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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 86<br />

1.3.3. Kritische Reflektion von Druckers Ansatz<br />

Druckers Ansatz für den Umgang mit <strong>Wandel</strong> liegt auf der Beobachtung langfristiger<br />

gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Wenngleich viele seiner<br />

Arbeiten sehr konkrete methodische Vorgehen umfassen, handelt es sich bei seinen<br />

Aussagen zu <strong>Wandel</strong> um das Bestreben, einen allgemeinen Überblick i.V. eines<br />

strukturellen Rahmens zu geben. Dieser strukturelle Rahmen klärt, wie eine ganzheitlich<br />

orientierte, vom Umfeld ausgehende makro- und mikroökonomische Herangehensweise<br />

an das komplexe Thema <strong>Wandel</strong> aussehen kann. Für diese Vermutung<br />

spricht auch, dass er seine Empfehlungen sowie Handlungsbedarfe stets auf den<br />

erwerbswirtschaftlichen Business als auch den öffentlich-rechtlichen, teils gemeinnützigen<br />

Bereich des Non-Business bezieht. 193 Obwohl Drucker psycho-soziale<br />

Aspekte wie den Umgang mit Widerstand und die Bedeutung von Information<br />

erwähnt, bleibt er diesbzgl. allgemein. Seine <strong>St</strong>ärke liegt in Empfehlungen, wie<br />

externe Veränderungen erkannt und organisationsintern sachlogisch verarbeitet<br />

werden können. <strong>Organisation</strong>sinterne Voraussetzungen, die sich nebst sachlogischen<br />

Aspekten gezielt mit psycho-sozialen Themen auseinandersetzen, fehlen grösstenteils.<br />

Drucker gibt gemäss unserem Wissensstand bspw. keine konkreten Hinweise, wie<br />

Denkschemata innerhalb einer <strong>Organisation</strong> erzeugt oder verändert werden, um<br />

organisationsintern ein Verständnis für Neues zu schaffen und Widerstand zu<br />

verhindern. Gemäss unserer Einschätzung ist dies aber auch nicht Druckers Fokus.<br />

In Bezug auf <strong>Wandel</strong> <strong>im</strong> Umfeld teilen wir Druckers Aussage, dass dieser nicht oder<br />

nur stark eingeschränkt gemanagt werden kann. <strong>Organisation</strong>sintern gehen wir aber<br />

davon aus, dass ein gezieltes Management sowohl sachlogischer als auch psychosozialer<br />

Aspekte von <strong>Wandel</strong> i.S. eines Veränderungsmanagements notwendig ist.<br />

Zum einen da Voraussetzungen für die Denkhaltung „dem <strong>Wandel</strong> voraus zu sein“ zu<br />

schaffen sind, zum anderen um internen <strong>Wandel</strong> auch dann erfolgreich zu bewältigen,<br />

wenn entgegen externen Auslösern organisatorische Inkongruenzen als Auslöser von<br />

Veränderungsbedarfen vorhanden sind. Letztere Aussage ist davon abhängig,<br />

inwiefern Drucker seine Aussage „One cannot manage change“ auch auf organisationsinterne<br />

Aspekte bezieht.<br />

193 Die Unterscheidung von „Business“ und „Non-Business“ ist von DRUCKER übernommen, [vgl. Drucker,<br />

P.F. (Practice, 1954/2006), S. 36. Non-Business <strong>Organisation</strong>en umfassen dabei u.a. Schulen, Krankenhäuser,<br />

Vereine, etc.

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