Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung
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Seite 4<br />
1 Einleitung<br />
Das Thema Burnout interessiert mich aus beruflichen und persönlichen Gründen:<br />
In der Berufswelt und im Alltagsleben klagt inzwischen fast jeder über Stress. Außerdem<br />
kennt jeder Menschen, die gestresst wirken und eine gewisse Erschöpfung zeigen. Von<br />
Burnout wird beispielsweise dann gesprochen, wenn dieser Erschöpfungszustand über<br />
Monate anhält, die Gestressten gleichgültig, depressiv oder aggressiv reagieren, den<br />
Kontakt meiden, unter psychosomatischen Beschwerden leiden und ihr vormals engagiertes<br />
Leben aufgeben. Letztlich ist das Endstadium des Burnout-Syndroms durch Hilf- und Hoffnungslosigkeit,<br />
Verzweiflung, Selbstmordgedanken oder sogar Selbstmordversuch gekennzeichnet.<br />
Im Rahmen meines Praktikums beim Milton-Erickson-<strong>Institut</strong> in Hamburg wurde mir deshalb<br />
vorgeschlagen, mich beruflich in diese Richtung zu orientieren, wenn ich nach dem Studium<br />
beraterisch in der Wirtschaft tätig sein wollte.<br />
Auch die Medien greifen dieses Thema inzwischen vielfach auf. Zwar ist dadurch das Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> die Gefahr eines Burnouts gestiegen. Dennoch ist es in unserer Gesellschaft<br />
ein Tabu zuzugeben, in einer Krise zu stecken, weil jemand den hohen eigenen oder äußeren<br />
Ansprüchen nicht gerecht wird. So merkte ein enger Freund von mir, dass er völlig überlastet<br />
war. Er zeigte einige typische Stress-Symptome, konnte kaum noch etwas genießen<br />
und reagierte immer häufiger genervt auf seine Klienten und Familie. Doch als selbständiger<br />
Berater wollte er sich weder die Zeit nehmen, sich Unterstützung zu suchen, noch konnte er<br />
dieses Vorhaben in Einklang mit seiner Selbstachtung bringen. Und ich konnte ihm damals<br />
leider noch nicht helfen.<br />
Als Außenstehender ist es leicht, den überforderten Personen mehr Gelassenheit und Freude<br />
am Leben zu empfehlen. Doch wie kann ein Betroffener das konkret erreichen? Die unzähligen<br />
Ratgeber reichen anscheinend nicht aus, um Gewohnheiten zu verändern. Denn im<br />
Gesundheitssystem werden zunehmend Folgekosten verzeichnet.<br />
Aus diesem Grunde gibt es inzwischen zusätzlich Seminare von den Krankenkassen, die<br />
präventiv gegen Stress und Burnout wirken sollen. Ein Konzept, dass die „Techniker<br />
Krankenkasse“ in Zusammenarbeit mit dem „<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Burnout-Prävention-Hamburg’“ (IBP)<br />
an verschiedenen Standorten in Deutschland anbietet, möchte ich in dieser Diplomarbeit<br />
genauer untersuchen. Es wurde ursprünglich im Oktober 2007 <strong>für</strong> Frauen eingeführt. Seit<br />
2008 gibt es die Burnout-Prävention dort auch <strong>für</strong> Männer.