Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung
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Seite 20<br />
Alternativ zu diesen quantitativen Methoden mit Fragebögen können qualitative Forschungsmethoden,<br />
wie mehrfache Interviews mit verschiedenen, unabhängigen Beurteilern, zur<br />
Datenerhebung genutzt werden. Die Umsetzung erfolgt jedoch nur selten, da die Kosten und<br />
der Aufwand immens sind.<br />
2.7 Präventions- und Interventionskonzepte<br />
Bislang „existiert keine klare Trennung zwischen Behandlungsansätzen <strong>für</strong> Personen, die<br />
bereits von einem manifesten Burnout-Syndrom mit ausgeprägten Symptomen betroffen<br />
sind, und präventiven Strategien im engen Sinne.“ (Ewald 1998, S. 10). Denn i. d. R. interessierten<br />
sich nur potenziell betroffene Personen, die schon erste Anzeichen von Problemen<br />
bei sich wahrnehmen, <strong>für</strong> entsprechende Angebote. So wird die bisherige Burnout-<br />
Forschung größtenteils vom pathologischen Grundansatz ausgehend betrieben. Ein salutogener<br />
Ansatz, der die präventiven Maßnahmen <strong>für</strong> gesunde Personen erforscht, fehlt<br />
(Rösing, 2003). Außerdem führt die fehlende Ab- und Eingrenzung des Phänomens Burnout<br />
dazu, dass nach Ansätzen geforscht wird, die sowohl bei der Therapie als auch bei der<br />
Prävention von Nutzen sind. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass sich die meisten<br />
präventiven Maßnahmen kaum von allgemeinen Stresspräventions-Maßnahmen unterscheiden.<br />
Schaufeli und Enzmann (1998, S. 145) unterteilten dennoch präventive Maßnahmen und<br />
Interventionen <strong>für</strong> die verschiedenen Stadien von Burnout nach den drei Blickrichtungen<br />
Individuum, Organisation und Schnittstelle zwischen Individuum und Organisation (vgl. Tab.<br />
3).<br />
Tab. 3: Interventionsmöglichkeiten <strong>für</strong> Burnout nach Schaufeli und Enzmann (1998)<br />
Rehabilitation<br />
Personen-<br />
Ebene<br />
Schnittstelle<br />
Person/<br />
Organisation<br />
Messung<br />
Selbstbeobachtung<br />
Selbst-<br />
Einschätzung<br />
Kognitive<br />
Verhaltenstherapie<br />
Personal-<br />
Screening<br />
Didaktisches<br />
Stressmanagement<br />
Training<br />
interpersoneller<br />
Fähigkeiten<br />
Förderung<br />
realistischer<br />
Erwartungen<br />
an den Job<br />
Entspannung<br />
Peer-support<br />
groups<br />
Unterstützung<br />
durch Kollegen<br />
Coaching und<br />
Beratung<br />
Förderung<br />
eines<br />
gesunden<br />
Lebensstils<br />
Zeitmanagement<br />
Karriereplanung<br />
Behandlung<br />
Spezialisierte<br />
Burnout-<br />
Therapie<br />
Psychotherapie<br />
Überweisung<br />
zum<br />
Spezialisten<br />
Primär-<br />
Prävention<br />
Sekundär-<br />
Prävention<br />
Individuelle<br />
Führung und<br />
Unterstützung<br />
Stellenwechsel