Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung
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Seite 15<br />
Dagegen meint Burisch (2006, S. 32), dass Personen mit Burnout, die die Ursache da<strong>für</strong> bei<br />
sich selbst sehen, depressiv reagierten. Dies sei nach Burisch zu erwarten, da Hilflosigkeit<br />
der Vorläufer bzw. Auslöser der meisten Depressionen sei.<br />
Andere Forscher (z. B. Hallsten, 1993) sehen Burnout wiederum als eine Form der Depression,<br />
die durch Belastungen am Arbeitsplatz verursacht werde.<br />
Neurasthenie wird im ICD-10 (DIMDI, 2009) im Kapitel „psychische und Verhaltensstörungen“<br />
unter „andere neurotische Störungen“ einkategorisiert. Sie ist durch zwei Hauptformen<br />
gekennzeichnet: Bei der geistigen Ermüdbarkeit nimmt die Arbeitsleistung und Effektivität ab,<br />
unangenehme Assoziationen oder Erinnerungen lenken ab und führen zur Konzentrationsschwäche.<br />
Des Weiteren können bei einer körperlichen Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung<br />
muskuläre und andere Schmerzen auftreten sowie die Unfähigkeit, sich zu entspannen.<br />
Beide Formen werden u. a. begleitet von Schwindelgefühl und Spannungskopfschmerz.<br />
Häufig tritt auch Sorge über das abnehmende geistige und körperliche Wohlbefinden,<br />
Reizbarkeit, Freudlosigkeit, Depression und Angst auf. Der Schlaf ist oft in der ersten<br />
und mittleren Phase gestört. Entsprechend ist die Abgrenzung zum Burnout-Prozess schwer<br />
zu erkennen.<br />
Eine verwandte Krankheit ist das Chronische Müdigkeitssyndrom. Es wird im ICD-10 im<br />
Kapitel „Krankheiten des Nervensystems“ unter „sonstige Krankheiten des Gehirns“ geführt.<br />
Das Krankheitsbild (engl. CFS = Chronic fatigue syndrome) wurde vom amerikanischen<br />
„Center of Disease Control“ wie folgt definiert (Sobetzko, 1998): Es ist ein Erschöpfungszustand,<br />
der kontinuierlich oder rezidivierend (d. h. wiederkehrend) mindestens sechs Monate<br />
andauert. Merkmale sind u. a. selbstberichtete Einschränkungen der Konzentration, empfindliche<br />
Hals-und Achsellymphknoten, Muskelschmerzen, Schmerzen mehrerer Gelenke,<br />
Kopfschmerzen, keine Erholung durch Schlaf und eine Zustandsverschlechterung <strong>für</strong> mehr<br />
als 24 Stunden nach Anstrengungen. Die Ursachen und Krankheitsmechanismen sind bis<br />
heute ungeklärt. Daher bereitet die Abgrenzung zu Depressionen und Somatisierungsstörungen<br />
erhebliche Schwierigkeiten.<br />
Darüber hinaus klingt auch das Krankheitsbild von Unwohlsein und Ermüdung ähnlich.<br />
Zugeordnet ist es im ICD-10 dem Kapitel „Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde,<br />
die anderenorts nicht klassifiziert sind“ unter „Allgemeinsymptome“. Verbunden mit<br />
dieser Diagnose ist ein allgemeiner körperlicher Abbau, Asthenie (d. h. Kraftlosigkeit),<br />
Lethargie, Müdigkeit und Schwäche (DIMDI, 2009).