Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung
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Seite 23<br />
Der Forschungsbedarf liegt daher in der Überprüfung bestimmter Situationsklassen auf individuelle<br />
Reaktionen (Burisch, 2006). So könnte festgestellt werden, ob und wie sich milder<br />
Burnout zum klinischen Burnout entwickelt (Schaufeli, 2009).<br />
Des Weiteren sollte mit Patienten geforscht werden, um mögliche Fehlregulationen, wie z. B.<br />
der HPA-Achse, oder neurokognitive Funktionsstörungen aufzudecken (Schaufeli, 2009).<br />
Wünschenswert wäre auch festzustellen, wo Burnout beginnt (Burisch 1994, S. 12) und, ob<br />
Burnout als (End)-Zustand eines Prozesses oder als quantifizierbares Merkmal unterschiedlicher<br />
Ausprägungsgrade betrachtet werden sollte (Ewald 1998, S.13). Darüber hinaus sollte<br />
ein interdisziplinärer Austausch stattfinden, um die bestehenden Theorien und Modelle zu<br />
ähnlichen Begriffen und Diagnosen zu integrieren (Burisch, 2006).<br />
Ebenso sollte ein den Gütekriterien entsprechendes Messinstrument zur Diagnostik von<br />
Burnout entwickelt werden. Offen wäre auch, einen Trennwert dazu herauszufinden<br />
(Schaufeli, 2009).<br />
Weiterhin sollte unterschieden werden, wie präventive Maßnahmen <strong>für</strong> gesunde Personen<br />
aussehen könnten.<br />
Und schließlich sollte neben internationaler Vergleichsforschung zur Epidemiologie auch die<br />
interkulturelle Forschung gefördert werden (Schaufeli, 2009). Zu Letzterem zählen Fragen<br />
wie, ob es einen Zusammenhang zwischen Burnout und kulturellen Werten auf nationaler<br />
Ebene gibt (Schaufeli, 2009).<br />
3 Das Seminarkonzept<br />
In diesem Kapitel wird zunächst die zugrunde liegende Theorie <strong>für</strong> die Seminarstruktur vorgestellt.<br />
Anschließend wird auf die Rahmenbedingungen der Seminare und den Aufbau der<br />
Seminarstruktur eingegangen.<br />
3.1 Zugrundeliegende Theorie <strong>für</strong> die Seminarstruktur<br />
Das Seminarkonzept nutzt den Salutogenese-Ansatz mit dem Kohärenz-Gefühl.<br />
Das Modell der Salutogenese wurde vor ca. 30 Jahren von Aaron Antonovsky, einem Soziologen,<br />
in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt. Es besagt, dass Menschen mit einem<br />
hohen Empfinden von Kohärenz (sense of coherence, SOC) besser in der Lage sind, generalisierte<br />
Widerstandsressourcen zur Bewältigung von Stresssituationen <strong>für</strong> sich zu nutzen.