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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 80<br />

4. Entscheide über Veränderungen sind <strong>im</strong>mer risikobehaftet. Dabei handelt es sich<br />

jedoch um jene Art des Risikos, dessen Vernachlässigung man sich zur Sicherung<br />

der Marktposition nicht leisten kann.<br />

1.3.1.1. Antizipation möglicher Zukünfte als Folge vergangener und heutiger<br />

Entwicklungen<br />

I.V. von DRUCKER besteht zwischen heutigen sozialen, ökonomischen oder kulturellen<br />

Veränderungen und der Auswirkung dieser Veränderungen ein Zeitfenster. Es<br />

handelt sich dabei um Diskontinuitäten, die bereits eingetroffen sind, deren Konsequenzen<br />

sich aber erst langfristig sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich<br />

bemerkbar machen. 188 Dabei ist die Methode, zukünftige Entwicklungsverläufe auf<br />

Basis heutiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen zu antizipieren,<br />

hilfreich. Werden Entwicklungsverläufe nicht durch Katastrophen oder Krisen unterbrochen,<br />

erlaubt uns dieses Vorgehen, grobe Aussagen über zukünftige Auswirkungen<br />

heutiger Diskontinuitäten zu treffen. Diese sind meistens nur zu skizzieren<br />

und wenig präzise; trotzdem ist davon auszugehen, dass manche Entwicklungen wahrscheinlicher<br />

sind als andere.<br />

Ein wesentlicher Veränderungsindikator sind Gesellschaftsveränderungen, da diese<br />

fundamentale Auswirkungen auf Arbeiterschaft, Märkte, soziale Normen und ökonomische<br />

Möglichkeiten haben. 189 Ein gutes Beispiel zur Illustration stellt dabei das<br />

Überwachen von Geburtenraten dar: Aus internationalen oder nationalen Geburtenrückläufen<br />

oder -anstiegen sind verschiedene langfristige Zukunftsszenarien mit<br />

jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten wie Verfügbarkeit von Arbeitnehmern, Umfang<br />

zukünftiger Aus- und Weiterbildungsbedarfe, etc. abzuschätzen.<br />

Jedoch sind auch diesem Vorgehen Grenzen gesetzt. So sind bspw. keine Aussagen<br />

darüber möglich, wie sich Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen entwickeln,<br />

wieviele Kinder zukünftig eine schulische Ausbildung haben oder was Berufe der Zukunft<br />

sein werden. Aussagen dieser Art gleichen eher „pseudowissenschaftlichen Zukunftsvorhersagen“<br />

als antizipierten Erkenntnissen.<br />

188 Drucker, P.F. (Discontinuity, 1969/1994).<br />

189 Vgl. Drucker, P.F. (Results, 1964/1999), S. 165ff.; Drucker, P.F. (Practice, 1954/2006); Drucker, P.F. (New<br />

Realities, 1989/1994); Drucker, P.F. (Society, 2002) und Drucker, P.F. (Discontinuity, 1969/1994).

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