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Pilotstudie - Cor - Institut für Gesundheitsförderung

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Seite 10<br />

ländischen Organisationen wurde festgestellt, dass sich das Vorhandensein von kleinen<br />

Kindern und vermehrter Hausarbeit positiv auf die Burnout-Werte auswirkte. Ansonsten<br />

schien das Familienleben mit Kindern jedoch das arbeitsbezogene Burnout zu reduzieren.<br />

Inzwischen gibt es Burnout-Studien von sämtlichen Kontinenten und aus sehr unterschiedlichen<br />

Kulturen (Burisch, 2006, S. 219). Es zeigte sich, dass vielleicht der Glaube an eine<br />

Religion bzw. Normen wie Brüderlichkeit, Demut und Barmherzigkeit gegenüber dem<br />

Nächsten vor Burnout schützen könnten. Jedenfalls ließen diesen Schluss bei der Arbeit<br />

beobachtete Nonnen zu, die in ihrem Tun die Sinnfrage restlos beantwortet sahen (Cherniss,<br />

1995).<br />

Eine biologische Basis <strong>für</strong> Burnout scheint es aus heutiger Sicht nicht zu geben (Burisch,<br />

2006, S. 203). So wurde in einer Zwillings-Studie der Frage nachgegangen, ob genetische<br />

Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Burnout spielen. Das Ergebnis war, dass<br />

Burnout zwar gehäuft in Familien auftritt, aber dies auf die gemeinsame Umgebung<br />

zurückzuführen ist (Middeldorp, Cath & Boomsma, 2006).<br />

Burnout entsteht somit im Wechselspiel zwischen bestimmten personenbezogen Faktoren<br />

und ungünstigen Bedingungen auf Arbeits- und Organisationsebene bzw. im sozialen<br />

Umfeld.<br />

2.3 Symptome und Verlauf<br />

Es herrscht eine gewisse Übereinstimmung über die Symptomatologie und den Verlauf bei<br />

Burnout (Burisch, 2006, S. 21). Sowohl Schaufeli & Enzmann (1998) als auch Burisch (2006)<br />

haben die Symptome aus der wissenschaftlichen Literatur zusammengetragen. Sie kamen<br />

auf über 130 verschieden Symptome, die jeweils nach eigenem Ermessen kategorisiert<br />

wurden.<br />

Schaufeli & Enzmann (1998) ordneten die Symptome drei Ebenen zu: individuell, interpersonell<br />

und institutionell. Dann unterschieden sie auf jeder Ebene die Symptome jeweils<br />

nach der Art: affektiv, kognitiv, physisch, Verhalten und Motivation (vgl. Tab. 1).<br />

Tab. 1: Exemplarisch die Zuordnung einiger Symptome nach Schaufeli & Enzmann (1998)<br />

Affektiv<br />

z. B emotionale Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Gefühlslabilität, Aggressivität, Ängste, Nervosität, Reizbarkeit,<br />

zunehmende Wut, Überempfindlichkeit, nachlassende emotionale Empathie <strong>für</strong> Klienten, Arbeitsunzufriedenheit

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