
10h, Fr 26.9.08 14h, Mi 1.10.08 10h, Fr<br />
3.10.08 14h (Dauer: 120 Min.) /kostenlos<br />
(unterstützt durch CREDIT SUISSE) /Ort:<br />
Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008<br />
<strong>Zürich</strong> /anmelden bei Museum Bellerive,<br />
Christina Wellinger, Telefon 043 446 44 69,<br />
christina.wellinger@hgkz.ch<br />
tionieren die Sinne in der neuen Lebenswelt.<br />
Sie gewöhnen sich schnell ein,<br />
regen unser Gehirn an und treiben es zu<br />
Höchstleistungen. Im Workshop verfolgen<br />
wir die Entstehung der Sinne während<br />
der Schwangerschaft. Neben der<br />
körperlichen Entwicklung spielt dabei<br />
die Reifung des Gehirns eine zentrale<br />
Rolle. Im zweiten Teil des Workshops<br />
testen wir die Funktionen unserer eigenen<br />
Sinnesorgane.Der Workshop findet<br />
in der Dauerausstellung statt.<br />
Workshop ab 5. Schuljahr: Mi 22.10.08 9h,<br />
Do 23.10.08 9h, Di 28.10.08 9h, Do<br />
30.10.08 14h, Fr 31.10.08 9h, Di 2.12.08<br />
9h, Do 4.12.08 9h, Di 27.1.09 14h, Mi<br />
28.1.09 9h, Do 29.1.09 14h (Dauer:<br />
120 Min.) /Leitung: Annina Keller, Petra<br />
Egger, Daniel Schaub, Museumspädagogik<br />
Kulturama /CHF 120.– (inkl. ZVV) /<br />
KULTURAMA –Museum des Menschen,<br />
Englischviertelstrasse 9, 8032 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 2.10.08 bei schule&kultur<br />
Tanz<br />
Puls Indiens<br />
Flamenco<br />
Bettina Castaño<br />
Die Flamencotänzerin Bettina Castaño<br />
fasziniert durch eine blendende Technik,<br />
die sie auf wunderbare Art und Weise<br />
mit Intensität, Kraft und Ausdruck<br />
kombiniert. In ihrem neuen Programm<br />
begibt sie sich auf die Suche nach den<br />
Ursprüngen des Flamenco in Indien.<br />
Castaños Musiker sind Extraklasse.<br />
Die indischen Perkussionisten Matanoor<br />
Sankarankutty (Chenda) und Karuna<br />
Murty (Tavil) spielen Rhythmen,<br />
die auf dem 10 000 Jahre alten indischen<br />
Tempeltanz basieren. Sie harmonieren<br />
hervorragend mit der Flamencogruppe<br />
von Bettina Castaño, dem<br />
Sänger Antonio Saavedra und den Gitarristen<br />
Jesús Torres und El Espina.<br />
Aufführung ab 8. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Mo 10.11.08 20.30h (Dauer:<br />
120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />
Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />
62 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Agenda<br />
Ausstellungen<br />
Kopf an Kopf –Politikerporträts<br />
Workshop für Schulklassen<br />
Museum für Gestaltung <strong>Zürich</strong><br />
Siegesbewusst und überzeugend lächeln<br />
sie uns von grossen Plakaten<br />
entgegen: Politikerinnen und Politiker<br />
sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig.Wie<br />
sie sich präsentieren, hängt<br />
vom jeweiligen historischen Kontext<br />
wie auch von der Regierungsform und<br />
dem kulturellen Umfeld ab. Wesentliche<br />
Bestandteile politischer Arbeit<br />
sind Imagebildung,Wahlkampf und Eigenrepräsentation,<br />
aber auch die Demontage<br />
des Gegners. Die Ausstellung<br />
zeigt geschichtliche Wurzeln, epochemachende<br />
Wahlkämpfe und beleuchtet<br />
wiederkehrende Muster der politischen<br />
Selbstdarstellung, sei es als<br />
«Mann von nebenan», als «Freund des<br />
Volkes» oder als «Retterin der Nation».<br />
Porträts populärer Figuren wie Lenin,<br />
Che Guevara, Arnold Schwarzenegger<br />
oder Julia Timoschenko prägen sich<br />
dauerhaft ein und bilden Referenzen<br />
für folgende Generationen. Der Workshop<br />
gibt Einblick in die Mechanismen<br />
der konstruierten Bilder. Die SchülerInnen<br />
versetzen sich in die Rolle von<br />
PolitikerInnen und erarbeiten ihr eigenes<br />
Porträt. Bitte jede/r Teilnehmende<br />
ein Fotoporträt von sich (A5 –A4) und<br />
einen Digitalfotoapparat oder eine<br />
Handykamera mitbringen. Ausstellung<br />
vom 10.8.08 bis 2.12.08.<br />
Die Einführung vermittelt einen Einblick in die<br />
Ausstellung und stellt den Workshop vor.<br />
Einführung für Lehrpersonen: Mi 5.11.08<br />
17h (Dauer: 60 Min.) /Einsicht in die<br />
Ausstellung und Vorstellen der Workshops:<br />
Christian Brändle, Museumsdirektor, Elfi<br />
Anderegg, Museumspädagogin/Künstlerin /<br />
kostenlos /Museum für Gestaltung <strong>Zürich</strong>,<br />
Ausstellungsstr. 60, 8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 30.10.08 bei schule&kultur<br />
Workshop ab 7. Schuljahr: Di 11.11.08 10h,<br />
Di 11.11.08 13.30h, Mi 12.11.08 10h,<br />
Di 18.11.08 10h, Di 18.11.08 13h, Mi<br />
19.11.08 10h, Di 25.11.08 10h, Di 25.11.08<br />
13.30h, Mi 26.11.08 10h, Di 2.12.08 10h,<br />
Di 2.12.08 13.30h, Mi 3.12.08 10h<br />
(Dauer: 120 Min.) /Leitung: Elfi Anderegg,<br />
Museumspädagogin/Künstlerin /CHF 120.–<br />
(inkl. ZVV) /(kostenlos für Stadtzürcher<br />
Volksschule) /Museum für Gestaltung<br />
<strong>Zürich</strong>, Ausstellungsstr. 60, 8005 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />
Ausstellungen<br />
Roman Signer: Projektionen<br />
Führung<br />
Helmhaus <strong>Zürich</strong><br />
Roman Signer ist einer der spektakulärsten<br />
Künstler der Schweiz. Er arbeitet<br />
oft mit Explosionsstoffen, die erstaunliche<br />
Umwandlungen von Materie<br />
in Raum und Zeit auslösen. So plant<br />
und realisiert er «Ereignisse», die sich<br />
vor uns abspielen: extrem schnell oder<br />
extrem langsam, überraschend, komisch,<br />
manchmal auch nachdenklich<br />
stimmend. Seine Arbeit ist inspirierend,<br />
weil sie uns Naturgewalten vorführt,<br />
wie wir sie noch nie gesehen haben.<br />
Die Ausstellung zeigt in verdunkelten<br />
Räumen Roman Signers Filme<br />
und Videos,die seine Aktionen aus den<br />
Jahren 1975–2008 dokumentieren: eine<br />
infernalische Versuchsanordnung, die<br />
allen, die sie gesehen haben, nicht so<br />
schnell wieder aus dem Kopf gehen<br />
wird. Technisches Geschick und unerschöpfliche<br />
Experimentierfreude verwandeln<br />
einfache Handlungen und alltägliche<br />
Gegenstände in «Zeitskulpturen»<br />
mit verblüffender Komik und Poesie.Mit<br />
Sprache,Schrift und Zeichnung<br />
verfolgen die SchülerInnen anschliessend<br />
an die Werkbetrachtung eigene<br />
Ideen mit Zündstoff –obRoman Signer<br />
sie wohl eines Tages explodieren lässt?<br />
Ausstellung vom 24.10.08 bis 11.1.09.<br />
Interaktive Führung ab 5. Schuljahr:<br />
Di 18.11.08 9.30h, Di 18.11.08 13.30h,<br />
Do 20.11.08 9.30h, Do 20.11.08 13.30h,<br />
Fr 21.11.08 9.30h, Di 25.11.08 9.30h,<br />
Di 25.11.08 13.30h, Do 27.11.08 9.30h,<br />
Do 27.11.08 13.30h, Fr 28.11.08 9.30h<br />
(Dauer: 120 Min.) /Leitung: Silvia Hildebrand,<br />
Museumspädagogin /CHF 120.–<br />
(inkl. ZVV) /(kostenlos für Stadtzürcher<br />
Volksschule) /Helmhaus <strong>Zürich</strong>, Limmatquai<br />
31, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 30.10.08<br />
bei schule&kultur<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 63
Agenda<br />
Ausstellungen<br />
Museumsluft schnuppern<br />
Workshop<br />
Museum Bellerive<br />
Zum ersten Mal im Museum? Gemeinsam<br />
mit der Kindergärtnerin und Museumspädagogin<br />
Ursina Spescha unternehmen<br />
die Kinder einen Streifzug<br />
durchs Museum Bellerive. Dort gibt es<br />
Spannendes zu entdecken: Eine riesige<br />
Eingangshalle mit Kamin, eine geschwungene<br />
Treppe aus Marmor und<br />
einen prächtigen «Salle de Bain» aus<br />
vergangenen Zeiten. In den historischen<br />
Räumen gibt es aber auch Zeitgenössisches<br />
zu sehen: Die Ausstellung «Eidgenössische<br />
Förderpreise für Design 08»<br />
zeigt prämierte Kreationen, entworfen<br />
und gestaltet von 20jungen Schweizer<br />
DesignerInnen. Die Kinder werden<br />
spielerisch an einzelne Werke herangeführt.<br />
Nach einer Pause können sie im<br />
zweiten Teil des Workshops selbst mit<br />
Material experimentieren und ein Objekt,<br />
ein Accessoire oder ein Kleidungsstück<br />
entwerfen und präsentieren.<br />
Kindergärten der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
können den Workshop mit dem Kulturbudget<br />
besuchen (Fr. 10.–/Kind, mind.<br />
10 Kinder).<br />
Workshop für Kindergarten: Mi 12.11.08<br />
10h, Mi 19.11.08 10h, Mi 26.11.08 10h, Mi<br />
3.12.08 10h, Mi 10.12.08 10h, Mi 17.12.08<br />
10h (Dauer: 120 Min.) /Leitung: Ursina<br />
Spescha, Museumspädagogin, Kindergartenlehrerin<br />
/CHF 120.– (inkl. ZVV) /Museum<br />
Bellerive, Höschgasse 3, 8008 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 27.10.08 bei schule&kultur<br />
Theater<br />
Gah uf Nangijala<br />
Ein Theaterstück mit viel Musik<br />
400asa<br />
In einem übergrossen Bett sitzt Raffi<br />
und hustet fürchterlich. Er ist krank, so<br />
krank, dass selbst Frau Doktor Spörrli<br />
vom Spital nicht helfen kann und ihn<br />
nach Hause schickt. Als eine dezent gekleidete<br />
ältere Dame unter seinem Bett<br />
hervorkriecht und Raffi vom fernen<br />
Nangijala erzählt, ändert sich alles<br />
schlagartig.Erwill mit der Märchentante<br />
aufbrechen in dieses ferne Land, wo<br />
es kein Gemüse und keinen Husten gibt.<br />
Theater<br />
Pussy’n’Pimmel<br />
Eine Aufklärungsshow für Teenies und<br />
Oldies<br />
Kolypan (CH)<br />
Die Punk-Rock-Band The Sex-Doctors<br />
nennt ihr Thema beim Namen. Auf der<br />
Suche nach dem ultimativen Song erkunden<br />
die vier «Sexperten» das breite<br />
Feld der Sexualität. Dabei bleibt wenig<br />
verborgen. Dr. Dorians Ejakulationsprobleme<br />
ebenso wenig wie Dr. Helgas<br />
Interesse für den Sex der Tiere oder Dr.<br />
Ruths Bewegungs-Fimmel. Sex rules,<br />
auf alle möglichen Arten, also machen<br />
wir uns kein Gewissen daraus! Bei aller<br />
Aufgeklärtheit spielen aber die Gefühle<br />
Dorthin zu gelangen, ist aber gar<br />
nicht so einfach. Erst muss man eine<br />
spannende Geschichte erfinden, so packend,<br />
dass man selber daran glaubt…<br />
Dort, wo andere Kinderbuchautoren<br />
stehen bleiben, geht Astrid Lindgren<br />
einen Schritt weiter. Sie nimmt<br />
die Kinder an der Hand und führt sie<br />
mitten ins Reich des Todes. Dabei<br />
schafft sie mit Humor und alltäglichem<br />
Erzählton Nähe und Geborgenheit.<br />
Inspiriert durch die grossartige<br />
Schriftstellerin schafft 400asa ein<br />
Stück, das die Poesie und Fantasie<br />
Lindgrens aufnimmt.<br />
Aufführung für 1.– 4. Schuljahr: Mo 27.10.08<br />
10h, Di 28.10.08 10h (Dauer: 50 Min.) /<br />
Regie: Samuel Schwarz /Spiel: Meret<br />
Hottinger, Kaspar Weiss /Mundart /CHF<br />
12.– (inkl. ZVV) /Kulturzentrum Rote Fabrik,<br />
Fabriktheater, Seestr. 395, 8038 <strong>Zürich</strong> /<br />
anmelden bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />
Weitere Daten im Theater PurPur: Mi<br />
5.11.08 10h, Do 6.11.08 10h /Theater<br />
PurPur, Grütlistr. 36, 8002 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 20.10.08 bei schule&kultur<br />
bei diesem Thema doch immer wieder<br />
verrückt. Eine Aufklärungsshow für<br />
Teens’n’Oldies, ohne Wenn und Aber,<br />
mit Gefühl, Gehalt und gehörig Humor.<br />
Kein zweideutiges,sondern ein eindeutiges<br />
Vergnügen.<br />
Aufführung ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Do 6.11.08 14.30h,<br />
Do 6.11.08 19.30h (Dauer: 90 Min.) /<br />
Regie: Kolypan, Michael Steiner, Endregie:<br />
Sebastian Nübling /Spiel: Fabienne<br />
Hadorn, Gustavo Nañez, Thomas U.<br />
Hostettler, Vivien Bullert /Deutsch, Mundart<br />
/CHF 15.– (inkl. ZVV) /Theater Rigiblick,<br />
Germaniastr. 99, 8044 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 22.10.08 bei schule&kultur<br />
64 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Agenda<br />
Theater<br />
D’Cousine vom Aschenputtel<br />
Das Märchen der Gebrüder Grimm aus<br />
dem Blickwinkel ihrer Cousine Paula<br />
Theater Katerland<br />
Erzählt wird das bekannte Grimm-<br />
Märchen aus dem Blickwinkel der Cousine<br />
Paula. In den gleichen ärmlichen<br />
Verhältnissen wie Aschenputtel aufgewachsen,<br />
ist sie im Gegensatz zu ihr<br />
nicht gerade mit Schönheit gesegnet,<br />
wasPaula aber mit gesundem Selbstbewusstsein<br />
und einer spitzen Zunge<br />
mehr als wettmacht.<br />
Da Aschenputtel von ihren drei<br />
Zaubernüssen nur gerade zwei gebraucht<br />
hat, um ihren Prinzen zu kriegen,<br />
hat sie die dritte grosszügig ihrer<br />
Cousine Paula überlassen. Was aber<br />
soll man mit einer Zaubernuss anfangen?<br />
Für einen weiteren Prinzen reicht<br />
diese eine nicht. Ausserdem ist sich<br />
Paula nicht so sicher,obein Prinzessinnendasein<br />
unbedingt erstrebenswert<br />
ist. Dann doch eher ein tapferer Ritter,<br />
oder eine vorzügliche Köchin werden?<br />
Mit nur einer einzigen Nuss muss man<br />
sich das gut überlegen…<br />
Ein wunderbar frisches Solo darüber,<br />
anders sein und sich selber treu<br />
bleiben zu wollen.<br />
Aufführung für 1.– 3. Schuljahr: Mo 1.12.08<br />
10h, Fr 5.12.08 10h (Dauer: 50 Min.) /<br />
Regie: Taki Papaconstantinou /Spiel:<br />
Sabina Deutsch /Mundart, Deutsch /<br />
CHF 12.– (inkl. ZVV) /GZBuchegg,<br />
Bucheggstr. 93, 8057 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 17.11.08 bei schule&kultur<br />
Theater<br />
Fritz, Franz und Ferdinand oder Warum<br />
gibt es in der Schweiz keine Prinzen?<br />
Theater Gustavs Schwestern<br />
Warum gibt es in der Schweiz eigentlich<br />
keine Prinzen? Schuld daran sind<br />
Fritz, Franz und Ferdinand. Wegen ihres<br />
gockelhaften Getues sind die Drillingsprinzen<br />
in Güggel verzaubert worden.<br />
Nur der Kuss einer echten Prinzessin<br />
kann sie retten. Die drei begeben<br />
sich auf eine abenteuerliche Reise<br />
ins Märchenland. Werden sie erlöst?<br />
Oder erwischt sie am Ende doch noch<br />
der böse Wolf? Eine Puppenshow, hinreissend<br />
absurd und voller Spielfreude.<br />
Aufführung für 2.–5.Schuljahr: Do 6.11.08<br />
10h, Do 6.11.08 14.30h (Dauer: 50 Min.) /<br />
Regie: Priska Praxmarer /Spiel: Jacqueline<br />
Surer, Sibylle Grüter /Mundart /CHF 12.–<br />
(inkl. ZVV) /Theater Stadelhofen,<br />
Stadelhoferstr. 12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />
Theaterpädagogische Nachbereitung für<br />
eine Schulklasse (kostenlos):<br />
Während dreissig Minuten wirbeln Kinder,<br />
Puppen und Requisiten auf der Bühne<br />
herum. Unter der Anleitung von Nina Knecht,<br />
Theaterpädagogin am Theater Stadelhofen,<br />
werden die Themen des Stückes vertieft und<br />
die Schüler gewinnen einen Einblick ins<br />
Theaterhandwerk und Puppenspiel. Separate<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
Workshop für 2.–5.Schuljahr: Do 6.11.08<br />
11h, Do 6.11.08 15.30h (Dauer: 30 Min.) /<br />
kostenlos /Theater Stadelhofen,<br />
Stadelhoferstr. 12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />
Theaterpädagogische Vorbereitung für<br />
Schulklassen:<br />
Zur Vorbereitung auf das Stück kommt die<br />
Theaterpädagogin Nina Knecht ins Schulhaus.<br />
Durch eigene spielerische Versuche<br />
mit dem Stoff und den Figuren der Inszenierung<br />
werden die SchülerInnen mit dem<br />
Stück vertraut gemacht. –Informationen:<br />
nina.knecht@theater-stadelhofen.ch,<br />
044 261 02 07, separate Anmeldung über<br />
schule&kultur erforderlich.<br />
Workshop für 2.–5.Schuljahr: (Dauer:<br />
135 Min.) /450.– (inkl. Vorstellungsbesuch<br />
und ZVV) /ImSchulhaus /anmelden<br />
bis 17.9.08 bei schule&kultur<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 65
Agenda<br />
Theater<br />
AClockwork Orange<br />
Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />
Spätestens seit der Kubrick-Verfilmung<br />
von 1971 ist Burgess’ Geschichte von<br />
dem gewaltverrückten Gangleader mit<br />
der irren Kunstsprache Nadsat Kult.<br />
Alexhat zwei Leidenschaften:Brutalität<br />
und Beethoven. Wiederholte Aufenthalte<br />
in Besserungsanstalten machen ihn<br />
nicht besser. Aber als Verständnis und<br />
Sozialarbeit keine Wirkung zeigen, zieht<br />
der Staat auf einmal andere Saiten auf:<br />
Die sogenannte Ludovico-Methode soll<br />
aus Delinquenten Musterknaben machen.<br />
Und da will man nicht in Alex’<br />
Haut stecken. Erst recht nicht, als er<br />
lammfromm wieder in die immer noch<br />
nicht so viel bessere Welt hinausgeschickt<br />
wird. –David Böschs Inszenierung<br />
hatte im Mai 2008 Premiere und<br />
wird in der Spielzeit 08/09 wieder aufgenommen.<br />
Zusatzangebote: Materialien<br />
zum Stück, Stückeinführung.<br />
Theater<br />
Flaschko –Ein Mann, seine Decke und<br />
dessen Mutter<br />
Theater Vagabu<br />
Im Comic-Strip «Flaschko» inszeniert<br />
der Österreicher Nicolas Mahler eine<br />
Mutter-Sohn-Beziehung von abgründiger,<br />
japhilosophischer Komik. Dem Figurentheater<br />
Vagabu dienen die köstlichen<br />
Geschichten als Vorlage für ein<br />
eigenes Stück. Flaschkos Chancen, je<br />
erwachsen zu werden, stehen schlecht:<br />
Er lebt bei seiner Mutter in der Heizdecke,<br />
aus der nur sein Kopf herausschaut.<br />
Tagund Nacht sitzt er vor dem<br />
Fernseher und lebt im Übrigen die Tagträume<br />
des kleinen Mannes: Eigentlich<br />
wäre er gern Abenteurer… Seine Mutter<br />
versucht, ihn dazu zu bringen, seine<br />
Decke zu verlassen und den Fernseher<br />
abzuschalten. Sie entwickelt einen<br />
schier unerschöpflichen, aber letztlich<br />
fruchtlosen Aktivismus. Immer knapp<br />
am Rande einer Alkohol- und Tablettenvergiftung<br />
hält sie einzig die Sorge<br />
um ihren Nesthocker-Sohn am Leben.<br />
Wir erleben zwei einsame Menschen,<br />
die sich zu beweisen versuchen, dass<br />
sie noch am Leben sind. Sind wir noch<br />
fähig, auszubrechen? Müssen wir gehen,<br />
sollen wir bleiben? Fragen, die<br />
sich uns stellen, wenn wir mitgehen auf<br />
diese Reise zwischen Kabarett, Figurentheater<br />
und Schauspiel.<br />
Aufführung ab 8. Schuljahr: Do 30.10.08<br />
20.15h (Dauer: 60 Min.) /Regie: Marc Feld /<br />
Spiel: Pierre Cleitman, Christian Schuppli,<br />
Kristin Votusek /Deutsch /CHF 15.– (inkl.<br />
ZVV) /Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr.<br />
12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 2.10.08 bei<br />
schule&kultur<br />
Aufführung ab 9. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Fr 28.11.08 20h /Anthony<br />
Burgess /Regie: David Bösch /Deutsch /<br />
CHF 15.– /Schauspielhaus Schiffbau, Halle<br />
2, Schiffbaustr. 4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />
66 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Agenda<br />
Theater<br />
Les caprices de Marianne –<br />
Die Launen der Marianne<br />
Théâtre Vidy-Lausanne und Theater<br />
Basel<br />
Drei rücksichtslose Burschen der neapolitanischen<br />
«Jeunesse dorée» führen<br />
uns schlagfertig und brutal vor, wie<br />
schwierig die Liebe ist: Cœlio ist verrückt<br />
nach Marianne,der jungen Gattin<br />
des Richters Claudio, wagt es aber<br />
nicht, sie anzusprechen. So übernimmt<br />
sein Freund Octave die Rolle des Vermittlers.<br />
Esfolgen ideelle Kämpfe und<br />
feurige Sprachgefechte, in denen die<br />
Unversöhnlichkeit der Figuren unter<br />
Mussets Feder knirscht.<br />
Warum hat sich Cœlio in Marianne<br />
verliebt? Und warum ist sie so jung<br />
verheiratet? Wovor fürchtet sie sich so<br />
schrecklich? Vielleicht davor, ihr Leben<br />
zu leben? Woher rührt die grosse Ergebenheit<br />
des desillusionierten Octave<br />
seinem Freund gegenüber? Warum<br />
wird Marianne fallen, Cœlio sterben<br />
und Octave weinen?<br />
«Die Launen der Marianne», ein<br />
Stück des klassischen französischen<br />
Repertoires,entstand im April 2008 mit<br />
jungen Schauspielern im Rahmen von<br />
«TransHelvetia», einem Theaterprojekt,<br />
das einen Sprach- und Kulturaustausch<br />
zwischen der französisch- und<br />
der deutschsprachigen Schweiz sowie<br />
die Sensibilisierung eines jungen Publikums<br />
für das Theater zum Ziel hat<br />
(www.transhelvetia.ch, Dossier Theaterpädagogik).<br />
Aufführung für <strong>Kanton</strong>s- und Berufsschulen:<br />
Daten nach Vereinbarung (Dauer: 80 Min.) /<br />
Alfred de Musset /Regie: Jean Liermier /<br />
Spiel: Anna Pieri, Bastien Semenzato,<br />
Stéphane Boschung, Philippe Panizzon,<br />
Pascale Gudel, Lionel Brady /Französisch /<br />
CHF 2000.– /imSchulhaus /anmelden bei<br />
schule&kultur<br />
Tanz<br />
Öper Öpis –Artistenzauber<br />
von Zimmermann &dePerrot<br />
Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />
Fünf Artisten und Tänzer besiedeln einen<br />
instabilen Bühnenboden, der<br />
durch jede Bewegung kippen kann. Die<br />
Bewegungen sind leise, flüchtig, spektakulär<br />
und wagemutig und führen<br />
nicht selten in die Schräglage. Mit viel<br />
Zärtlichkeit wird von der Unmöglichkeit<br />
erzählt, im Anderen den zu finden,<br />
den man eigentlich sucht: sich selbst. –<br />
Die beiden Schweizer Künstler Zimmermann<br />
&dePerrot bewegen sich mit<br />
ihrer Arbeit seit zehn Jahren virtuos<br />
jenseits der gängigen Kunstbegriffe. In<br />
einer eigenen Bühnensprache formen<br />
sie aus Musik, Zirkus und Tanz ein aussergewöhnliches<br />
Werk und erfinden<br />
darin ihre gemeinsame poetische und<br />
bewegte Sprache.<br />
Aufführung ab 9. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />
Berufsschulen: Fr 23.1.09 20h /CHF 15.– /<br />
Schauspielhaus Schiffbau, Halle 2, Schiffbaustr.<br />
4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis<br />
9.12.08 bei schule&kultur<br />
Theater<br />
Traum weisser Pferde<br />
Junges Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />
Klettern ist Pauls Leben. Die Leidenschaft<br />
für diesen Extremsport hat er<br />
von seinem Vater, einem professionellen<br />
Kletterer, der auf seiner Lieblingsroute<br />
in den Tod stürzte und dessen<br />
Schicksal Paul keine Ruhe lässt. Seit<br />
dem Toddes Vaters lebt Paul gefährlich:<br />
In nächtlichen Streifzügen erklimmt er<br />
gemeinsam mit Stevie, einer Schulfreundin,<br />
die höchsten öffentlichen Gebäude<br />
der Stadt und «taggt», also signiert<br />
sie verbotenerweise mit seinem<br />
persönlichen Schriftzug. Sein grosser<br />
Traum aber ist es, die Kletterroute mit<br />
dem viel versprechenden Titel «Traum<br />
weisser Pferde» zu erobern, doch das<br />
ist ausgerechnet der Felsen, auf dem<br />
sein Vater ums Leben kam…<br />
Aufführung für 7. und 8. Schuljahr:<br />
Do 11.12.08 19.30h /Nick Wood /Regie:<br />
Annette Raffalt /Deutsch /CHF 15.– /<br />
Schauspielhaus Schiffbau, Halle 3,<br />
Schiffbaustr. 4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />
bis 27.10.08 bei schule&kultur<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 67
Agenda<br />
Termine und Veranstaltungen<br />
Switch Junior Web Award 2009 –spielerisch ins Internet<br />
jetzt anmelden<br />
Bewerben können sich Schulklassen aus der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein in den Kategorien Primarstufe (1. bis<br />
6. Schuljahr), Sekundarstufe I(7. bis 9. Schuljahr) und Sekundarstufe II (Maturitäts- und Fachmittelschulen). Die Ausschreibung für den JWA<br />
2009 läuft: Ab dem 1. August 2008 können Projekte registriert werden; am 27. März 2009 ist Abgabeschluss. Die Preisverleihung findet<br />
im Juni 2009 statt. Für mehr Informationen und Details zur Teilnahme: www.juniorwebaward.ch. Sämtliche Arbeiten der Schülerinnen und<br />
Schüler können auf dieser Website besichtigt werden.<br />
AD(H)S oder Dyslexie? –Oder beides? Alte Kaserne Winterthur<br />
15.09.2008, 19.30–22.00 Uhr<br />
Informationsabend für Lehrpersonen, Eltern und Interessierte. Es werden Fachinformationen vermittelt, die zu einem fundierteren Störungsverständnis<br />
verhelfen und wir lernen konkrete Möglichkeiten kennen, wie wir unser eigenes Lehr- und Erziehungsverhalten verändern können,<br />
damit ein Ausstieg aus dem Teufelskreis der negativen Aufmerksamkeitsspirale möglich wird. Weitere Infos und Anmeldung finden Sie<br />
unter www.elposzuerich.ch/aktuelles.html. Anmeldung erwünscht bis 10. September 2008. Kosten Fr. 20.–.<br />
Volleyball Samstage<br />
1.11., 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12.2008, jeweils von 13.00–18.00 Uhr in Bülach<br />
<strong>Kanton</strong>ales Volleyballturnier für Schulsportgruppen, Klassen- und Turnabteilungen vom 5. bis 12. Schuljahr, Ausschreibung und Anmeldung:<br />
www.tlkz.ch. Anmeldeschluss: 18. September 2008. Auskunft: Max Werner, Tel. 044 860 74 50, Mail: mwerner@kzu.ch<br />
WINGS –Intensivseminar in Luzern zur Begabtenförderung 6.–10.10.2008<br />
Das WINGS-Intensivseminar zur Begabungs- und Begabtenförderung in der Schule findet während fünf Tagen statt. Es werden 160 Lehrpersonen<br />
intensiv für den kompetenten Umgang mit besonderen Begabungen von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert und geschult.<br />
Fachdozentinnen und Experten aus dem In- und Ausland informieren über Neues aus Lehre und Forschung, regen an zu Begabungsfördernden<br />
Veränderungen im ganz konkreten Schulalltag und bieten ein breites Form für Austausch und Diskussionen. Weitere Informationen<br />
sowie das Anmeldeformular finden Sie unter www.wingsseminar.ch<br />
WORLDDIDAC Basel 2008: international und vernetzt 29.–31.10.2008<br />
Die WORLDDIDAC Basel ist wieder Treffpunkt der Bildungsbranche und des internationalen Lehrmittelhandels. Das weltweite Angebot<br />
an Lehrmitteln, Dienstleistungen und Einrichtungen präsentiert sich an drei Tagen einem fachkundigen Publikum aus 70 Nationen. Die<br />
WORLDDIDAC setzt 2008 den Schwerpunkt auf die Bereiche Gesundheit, Arbeitsmarkt und Umwelt.<br />
Mathematische Förderung im Kindergarten<br />
Kurs 3/4, 15./29. 11. 2008, 09.00–16.30 Uhr<br />
Kursort: Kultur-Zentrum «Karl der Grosse» in der Altstadt von <strong>Zürich</strong>, Kurskosten: Fr.195.–, Infos und Anmeldeformular finden Sie unter<br />
www.lerntherapie-zh.ch<br />
Berufsmesse <strong>Zürich</strong> 25.–29.11.2008<br />
Im Messezentrum <strong>Zürich</strong> findet zum vierten Mal die Berufsmesse <strong>Zürich</strong> statt. Während 5Tagen werden über 40 000 Besucher und Besucherinnen<br />
erwartet. Während den fünf Messetagen erhalten Jugendliche reale und praxisorientierte Einblicke in die Berufswelt und können ihr<br />
Informationsbedürfnis durch persönliche Gespräche mit Fachpersonen abdecken. Schülerinnen und Schülern wird die Gelegenheit geboten,<br />
selbst aktiv zu werden und diverse einfachere Werkstücke vor Ort herzustellen. Eltern informieren sich über die Anforderungsprofile und<br />
Tätigkeitsbereiche der Lehrberufe und erfahren, wie sie ihr Kind im Berufswahlprozess aktiv unterstützen können. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.berufsmessezuerich.ch<br />
Gesucht: Schulen, die Debattiertage und -wettbewerbe organisieren<br />
Am 30. Mai 2009 wird inBern der zweite gesamtschweizerische Final von Jugend debattiert durchgeführt. Qualifizieren können sich Jugendliche<br />
der Sekundarstufen Iund II in schulinternen, lokalen und kantonalen Vorausscheidungen. Die Projektleitung berät und unterstützt <strong>Kanton</strong>e<br />
und Schulen in der Organisation solcher Qualifikationsturniere. Sie bietet weiterhin die Materialien für den Unterricht, kurze Einführungskurse<br />
für Lehrpersonen sowie Unterstützung bei der Vorbereitung des Wettbewerbs an. Weitere Informationen: www.jugenddebattiert.ch<br />
Laborpraktika im Schülerlabor<br />
Ganzjährig Jan.–Dez., Mo–Fr.<br />
Life Science Learning Center Universität <strong>Zürich</strong> Ð <strong>Zürich</strong>. Das Lernzentrum für Biologie der ETH und Universität <strong>Zürich</strong> bietet für Schulklassen<br />
der Primarschul-, Sekundar- und Gymnasialstufe (Sek Iund Sek II) verschiedene Praktika aus dem Bereich der modernen Biologie an.<br />
Kursübersicht und Online-Anmeldung unter www.lifescience-learningcenter.ch. Kontakt und weitere Informationen unter info@lifesciencelearningcenter.ch;<br />
Tel. 044 /635 31 29 oder 044 635 31 46.<br />
68 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Agenda<br />
Museen mit permanentem Angebot für Schulklassen<br />
Botanischer Garten Universität <strong>Zürich</strong><br />
Tel: 044 634 84 61, www.bguz.unizh.ch<br />
Daros Exhibitions –Gegenwartskunst<br />
Tel. 044 447 70 00, www.daros.ch<br />
Fotomuseum Winterthur<br />
Tel. 052 234 10 60, www.fotomuseum.ch<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Tel. 052 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch<br />
Haus Konstruktiv<br />
Tel. 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch<br />
Kulturama<br />
Tel. 044 260 60 44, www.kulturama.ch<br />
Kunsthalle <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch<br />
Kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 253 84 84, www.kunsthaus.ch<br />
Kunstmuseum Winterthur<br />
Tel. 052 267 51 62, www.kmw.ch<br />
März–Sept. von Mo–Fr 07–19 Uhr /Sa+So 08–18 Uhr<br />
Okt.–Feb. von Mo–Fr 08–18 Uhr /Sa+So 08–17 Uhr<br />
Do–So 12–18 Uhr<br />
Do–Sa 11–18 Uhr /Mi11–20 Uhr<br />
Di–So 10–17 Uhr /Do10–20 Uhr<br />
Di, Do, Fr 12–18 Uhr /Mi12–20 Uhr<br />
Di–So 13–17 Uhr<br />
Di, Mi, Fr, 12–18 Uhr /Do12–20 Uhr /Sa+So 11–17 Uhr<br />
Di–Do 10–21 Uhr /Fr–So 10–17 Uhr<br />
Di 10–20 Uhr /Mi–So 10–17 Uhr<br />
Schweizerisches Landesmuseum <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 218 65 11, www.slmnet.ch Sonderausstellung 16.5. bis 14.9. 2008: FAMILIEN alles bleibt, wie es nie war<br />
Di–So 10–17 Uhr<br />
Museum Rietberg<br />
Tel. 044 206 31 31, www.stadt-zuerich.ch/internet/zuerichkultur/home.html<br />
Mühlerama<br />
Tel. 044 422 76 60, www.muehlerama.ch<br />
Museum Bellerive<br />
Tel. 043 446 44 69, www.museum-bellerive.ch<br />
Museum für Gestaltung<br />
Tel. 043 446 67 67, www.museum-gestaltung.ch<br />
Di–So 10–17 Uhr /Mi+Do 10–20 Uhr<br />
Di–Sa 14–17 Uhr /So10–17 Uhr<br />
Di–So 10–17 Uhr /Do10–20 Uhr<br />
Di–Do 10–20 Uhr /Fr–So 10–17 Uhr<br />
Naturzentrum Sihlwald<br />
Tel. 044 720 38 85, www.sihlwald.ch<br />
Nordamerika Native Museum (NONAM)<br />
Tel. 043 499 24 40, www.nonam.ch<br />
Tram-Museum <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 380 21 62, www.tram-museum.ch<br />
Strauhof <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 412 31 39, www.strauhof.ch<br />
Technorama Winterthur<br />
Tel. 052 244 08 44, www.technorama.ch<br />
Wildpark Langenberg<br />
Tel. 044 713 46 46, www.wildpark.ch<br />
Zoo <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 043 499 24 40, www.zoo.ch<br />
Zoologisches Museum <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 634 38 38, www.zm.uzh.ch<br />
Vivarium-Tablat, Amphibien und Reptilien der Schweiz<br />
Tel. 052 385 35 76, www.vivarium-tablat.ch<br />
Di–Fr 13–17 Uhr /Mi13–20 Uhr<br />
Mi–Fr 14–17 Uhr /Sa13–18 Uhr /So13–17 Uhr<br />
Di–Fr 12–18 Uhr /Sa–So 10–18 Uhr<br />
Di–So 10–17 Uhr<br />
täglich 24 Std. geöffnet<br />
täglich geöffnet März–Okt. 9–18 Uhr /Nov–Feb. 9–17 Uhr<br />
Di–Fr 9–17 Uhr /Sa+So 10–16 Uhr<br />
Mai bis Oktober<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 69
Agenda<br />
Adressen<br />
<strong>Bildungsdirektion</strong> www.bildungsdirektion.zh.ch<br />
Generalsekretariat Tel. 043 259 23 09<br />
Bildungsplanung<br />
Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 53 50<br />
E-Mail:<br />
Bildungsplanung@bi.zh.ch<br />
Volksschulamt<br />
www.volksschulamt.zh.ch<br />
Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 22 51<br />
Stabsstelle Tel. 043 259 22 51<br />
Rechtsfragen Tel. 043 259 53 55<br />
Behördenschulung Tel. 043 259 22 58<br />
Abt. Lehrpersonal Tel. 043 259 22 66<br />
Lehrpersonalbeauftragte Tel. 043 259 22 74<br />
Vikariate Tel. 043 259 22 70<br />
Abt. Pädagogisches (Unterrichtsfragen)Tel. 043 259 22 62<br />
Interkulturelle Pädagogik/QUIMS Tel. 043 259 53 61<br />
schule&kultur Tel. 043 322 24 44<br />
Aufsicht Privatschulen Tel. 043 259 53 35<br />
Abt. Sonderpädagogisches Tel. 043 259 22 91<br />
Schulärztlicher Dienst Tel. 043 259 22 60<br />
Projekt Umsetzung Volksschulgesetz Tel. 043 259 53 53<br />
Projekt Grundstufe Tel. 043 259 53 88<br />
Projekt Sekundarstufe 9. Schuljahr Tel. 043 259 53 91<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt www.mba.zh.ch<br />
Kaspar-Escher-Haus, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 43 81<br />
Abt. <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 259 43 72<br />
Abt. Berufsbildung KEH Tel. 043 259 43 93<br />
Abt. Berufsbildung AUS 80 Tel. 043 259 77 50<br />
Personelles Berufsfachschulen Tel. 043 259 26 07<br />
Personelles <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 259 53 01<br />
Personelles Schulen<br />
im Gesundheitswesen Tel. 043 259 43 12<br />
Amt für Jugend und Berufsberatung www.ajb.zh.ch<br />
Dörflistrasse 120, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 96 00<br />
Jugend- und Familienhilfe Tel. 043 259 96 50<br />
Kindesschutz Tel. 043 259 96 51<br />
Elternbildung Tel. 043 259 96 54<br />
Kinder- und Jugendheime Tel. 043 259 96 57<br />
Stipendien Tel. 043 259 96 80<br />
bizoerlikon Tel. 043 259 97 00<br />
Akad. Berufs- und Studienberatung Tel. 043 259 97 10<br />
Laufbahnberatung Gesundheitsberufe Tel. 043 259 97 30<br />
Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Räffelstr. 32, Postfach, 8045 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 465 85 85<br />
E-Mail:<br />
lehrmittelverlag@lmv.zh.ch<br />
E-Shop:<br />
www.lehrmittelverlag.com<br />
Logopädisches Beratungstelefon<br />
beratung@sprachheilschulen.ch<br />
Sprachheilschule Stäfa Tel. 044 928 19 15<br />
Audiopädagogische Dienste <strong>Zürich</strong> APD<br />
Förderung&Beratung<br />
Kalchbühlstrasse 79, 8038 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 487 10 50<br />
Schule der Stadt <strong>Zürich</strong> für Sehbehinderte SFS<br />
Eugen Huber-Strasse 6, 8048 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 311 79 00<br />
<strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut für Schulpädagogik<br />
und Fachdidaktik (ZHSF)<br />
www.zhsf-edu.ch<br />
Beckenhofstrasse 35, 8006 <strong>Zürich</strong>:<br />
Höheres Lehramt <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 305 66 55<br />
Höheres Lehramt Berufsschulen Tel. 043 305 66 08<br />
Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 305 66 16<br />
Tel. 043 305 66 62<br />
Weiterbildung Berufsschulen Tel. 043 305 66 72<br />
Hochschule für Heilpädagogik<br />
www.hfh.ch<br />
Schaffhauserstrasse 239<br />
8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 317 11 11<br />
Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> www.phzh.ch<br />
8090 <strong>Zürich</strong> info@phzh.ch<br />
Kanzlei Tel. 043 305 51 11<br />
Prorektorat Ausbildung Tel. 043 305 52 52<br />
Schönberggasse 1, 8090 <strong>Zürich</strong> ausbildung@phzh.ch<br />
Prorektorat Weiterbildung und Forschung<br />
Tel. 043 305 53 53<br />
Hirschengraben 28, 8090 <strong>Zürich</strong> weiterbildung@phzh.ch<br />
Prorektorat Fachbereiche Tel. 043 305 54 54<br />
Hirschengraben 28, 8090 <strong>Zürich</strong> fachbereiche@phzh.ch<br />
Beamtenversicherungskasse<br />
Stampfenbachstrasse 63, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 42 00<br />
Wichtige Webadressen<br />
Bildungsratsbeschlüsse www.bi.zh.ch >Bildungsrat >Beschlüsse 2008 (2007, 2006). Frühere Bildungsratsbeschlüsse bestellen unter Telefonnummer 043 259 23 14<br />
Regierungsratsbeschlüsse www.rrb.zh.ch (ab 1. Oktober 2008). Mit dem Inkrafttreten des neuen Informations- und Datenschutzgesetzes (IDG) werden per 1. Oktober<br />
2008 auch Regierungsratsbeschlüsse grundsätzlich zugänglich gemacht. Es liegt jedoch im Ermessen der Direktionen, Beschlüsse unveröffentlicht zu lassen. Einsicht in<br />
Regierungsratsbeschlüsse, die vor dem 1. Oktober gefasst wurden, kann man bei der IDG-Koordinationsstelle (Adresse bei Redaktionsschluss noch unbekannt) beantragen<br />
Medienmitteilungen www.bi.zh.ch >Aktuelles (> Archiv)<br />
Gesetze und Vernehmlassungen (alle Stufen) www.bi.zh.ch >Gesetze<br />
Lehrpläne Kindergarten sowie Primar- und Sekundarstufe www.vsa.zh.ch >Downloads >Lehrplan<br />
Schulferiendaten Volksschule www.vsa.zh.ch >Downloads >Schulferien <strong>Mittelschulen</strong> www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> ><strong>Kanton</strong>ale <strong>Mittelschulen</strong> >Schulferien Berufsfachschulen<br />
www.mba.zh.ch >Berufsbildung >Berufsfachschulen >Schulferien<br />
Lehrpersonenkonferenzen www.bi.zh.ch >Downloads &Publikationen >Lehrpersonenkonferenzen<br />
Umsetzung neues Volksschulgesetz www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues Volksschulgesetz (teilweise auch über www.vsa.zh.ch >Downloads >Umsetzung neues VSG)<br />
Grundstufe/9.Schuljahr www.vsa.zh.ch >Projekte<br />
Erlasse zum Mittelschulrecht www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> >Mittelschulrecht >Rechtsgrundlagen<br />
Erläuterungen zum Bildungsrecht www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> >Mittelschulrecht >Stichworte /FAQ<br />
Erlasse zum Berufsbildungsrecht www.mba.zh.ch >Berufsbildung >Berufsbildungsrecht<br />
Formulare, Schulleistungsstudien, Evaluationen und Berichte etc. www.bi.zh.ch > Downloads &Publikationen<br />
Informationen zu gegenwärtigen Projekten www.bi.zh.ch >Unsere Direktion >Bildungsplanung >Projekte<br />
Zahlen und Fakten www.bista.zh.ch<br />
Wer das Gewünschte nicht findet, kann sich an das zuständige Amt oder an das Generalsekretariat der <strong>Bildungsdirektion</strong> wenden: Tel. 043 259 23 09<br />
Erscheinungs- und Annahmeschlussdaten 2008<br />
Nr.<br />
5<br />
6<br />
1<br />
Erscheinungsdatum<br />
27.8.2008<br />
31.10.2008<br />
6.01.2009<br />
Redaktionsschluss<br />
25.7.2008<br />
26.9.2008<br />
21.11.2008<br />
Inserateschluss<br />
30.7.2008<br />
1.10.2008<br />
26.11.2008<br />
Redaktion: Tel. 043 259 23 14, schulblatt@bi.zh.ch<br />
Stelleninserate: Tel. 043 259 23 11, schulblatt@bi.zh.ch Werbeinserate: Tel. 044 928 56 09, martin.traber@kretzag.ch<br />
Impressum Nr. 5/2008 27. August 2008<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Kanton</strong>ales Publikationsorgan der <strong>Bildungsdirektion</strong> für Lehrkräfte und Schulbehörden, 122. Jahrgang Erscheinungsweise 6-mal pro Jahr<br />
Auflage 22 300 Exemplare Redaktion (red) Redaktionsleiter Stephan Pfäffli (pst), E-Mail: stephan.pfaeffli@bi.zh.ch, Redaktorin Jacqueline Olivier (jo), E-Mail:<br />
jacqueline.olivier@bi.zh.ch Ständige Mitarbeit Andreas Minder, Charlotte Spindler Fotografie Hauptbeiträge in Zusammenarbeit mit dem Studienbereich Fotografie, Hochschule<br />
für Kunst und Gestaltung <strong>Zürich</strong>, Leiter Prof. Ulrich Görlich Adresse Redaktion Schulblatt, <strong>Bildungsdirektion</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, Walcheplatz 2, 8090 <strong>Zürich</strong>, Verena Schwizer<br />
Gebert, Tel. 043 259 23 14, Fax 044 262 07 42, E-Mail: schulblatt@bi.zh.ch, Stelleninserate Gabriella Regli, 043 259 23 11, E-Mail: schulblatt@bi.zh.ch Gestaltung<br />
www.bueroz.ch Druck <strong>Zürich</strong>see Druckereien AG, 8712 Stäfa Abonnemente/Adressänderungen <strong>Zürich</strong>see Presse AG, 8712 Stäfa, Tel. 0848 805 522, Fax 0848 805 520,<br />
E-Mail: schulblatt@zsz.ch Werbe-Inserate Kretz AG, <strong>Zürich</strong>see Zeitschriften Verlag, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00, E-Mail: martin.traber@kretzag.ch<br />
Abo-Preis Fr. 40.– pro Jahr.<br />
70 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Amtliches 5/08<br />
Inhalt<br />
Bildungsratsbeschluss: Volksschule.<br />
Lehrmittelplanung für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>; Genehmigung 71<br />
Bildungsratsbeschluss: Lektionentafel für<br />
die Mittelstufe: Anpassungen 71<br />
Bildungsratsbeschluss: Lehrplan für die<br />
Kindergartenstufe des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>; Erlass 71<br />
Bildungsratsbeschluss: <strong>Kanton</strong>sschule Limmattal; Ergänzungsfach<br />
Informatik, Aufwertung der Naturwissenschaften 71<br />
Bildungsratsbeschluss: Volksschule. Neues Mathematiklehrmittel<br />
für die Sekundarstufe. Erprobung 71<br />
Bildungsratsbeschluss: Volksschule. Englischlehrmittel<br />
First Choice für die Unterstufe. Statusänderung 72<br />
Volksschule. Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK).<br />
Verein «KurdiSwiss». Anerkennung als Trägerschaft. 73<br />
Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />
Volksschule. Lehrmittelplanung für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>;<br />
Genehmigung<br />
Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />
Schaffung neuer Lehrmittel. Gemäss §22Volksschulgesetz hat die<br />
vom Bildungsrat bestellte kantonale Lehrmittelkommission (KLK) dafür<br />
zu sorgen, dass für die Volksschule geeignete und auf den Lehrplan<br />
ausgerichtete sowie praxistaugliche Lehrmittel zur Verfügung stehen.<br />
2. Vorgeschichte<br />
Der Bildungsrat beschloss am 12. März 2007, ein neues Mathematiklehrmittel<br />
für die Sekundarstufe Ierarbeiten zu lassen. Das Projekt<br />
wird vom Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> unter Beteiligung der<br />
Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) realisiert. Die inhaltliche Federführung<br />
liegt bei der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> (PHZH). Die<br />
Auslieferung des Lehrmittels für die 1. Sekundarklasse ist für das<br />
Schuljahr 2011/12 vorgesehen. Die Lehrmittelteile für die 2. und<br />
3. Sekundarklasse werden je ein Jahr später ausgeliefert.<br />
Das vom Bildungsrat genehmigte Feinkonzept sieht eine vollständige<br />
Erprobung des Manuskripts vor.Esist ein zentrales Anliegen<br />
der Projektverantwortlichen, den Lehrpersonen ein praxiserprobtes<br />
Lehrmittel zur Verfügung stellen zu können. Das Manuskript wirddeshalb<br />
mit allen Teilen in den drei Oberstufenjahren erprobt. Dabei werden<br />
alle Leistungsniveaus (A/B/C) gleichermassen einbezogen. Am<br />
30. Oktober 2007 genehmigte die KLK die Erprobungsfassung für die<br />
1. Sekundarklasse. Die Erprobung erfolgt gestaffelt wie folgt:<br />
Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />
Lektionentafel für die Mittelstufe: Anpassungen<br />
Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />
Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />
Lehrplan für die Kindergartenstufe des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>; Erlass<br />
Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />
Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />
<strong>Kanton</strong>sschule Limmattal; Ergänzungsfach Informatik,<br />
Aufwertung der Naturwissenschaften<br />
Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />
– Schuljahr 2008/09<br />
Mathematik 1(Materialien für die 1. Sekundarklasse)<br />
– Schuljahr 2009/10<br />
Mathematik 2(Materialien für die 2. Sekundarklasse)<br />
– Schuljahr 2010/11<br />
Mathematik 3(Materialien für die 3. Sekundarklasse)<br />
B. Erwägungen<br />
Die Erprobungsklassen wurden in Zusammenarbeit mit der Interkantonalen<br />
Lehrmittelzentrale (ilz) gefunden. Neben dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
nehmen die <strong>Kanton</strong>e Graubünden, Thurgau und Wallis an der Erprobung<br />
teil. Die Klassen verteilen sich wie folgt:<br />
– 8 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> ZH<br />
– 5 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> GR<br />
– 3 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> TG<br />
– 2 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> VS<br />
Beschluss vom 23. Juni 2008<br />
Volksschule. Neues Mathematiklehrmittel für die<br />
Sekundarstufe. Erprobung<br />
A. Ausgangslage<br />
1. Rechtsgrundlagen<br />
Gestützt auf §2Lehrmittelverordnung für die Volksschule beschliesst<br />
der Bildungsrat auf Antrag der kantonalen Lehrmittelkommission die<br />
Es wurden gezielt berufserfahrene und fachlich kompetente Lehrpersonen<br />
gesucht. Diese testen mit ihren Klassen Themenbuch, Arbeitsheft,<br />
Begleitheft und elektronische Materialien während eines ganzen<br />
Durchlaufs, also während der 1., 2. und 3. Sekundarklasse. Die Praxisklassen<br />
umfassen jeweils den gesamten Jahrgang eines Schulhauses<br />
und decken so gleichzeitig alle Leistungsniveaus auf der Sekundarstufe<br />
Iab. Die Lehrpersonen verpflichten sich für eine Teilnahme<br />
über die gesamte Erprobungsdauer von drei Jahren.<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 71
Damit die Lehrpersonen ausreichend für ihre Aufgabe vorbereitet<br />
sind, nehmen sie zweimal jährlich an einer eintägigen Einführungsveranstaltung<br />
zum Konzept, zu den theoretischen Grundlagen, zu den<br />
mathematikdidaktischen Prinzipien und zu den einzelnen Lehrwerksteilen<br />
teil. Zusätzlich treffen sie sich quartalsweise an einem Mittwochnachmittag<br />
mit dem Autorenteam zu einer Auswertungssitzung<br />
an der PHZH.<br />
Aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> nehmen acht Klassen an der Praxiserprobung<br />
teil. Diese verteilen sich auf folgende Schulen: Oberstufe Elsau-Schlatt,<br />
Sekundarschule Dietlikon, Schulhaus Heiligberg Winterthur<br />
sowie Winterthur-Wülflingen. Die zuständigen Schulleitungen<br />
und Schulpflegen sind orientiert und mit der Teilnahme einverstanden.<br />
Damit die Lehrpersonen der genannten Schulhäuser an der Erprobung<br />
teilnehmen können, sind sie für die Schuljahre 2008/09 bis<br />
2010/11 von der Verpflichtung zur Verwendung der jetzigen obligatorischen<br />
Mathematiklehrmittel zu entbinden. Die Erprobungsfassung<br />
des neuen Lehrmittels wird vom kantonalen Lehrmittelverlag unentgeltlich<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Auf Antrag der <strong>Bildungsdirektion</strong> beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Der Bildungsrat nimmt von der geplanten dreijährigen Erprobung<br />
des neuen Mathematiklehrmittels für die Sekundarstufe<br />
IKenntnis.<br />
II. Die an der Praxiserprobung teilnehmenden Lehrpersonen<br />
aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> werden für die Schuljahre 2008/09<br />
bis 2010/11 von der Verwendung der derzeitig obligatorischen<br />
Mathematiklehrmittel entbunden.<br />
Lehrerkommentar («Introduction zu first choice») sowie in der Broschüre<br />
«Englisch in der Volksschule» folgende Abfolge empfohlen<br />
(siehe Grafik):<br />
Topics First Choice<br />
3. Klasse<br />
Plants<br />
2. Klasse Food<br />
2. Klasse The seasons Animals<br />
One world, many people Transport Where welive<br />
Colours Natural forces Our five amazing senses<br />
Die Erfahrungen mit First Choice wurden bislang nicht systematisch<br />
erhoben. Hingegen zeigen die Rückmeldungen aus den Einführungskursen<br />
sowie vereinzelte Schreiben an das Lehrmittelsekretariat folgendes<br />
Bild: Die Arbeit mit dem auf den ersten Blick attraktiven Lehrmittel<br />
erweist sich als anspruchsvoll, vorab in der 2. Primarklasse. Die<br />
Unverbindlichkeit der Modulabfolge sowie die für die Lehrpersonen<br />
schlecht erkennbaren Sprachziele erweisen sich in der Praxis als erschwerend.<br />
Auch sind einzelne Module als Startmodul ungeeignet.<br />
Ausserdem kommt hinzu, dass in Gemeinden, wo die 4. Klassen neu<br />
zusammengesetzt werden, nicht gewährleistet werden kann, dass<br />
die Kinder gleichwertige Voraussetzungen mitbringen.<br />
3. Massnahme<br />
Zur Erhöhung der Verbindlichkeit einerseits, aber auch zur Stützung<br />
der Praxissicherheit andererseits empfiehlt die Lehrmittelkommission<br />
(KLK) für First Choice ab Schuljahr 2008/09 die folgende Regelung:<br />
Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />
Volksschule. Englischlehrmittel First Choice für die Unterstufe.<br />
Statusänderung<br />
A. Ausgangslage<br />
1. Rechtsgrundlagen<br />
Gemäss §1Lehrmittelverordnung bestimmt der Bildungsrat die provisorisch-obligatorischen,<br />
die obligatorischen und die zugelassenen<br />
Lehrmittel.<br />
2. Lehrmittelsituation Englisch auf der Primarunterstufe<br />
First Choice ist das Englischlehrmittel für die 2. und 3. Primarklasse<br />
und wird seit Schuljahr 2004/05 als provisorisch-obligatorisches<br />
Lehrmittel eingesetzt. Das Lehrmittel umfasst zehn Module. Jedes<br />
Modul besteht aus den drei Komponenten Topic Book, Activity Book<br />
und Teacher’s Notes. Zu jedem Modul werden noch Zusatzmaterialien<br />
(Posters; Flash Cards; Folien) angeboten. Die Inhalte basieren auf<br />
dem Lehrplan (mehrheitlich aus den Unterrichtsbereichen Mensch<br />
und Umwelt, Gestalten und Musik) und auf dem methodischen Ansatz<br />
CLIL (Content and Language Integrated Learning). Das ursprüngliche<br />
Einführungskonzept sieht vor, dass in einem Schuljahr<br />
zwei bis drei der zehn Themen (Module) behandelt werden, wobei deren<br />
Auswahl den Lehrpersonen freigestellt ist. Da es Themen gibt, die<br />
sich besser für den Einstieg eignen als andere, wird imeinführenden<br />
Schuljahr Modul Status<br />
2. Klasse One world, many people provisorisch-<br />
The Seasons<br />
obligatorisch*<br />
Transport<br />
Colours<br />
zugelassen**<br />
Natural forces<br />
3. Klasse Animals provisorisch-<br />
Plants<br />
obligatorisch*<br />
Our five amazing senses<br />
Food<br />
zugelassen**<br />
Where welive<br />
*bisher **neu<br />
Die Festlegung der provisorisch-obligatorischen Module lässt sich<br />
wie folgt begründen:<br />
One world, many people bringt als einziges Heft den Aspekt der<br />
Language Awareness (ELBE) und ist aus diesem Grund dringend als<br />
Startmodul zu empfehlen.<br />
The Seasons kann situationsadäquat bei der entsprechenden Saison<br />
eingesetzt werden. Die Thematik ist der Unterstufe angepasst.<br />
Transport ist vom Inhalt her auf das Thema Technik ausgerichtet und<br />
stellt deshalb eine Abwechslung zu den sonst mehr naturbezogenen<br />
anderen Themen dar. Esbildet auch eine gute Voraussetzung für die<br />
Mittelstufe (in Explorers heisst die Thematik Wheels).<br />
72 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Animals: Die Thematik ist der Unterstufe angepasst. Das Modul wurde<br />
von vielen Lehrpersonen erprobt und gerne benutzt.<br />
Plants führt The Seasons weiter und ist ebenfalls eine gute Voraussetzung<br />
für die Mittelstufe (Explorers), wo das Thema Wood in our<br />
lives heisst.<br />
Our five amazing senses ist sehr handlungsorientiert und ebenfalls ein<br />
gute Voraussetzung für die Mittelstufe, wo das Thema mit My body,<br />
myself wieder aufgegriffen wird.<br />
B. Erwägungen<br />
Mit der von der KLK vorgeschlagenen Festlegung von drei obligatorischen<br />
Modulen pro Schuljahr werden die in der Lehrerschaft vorhandene<br />
Unsicherheit abgebaut und für allfällige Schul- und Stufenwechsel<br />
einheitliche bzw. gleichwertige Verhältnisse geschaffen. Die Reihenfolge<br />
der drei obligatorischen Module kann wie bisher frei gewählt<br />
werden, wobei als Startmodul One world, many people empfohlen<br />
wird. Hat eine Klasse das obligatorische Jahressoll erfüllt, kann sie<br />
selbstverständlich die für das Schuljahr zugelassenen Module einsetzen.<br />
Die vier Module Colours, Natural forces, Food und Where we live<br />
stehen der Lehrerschaft weiterhin als zugelassene Unterrichtsmittel<br />
zur Verfügung.<br />
Die vorgeschlagene Lösung entspricht der bewährten Praxis der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong>. Um den Problemen bei Stufen- oder Schulwechseln zu<br />
begegnen, hat die Schulpräsidentenkonferenz der Stadt <strong>Zürich</strong> verbindliche<br />
Richtlinien für die Benutzung von First Choice erlassen. In<br />
ihrem Beschluss stützt sie sich auf eine Empfehlung der Pädagogischen<br />
Hochschule <strong>Zürich</strong>.<br />
Auf Antrag der <strong>Bildungsdirektion</strong> beschliesst der Bildungsrat:<br />
I. Die vier Module Colours, Natural forces, Food und Where<br />
we live des Lehrmittels First Choice erhalten den Status zugelassenes<br />
Lehrmittel.<br />
Volksschule. Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK).<br />
Verein «KurdiSwiss». Anerkennung als Trägerschaft.<br />
Das Volksschulamt verfügt:<br />
I. Der Verein «KurdiSwiss» wird imSinne vorstehender Erwägungen<br />
als Träger der Kurse in kurdischer Sprache und Kultur<br />
(Sorani) anerkannt. Die Anerkennung ist auf drei Jahre<br />
befristet (Schuljahre 2008/09–2010/11).<br />
II. Mit der Anerkennung gelten für die Trägerschaft die Rechte<br />
und Pflichten, die in der Volksschulverordnung formuliert<br />
sind.<br />
Das Schülerlabor am Paul Scherrer Institut<br />
Das Labor für die iPod-Generation<br />
Nachwuchs für die Forschung<br />
Bei der Nachwuchsförderung in Naturwissenschaften und Technik will<br />
das Paul Scherrer Institut (PSI) neue Wege gehen. Zum Auftakt seines<br />
20-jährigen Jubiläums eröffnete das PSI am4.April 2008 ein in der<br />
Schweiz einzigartiges Schülerlabor.<br />
Das Schülerlabor iLab des PSI richtet sich an Jugendliche im Alter von<br />
14 und 15 Jahren (leistungsstärkere Oberstufenklassen). Die Jugendlichen<br />
experimentieren in Zweiergruppen nach eigenen Ideen.<br />
Melden Sie IhreSchulklasse noch heute an.<br />
Anmeldeformular im Internet: www.ilab-psi.ch<br />
Paul Scherrer Institut<br />
Schülerlabor iLab<br />
5232Villigen PSI, Schweiz<br />
Tel. +41 (0)56 3105540<br />
PAUL SCHERRER INSTITUT<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 73
Podium<br />
«Viele richten ihren Unmut an<br />
die falsche Adresse»<br />
Sowohl in den Schulen als auch zwischen Verwaltung und Lehrpersonen fehle es oft an der Kommunikation,<br />
was zu Unzufriedenheit unter den Lehrpersonen führe, erklärt Lilo Lätzsch. Vor einem Jahr<br />
übernahm die Sekundarlehrerin aus <strong>Zürich</strong> das Präsidium des <strong>Zürcher</strong> Lehrerinnen- und Lehrerverbands<br />
(ZLV). Im Gespräch zieht sie eine erste Bilanz.<br />
Interview: Jacqueline Olivier und Stephan Pfäffli Fotos: Lena Thüring<br />
Frau Lätzsch, Sie sind seit einem Jahr Präsidentin des ZLV.<br />
Wie sieht Ihre erste Bilanz aus?<br />
Es gibt Projekte,die mir gut gelungen sind, an einigen arbeite<br />
ich noch und andere sind gescheitert. Aber ich habe noch drei<br />
Jahre Zeit, um viel Positives zu erreichen.<br />
Welches war bisher Ihr grösster Erfolg?<br />
Dass alle Lehrpersonen rückwirkend per 1. Januar dieses<br />
Jahres einen Stufenanstieg erhielten, dies war zwar zuerwarten.<br />
Aber dass gewisse Lohngruppen einen doppelten Lohnanstieg<br />
bekamen, ist ein Erfolg unserer Interventionen.<br />
Trotzdem fordern Sie weiterhin bessere Arbeitsbedingungen,<br />
das heisst nach wie vor mehr Lohn. Sie erhoffen sich damit,<br />
dass die Lehrpersonen eher im Beruf bleiben. Ist dies wirklich<br />
das richtige Rezept?<br />
Mir ist klar, dass Lohn und Sozialleistungen nur ein Grund<br />
sind, um in einem Beruf zu bleiben. Aber sie sind eben auch<br />
ein Motivationsfaktor.Auf der Sekundarschulstufe,woderzeit<br />
der grösste Mangel an Lehrpersonen herrscht, ist <strong>Zürich</strong> im<br />
interkantonalen Vergleich punkto Einstiegslohn auf Platz 10.<br />
Noch mehr beunruhigt mich, dass wir nach zehn Dienstjahren<br />
auf Platz 13 abgerutscht sind. Eine Oberstufenlehrperson<br />
wird sich also sehr wohl überlegen, ob sie in <strong>Zürich</strong> einsteigen<br />
will oder in einem <strong>Kanton</strong>, in dem man signifikant mehr<br />
verdient.<br />
Ein angemessener Lohn trägt sicher zur Zufriedenheit bei, ist<br />
aber nicht allein entscheidend. Wenn Sie bei den Lehrpersonen<br />
die aktuelle Temperatur messen müssten, wie hoch wäre die?<br />
Ich denke,esherrscht ein mittleres Mass an Unzufriedenheit,<br />
die ich in erster Linie auf Kommunikationsschwierigkeiten<br />
zurückführe. Die Einrichtung von Schulleitungen funktioniert<br />
nicht reibungslos –was zu erwarten war. Auch bei der<br />
Umsetzung einzelner Massnahmen im Rahmen des neuen<br />
Volksschulgesetzes stelle ich Kommunikationsprobleme fest.<br />
Mit der Folge, dass Lehrpersonen den Eindruck bekommen,<br />
es werde ihnen mehr und mehr aufgebürdet.<br />
Wo hapert es konkret?<br />
Bei der Umsetzung des Volksschulgesetzes verläuft die Kommunikation<br />
zwischen Volksschulamt und Lehrpersonen oft<br />
harzig. Vor der Einführung des Frühenglisch beispielsweise<br />
war absehbar,dass eine Nachqualifikation der Sekundarlehrpersonen<br />
zwingend notwendig würde, aber diese Lehrpersonen<br />
haben erst zwei Wochen zuvor erfahren, was sie machen<br />
müssen. Dies ist sicher nicht glücklich.Wenn es Massnahmen<br />
umzusetzen gilt, sollten die Lehrpersonen von Anfang an<br />
über den zeitlichen Rahmen informiert werden.<br />
Und was läuft in der Kommunikation an den Schulen falsch?<br />
Lehrpersonen, nicht nur die Schulleitungen, sind es nicht gewohnt,<br />
professionell zu kommunizieren. Das sieht man unter<br />
anderem daran, dass es den Schulen kaum gelingt, ihre positiven<br />
Leistungen gegen aussen zu verkaufen. Auch intern hapert<br />
es. Vielen Schulleitungen ist beispielsweise nicht bewusst,<br />
welche Informationen sie wann und in welcher Form<br />
den Lehrpersonen weitergeben müssen. Zudem ist die Kompetenzenteilung<br />
zwischen Schulleitungen und Lehrpersonen<br />
oft unklar,obwohl sie vermutlich geregelt ist.<br />
Was müsste getan werden, um diese Kommunikation zu verbessern?<br />
Damit die Schulleiter verstärkt professionell arbeiten können,<br />
brauchen sie Schulungen und vielleicht sogar Unterstützung.<br />
Wo sehen Sie weitere Gründe für die Unzufriedenheit?<br />
Wohl aufgrund der erwähnten Kommunikationsprobleme<br />
haben Lehrpersonen heute oft das Gefühl, sie müssten allem<br />
hinterherrennen, stünden dauernd unter Druck. Diese Belastung<br />
muss man im Auge behalten. Auch die Schulleiter klagen<br />
über Überlastung.Wie die aktuelle Studie der ETH <strong>Zürich</strong><br />
ergeben hat, benötigen die Schulleiter 20 Prozent mehr<br />
Ressourcen. Das stimmt vermutlich, aber wir sind nicht einverstanden,<br />
dass sie nun einen grossen Teil oder gar alle diese<br />
Stunden aus dem Gestaltungspool beziehen, der im Zusammenhang<br />
mit der integrativen Förderung für gezielte<br />
Entlastung bereitgestellt wird. 1 Diese zusätzlichen Ressourcen<br />
benötigen die Lehrpersonen.<br />
Der neue Berufsauftrag soll die Lehrpersonen dank klarer<br />
Zeitvorgaben für die verschiedenen Aufgabenbereiche vor<br />
Überlastung schützen. Der ZLV hat dazu ein deutliches Ja abgegeben.<br />
Können Sie die Position des Verbandes noch einmal<br />
erläutern?<br />
Wir fordern seit Jahren einen klareren Berufsauftrag. Heute<br />
können die Lehrpersonen zu immer weiteren Aufgaben verpflichtet<br />
werden. Das lehnen wir ab. Darum finden wir es<br />
sehr gut, dass jetzt das Modell eines Kuchens vorliegt mit einer<br />
endlichen Zahl Stunden, die den Lehrpersonen zur Verfügung<br />
steht und verteilt werden muss. Und es ist richtig,<br />
dass wir über die Stunden, die wir ausserhalb des Unterrichts<br />
82 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Podium<br />
Lilo Lätzsch: «Lehrpersonen haben heute oft das Gefühl, sie stünden dauernd unter Druck. Diese Belastung müssen wir im Auge behalten.»<br />
für Vor- und Nachbereitung aufwenden, Rechenschaft ablegen<br />
–gegenüber uns selber wie gegenüber der Schulleitung<br />
und den Behörden. Nur so können wir weitergehende Forderungen<br />
klar belegen.<br />
Und welche Forderungen sind das?<br />
Der jetzt vorliegende Berufsauftrag stellt nur den Status quo<br />
dar. Erstellt den Schulen nicht mehr Ressourcen zur Verfügung.<br />
Und wir haben eine Menge Forderungen zu den Ressourcen.<br />
Wie gesagt wollen wir den Gestaltungspool für die<br />
Lehrpersonen. Ausserdem fordern wir die Abschaffung der<br />
29. Unterrichtsstunde auf der Unterstufe und damit die<br />
Gleichstellung der Unterstufenlehrpersonen mit jenen der<br />
Mittelstufe, die für ein 100-Prozent-Pensum nur 28 Stunden<br />
unterrichten müssen. Als zweiten Schritt streben wir 26 Unterrichtsstunden<br />
für alle an. Aber nochmals: Wir finden es<br />
gut, dass man überhaupt mal den Status quo abbildet.<br />
Auf der Ebene der Volksschule ist derzeit vieles in Bewegung,<br />
was für sehr kontroverse Diskussionen sorgt: auf kantonaler<br />
Ebene die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes, auf nationaler<br />
Ebene das HarmoS-Projekt …Wie nehmen Sie diese<br />
Diskussionen wahr?<br />
Nachdem der Bildungsverfassungsartikel mit 80 Prozent angenommen<br />
und das kantonale Volksschulgesetz locker gut<br />
geheissen worden waren, entstand zunächst eine Euphorie:<br />
Jetzt bringen wir die Schule vorwärts. Nun schlägt die Stimmung<br />
auch in den Medien wieder um. Das ist vermutlich normal.<br />
Was mich persönlich erstaunt, ist, wie beispielsweise<br />
HarmoS von gewissen Exponenten, die es vor Kurzem noch<br />
begrüsst haben, plötzlich vehement bekämpft wird. Das ist<br />
für mich schwer nachzuvollziehen.<br />
Wie erklären Sie sich das?<br />
Bei HarmoS geht es um Ängste, die mit sachlich völlig falschen<br />
Aussagen geschürt werden, etwa die Kinder würden<br />
mit vier Jahren den Eltern weggenommen und müssten den<br />
ganzen Tagzur Schule.<br />
Gross diskutiert wird momentan auch die freie Schulwahl. Sie<br />
waren bereits verschiedentlich mit Bildungsdirektorin Regine<br />
Aeppli auf Podien zu diesem Thema –inwiefern ist dieses Thema<br />
geeignet, den Graben, der teilweise zwischen Verwaltung<br />
und Lehrerschaft zu spüren ist, zu überbrücken und sich gemeinsam<br />
für die Volksschule einzusetzen?<br />
Ich sehe keinen Graben zwischen Lehrerschaft und Verwaltung.Was<br />
die freie Schulwahl betrifft, erachte ich das Thema<br />
als Chance, die Leistungen der öffentlichen Schule besser zu<br />
verkaufen. Zumal die Befürworter kaum Argumente haben,<br />
die über Slogans wie «Die freie Schulwahl ist ein Menschen- 3<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 83
Podium<br />
recht» hinausgehen. Inzwischen stehe ich dem Thema gelassen<br />
gegenüber.<br />
Sie sagen, Sie sehen keinen Graben zwischen Lehrerschaft<br />
und Verwaltung…<br />
Ich sehe, dass vielen Lehrpersonen nicht bewusst ist, wer in<br />
der Verwaltung wofür zuständig ist. Viele meinen beispielsweise,<br />
die <strong>Bildungsdirektion</strong> sei für die gesamten Finanzen<br />
des <strong>Kanton</strong>s zuständig. Dass der Rückstand des Teuerungsausgleichs<br />
bald 10 Prozent beträgt, liegt nicht in der Verantwortung<br />
der <strong>Bildungsdirektion</strong>. Viele wissen das aber nicht<br />
und richten ihren Unmut an die falsche Adresse.<br />
Sie sind Präsidentin des ZLV und gleichzeitig Lehrerin –wie<br />
schaffen Sie diesen Spagat?<br />
Es ist die ideale Ergänzung. Dass ich 50 Prozent als Lehrerin<br />
arbeite,gibt mir die nötige Bodenhaftung und die Möglichkeit<br />
zu sehen, was vor Ort läuft. Umgekehrt besteht ein wichtiger<br />
Teil meiner Tätigkeit für den ZLV imOrganisieren von allen<br />
möglichen Dingen, das gehört an der Schule genauso zum<br />
Alltag.<br />
1 Weitere Informationen zum Gestaltungspool auf Seite 26<br />
Leserbriefe<br />
Schulblatt 3/08: Individuelle Förderung<br />
Interview mit Andreas Helmke: Weg vom Durchschnittsschüler<br />
Individualisierender Unterricht nur ein Notnagel?<br />
Der Unterrichtsforscher Andreas Helmke nennt im Interview<br />
drei Aspekte des individualisierenden Lernens,die es verdienen,<br />
genauer diskutiert zu werden: 1. Im Verhältnis zu den<br />
verbreiteten programmatischen Appellen sei die Forschungslage<br />
ernüchternd. 2. In Bezug auf die Lernwirksamkeit zeige<br />
Binnendifferenzierung entweder gar keine oder eher negative<br />
Wirkung. 3.Die Tatsache, dass individualisiert oder differenziert<br />
werde,sei nicht bereits guter Unterricht.<br />
Der Klassenunterricht oder direkte Unterricht hat in der<br />
umfangreichsten je unternommenen Langzeitstudie mit<br />
79’000 Schülern in den 1970er-Jahren in Amerika die besten<br />
Ergebnisse auch in Bezug auf die Lernwirksamkeit erzielt.<br />
Der direkte Unterricht darf nicht mit dem sogenannten Frontalunterricht<br />
verwechselt werden, bei dem ein Lehrer meist<br />
in einem Hörsaal vor Hunderten von Studenten nur doziert.<br />
Klassenunterricht ist eine Sozialform und findet immer im<br />
Dialog statt, selbst dann, wenn der Dialog nicht mit Worten,<br />
sondern mit Blickkontakt oder einem zustimmenden Nicken<br />
erfolgt. Da sich Lehrer und Schüler kennen, ist es im Gegensatz<br />
etwa zum Lernen am Computer immer ein Lernen in der<br />
sozialen Beziehung. Das Volksschulgesetz verlangt von der<br />
Schule, dass sie «die Achtung vor Mitmenschen und Umwelt<br />
fördert und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu<br />
selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Menschen anstrebt».<br />
Diese Forderung wird mit dem sozialen Lernen im direkten<br />
Unterricht am besten erfüllt. Studien haben gezeigt,<br />
dass 80 bis 90 Prozent des Unterrichts als direkter Unterricht<br />
stattfinden.<br />
Aufgrund dieser Tatsachen fragt es sich nun, warum der<br />
individualisierende Unterricht trotzdem so stark propagiert<br />
wird? Der Klassenunterricht ist am wirkungsvollsten, wenn<br />
die Klasse eine grosse Homogenität aufweist. Ist die Schere<br />
beim Leistungs- und Entwicklungsstand in einer Klasse zu<br />
gross, wird es für den Lehrer besonders in grossen Klassen<br />
immer schwieriger, alle Schüler gleichermassen zu fördern.<br />
Wenn der Klassenunterricht dadurch gar verunmöglicht<br />
wird, bleibt dem Lehrer nur noch das Ausweichen auf individualisierenden<br />
Unterricht. Es fragt sich deshalb, ob man<br />
nicht versuchen sollte, wieder eine gewisse Homogenität in<br />
den Klassen herzustellen, anstatt eine Notlösung als Alternative<br />
zum bewährten Klassenunterricht zu forcieren? Damit<br />
könnte auch der vom Volksschulgesetz geforderte Qualitätsstandard<br />
besser erreicht werden.<br />
P. Aebersold,<br />
Mitglied Schulkommission der Stadt <strong>Zürich</strong>, ehem. Bezirksschulpfleger<br />
Schulblatt 4/08: Grenzüberschreitungen<br />
Ein Nieren-Puzzle zum Herunterladen<br />
Krankheitsbilder<br />
Im letzten Schulblatt riefen Sie dazu auf,Internetseiten anzugeben,<br />
die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen. Gerne<br />
möchte ich auf die folgende Seite aufmerksam machen:<br />
www.hospitalteachers.eu/timsis.<br />
Dies ist eine Seite mit Informationen für Kinder, Eltern<br />
und Lehrpersonen zu sieben verschiedenen Krankheitsbildern<br />
in sechs verschiedenen Sprachen. Auf den Kinderseiten<br />
sind die chronischen Krankheiten anschaulich und kindgerecht<br />
erklärt.<br />
Christine Walser, Spitalschule <strong>Zürich</strong><br />
Globale Bildung<br />
Als ehemalige Lehrerin weiss ich, wie hilfreich Internet-<br />
Plattformen mit Unterrichtsmaterialien sind. Mit Bedauern<br />
habe ich aber festgestellt, dass der Link zu www.globaleducation.ch<br />
nicht aufgeführt ist. Auf unserer Homepage sind rund<br />
dreissig Gratis-Downloads aufgeschaltet und ein Themen-<br />
Fenster führt Materialien und Links zu aktuellen Themen.<br />
Christina Jacober, Stiftung Bildung und Entwicklung, <strong>Zürich</strong><br />
Hier sind Sie gefragt<br />
Was beschäftigt Sie in Ihrem Schulalltag? Hat ein Artikel<br />
im Schulblatt Sie positiv oder negativ bewegt? Schreiben<br />
Sie uns einen Leserbrief, wir veröffentlichen ihn gerne<br />
in dieser Rubrik.<br />
84 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008
Porträt<br />
Albert Brunner, Mitinhaber eines Sanitärgeschäfts und Berufsschullehrer<br />
«In der Lehre habe ich nicht viel<br />
gelernt –ausser Anstand»<br />
Text: Jacqueline Olivier Foto: Rita Peter<br />
Um 6Uhr ist Albert Brunner in der Regel in seinem Betrieb.<br />
Denn spätestens um 7Uhr geht es los. Inder Handwerksbranche<br />
laufe viel in der ersten Morgenstunde, meint der<br />
Mitinhaber der Sanitär AG Dübendorf. 1965 habe sein Vater<br />
den Betrieb gekauft. «Und dann hat er dafür gesorgt, dass<br />
mein Bruder und ich Sanitärmänner wurden.» 1969 trat Albert<br />
Brunner ins väterliche Geschäft ein, und als sein Vater<br />
vor neun Jahren starb,ging der Betrieb in den Besitz der beiden<br />
Söhne über.Die sich ideal ergänzen: Sein Bruder,gelernter<br />
Installateur,führt die Mannschaft bei der Arbeit an, er selber,<br />
ausgebildeter Planer, ist für die Geschäftsführung, die<br />
Kundenberatung, das Bereitstellen der Pläne, die Bestellung<br />
des Materials, die Kontakte mit dem Bauherrn und für die<br />
Buchhaltung verantwortlich. «Ich mache eigentlich alles ausser<br />
installieren, ich arbeite im Büro wie auch draussen bei<br />
den Kunden –ein sehr schöner Beruf.»<br />
Und weil Albert Brunner nicht nur seinen Beruf,sondern<br />
auch die Abwechslung liebt, unterrichtet er seit 1982 an der<br />
Baugewerblichen Berufsschule <strong>Zürich</strong> (BBZ), an der er sich<br />
einst auf seine Meisterprüfung vorbereitet hatte. «Mich nur<br />
auf den Betrieb zu konzentrieren, wäre mir zu eintönig.»<br />
Durchschnittlich zehn Lektionen pro Woche ist er als Berufsfachschullehrer<br />
für angehende Sanitärmonteure tätig, seit<br />
den Sommerferien sind es sogar noch einige mehr. Nun unterrichtet<br />
er drei Lehrlingsklassen in Fachkunde sowie je eine<br />
Klasse der Meisterprüfungsvorbereitung und der Technikerschule<br />
(TS) in Kalkulation. Auf allen drei Stufen ist er zudem<br />
als Prüfungsexperte aktiv.<br />
«Man muss die Jungen gern haben»<br />
Auch in seinem Betrieb werden junge Leute ausgebildet.<br />
«Wir beschäftigen immer einen Lehrling im ersten und einen<br />
im dritten Lehrjahr.Jetzt haben wir gerade einen sehr erfolgreichen,<br />
der hatte an der LAP eine Fünf im Schnitt. Und der<br />
andere ist der Sohn unseres allerersten Stifts.» Und schon<br />
öffnet Albert Brunner auf seinem Bildschirm das Lehrlingsverzeichnis,das<br />
bis zum ersten Lernenden zurückreicht. Und<br />
er kommt ins Erzählen: «Der da, das war ein richtiger Strick,<br />
und dieser hatte es sehr schwer zu Hause. Der hier ist heute<br />
bei der Konkurrenz, und mit dem da arbeiten wir inzwischen<br />
eng zusammen.» Von jedem seiner ehemaligen Lernenden<br />
weiss er eine Anekdote, bewegende, lustige oder überraschende<br />
Begebenheiten wiederzugeben. Und selbst über jenen<br />
Lehrling, der ihm mit einer Schwindelei einen finanziellen<br />
Zustupf abluchste,berichtet er heute mit einem Schmunzeln.<br />
Alles längst verziehen. Im Gegenteil: Gerade solch<br />
schwierigen Pappenheimern hat er immer wieder unter die<br />
Arme gegriffen. So verhalf er jenem Lehrling mit einem guten<br />
Wort an die richtige Adresse schliesslich gar zu einer eigenen<br />
Wohnung. Denn seine Lernenden liegen ihm am Herzen.<br />
«Man muss die Jungen gern haben, sonst geht es nicht»,<br />
sagt er mit gutmütigem Lächeln. Wasnicht heissen soll, dass<br />
die Burschen –Mädchen könne er in seinem kleinen Betrieb<br />
aufgrund der Infrastruktur nicht aufnehmen –bei ihm nicht<br />
spuren müssen. Auf Pünktlichkeit legt Albert Brunner beispielsweise<br />
grossen Wert. «Bei mir kommt ein Stift nur einmal<br />
unentschuldigt zu spät», macht er unmissverständlich<br />
klar.Damüsse man halt mal deutsch und deutlich sagen, was<br />
es geschlagen habe. Das wirke. Deshalb hat der Sanitärfachmann<br />
wenig Verständnis für die weit verbreiteten Klagen<br />
über die fehlende Disziplin heutiger Jugendlicher. «Wie sollen<br />
die jungen Leute Disziplin lernen, wenn man sie nicht<br />
führt? Das fängt natürlich im Elternhaus an.»<br />
Unterrichten als Hobby<br />
Der Umgang mit den Berufsschülern sei zwar nicht immer<br />
einfach, fährt er fort, aber wenn man jeden einzelnen wertschätze,finde<br />
man den Rank schon. Und sowieso: «Die Schule<br />
ist für mich Hobby. Wenn ich sie als Muss empfinden würde,müsste<br />
ich sofort damit aufhören.» Ein strenges Hobbyallerdings,das<br />
vonAlbert Brunner viel Organisationstalent verlangt,<br />
damit er es mit den Anforderungen seines Betriebs unter<br />
einen Hut bringen kann. Da seine Anwesenheit im Geschäft<br />
vor allem am frühen Morgen notwendig sei, könne er<br />
beispielsweise nur am Nachmittag unterrichten. Weil die Firma<br />
in erster Linie auf Stammkunden aus der Industrie baue,<br />
wüssten diese aber Bescheid, wann er sich üblicherweise an<br />
der Schule aufhalte. «Meinen Bürotag habe ich dann halt am<br />
Samstag, während meine Frau den Einkauf erledigt.» Allerdings<br />
könne er neben der Schule keine weiteren Steckenpferde<br />
mehr pflegen. «Meine Zeit ist aufgebraucht.» Bis vor<br />
eineinhalb Jahren gehörte er aber noch der freiwilligen Feuerwehr<br />
von Dübendorf an, rund 20 Jahre lange als Zugchef.<br />
«Auch ein strenges Hobby», stellt er fest. Im Übrigen geniesst<br />
Familienmensch Albert Brunner am liebsten die Nähe seiner<br />
Frau, seiner zwei Töchter und seines kleinen Enkels. Und<br />
denkt immer wieder gerne an seine eigene Lehre zurück.<br />
«Das war meine schönste Zeit. In der Lehre habe ich nicht<br />
viel gelernt –ausser Anstand.» Denn damals habe es noch Sekretärinnen<br />
gegeben, denen der Stift die Tür öffnen und aus<br />
dem Mantel helfen musste. Der Bravste war Lehrling Albert<br />
jedoch nicht: «Was ich alles angestellt habe –dawürde einer<br />
bei mir keine Woche überleben.» Das hingegen kauft man<br />
ihm, dem Menschfreund, nicht so ganz ab.<br />
86 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008