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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 78<br />

SIMON würdigt die Leistung von Drucker <strong>im</strong> Vorwort zur deutschen Ausgabe von<br />

»The essential Drucker« wie folgt: 180<br />

„Dabei hebt sich Drucker fundamental von (…) Managementgurus mit ihren Moden und<br />

Schlagwörter ab. Gutes Management hat für ihn nichts mit kurzfristigen Erfolgen zu tun, die meist<br />

<strong>im</strong> Brennpunkt der jeweiligen Masche stehen. Die Sichtweise Druckers basiert gerade nicht auf<br />

einer naiven Bewunderung aktueller Ereignisse, sondern auf einem tiefgründigen Verständnis der<br />

Ursachen. Nicht das momentane „Wie“ ist für ihn entscheidend, sondern das dauerhaft wirkende<br />

‚Warum‘. Nur ein historischer Massstab und ein Verständnis der Ursachen führen zur Erkenntnis<br />

der Regeln dauerhaft erfolgreichen Managements.“<br />

1.3.1. Das Erkennen von Veränderungen<br />

Befassen wir uns mit der Zukunft, können wir nach DRUCKER nur wissen, dass uns<br />

diese heute nicht bekannt ist und aller Wahrscheinlichkeit nach anders sein wird als<br />

das, was wir bisher kennen. 181 Beide Feststellungen klingen s<strong>im</strong>pel, haben aber bei<br />

näherem Durchdenken weitreichende Implikationen für Wissenschaft und Praxis:<br />

Erstens ist jeglicher Versuch heutige Aktionen auf Basis von Zukunftsvoraussagen<br />

auszurichten aussichtslos. Im Zentrum muss daher das Abschätzen zukünftiger<br />

Auswirkungen auf Basis vergangener und heutiger Ereignisse in ihrem Langzeitverlauf<br />

stehen. Die Analyse vergangener Ereignisse wird dabei zunehmend auch durch<br />

andere Autoren betont.<br />

„History matters. It matters not just because we can learn from the past, but because the present<br />

and the future are connected to the past by the continuity of a society’s institutions. Today’s and<br />

tomorrow’s choices are shaped by the past. And the past can only be made intelligible as a story of<br />

institutional evolution.“ 182<br />

„Understanding the sequence and flow of events over t<strong>im</strong>e is a crucial requirement for the process<br />

scholar. […] History is crucial. Antecedent conditions shape the present and the emerging future.<br />

But history is not just events and chronology, it is carried forward in the human consciousness.<br />

The past is alive in the present and maybe shape the emerging future.“ 183<br />

BURKE stellt fest, dass das Befassen mit historischen Einflüssen lange Zeit v.a. bei<br />

<strong>Organisation</strong>ssoziologen ein <strong>St</strong>andardvorgehen war. Bereits Max Weber als stellvertretender<br />

Repräsentant der modernen Soziologie war überzeugt, dass sich heutige<br />

within the frame: it makes society concrete and creates its institutions.“ Vgl. auch Drucker, P.F. (Society,<br />

2002).<br />

180 SIMON <strong>im</strong> Vorwort zu Drucker, P.F. (Management, 2002/2007), S. 9; vgl. die Originalausgabe: Drucker,<br />

P.F. (Essential, 2001/2005).<br />

181 Drucker, P.F. (Results, 1964/1999), S. 162.<br />

182 North, D.C. (Institutions, 1990), S. 7.<br />

183 Pettigrew, A.M. (Processual Analysis, 1997), S. 340f.

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