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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 98<br />

1. Single-Loop- oder Einschleifenlernen i.S. eines instrumentellen Lernens, das zu<br />

einer direkten Leistungsverbesserung durch Fehlerbeseitigung (vgl. Kap. 2.1.)<br />

führt. Die zugrunde liegende Handlungstheorie sowie Rahmenbedingungen<br />

(Vision/Mission, Werte, Normen, Grundsätze, Leitplanken, Annahmen, etc.)<br />

werden nicht in Frage gestellt. Verändert wird die Methode bei gleichbleibenden<br />

methodologischen Annahmen. Anders formuliert, konzentriert sich das Einschleifenlernen<br />

auf die reine Effektivität, indem die Art und Weise des Effizienzverständnisses<br />

verändert wird. In Bezug auf diese Begriffsunterscheidung und als<br />

Voraussetzung für die nachfolgende Form des Double-Loop-Lernens erwähnt<br />

DRUCKER: 244<br />

„Efficiency is concerned with doing things right. Effectiveness is doing the right things. […]<br />

Effectiveness is the foundation of success, efficiency is a min<strong>im</strong>um condition for survival after<br />

success has been achieved. […] Even the most efficient business cannot survive, let alone succeed, if<br />

it is efficient in doing the wrong things (…).“<br />

2. Verglichen dazu, werden bei Double-Loop- oder Doppelschleifen-Lernprozessen<br />

die dem <strong>Organisation</strong>sgeschehen zugrunde liegenden Annahmen und Orientierungspunkte<br />

der Leistungserbringung i.V. der unter Punkt 1 genannten Rahmenbedingungen<br />

hinterfragt. Auf dem Prüfstein steht nicht pr<strong>im</strong>är die Methodik als<br />

Kriterium der Effizienz, sondern die dem Geschäft zugrunde liegenden Annahmen<br />

der Ordnungsschaffung sowie das Überdenken von Wertvorstellungen und<br />

Handlungstheorien in Hinblick auf eine effektive Gesamtausrichtung. In der Literatur<br />

zu organisationalem Lernen wird diese Lernart häufig auch als „Higher-<br />

Level-Lernen“ bezeichnet. 245<br />

3. Das Lernen zweiter Ordnung oder Deutero-Lernen 246 i.V. von „Lernen wie man<br />

lernt“ bezieht sich insofern auf eine Meta-Ebene, da es sowohl fördernde als auch<br />

hemmende Faktoren des Einschleifen- und Doppelschleifenlernens (Proto-<br />

Lernvorgänge) untersucht. V.a. das einer <strong>Organisation</strong> zugrunde liegende formelle<br />

und informelle Lernsystem hat Einfluss auf die Art und Weise, wie in <strong>Organisation</strong>en<br />

aktiv Doppelschleifenlernen verstanden und gelebt wird.<br />

Während Vorgänge des Ein- und Doppelschleifenlernens sowohl auf persönlicher als<br />

auch organisatorischer Ebene zu finden sind, sind es gleichermassen individuelle<br />

sowie organisationale Bedingungen, die beide Lernformen fördern oder erschweren.<br />

244<br />

Drucker, P.F. (Management, 1974/2001), S. 44.<br />

245 Fiol, C.M. et al. (Learning, 1985).<br />

246 Bateson, G. (Ecology, 1972/2000), S. 167.

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