23.11.2013 Aufrufe

Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 19<br />

die Burnout-Werte trotz Dynamik im Prozess über die Zeit sehr beständig bleiben (Schaufeli,<br />

2009).<br />

Ein weiteres bekanntes Messinstrument ist das Tedium Measure (TM), die Überdruss-Skala<br />

von Aronson, Pines & Kafry (1983), die später unzutreffend in Burnout Measure (BM) umbenannt<br />

wurde (Enzmann, 1996). Gemessen wird über einen Summenscore das Erleben<br />

körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. Die Skala selbst besteht aus 21 siebenstufigen<br />

Items, wie "müde sein" oder "sich tatkräftig fühlen" (Burisch, 2002). Das TM ist zwar<br />

noch undifferenzierter als das MBI, da<strong>für</strong> jedoch berufsunabhängig anwendbar.<br />

Die Gütekriterien, wie Retest-Reliabilitäten und innere Konsistenz, sind als sehr gut anzusehen<br />

(Wagner, 1993). Auch Burisch bestätigte die hohe innere Konsistenz und Validität in<br />

seiner Stichprobe (2006, S. 35). Die diskriminante Validität gegenüber Konstrukten wie<br />

Depression, Selbstwertgefühl oder Ängstlichkeit ist dagegen zu bezweifeln (Burisch, 2006, S.<br />

35). Da das TM neben der geringen diskriminanten Validität nur einen Teilbereich von<br />

Burnout erfasst, wird es in wissenschaftlichen Untersuchungen selten eingesetzt (Kernen<br />

1999, 23).<br />

Ein umfassenderes Messinstrument ist dagegen das Hamburger Burnout-Inventar (HBI,<br />

Burisch). Es wurde Ende der 80iger, Anfang der 90iger Jahre entwickelt. Der Fragebogen<br />

besteht aus zehn sehr kurzen Skalen und einem zusätzlichen Item. Dieses „Krisen-Item“ sei<br />

besonders aussagekräftig in Bezug auf die Messwerte von Burnout. Den miteinander korrelierenden<br />

Skalen sind insgesamt 39 Items zugeordnet. Sie beziehen sich auf die folgenden<br />

zehn Aspekte: Emotionale Erschöpfung, Hilflosigkeit, Selbstüberforderung, Leistungsunzufriedenheit,<br />

Distanziertheit, Depressive Reaktion auf emotionale Belastungen, Aggressive<br />

Reaktion auf emotionale Belastung, innere Leere, Arbeitsüberdruss und Unfähigkeit zur<br />

Entspannung. Die Item-Inhalte nehmen teilweise auf das Thema Arbeit Bezug.<br />

Es gibt zwar noch keine publizierten Gütekriterien, doch es existieren sogar geschlechtsgetrennte<br />

Grobnormen auf Grundlage von knapp 500 überwiegend norddeutschen Arbeitnehmern.<br />

Außerdem wurde das HBI bereits <strong>für</strong> etliche Diplomarbeiten und Dissertationen<br />

sowie seit 2006 <strong>für</strong> mehrere zehntausend Selbsterhebungen auf der Homepage von Swiss<br />

Burnout (www.swissburnout.ch) genutzt.<br />

Darüber hinaus gibt es noch andere Messinstrumente, wie das Oldenburger Burnout-<br />

Inventar (OLBI) und den burnoutnahen Fragebogen zu Arbeitsbezogene Verhaltens- und<br />

Erlebnismuster (AVEM) sowie weniger gebräuchliche.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!