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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 70<br />

Handlungsanleitung i.S. eines Sets von Erfolgsfaktoren. 162 Letzteres ist u.E. auf zwei<br />

Gründe zurückzuführen: Erstens reduziert die Orientierung an Erfolgsfaktoren jene<br />

Komplexität, die sich bei organisatorischen Veränderungen durch eine exponenzielle<br />

Zunahme an Ratschlägen, Tipps und Tricks bemerkbar macht. Erfolgsfaktoren helfen<br />

also, Sachverhalte in Bezug auf ihre Relevanz einzuordnen. Zweitens verringert das<br />

Erkennen einer <strong>St</strong>ruktur das Gefühl der Hilflosigkeit und unterstützt die Handlungsfähigkeit.<br />

Dies ist v.a. in Kenntnis empirischer Untersuchungen relevant, die zeigen,<br />

dass der Zielerreichungsgrad organisatorischer Veränderungen <strong>im</strong> Durchschnitt bei 59<br />

Prozent liegt. 163<br />

Wir werden nachfolgend zwei empirische <strong>St</strong>udien zur Erfolgsfaktorenforschung in<br />

organisatorischen Veränderungsprozessen sowie ein Erfolgsfaktoren-Metamodell vorstellen,<br />

das unterschiedliche Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis integriert.<br />

Übergeordnetes Ziel ist es, das Erfolgsfaktoren-Metamodell mit den empirischen Ergebnissen<br />

abzugleichen und falls nötig zu ergänzen, sodass wir schlussendlich eine für<br />

diese Arbeit gültige „Erfolgsfaktorenplattform“ sachlogischer und psycho-soziologischer<br />

Variablen haben.<br />

1.2.1. Empirische Erfolgsfaktorenforschung<br />

Nachfolgend werden die empirischen <strong>St</strong>udien von NIPPA sowie SCHWANINGER &<br />

KAISER vorgestellt. Im Anschluss befassen wir uns mit dem Erfolgsfaktoren-Metamodell<br />

von GERKHARDT & FREY.<br />

1.2.1.1. Organisatorische Erfolgsfaktoren nach NIPPA<br />

NIPPA 164 führte 1995/96 eine branchenübergreifende Expertenbefragung 165 zum<br />

Management organisatorischer Veränderungsprozesse bei 425 Grossunternehmen 166<br />

mit Sitz in Deutschland durch. Die <strong>St</strong>ichprobe setzte sich aus Praktikern, Führungskräften<br />

und sog. Change Agents zusammen, wobei ein Grossteil der Adressaten auf<br />

162 Gerkhardt, M. et al. (Erfolgsfaktoren, 2006), S. 49.<br />

163 Nippa, M. (Erfolgsfaktoren, 1997), S. 45.<br />

164 Vgl. Ebd.<br />

165 Bei den 58 Fragebogen-Rückmeldungen zeigte sich folgende Branchenverteilung: Finanzdienstleistung<br />

(20%), Medien, Handel und Verkehr (17%), Maschinen- und Anlagenbau (10%), Chemie-, Pharma-,<br />

Mineralöl-Industrie (10%), DigitalVideo-, Software-, Telekommunikations-Industrie (9%) und Energie, Rohstoffe<br />

(7%), Elektronische Industrie (7%), sonstige Dienstleistungen und Industrieunternehmen (7%).<br />

166 Der Terminus „Grossunternehmen“ bezeichnet in dieser <strong>St</strong>udie <strong>Organisation</strong>en, die mehr als 1.000 Mitarbeiter<br />

bei einem durchschnittlichen Umsatz von mehr als 500.000 Euro haben.

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