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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 67<br />

Dringlichkeit, Umfang und Form des <strong>Wandel</strong>s (vgl. Kap. 2.2.2.) sowie zugrunde<br />

liegende Denkmodelle des Führungssystems das Ausmass der Partizipation. 152 Dazu<br />

kommt, dass, während die Vorteile einer Partizipation für die Prozess- und Ergebnispromotion<br />

betont werden, sich v.a. bei dringlichen Veränderungsbedarfen die zeitbedingte<br />

Frage des Verlusts an Handlungsfähigkeit stellt. KIRSCH ET AL. unterscheiden<br />

vier Partizipationsmuster. Diese variieren darin, inwiefern eine Partizipation<br />

zugunsten des Miteinbezugs von Wissen sowie Werten und Bedürfnissen wichtig ist. 153<br />

1. Pseudo-Partizipation. Ziel ist es, zwischenmenschliche Beziehungen als Voraussetzung<br />

für die Umsetzung zu verbessern. Die Partizipation dient der Legit<strong>im</strong>ation<br />

des Vorgehens und der Ergebnisse. Ein Miteinbezug bzgl. Werten, Bedürfnissen<br />

oder Wissen ist nachrangig.<br />

2. Human-Resources-<strong>St</strong>rategie. Ziel ist es, das Wissen der <strong>Organisation</strong>smitglieder<br />

für Entscheidungsfindungen zu nutzen. Werte und Bedürfnisse sind sekundär von<br />

Be-deutung.<br />

3. Social-Value-<strong>St</strong>rategie. Konträr zur Human-Resources-<strong>St</strong>rategie fokussiert diese<br />

<strong>St</strong>rategie die Werte- und Bedürfnisd<strong>im</strong>ension bei Entscheidungen. Das Wissen der<br />

Partizipienten ist zweitrangig.<br />

4. Authentische Partizipation. Ziel ist es, die Werte, Bedürfnisse und das Wissen der<br />

<strong>Organisation</strong>smitglieder zu nutzen. Während Werte und Bedürfnisse die Suche<br />

nach Lösungen best<strong>im</strong>men, wird durch den Einbezug von vorhandenem Wissen<br />

der Realitätsbezug hergestellt. Die authentische Partizipation ist demzufolge eine<br />

Integration der Human-Resource- und der Social-Value-<strong>St</strong>rategie.<br />

Die Autoren merken an, dass, obwohl Mischformen bestehen, eine Integration i.S.<br />

einer authentischen Partizipation in der Praxis selten zu finden und von Entscheidungsträgern<br />

weniger akzeptiert ist als bspw. eine Human-Resources-<strong>St</strong>rategie.<br />

Obwohl authentische Partizipationsmuster als beste Variante angesehen werden,<br />

zeigen empirische <strong>St</strong>udien zugunsten einer Human-Resources- und Social-Value-<br />

<strong>St</strong>rategie, dass bereits eine veränderungsadäquate Kommunikation sowie eine Anlaufstelle<br />

für einen formellen oder öffentlichen Informationsaustausch als eine Form von<br />

Partizipation wahrgenommen werden. 154<br />

„(…) executives and staff experts need, not expertness in using the devices of participation, but a<br />

real understanding, in depth and detail, of the specific social arrangements that will be sustained<br />

152 Vgl. u.a. Kirsch, W. et al. (<strong>Wandel</strong>, 1979), S. 300ff.<br />

153 Ebd., S. 298f.<br />

154 Schweiger, D.M. et al. (Communication, 1991).

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