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Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

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Seite 22<br />

bereits über 90% der Frauen Ausbrennen und Überdruss erlebten. Direkt nach dem Seminar<br />

stieg die durchschnittliche Selbstwirksamkeit von 28,5 auf 31,9 Punkte, wohingegen der<br />

Mittelwert der Normstichprobe 29 betrug. Der Vergleich dieser Mittelwerte per t-Test <strong>für</strong><br />

gepaarte Stichproben ergab ein hoch signifikantes Ergebnis (p = 0,000). Die Mittelwerte der<br />

einzelnen Variablen zeigten allerdings keine signifikanten Unterschiede.<br />

Selbstwirksamkeitserwartungen gelten als wichtige personale Ressource gegen Stress und<br />

Burnout (Schmitz & Schwarzer, 1999). Gemäß Bandura (1997, S. 3) fällt es einer selbstwirksamen<br />

Person leichter, von den eigenen Fähigkeiten überzeugt zu sein, um mit der nötigen<br />

Disziplin und Anstrengung bestimmte Ziele zu erreichen. Hat eine Person hoch ausgeprägte<br />

Selbstwirksamkeitserwartungen, macht sie sich weniger Gedanken über Hindernisse, weil<br />

sie das Gefühl hat, trotz auftretender Schwierigkeiten damit fertig zu werden (Schwarzer &<br />

Jerusalem, 1999).<br />

Häufiger wurden schon Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Lehrer-Burnout untersucht.<br />

So wirkte sich die Veränderung aller drei Formen der Selbstwirksamkeit – bezogen<br />

auf die einzelne Person, allgemein und kollektiv – auf 300 Lehrer im Modellversuch von<br />

Schmitz & Schwarzer (2000) protektiv auf die Burnout-Ausprägung aus.<br />

Söderfeldt et al. (2000), Gana & Boblique (2000), Nilsson et al. (2001) sowie Athanassios et<br />

al. (2001) zeigten, dass das Kohärenzgefühl vor Burnout schützt (Matthaei, 2008). Dieser<br />

Begriff geht auf die Salutogenese von Antonovsky (vgl. Abschnitt 3.1) zurück.<br />

Im Bereich der individuellen Stress- und Burnout-Prävention führten Freedy und Hobfoll<br />

(1994, in Schaufeli & Enzmann, 1998, S. 151) ein Training auf der Basis der Ressourcenerhaltungs-Theorie<br />

durch. Die Maßnahme hatte zum Ziel, bei den teilnehmenden Krankenschwestern<br />

soziale Unterstützung und individuelle Coping-Strategien zu fördern. Die Probanden<br />

zeigten nach Beendigung der Maßnahme im Vergleich zu einer Kontrollgruppe weniger<br />

emotionale Erschöpfung und depressive Symptomatik.<br />

2.8 Offene Fragen in der Forschung<br />

Wie die vorherigen Abschnitte gezeigt haben, ist die Ätiologie, wie Burnout verursacht wird,<br />

nicht konkret zu benennen.<br />

Bereits bis 1986 gab es mehr als 500 empirische Studien, die nur wenige Erkenntnisse zu<br />

Ursachen, Folgen und Mechanismen erbrachten. Es wurden hauptsächlich Querschnittstudien<br />

durchgeführt und die Ergebnisse der wenigen Längsschnittstudien bis 1998 schwankten<br />

(Burisch, 2006).

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