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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 63<br />

1.1.3.1.3. Macht- und zwangsorientierte <strong>St</strong>rategien<br />

Macht- und zwangsorientierte <strong>St</strong>rategien versuchen pr<strong>im</strong>är Machtinhaber für die<br />

Durchsetzung von Veränderungen zu gewinnen. Dabei ist zu bedenken, dass jede<br />

menschliche Handlung und <strong>St</strong>rategie mehr oder weniger auf verschiedenen Formen<br />

von Macht aufbaut wie bspw. die in Kap. 1.1.3.1.1. erwähnte Macht durch Wissensvorsprung.<br />

Macht- und Zwangsstrategien unterscheiden sich von diesen Ausprägungsformen,<br />

indem nicht nach der einer <strong>St</strong>rategie zugrunde liegenden Machtkomponente<br />

gesucht wird, sondern der Bedarf nach Machtaufbau und -erhalt zentral ist. Dabei kann<br />

zwischen legalen (Gesetzgebungen) und nicht-legalen (Erpressungen, Betrug) sowie<br />

gewaltnutzenden (Revolutionen) und gewaltfreien Macht- und Zwangsstrategien (vgl.<br />

bspw. die <strong>St</strong>rategien von Mahatma Gandhi und Martin Luther King) unterschieden<br />

werden. Wir finden Macht- und Zwangsstrategien u.a. in politischen und ökonomischen<br />

Sanktionen wie auch in moralischen Einflüssen. Letztere sind dann als<br />

Macht- und Zwangsstrategien zu bezeichnen, wenn sie moralische Empfindungen wie<br />

Schuld und Scham instrumentalisieren. Das Gefährliche an diesem <strong>St</strong>rategietypus ist,<br />

dass man sich seines Einflusses meistens nicht bewusst ist.<br />

1.1.3.2. <strong>St</strong>rategische Initiierungsmodelle<br />

GLASL ergänzt die o.g. Veränderungsstrategien um fünf Vorgehensweisen, wie eine<br />

geplante organisatorische Veränderung analysiert, konzeptualisiert und umgesetzt<br />

werden kann. 144 Während die Initiierungsmodelle das Hierarchieprinzip unterschiedlich<br />

thematisieren, lassen sie sich jeweils mehreren Veränderungsstrategien zuordnen.<br />

145<br />

1.1.3.2.1. Top-Down-<strong>St</strong>rategie<br />

Bei einer Top-Down-<strong>St</strong>rategie wird das Erkennen als auch der Anstoss für organisatorische<br />

Veränderungen von Entscheidungsträgern an der Spitze einer <strong>Organisation</strong><br />

gestartet und setzt sich kaskadenförmig nach unten fort. Zum einen wird die strategische<br />

Frühaufklärung als Aufgabe des (strategischen) Managements wahrgenommen.<br />

Zum anderen werden all jene Einflussstrukturen, denen auch sonst alle Entscheide der<br />

<strong>Organisation</strong> unterliegen, genutzt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidungsträger<br />

nicht nur den Prozess kennen, sondern diesen auch aktiv unter-<br />

144 Glasl, F. et al. (<strong>Organisation</strong>sentwicklung, 1975), S. 151f.<br />

145 Vgl. auch Porter, L.W. et al. (Organizations, 1975).

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