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Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

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Seite 17<br />

Eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung (2009) und des Schweizer <strong>Institut</strong>s "sciencetransfer"<br />

fand heraus, dass sich zwei von drei Managern in Deutschland im Job "ausgebrannt"<br />

fühlen. An der Online-Befragung nahmen 2009 im ersten Halbjahr 740 Manager teil,<br />

darunter 32 Vorstände und Aufsichtsräte, 148 Geschäftsführungsmitglieder, 299 leitende<br />

Angestellte, 173 ohne Leitungsfunktion und 88 andere Mitarbeiter in Managementpositionen.<br />

70% der Befragten litten zum Zeitpunkt der Studie erkennbar unter dauernder psychischer<br />

und physischer Erschöpfung. Die Hälfte von ihnen fand im Betrieb keine Zeit zum Regenerieren.<br />

Ein Drittel der Beschäftigten ging jeden Tag mehr oder weniger ausgelaugt und<br />

erschöpft nach Hause. Erholung fand, wenn überhaupt, nur noch an Wochenenden statt.<br />

20% der Befragten hatten nur noch selten oder gar keine Zeit mehr <strong>für</strong> Familie oder Freunde.<br />

Auch wenn die Gesundheit unmittelbar in Gefahr war, wäre dies <strong>für</strong> zwei Drittel der Manager<br />

auf keinen Fall ein Grund <strong>für</strong> einen Jobwechsel. Lediglich 7% konnten sich vorstellen, ihr<br />

bisheriges berufliches Umfeld zu verlassen.<br />

Einer englischen Schätzung von 1996 zufolge, wurde der volkswirtschaftliche Schaden durch<br />

„Stress und seelische Störungen“ auf jährlich 5 Mrd. Pfund beziffert. Die Niederlande errechneten<br />

<strong>für</strong> das Jahr 1994 25 Mrd. Gulden <strong>für</strong> Fehlzeiten und Entschädigungen im Zusammenhang<br />

mit „stressbedingten Störungen“. In der Schweiz wurden die Kosten <strong>für</strong> Psychotherapie,<br />

Rehabilitation und Erwerbseinschränkung bei Burnout <strong>für</strong> einen prototypischen Arbeitnehmer<br />

mit einem Jahreseinkommen von 96.000 sfr <strong>für</strong> den Arbeitgeber und die Sozialversicherungen<br />

auf ca. 390.000 sfr kalkuliert (Burisch, 2006, S. 8). Auch in sogenannten<br />

Schwellenländern, wie Indien oder Brasilien, ist dieser Trend zu beobachten (Burisch, 2006,<br />

S. X).<br />

Wie aus den vorherigen Abschnitten hervorgeht, können auch die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

nur indirekt Aussagen zur Häufigkeit von Burnout und der dazugehörigen<br />

Arbeitsunfähigkeit machen.<br />

Der Medienservice der Techniker Krankenkasse berichtete, dass die Mitglieder 2008 fast<br />

zehn Millionen Tage wegen Burnout-Symptomen krankgeschrieben waren. Denn die Kasse<br />

verzeichnete bei ihren 2,75 Millionen Versicherten 43.500 Krankschreibungen aufgrund von<br />

Überforderung, Erschöpfung sowie Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Die Zahl der<br />

Burnout-Krankschreibungen sei innerhalb der letzten fünf Jahre um 17% angestiegen.<br />

Darüber hinaus lässt sich aus dem Gesundheitsreport 2009 der Techniker Krankenkasse<br />

entnehmen, dass Fehlzeiten durch „psychische Störungen“ zwar im Verhältnis zu anderen<br />

Diagnosekapiteln selten auftreten, jedoch nach Häufigkeit beurteilt standen Diagnosen wie

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