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Der Bleiakkumulator

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Aufgaben:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bleiakkumulator</strong><br />

1. Skizziere den Aufbau eines einfachen Bleiakkus und beschrifte deine Skizze.<br />

2. Formuliere Halbzellengleichungen für die Reaktionen an Kathode und Anode beim Entladen<br />

eines Bleiakkus.<br />

3. Berechne die Zellspannung, die man mit einem Bleiakku theoretisch erreichen sollte, wenn<br />

freie Pb 2+ -Ionen entstehen würden. Erkläre, warum man in der Praxis pro Zelle auf etwas über<br />

2 V Spannung kommt.<br />

4. Berechne mit Hilfe der Nernst-Gleichung aus den Standard-Elektrodenpotenzialen die<br />

Elektrodenpotenziale des Bleiakkus unter der vereinfachenden Annahme, dass die<br />

Konzentration der Blei 2+ -Ionen 4·10 -8 mol/L und der pH-Wert = 0 betrage.<br />

5. Zum Überprüfen des Ladezustands einer Autobatterie wird in der Autowerkstatt ein<br />

Aräometer (Dichtemesser) verwendet. Erkläre dies Vorgehen.<br />

6. Beim Laden eines Akkus könnten auch Wasserstoff und Sauerstoff entstehen. Zeige dies<br />

anhand der Elektrodenpotenziale. Informiere dich anhand der folgenden Definition über den<br />

Begriff „Überspannung“ und erkläre mit Hilfe der Tabellenwerte, warum eine Bleiakku bei<br />

korrektem Laden nicht „gast“ und weshalb Verunreinigungen durch andere Edelmetalle das<br />

Gasen befördert.<br />

Material:<br />

Einführung<br />

Bei einem <strong>Bleiakkumulator</strong> (kurz Bleiakku, besonders beim Kfz vgl. auch Starterbatterie) handelt es sich um eine<br />

Ausführung des Akkumulators, bei der die Elektroden im geladenen Zustand aus Blei und Bleidioxid und der<br />

Elektrolyt aus verdünnter Schwefelsäure besteht.<br />

<strong>Bleiakkumulator</strong>en gelten für eine Lebensdauer von einigen Jahren als zuverlässig und preisgünstig. Im Vergleich<br />

mit anderen Akkumulatortechnologien sind sie jedoch ziemlich schwer und weisen nur eine geringe Energiedichte<br />

auf.<br />

Sie werden jedoch unter anderem auch als Energiespeicher für Elektrofahrzeuge eingesetzt. Siehe auch: Batterie.<br />

Die wohl bekannteste Anwendung ist die Starterbatterie für Kraftfahrzeuge.<br />

Geschichte<br />

Die ersten Versuche, einen auf Blei basierenden Akkumulator zu entwickeln, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von<br />

dem deutschen Arzt Josef Sinsteden gemacht. Er stellte zwei große Bleiplatten in ein Gefäß mit verdünnter<br />

Schwefelsäure. Durch Laden des Akkus entstand an einer der Platten Bleidioxid (Blei(IV)-oxid) und an der anderen<br />

Blei.<br />

1859 verbesserte Gaston Planté die Anordnung der Bleiplatten, die auch heute noch verwendet wird.<br />

Industriell wurde der Bleiakku interessant, als Emile Alphonse Faure um 1880 ein Verfahren entwickelte, bei dem<br />

der Bleiakku bereits nach wenigen Ladezyklen (dem Formieren), eine hohe Kapazität erreicht. Den ersten technisch<br />

einsetzbaren <strong>Bleiakkumulator</strong> entwickelte Henri Tudor 1886.<br />

Aufbau<br />

<strong>Bleiakkumulator</strong>en bestehen im aufgeladenen Zustand am positiven Pol aus Blei(IV)-oxid (PbO 2 ), am negativen aus<br />

fein verteiltem, porösem Blei (Bleischwamm). Als Elektrolyt wird 37-prozentige Schwefelsäure (H 2 SO 4 ) verwendet.<br />

Sie zeichnen sich durch das kurzzeitige Zulassen hoher Stromstärken, die zum Beispiel für Fahrzeug- bzw.<br />

Starterbatterien notwendig sind, aus.<br />

Im entladenen Zustand bestehen beide Pole aus Blei(II)-sulfat (PbSO 4 ).<br />

Die Nennspannung einer Zelle beträgt 2 Volt, die Spannung schwankt jedoch je nach Ladezustand und Lade-<br />

/Entladestrom zwischen ca. 1,75 und 2,4 Volt.<br />

Die Säuredichte stellt gleichzeitig ein Maß für den Ladezustand dar. Sie beträgt bei vollem Akku ca. 1,28 g/cm³ und<br />

bei entladenem Akku 1,10 g/cm³ (Quelle: Varta-Batterielexikon).<br />

<strong>Bleiakkumulator</strong>en sollten nicht tiefentladen werden, da dies zu irreparablen Schäden führt und den Akkumulator<br />

unbrauchbar machen kann. Zum Aufladen sollte ein passender Laderegler verwendet werden, um ebenfalls<br />

schädliche Überladung zu vermeiden und die Gasung zu beschränken.


Ein <strong>Bleiakkumulator</strong> kann ebenfalls gasen, wenn er durch Edelmetalle verunreinigt wird. Dabei lagern sich Teile<br />

des Edelmetalls an der Bleielektrode an und verringern so die Überspannung des Wasserstoffs. Es kann Knallgas<br />

entstehen, das sich durch Funken beim Abklemmen der Batterieanschlüsse oder elektrostatischer Aufladung z.B. des<br />

Kunststoffgehäuses durch Reiben, gefährlich entzünden kann.<br />

Lebensdauer<br />

Mittlerweile haben Bleiakkus durch technischen Fortschritt und bei regelmäßiger Pflege eine recht hohe<br />

Lebensdauer von mehreren Jahren. Trotzdem altern die Bleiakkus. Das liegt in erster Linie an der inneren Korrosion<br />

(bei nur äußerer K. siehe auch: Polfett) der Bleigerüste der Elektroden, an der Entstehung von feinen Kurzschlüssen<br />

und an der Sulfatierung des Bleis. Diese Sulfatierung bewirkt, dass sich die PbSO 4 -Kristalle zu immer größeren<br />

Verbünden zusammenschließen. So verringert sich die elektrochemisch aktive Oberfläche des PbSO 4 . Durch diese<br />

kleinere Oberfläche löst sich das PbSO 4 immer schlechter, so dauert es sehr lange bis eine hinreichend hohe<br />

Konzentration an Pb 2+ vorliegt. Außerdem ist die elektrische Leitfähigkeit des Sulfats geringer als diejenige von<br />

Blei. <strong>Der</strong> dadurch erhöhte Innenwiderstand der Zelle führt im Lastfall zu einem stärkeren Spannungsabfall.<br />

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Bleiakkumulator</strong><br />

Von Überspannung spricht man, wenn die tatsächliche Zersetzungsspannung höher ist als die<br />

aus den Potentialen berechnete. D.h. die Überspannung ist die Differenz aus gemessener zur<br />

Elektrolyse notwendiger Zersetzungspannung und der aus den Potentialen an Anode und<br />

Kathode berechneter Zersetzungsspannung.<br />

aus: http://cc.uni-paderborn.de/lehrveranstaltungen/_aac/vorles/skript/kap_11/kap11_3/kap11_33.html<br />

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:%C3%9Cberspannungsanteile.JPG<br />

Die Nernst-Gleichung für komplexe Redoxreaktionen, z.B.:<br />

Mn 2+ (aq) + 12 H 2 O (l) ¾ MnO 4<br />

-<br />

(aq) + 8 H 3 O + (aq) + 5 e -<br />

− 8 +<br />

{ } { }<br />

E = E 0 0,059 c(MnO ) c (H O )<br />

+ V lg<br />

4 ⋅<br />

⋅<br />

3<br />

5<br />

2+<br />

{ c(Mn )}<br />

Die Konzentration der Wasser-Moleküle ist hier, wie in anderen Fällen auch, bereits mit in die<br />

Konstante E 0 einbezogen, da die Konzentration der Wasser-Moleküle bei Reaktionen in verd.<br />

Lösungen als konstant angesehen werden kann.<br />

aus: Tausch / v. Wachtendonk, Chemie Sek II, Bamberg (1993), S. 185

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